DE19536561A1 - Verfahren zum Herstellen einer zweischichtigen Betonplatte mit einem Farbspiel in der Vorsatzschicht - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer zweischichtigen Betonplatte mit einem Farbspiel in der VorsatzschichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
einer zweischichtigen Betonplatte mit einem durch
Farbzusätze erzeugten Farbspiel in der Sichtfläche
der Vorsatzschicht. Bei dem Verfahren wird in
einer ersten Füllstation das fertig gemischte
Vorsatzmaterial in einer genau dosierten Menge
auf den Boden einer nach oben offenen Preßform
aufgegeben und auf dem Boden der Preßform als
erste Schicht verteilt. Es wird sodann in der
selben oder einer nachfolgenden Füllstation
das Hinterbetonmaterial als zweite Schicht in
die Preßform eingefüllt, woraufhin die Preßform
geschlossen und das eingefüllte Material gepreßt
wird.
Es ist ein sehr alter Wunsch der Betonsteinhersteller
und ihrer Kunden, Betonplatten in der
Sichtfläche des Vorsatzmaterials möglichst na
turidentisch auszubilden. Dazu gehört auch das
Farbspiel des Materials, wie es bei Naturstein
platten vorhanden ist, beispielsweise in Form
von durch das Plattenformat durchlaufenden Adern,
filigranen Maserungen, Flammungen oder Wolken
bildungen, die sich vornehmlich flächig aus
breiten.
Soweit Verfahren zur Herstellung solcher natur
identischen Farbspiele in der Sichtfläche von
Betonplatten bisher bekannt geworden sind, waren
sie für die Praxis der Betonsteinherstellung
weniger geeignet. Sie haben meistens den Nach
teil der zu großen Zufälligkeit des Ergebnisses
und der mangelnden Wiederholbarkeit der bestim
menden Art des Farbspiels und der Farbspiel
formen. Bei der Natursteingewinnung ist es so,
daß viele Natursteinplatten aus einer in einer
bestimmten Art gewachsenen Steinformation her
ausgebrochen oder herausgeschnitten werden,
so daß alle Platten, die aus dieser Steinforma
tion gewonnen werden, und die z. B. bei einer
Platzgestaltung, einer Bodenfläche o. dgl. ver
legt werden, einen bestimmten Grundcharakter
der Farbspielformen erkennen lassen, ohne daß
dabei die einzelnen Platten ihre große Variations
breite innerhalb des Grundcharakters verlieren.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein für die Praxis
der Betonsteinherstellung problemlos anzuwenden
des Verfahren zu schaffen, das hinsichtlich
des bestimmenden Grundcharakters wiederholbare
und dennoch mit großer Variationsbreite produ
zierbare Farbspiele und Farbspielformen in der
Sichtfläche der Betonplatten erzeugt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei der
Betonsteinherstellung in oder vor der ersten
Füllstation eine Teilmenge des fertig gemisch
ten Vorsatzmaterials abgezweigt und durch Farbzusätze
verändert wird, daß die Teilmenge in
kammerförmige, nach oben offene Ausnehmungen
eines über die Preßform verfahrbaren Maskenschie
bers eingegeben und durch die jeweiligen Volumen
der Kammerausnehmungen dosiert sowie durch die
Form, Anzahl und Zuordnung der Kammerausnehmun
gen zu einem bestimmten Maskenbild formiert
wird, woraufhin in der Position, in der der
Maskenschieber deckungsgleich über der offenen
Preßform steht, ein bodenseitig die Kammeraus
nehmungen verschließendes Schließblech geöffnet
bzw. zurückgezogen und das Maskenbild auf den
Boden der Preßform abgeworfen oder abgelegt
wird, und zwar bevor die restliche Menge des
Vorsatzmaterials in die Preßform eingegeben
wird.
Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung des
Verfahrens sieht vor, daß die Maskenbilder des
Maskenschiebers während einer laufenden Produk
tion mittels einer Schnellwechselvorrichtung
austauschbar sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren diszipliniert
mittels des Maskenschiebers eine unerwünschte
große Zufälligkeit des Grundcharakters der
Farbspiele und der Farbspielformen, ohne diese
selbst in ihrer Variationsbreite einzuschränken.
Soll beispielsweise der Grundcharakter der Farb
spiele und Farbspielformen durch Flammungen
kombiniert mit Adern, die durch das Platten
format quer oder diagonal hindurchlaufen, ge
geben sein, dann können Maskenschieber mit ent
sprechenden Maskenbildern verwendet werden.
Die Variationsbreite der Farbspiele und der
Formen der Flammungen und Adern zu den einzelnen
Maskenbildern ergibt sich dann dadurch, daß
das in dem Maskenschieber formierte Maskenbild
auf den Boden der Preßform aus einer bestimmten
Höhe "abgeworfen" oder aus einer niedrigeren
Höhe "abgelegt" wird. Dabei können zusätzliche
Randverwischungen durch die Variation der
Schnelligkeit erzeugt werden, mit der das Schließ
blech, das bis zum Abwerfen oder Ablegen des
Maskenbildes die Kammerausnehmungen des Masken
schiebers bodenseitig verschließt, zurückgezogen
oder geöffnet wird.
Die Variationsbreite des Farbspiels und der Formen
innerhalb des Grundcharakters eines Maskenbildes
wird auch dadurch erhöht, daß erst nach dem
Abwerfen oder Ablegen des Maskenbildes auf den
Boden der Preßform die restliche Menge des Vor
satzmaterials in die Preßform eingegeben wird.
Je nach der Art und Heftigkeit des auf das
Maskenbild aufstürzenden restlichen Vorsatz
materials stellen sich die gewünschten Varia
tionen des Farbspiels und der Farbspielformen
ein.
Auch verschiedene Rüttelvorgänge, die in be
kannter und üblicher Weise das Füllen der Preß
formen begleiten, können die Variationsbreite
des Farbspiels und der Farbspielformen erhöhen.
Wird gewünscht, während einer laufenden Produktion
insbesondere das Farbspiel in der Sichtfläche
der hergestellten Betonplatten zu variieren,
dann kann dies gemäß Anspruch 3 bei einer vor
teilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dadurch erfolgen, daß die Farbzu
sätze als Flüssigfarbe in die Kammerausnehmungen
des Maskenschiebers eingesprüht werden, bevor
die Teilmenge des Vorsatzmaterials in die Kammer
ausnehmungen des Maskenschiebers eingegeben
wird.
Es können auch farblich verschiedene Farbzusätze
verwendet werden und/oder gemäß Anspruch 4 eine
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
gewählt werden, bei der die Farbzusätze mit
der Teilmenge des Vorsatzmaterials vermischt
oder auf diese als Flüssigfarbe aufgesprüht
oder als Trockenfarbe aufgegeben wird, bevor
die Teilmenge des Vorsatzmaterials in die
Kammerausnehmungen des Maskenschiebers einge
geben wird.
In der praktischen Anwendung kann das erfindungs
gemäße Verfahren auch im Wege der Nachrüstung
bestehender Produktionsanlagen realisiert wer
den, indem eine Zusatzeinrichtung, die im we
sentlichen den Maskenschieber und seine zugeord
neten Farb- und Füllvorrichtungen umfaßt, der
ersten Füllstation einer bestehenden Produktions
anlage beigestellt wird und gemäß Anspruch 5
das Eingeben der Teilmenge des fertig gemisch
ten Vorsatzmaterials in die Kammerausnehmungen
des Maskenschiebers erfolgt, wenn dieser sich
außerhalb der ersten Füllstation befindet.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrie
ben. Es zeigen:
Fig. 1 in einer schematischen Dar
stellung eine Produktions
anlage zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2-4 verschiedene Maskenbilder für
den in Fig. 1 dargestellten
Maskenschieber.
Dargestellt ist die Rahmenkonstruktion 5 der
ersten Füllstation einer üblichen Produktions
anlage zum Herstellen von zweischichtigen Beton
platten. In dieser Füllstation wird in bekannter
Weise mittels der Dosiervorrichtung 6 das Vor
satzmaterial in die nach oben offene und auf
einem Drehtisch 7 angeordnete Preßform 8 ein
gefüllt. Zu diesem Zweck wird das fertig ge
mischte Vorsatzmaterial in den Trichter 9 der
Dosiervorrichtung eingegeben und von dort mittels
des Rührwerks 10 und über die Austragrohre 11
in einer genau dosierten Menge in die Preßform
8 eingegeben. Dabei erfolgt die Dosierung in
den Dosierkammern 12, deren Dosiervolumen durch
einen oberen und einen unteren Drehverschluß
begrenzt ist.
Alle vorgenannten Einrichtungen sind in der
Betonsteinindustrie bekannt und üblich. Neu
ist der in Fig. 1 dargestellte Maskenschieber
13, der bei diesem Ausführungsbeispiel eine
Zusatzeinrichtung zu der bekannten Produktions
anlage darstellt und zwischen einer Innenposition
und einer Außenposition horizontal hin- und
herschiebbar ist.
In der in Fig. 1 mit vollen Linien dargestellten
Außenposition des Maskenschiebers 13 befindet
sich dieser außerhalb der Füllstation unterhalb
einer dort ortsfest stehenden Füllvorrichtung
14, in der sich eine von dem fertig gemischten
Vorsatzmaterial abgezweigte Teilmenge des Vor
satzmaterials befindet. Mittels umlaufender
Streichbleche 15 wird die abgezweigte Teilmenge
aus der Füllvorrichtung 14 in die Maske des
Maskenschiebers 13 eingestrichen.
In Fig. 1 ist die Innenposition des Masken
schiebers 13 gestrichelt dargestellt. In dieser
Innenposition befindet sich das Maskenbild des
Maskenschiebers deckungsgleich oberhalb der
nach oben offenen Preßform 8 der Produktions
anlage.
Der Maskenschieber selbst besteht bei diesem
Ausführungsbeispiel aus einer Stahlplatte, die
mit ihrer Dicke die Füllhöhe der Kammerausneh
mungen 16 definiert, die in ihrer Form, Anzahl
und Zuordnung ein bestimmtes Maskenbild for
mieren.
In den Fig. 2-4 sind als Beispiele verschiedene
Maskenbilder in ihrer jeweiligen Draufsicht
dargestellt.
Bodenseitig sind die Kammerausnehmungen 16 des
dargestellten Maskenschiebers 13 mittels eines
Schließbleches 17 verschlossen, das in Richtung
des Pfeiles 18 zurückgezogen werden kann, um
die Kammerausnehmungen nach unten zu öffnen
sobald der Maskenschieber in seine Innenposition
bewegt ist und das Maskenbild des Maskenschie
bers deckungsgleich oberhalb der Preßform 8
steht. Dadurch wird das Maskenbild auf den Boden
der Preßform abgelegt.
Die in den Fig. 2-4 dargestellten Beispiele
verschiedener Maskenbilder bestimmen den Grund
charakter der Farbspiele und Farbspielformen.
Dabei sind z. B. adernförmige Formen und
Flammungen mit verschiedenen Zuordnungen relativ
zueinander und verschiedenen Verlaufsrichtungen
relativ zum Plattenformat möglich (vgl. Fig. 2
und Fig. 3), aber auch flächig ausgebreitete
Wolkenbilder, wie sie Fig. 4 zeigt.
Da bei dem Beispiel gemäß Fig. 4 das bodenseitige
öffnen der flächigen Kammerausnehmungen 19 durch
Zurückziehen des Schließbleches 17 in Richtung
des Pfeiles 18 (vgl. Fig. 1 und Fig. 4) erfolgt,
sind quer dazu in den Kammerausnehmungen Halte
stege 20 eingebaut, die verhindern, daß das
in solchen großflächigen Kammerausnehmungen
sich befindende Vorsatzmaterial unerwünscht
in Richtung der Zurückziehbewegung des Schließ
bleches verschoben wird.
Hinsichtlich der Farbzusätze zu den Teilmengen
des Vorsatzmaterials, das zur Herstellung der
Maskenbilder verwendet wird, beinhaltet die
Lehre der Erfindung, daß die Farbzusätze direkt
in das Vorsatzmaterial eingegeben werden können,
beispielsweise als Flüssigfarbe mittels der
in Fig. 1 dargestellten Düse 21 direkt auf das
Material in der Füllvorrichtung 14 aufgespritzt
wird, oder auch beim Zurückfahren des Masken
schiebers in seine Außenposition als Flüssig
farbe mittels der Düse 22 direkt in die leeren
Kammerausnehmungen 16 des Maskenschiebers einge
sprüht wird, so daß sich die Farbzusätze erst
beim Befüllen der Kammerausnehmungen und im
wesentlichen nur mit den Randzonen des Vorsatz
materials verbinden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen einer zweischichtigen
Betonplatte mit einem durch Farbzusätze erzeug
ten Farbspiel in der Sichtfläche der Vorsatz
schicht,
- - bei dem in einer ersten Füllstation das fertig gemischte Vorsatzmaterial in einer genau do sierten Menge auf den Boden einer nach oben offenen Preßform aufgegeben und auf dem Boden der Preßform als erste Schicht verteilt wird,
- - und bei dem in derselben oder einer nachfolgen den Füllstation das Hinterbetonmaterial als zweite Schicht in die Preßform eingefüllt wird,
- - woraufhin die Preßform geschlossen und das ein gefüllte Material gepreßt wird,
- - dadurch gekennzeichnet,
- - daß in oder vor der ersten Füllstation eine Teilmenge des fertig gemischten Vorsatzmaterials abgezweigt und durch Farbzusätze verändert wird,
- - daß die Teilmenge in kammerförmige, nach oben offene Ausnehmungen eines über die Preßform verfahrbaren Maskenschiebers eingegeben und durch die jeweiligen Volumen der Kammerausneh mungen dosiert sowie durch die Form, Anzahl und Zuordnung der Kammerausnehmungen zu einem bestimmten Maskenbild formiert wird,
- - woraufhin in der Position, in der der Masken schieber deckungsgleich über der offenen Preß form steht, ein bodenseitig die Kammerausneh mungen verschließendes Schließblech zurückge zogen und das Maskenbild auf den Boden der Preß form abgeworfen oder abgelegt wird,
- - und zwar bevor die restliche Menge des Vorsatz materials in die Preßform eingegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Maskenbilder des Maskenschiebers während einer laufenden Produktion mittels einer Schnell wechselvorrichtung austauschbar sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Farbzusätze als Flüssigfarbe in die Kammerausnehmungen des Maskenschiebers einge sprüht werden bevor die Teilmenge des Vorsatzmaterials in die Kammerausnehmungen des Maskenschiebers ein gegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Farbzusätze mit der Teilmenge des Vor satzmaterials vermischt oder auf diese als Flüssig farbe aufgesprüht oder als Trockenfarbe aufgege ben wird bevor die Teilmenge des Vorsatzmaterials in die Kammerausnehmungen des Maskenschiebers ein gegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Eingeben der Teilmenge in die Kammer ausnehmungen des Maskenschiebers erfolgt, wenn dieser sich außerhalb der ersten Füllstation befindet.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19536561A DE19536561A1 (de) | 1995-10-02 | 1995-10-02 | Verfahren zum Herstellen einer zweischichtigen Betonplatte mit einem Farbspiel in der Vorsatzschicht |
IT96GE000084A IT1287568B1 (it) | 1995-10-02 | 1996-09-18 | Procedimento per la fabbricazione di una piastra di calcestruzzo a due strati con un gioco cromatico nello strato in vista. |
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DE19536561A DE19536561A1 (de) | 1995-10-02 | 1995-10-02 | Verfahren zum Herstellen einer zweischichtigen Betonplatte mit einem Farbspiel in der Vorsatzschicht |
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DE19536561A Withdrawn DE19536561A1 (de) | 1995-10-02 | 1995-10-02 | Verfahren zum Herstellen einer zweischichtigen Betonplatte mit einem Farbspiel in der Vorsatzschicht |
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IT (1) | IT1287568B1 (de) |
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- 1995-10-02 DE DE19536561A patent/DE19536561A1/de not_active Withdrawn
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- 1996-09-18 IT IT96GE000084A patent/IT1287568B1/it active IP Right Grant
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IT1287568B1 (it) | 1998-08-06 |
ITGE960084A0 (it) | 1996-09-18 |
ITGE960084A1 (it) | 1998-03-18 |
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