DE452340C - Verfahren zum Anfaerben von Kautschuk mittels lipoidloeslicher Farbstoffe - Google Patents
Verfahren zum Anfaerben von Kautschuk mittels lipoidloeslicher FarbstoffeInfo
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- C09B67/0071—Process features in the making of dyestuff preparations; Dehydrating agents; Dispersing agents; Dustfree compositions
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Description
- Verfahren zum Anfärben von Kautschuk mittels lipoidlöslicher Farbstoffe. Lipoidlösliche Farbstoffe finden in der Technik Anwendung zum Anfärben von Ölen, Harzen u. dgl. Das Anfärben von Kautschuk mit diesen Farbstoffen ist ebenfalls bekannt und wird in der Weise ausgeführt, daß man den Farbstoff in Pulverform, gegebenenfalls verrnahlen mit Lithopon;- Silikaten oder ähnlichen Stoffen, dem Kautschuk zumischt. Die Farbstoffe sind infolge ihrer Fettlöslichkeit auch im. Kautschuk löslich; allerdings gehen sie, wenn man nach dem erwähnten alten Verfahren mischt, erst in der Wärme und meist nicht quantitativ in Lösung. Das alte Verfahren hat den Nachteil, daß eine homogene Verteilung von Anfang an nicht gewährleistet ist, und daß andererseits das Erhitzen bei der Vulkanisation nicht genügt, um eine gleichmäßige Lösung der angewendeten Farbstoffmengen und eine gleichmäßige Diffusion durch die ganze Mischung hindurch zu bewirken. Man macht daher immer wieder die Erfahrung, daß sich Flecke in den Kautschukwaren bilden, welche aus Nestern von auskristallisiertem Farbstoff bestehen, welcher nach einiger Zeit an die Oberfläche tritt und Anlaß zum Abfärben gibt.
- Um diese Übelstände zu vermeiden, wird nach der Erfindung der Farbstoff nicht in Pulverform, sondern in der Form seiner Lösung in einem Gemisch von Kolophonium mit z. B. Stearinsäure oder Palmöl verwendet. Das Lösungsmittel hat die Eigenschaft, im Kautschuk selbst löslich zu sein und andererseits ein gutes Lösungsmittel für die erwähnten Farbstoffe zu bilden.
- Der Farbstoff wird in das geschmolzene Gemisch eingetragen und in der Wärme gelöst, worauf die nach dem Erstarren verbleibende fast plastische Masse dem Kautschuk in üblicher Weise beigemischt wird. Meist schon beim Mischen lösen sich alle Bestandteile, Kolophonium, Stearin sowie der Farbstoff, im Kautschuk gleichmäßig auf. Eine Überfärbung mit nachfolgender Abscheidung von kristallisiertem Farbstoff wird vermieden, und Verluste von Farbstoff durch Verstäuben- beim Mischen sind unmöglich gemacht.
- Es ist bereits bekannt, Kautschuk mit Lösungen fettlöslicher Farbstoffe zu färben. Das bekannte Verfahren verwendet jedoch Lösungen der Farbstoffe in Kohlenwasserstoffen, welche gleichzeitig Kautschuklösungsmittel sein sollen; während Kolophoniumstearingemische keine Kautschuklösungsmittel sind. Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß in dem bekannten Verfahren flüssige Lösungen, im neuen Verfahren dagegen eine erstarrte Schmelze Verwendung findet.
- Ferner ist das Anfärben von Faktis und Kautschukersatzstoffen mit wäßrigen Farblösungen nach den in der Zeugfärberei üblichen Verfahren bekannt. Es handelt sich infolgedessen um eine Oberflächenfärbung, und das Verfahren ist nur dann anwendbar, wenn der zu färbende Stoff, z. B. Faktis, fein gemahlen werden kann. Die Anwendbarkeit auf künstlichen Kautschuk z. B. ist daher schon nicht gegeben.-Auch durch Einmischung von farbigem, aus Lösungen öllöslicher Farbstoffe in Ölen hergestelltem Faktis im Kautschuk ist keine homogene Färbung zu erzielen, da Faktis in Kautschuk nicht löslich und auch bei noch so gutem Mahlen stets in Form von einzelnen Partikeln in der Mischung enthalten ist. Durch Verwendung von gefärbtem Faktis ist daher z. B. die Herstellung von völlig transparenten Gegenständen nicht möglich, da Faktis jede Kautschukmischung optisch trübe macht.
- Das neue Verfahren hat den Vorteil, daß der Kautschuk nicht getaucht und nicht in Form von dünnen Platten auf diesen Tauchprozeß vorbereitet zu werden braucht. Dickwandige Gegenstände können ohne umständliches Doublieren hergestellt werden. Ferner brauchen die gefärbten Platten keinen Trockenprozeß durchzumachen. Auch das Problem der Feuergefährlichkeit sowie der Rückgewinnung des Lösungsmittels tritt beim neuen Verfahren nicht auf, da alle Bestandteile der Farbstofflösung oder -schmelze -im Kautschuk verbleiben. Nach dem neuen Verfahren gelingt die Herstellung transparenter Artikel ohne weiteres, da alle Bestandteile der Farbstofflösung mit dem Kautschuk eine homogene Lösung bilden.
- Beispiel: 3,2 Gewichtsteile Stearinsäure und r,i Gewichtsteile Kolophonium werden zusammen geschmolzen, die zugehörige Menge Farbstoff, z. B. 0,35 Gewichtsteile Viktoriablaublase, in die Schmelze gegeben und nach dem Auflösen die gesamte Mischung heiß durch Nessel filtriert. Nach dem Erstarren wird die farbige Masse in üblicher Weise dem Kautschuk eingemischt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Anfärben von Kautschuk mittels lipoidlöslicher Farbstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man lipoidlösliche Farbstoffe bzw. Farbbasen in einer Schmelze von Kolophonium mit freier Fettsäure oder Fettsäureestern auflöst und die Schmelze nach dem Erstarren in üblicher Weise dem Kautschuk beimischt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC36435D DE452340C (de) | 1925-03-21 | 1925-03-21 | Verfahren zum Anfaerben von Kautschuk mittels lipoidloeslicher Farbstoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEC36435D DE452340C (de) | 1925-03-21 | 1925-03-21 | Verfahren zum Anfaerben von Kautschuk mittels lipoidloeslicher Farbstoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE452340C true DE452340C (de) | 1927-11-09 |
Family
ID=7022274
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC36435D Expired DE452340C (de) | 1925-03-21 | 1925-03-21 | Verfahren zum Anfaerben von Kautschuk mittels lipoidloeslicher Farbstoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE452340C (de) |
-
1925
- 1925-03-21 DE DEC36435D patent/DE452340C/de not_active Expired
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