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Kunstharz mit Einlagen in Fadenform und Verfahren zu dessen Herstellung.
Die Erfindung bezieht sich auf Kunstharz mit Einlagen in Fadenform aus Naturseide, Kunstseide, Baumwolle, Schafwolle, Metallen, papierartigen Stoffen und/oder andern zu Fäden verarbeitbaren Materialien und auf ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Das Kunstharz gemäss der Erfindung besteht darin, dass die Fäden als Einzelgebilde das Kunsti harzstück geradlinig durchsetzen. Die Fäden mögen einfach oder verzwirnt und im letzteren Falle ebenso aus gleichartigen wie aus stofflich und in bezug auf Stärke und Farbe verschiedenen Einzelfäden zusammengesetzt sein.
Das Verfahren zur Herstellung des neuen Kunstharzes besteht darin, dass die Fäden im Hohlraum einer Gussform gespannt werden und dass nachher Kunstharz in die Form gegossen wird. Das Ziehen und Spannen der Fäden kann auf beliebige Weise und unter Zuhilfenahme geeigneter Vorrichtungen erfolgen. Im allgemeinen wird durchsichtiges Kunstharz verwendet, in dem die eingegossenen Einlagen sichtbar sind. Es kann aber auch undurchsichtiges Kunstharz verwendet werden, in dem die im Inneren verlegten Einlagen unsichtbar und bei dem bloss die an die Oberfläche tretenden Einlagen etwa in punktförmigen Darstellungen sichtbar sind.
Soweit bisher vorgeschlagen wurde, Kunstharz mit Einlagen zu versehen, wurde u. a. an Spitzen und ähnliche Gewebe gedacht. Derartige Gewebe wurden in Pressformen mit zu verpressenden Massen überschichtet oder auf die zu verpressenden Massen gelegt oder in Presspulver eingebettet oder zwischen Platten gelegt und mit dem Kunstharz durch Pressen verbunden. Zum Unterschied von den vorgeschlagene Verfahren dieser Art ist das erfindungsgemässe Verfahren ein Giessverfahren. Es wurde auch schon vorgeschlagen, zum Zwecke der Härtung von Kunstharz zwischen Kunstharzschichten Widerstandsdrähte einzulegen, die an eine Stromquelle angeschlossen sind und beim Durchschicken des Stromes heiss werden und durch das Heisswerden die angestrebte Trocknung bewirken.
Nach diesem Vorschlag sollten die Drähte aber in Windungen verlegt werden, so dass die durch die geradlinige Fadenführung bedingte Wirkung nicht erzielbar gewesen wäre. Schliesslich wurde auch schon versucht, die glatte Oberfläche verschiedener Materialien, darunter von Kunstharzstücken, durch Aufbringen von Zwischenlagen rauh zu machen und auf diese Weise die Verbindung verschiedener Körper durch Leim od. dgl. zu erleichtern. Auch dieses Verfahren ist vom erfindungsgemässen Verfahren verschieden, da es sich beim älteren Verfahren nicht um die Herstellung einheitlicher Materialien handelt.
Die Fäden können erfindungsgemäss auf verschiedene Weise angeordnet werden. Durch verschiedenes Anordnen können die verschiedensten und überraschendsten Wirkungen erzielt werden.
Die Anordnung kann z. B. in einer einzigen Ebene oder in mehreren zueinander parallel verlaufenden Ebenen erfolgen. In dieser Ebene bzw. diesen Ebenen können die Fäden parallel zueinander oder einander gitterartig bzw. in andern Mustern schneidend vorgesehen werden. Sind z. B. bloss parallel angeordnete Fäden vorhanden, so stehen sie auf den hauptsächlichen Begrenzungsflächen der Kunstharzstücke senkrecht oder schräg oder sie verlaufen zu diesen Flächen parallel. Ihrer Stellung in bezug auf die Begrenzungsflächen entsprechend erscheinen die Fäden als eine gerade Punktreihe bzw. als mehrere derartiger paralleler Reihen oder als schräg gestellte Fäden in einer Linie bzw. mehreren Linien oder verlaufen die Fäden in Ebenen, die parallel zu den Begrenzungsflächen sind. Gehärtete Kunstharzplatten bzw. -blöcke bleiben entweder unzerschnitten oder werden zerschnitten.
Wird ein Kunstharzblock, in dem Fäden in mehreren parallelen Ebenen angeordnet sind, zwischen den durch die Fäden gegebenen Ebenen, u. zw. parallel zu diesen Ebenen aufgeschnitten, so werden Platten erhalten, in deren Inneren die Fäden in zu den Schnittflächen parallelen Bahnen verlaufen. Das Auf-
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