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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kunstmarmor mit und
ohne Hochglanz. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von Kunst-Z, und zwar ist es möglich, nach dieseln Verfahren Kunstmarmor mit und
ohne Hochglanz in allen Größen und Formaten und mit den verschiedensten durchgehenden
Adern in einem Arbeitsgang und viel schneller und billiger als nach den bisherigen
Verfahren herzustellen.
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Die nach dem Verfahren hergestellten Platten sind völlig rißfrei und
durchaus beständig gegen Frost, -.N-ässe und Hitze. Demzufolge eignet sich der Kaltglasurmarmor
besonders zur Verwendung in Hausfluren, Vorzimmern, Aborten. Badezimmern, Verkaufsräumen
usw.
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Das neue Verfahren besteht darin, claß in eine Kolbenspritze einerseits
der als Grundmasse dienende Mörtel und andererseits die Farbmasse etwa im Verhältnis
von 2o:r entweder in mehreren Lagen übereinander oder nebeneinander angebracht und
dann mittels Kolbens durch das flache .Mundstuck einer am unteren Ende der Spritze
vorgesehenen Austrittsöffnung durchgepreßt wird, daß der austretende, mit Farbe
entsprechend durchsetzte Strang in die unter dein Mundstück angeordnete Form gelangt
und daß diese entsprechend der gewünschten Aderung hin und her bewegt wird. Ist
genügend Masse in die Forin eingebracht, so wird sie durch entsprechendes leichtes
Rütteln geebnet, wobei noch eine «eitere Vermischung der Farbin:;sse mit dein 1\Iörtel
eintritt, durch die dann wollige oder streifige Abtönungen erzielt «-erden. Bei
dieser Art des Auftragens des teilweise mit Farbmasse durchsetzten Mörtels wird
erreicht, daß die Aderung wie beim echten Marmor eine durchgehende ist.
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Zur Ausführung des Verfahrens dient eine Vorrichtung, die in der Hauptsache
aus einer an sich bekannten Kolbenspritze besteht, wobei an der an der tiefsten
Stelle des K-olbengehäuses vorgesehenen Austrittsöffnung ein zweckmäßig abnehmbares
:Mundstück angeordnet ist, dessen besonderes Kennzeichen darin besteht, daß sich
sein Querschnitt von der Eintrittsöffnung bis zur Äustrittsöffnung in solcher `'eise
ändert, daß dadurch der austretende, zum Teil mit Farbe durchsetzte Massestrang
in seiner Lage verschoben wird, wobei eine weitere Verteilung der Farbe in der Grundmasse
erfolgt und beim Austreten des Stranges die Farbe sich immer in entsprechend abgetönten
Streifen bemerkbar macht. Am geeignetsten wird sich hier erweisen, wenn die Austrittsdiise,
die an der Eintrittsstelle runden (Querschnitt aufweist, an der Austrittsstelle
in einen flachgedrückten Querschnitt übergeht. Selbstverständlich könnte aber auch
jeder beliebige andere Querschnitt gewählt werden, wie auch eine Ünterteilunin mehreren
voneinander getrennten öfF-nungen vorgenommen werden könnte. Wesentlich ist nur,
daß -die vom Kolben verdrängte N.Iasse auf ihrem Weg durch die Düse eine solche
LTinlagerung erhält, claß die Farbmasse sich in Streifen innerhalb des Strange entsprechend
verteilt.
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Auf der "Zeichnung ist die Vorrichtung in
einem Ausführungsbeispiel
in Abb. r in Vorderansicht und in Abb. z in einem senkrechten Schnitt durch die
Mitte dargestellt, während die Abb.3 die beispielsweise Ausführungsform einer solchen
Düse schaubildlich wiedergibt.
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a ist der Kolben, der durch eine Zahnstange o. (1g1. vermittels Handkurbel
in dem Zylinder b auf und ab bewegt werden kann. An der tiefsten Stelle des Zylinders
b ist eine Austrittsöffnung vorgesehen mit einem Rohranschluß c. an welchem in bekannter
Weise die Austrittsdüse d zweckmäßig leicht auswechselbar angeordnet ist. Diese
letztere hat ein flachgedrücktes Mundstück, aus dem die vom Kolben verdrängte Masse
hier in einem breiten bandförmigen Streifen austritt. Unter dieser Austrittsdüse
wird dann die aus einem Formrahmen und darunterliegender Glasplatte oder einer sonst
geeigneten glatten Unterlage gebildete Form während des Austritts des Stranges,
am besten in derDiagonale, und zwar in der Mitte beginnend, hin und her geführt,
so daß sich die in Foren eines breiten Bandes austretende Masse in mehreren Streifen
nebeneinanderlegt. Ist die Form genügend gefüllt, so braucht man sie nur noch bei
horizontaler Lage leicht hin und her zu rütteln, damit sich die Masse in einer gleich
hohen Schicht innerhalb des Formrahmens verteilt. je nach der Art des Rüttelns,
ob dieses nur in einer Richtung hin und her oder in Kreis- oder Wellenform oder
sonstwie bewegt wird, kann die in der Grundmasse in Streifen entsprechend verteilte
Farbenasse sich mehr oder weniger in streifiger oder wolkiger Form vermischen. Die
so mit Masse gefüllte Foren wird dann in den Trockenraurn gestellt. Nach (lein Trocknen,
d. h. wenn die Masse vollkommen erhärtet ist, kann man den Rahmen und die Unterlagsplatte
entfernen, und die Kunstmarmor platte ist so zugleich auf einer Seite mit Hochglanz
versehen.
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Zur Herstellung von Kunstmarmor mit mehrfarbiger Aderung ist es notwendig,
die unterschiedlich gefärbten Massen derart getrennt in den Zylinder einzubringen,
daß sie im Zylinder nicht zusammenfließen, denn es soll der Streifencharakter innerhalb
der Gesamtfüllung `gewahrt bleiben. Zu diesem Zweck sieht die Erfindung ein Hilfswerkzeug
vor, bestehend aus einem im Querschnitt sternförmigen Einsatz aus Blech o. dgl.,
durch den der Hohlraum des Zylinders in mehrere Abteilungen, die in ihrer Grieße
beliebig gewählt werden können, unterteilt wird. In Abb.4 ist ein solcher Blechstern
schaubildlich in einer Ausführungsform wiedergegeben. Das Einbringen der verschiedenfarbigen
Mörtel in die einzelnen Fächer kann entweder in der Weise geschehen, daß in jedes
Fach eine bestimmte Farbe eingebracht wird oder daß in alle Fächer jeweils eine
Schicht Grundmörtel, darauf wieder eine entsprechende Farbbeimischung eingelegt
wird. Nach dem Einbringen des Mörtels mit den Farben wird dann der Blecheinsatz
herausgezogen, worauf reit Hilfe des Kolbens die Mörtelmasse durch (las Mundstück
herausgepreßt werden kann. Durch die Verwendung des Blechsterns wird erreicht, claß
die verschiedenfarbigen Masseil heim Einbringen weniger zusammenfließen bzw. sich
nicht zu sehr miteinander oder mit der Grundmasse mischen, wodurch sich reinere
Farbaderungen erzielen lassen.