DE292282C - - Google Patents

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DE292282C
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casein
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/005Casein

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Devices For Post-Treatments, Processing, Supply, Discharge, And Other Processes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es ist bekannt, Elfenbeinimitationen u. dgl. aus Kasein herzustellen. Diese Imitationen waren aber nur mit Hilfe komplizierterer Verfahren herstellbar und unter Verwendung von allen möglichen Zusätzen wie Harzen usw. Diese verschiedenen Zusätze begünstigten besonders bei starken Temperaturschwankungen infolge ihrer verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten das Brüchigwerden der Massen.
ίο Außerdem war es nötig, besondere Härtungsverfahren anzuwenden, um die Produkte widerstandsfähig zu machen.
Es ist auch bereits bekannt, Kasein nach Zusatz von Alkali durch Verkneten in eine plastische Masse überzuführen und nach dem Pressen zu trocknen. Mit diesem Verfahren sind aber die im vorliegenden Falle erhaltenen Oberflächeneffekte nicht erzielbar. Das vorliegende Verfahren geht von einem ganz neuen Gesichtspunkte aus. Im Prinzip ist es das folgende:
Kasein wird entweder für sich oder gefärbt mit irgendeinem Alkali in der Wärme in einen dicken Brei verwandelt. Nach dem Abkühlen werden aus der dann knetbaren Masse kleine Scheibchen oder irgendwelche anderen Formstücke geschnitten. Diese Formstücke werden nun vollkommen getrocknet, und zwar bei gewöhnlicher Temperatur. Die trockenen Formstücke werden nun mit einem, wie eingangs geschildert, hergestellten Kaseinbrei vermischt, alsdann wird die Mischung sofort einem nicht zu schwachen Drucke ausgesetzt. Dabei entziehen die eingebetteten Formstücke dem wässerigen Kaseinbrei einen Teil der Flüssigkeit, und die ganze Masse wird zu einer festen, biegsamen und formbaren Materie, die sich schneiden, pressen oder irgendwie bearbeiten läßt. Da durch die weitgehende Austrocknung die Kaseinmasse gegen Feuchtigkeit beständig geworden ist, so ist eine besondere Behandlung mit Härtungsmitteln nicht mehr nötig, doch kann eine solche natürlich zur Steigerung der Widerstandsfähigkeit auch noch angewendet werden. Auch durch den Zusatz der Farbe findet schon eine gewisse Härtung des Kaseins statt.
Selbst reinweiße Stücke zeigen nach dem Verfahren einen ganz besonders warmen Schimmer, der sie dem Elfenbein hervorragend ähnlich macht. Durch Verwendung verschiedener Farben können die verschiedenartigsten Mosaiken hergestellt werden.
Einen ganz besonderen Vorteil bietet das Verfahren auch bei der Herstellung eingelegter Arbeiten. Wenn man aus solchen Imitationen bisher bestimmte Muster herstellen wollte, so mußte man aus den fertiggestellten Imitationsmassen die Muster schneiden und, wie dies bei den bekannten Intarsien geschieht, einlegen und besonders befestigen. Bei dem vorliegenden Verfahren können die trockenen herausgeschnittenen Muster in die noch weiche Grundmasse eingefügt werden, worauf durch Pressung die Massen untrennbar miteinander verbunden werden. . Eine Beeinflussung der Farbe des einen Teils durch den des anderen findet in keiner Weise statt. Die nach diesem Verfahren hergestellten Einlagen sind bei weitem billiger herzustellen, als die nach Art der Intarsien nachträglich mit dem harten, festen Material hergestellten Einlagen, und
sie haften besser als diese. Da sie aus derselben Masse bestehen wie die Grundsubstanz und nicht eines besonderen jBefestigungsmittels bedürfen,' halten sie wechselnde Temperaturen und wechselnde Luftfeuchtigkeit besser aus und sind in jeder Beziehung widerstandsfähiger, als die auf übliche Weise hergestellte eingelegte Ware. Das Verfahren wird an Hand des nachstehenden Beispiels erläutert:
ίο 5° Teile Kasein werden evtl. mit entsprechenden Mengen Farbpulver vermengt und unter Umrühren 65 bis 70 Teile Wasser von ungefähr 40 ° hinzugefügt. Nach mehrstündigem Stehen werden der gequollenen Masse unge-
ig- fähr 15 Teile Ammoniak und etwa 40 Teile Wasser zugesetzt. Nach einstündiger Einwirkung bei ungefähr 40 ° wird die Mischung höher erwärmt, bis sie zähschleimig geworden ist. Der Schleim wird rasch auf eine email-
ao lierte oder verzinnte Blechplatte gebracht und durch Walzen auf die gewünschte Dicke gebracht. Nach dem Erkalten wird die Masse in Stücke beliebiger Größe und Form geschnitten; diese Stücke werden dann vollkommen getrocknet. Nach völligem Trocknen wird ein Kaseinschleim genau in derselben Weise mit denselben Mengen hergestellt, wie dies oben geschildert ist. Zu 100 Teilen dieses Schleimes fügt man nun etwa 70 Teile der zerschnittenen trockenen Kaseinmasse, vermischt gut und bringt die Mischung sofort unter eine starkwirkende Presse. Die zu trocknende Kaseinmasse und die zuletzt in feuchtem Zustand verwendete können mit verschiedenen Farben angefärbt sein.
Man kann die Masse in einen Block von jeder gewünschten Größe und Stärke über führen und dann die gewünschten Gegenstände herausschneiden. Man kann aber auch dünne und dünnste Platten und Plättchen pressen. Sollten sich nach der Pressung noch Poren zeigen, so lege man den Gegenstand wieder in die Form, wärme wieder an und presse noch einmal. Die Verwendungsmöglichkeit ist eine ganz unbegrenzte. In manchen Fällen
empfiehlt es sich, die Gegenstände mit einem geeigneten Härtemittel, z. B. mit Formaldehyd, zu behandeln. Man setzt sie den aufsteigenden Dämpfen der erwärmten Lösung aus oder legt sie in die Lösung, die dann aber nur schwach erwärmt sein darf, selbst ein, läßt sie durchziehen und trocknet sie dann. Oder man behandelt sie mit Aluminiumacetat. Stets hat man darauf zu achten, daß die Stücke nachher im Trockenraum gut austrocknen.
Durch das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wird es ermöglicht, im Gegensatz zu den bekannten Verfahren der Herstellung von Massen aus Kasein ohne irgendwelche Farbzusätze Oberflächeneffekte auf den Gegenständen zu erzielen, welche aus der Kaseinmasse hergestellt werden. Diese Oberflächeneffekte sind darauf zurückzuführen, daß die zunächst hergestellten Formstücke beliebiger Art nach ihrem Austrocknen, Vermischen und Zusammenpressen mit einem Kaseinbrei innerhalb des alsdann entstehenden fertigen Körpers eine andere Farbtönung aufweisen als der als Bindemittel benutzte ausgetrocknete Kaseinbrei. Die Oberflächeneffekte lassen sich natürlich durch Farbzusätze noch weiter in jeder beliebig gewünschten Weise steigern.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Hervorruf ung bestimmter Oberflächeneffekte auf Kaseinmassen, darin bestehend, daß Kasein mit einer Alkalilösung zu einem dicken Brei verrührt und dieser in Formstücke beliebiger Art zerteilt wird, worauf diese nach dem völligen Austrocknen mit einem Kaseinbrei vermischt, gepreßt und die erhaltene Masse erneut getrocknet wird.
2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, darin bestehend, daß der auf trockene Formstücke zu verarbeitenden Kaseinmasse andere Farbstoffe zugesetzt werden, als dem mit diesen Formstücken zu mischenden Kaseinbrei.
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