DE155774C - - Google Patents

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DE155774C
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celluloid
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B44DECORATIVE ARTS
    • B44FSPECIAL DESIGNS OR PICTURES
    • B44F5/00Designs characterised by irregular areas, e.g. mottled patterns

Landscapes

  • Application Of Or Painting With Fluid Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren , um Gegenstände beliebiger Art und aus beliebigem Stoffe mit Celluloid zu überziehen oder zu verzieren.
Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, den ganz oder an einigen Stellen seiner Oberfläche mit Celluloid bedeckten Gegenstand in einem geeigneten Apparat der Einwirkung des Dampfes einer Flüssigkeit zu
ίο unterwerfen, welche die Eigenschaft besitzt, im heißen oder kalten Zustande das Celluloid zu lösen oder zu erweichen, wie z. B. Aceton, Amylacetat usw. Unter der Einwirkung der Dämpfe eines solchen Lösungsmittels wird das auf dem Gegenstand angebrachte gefärbte, durchsichtige oder undurchsichtige Celluloid erweicht und fließend, nimmt aber beim Trocknen wieder die Härte des gewöhnlichen Celluloids an.
Für den vorliegenden Zweck kann das Celluloid sowohl als Paste oder in Lösung als auch im festen Zustande verwendet werden. Bei Anwendung von pastenförmigem Celluloid, welches durch Behandeln von Celluloid mit einem Lösungsmittel erhältlich ist, wird dieses in gleichmäßiger Schicht auf die zu behandelnde Wandung des Gegenstandes entweder mit der Hand oder mit einem Messer mit biegsamer Klinge gebracht. Man läßt alsdann trocknen, um das Lösungsmittel zu verdampfen, und bringt den Gegenstand hierauf in einen geeigneten Apparat, wo er der Einwirkung von Acetondämpfen o. dgl. unterworfen wird, so daß das aufgebrachte Celluloid oberflächlich schmilzt. Verwendet man hierbei einfarbiges Celluloid, so ist nur eine Schmelzung erforderlich. Verwendet man mehrfarbiges Celluloid, so kann man die verschieden gefärbten Schichten entweder aneinander oder übereinander legen. Im letzten Falle sind so viel aufeinander folgende Schmelzungen erforderlich, wie Schichten verwendet werden. Man bringt z. B. zuerst eine Grundschicht von ein- oder mehrfarbigem Celluloid auf, welche man einer ersten Schmelzung in dem.Apparat unterwirft; darauf nimmt man den Gegenstand heraus und läßt ihn trocknen; hierauf bringt man auf diese erste Schicht anders gefärbtes Celluloid und schmilzt in dem Apparat abermals. Man kann so verschiedene Färbungen erhalten, welche z. B. geflammten Oberflächen auf einem ein- oder mehrfarbigen Untergrund gleichen.
Verwendet man eine Celluloidlösung, so wird mit dem Pinsel aufgetragen, indem man erst eine dünne Schicht aufbringt, auf welcher man so viele Schichten erzeugt, bis die gewünschte Dicke erhalten ist; alsdann läßt man trocknen und bringt den Gegenstand in den Dampfapparat.
Bei Verwendung von festem Celluloid werden besonders wirkungsvolle Verzierungen erzielt. In diesem Falle werden zunächst aus mehr oder minder dicken Celluloidblättern (0,1 bis 4 mm und mehr) Stücke von beliebiger Form herausgeschnitten, z. B. kleine runde
Plättchen von ebener oder gekrümmter Gestalt, welche man, um sie klebfähig zu machen, mit einigen Tropfen Aceton o. dgl. befeuchtet und auf den Gegenstand in beliebiger Anordnung, z. B. in parallelen oder spiralförmigen zusammenhängenden oder getrennten Reihen, in versetzter Form usw. aufklebt. Werden die so mit diesen Plättchen beklebten Gegenstände in den Dampfapparat
ίο gebracht, so gelangen die Plättchen ins Schmelzen. Die Schmelztropfen gleiten dann als ganzes oder in sich beim Fließen herab, wodurch mehr oder weniger fließende Formen entstehen, die auch bei der Erstarrung erhalten bleiben. Je nach der gewünschten . Wirkung kann man hierbei den Gegenstand aufrecht oder verkehrt in den Dampfapparat stellen.
Im allgemeinen ist es vorteilhaft, ziemlich rasch zu erhitzen, da alsdann die hierfür erforderliche Zeit kurzer und der Acetondampf wirksamer ist.
Die Gegenstände werden nach der Herausnahme aus dem Apparat sorgfältig getrocknet, wonach sie geprüft und, falls erforderlich, überarbeitet werden. Alsdann werden sie gewünschtenfalls mit Firnis, zweckmäßig mit durchsichtigem Kopalterpentinfirnis, überzogen und an freier Luft getrocknet. Besser geschient dies jedoch in einer Kammer bei etwa 40 bis 500 C. Der Kopalfirnis verhindert die Verdampfung des Kampfers, wodurch das Austrocknen des Celluloids vermieden wird. Er macht den Überzug schwieriger entzündbar und gibt dem Celluloid einen erhöhten Glanz.
Dieser Kopalüberzug hat ferner den Vorteil, daß die Verzierungen mit wasserlöslichen Farbstoffen, wie Fluorescein, gefärbt und gegen die Einwirkung von Feuchtigkeit geschützt werden können.

Claims (3)

P A T E N T - A N S P R ti C H E :
1. Verfahren zum Verzieren von Gegenständen mit Celluloidschichten von verfließenden Konturen, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verzierenden Stellen zunächst in bekannter Weise mit Celluloid überzogen und dann der Einwirkung von Dämpfen eines Lösungsmittels so lange ausgesetzt werden, bis das Celluloid erweicht und verfließt.
2. Verfahren zur Herstellung geflammter Muster gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere verschieden gefärbte Celluloidschichten neben- oder übereinander auf den zu verzierenden Gegenstand aufgetragen und so erweicht werden, daß sie. ineinander fließen.
3. Verfahren zur Herstellung von plastischen Verzierungen, die aus einem Fluß erstarrt erscheinen, gemäß Anspruch ι, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Celluloidstücke in Plättchen- oder Pastenform auf den zu verzierenden Gegenstand aufgelegt und so erweicht werden, daß sie tropfenartige Gestalt annehmen.
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