DE238348C - - Google Patents

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DE238348C
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acetyl cellulose
camphor
celluloid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L1/00Compositions of cellulose, modified cellulose or cellulose derivatives
    • C08L1/08Cellulose derivatives
    • C08L1/10Esters of organic acids, i.e. acylates
    • C08L1/12Cellulose acetate

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 238348 .KLASSE 39 b. GRUPPE
Dr. ARTHUR EICHENGRÜN in BERLIN. Verfahren zur Herstellung celluloidartiger Massen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Januar 1909 ab.
Trotz der eingehenden Bearbeitung, welche das Gebiet der Acetylcellulosen in den letzten Jahren gefunden hat, ist es bis jetzt nicht gelungen, ein dem Celluloid vollkommen entsprechendes Material aus Acetylcellulose darzustellen, da es nicht möglich war, diese Celluloseester in gleicher Weise wie Nitrocellulose zu verarbeiten. Zwar ist es gelungen, aus Acetylcellulose plastische Massen zu erhalten
ίο und sie in Form dünner Schichten auf Papier, Stoffe, Leder usw. aufzutragen, oder auf dünne Folien zu verarbeiten, dagegen ließen sich dickere Platten, Blöcke, Stäbe oder geformte Gegenstände bisher nicht fabrikmäßig herstellen. Der Grund hierfür liegt darin, daß einerseits für die meisten Acetylcellulosen ein geeignetes Lösungsmittel fehlt und andererseits die in neuerer Zeit hergestellten Acetylcellulosen, die sich in Aceton, Essigäther usw.
lösen, mit diesen Lösungsmitteln keine knetbaren und mechanisch leicht zu verarbeitenden, sondern past öse, klebrige Massen bilden, aus denen das Lösungsmittel sich außerordentlich schwer vollständig verflüchtigt. Es ist infolgedessen bis jetzt unmöglich gewesen, fabrikmäßig celluloidartige Massen aus Acetylcellulose darzustellen, um so mehr,. als nach , den von verschiedenen Seiten vorgeschlagenen Verfahren der Auflösung der Acetylcellulose in Kampferersatzmitteln nur plastische, nicht aber celluloidartige, d. h. harte, nur eine relativ geringe Menge der Zusätze enthaltende Massen erhalten werden könnten.
Es wurde nun gefunden, daß vollkommen celluloidähnliche Massen aus Acetylcellulose sich mit Leichtigkeit erhalten lassen, selbst bei Anwendung geringer Mengen von Kampfer oder Kampferersatzmitteln, wenn man die Acetylcellulose bei Gegenwart der letzteren mit den in der französischen Patentschrift 412797 beschriebenen Gemischen von einzeln nicht lösenden Flüssigkeiten behandelt.
Wie bereits im Beispiel 2 dieser Patentschrift angeführt ist, erhält man beim Erkalten der Lösungen von Acetylcellulose in Alkoholbenzol oder analogen Gemischen bei Gegenwart von lösenden Zusätzen feste, gelatinöse Massen. Es hat sich nun gezeigt, daß auch bei Anwendung relativ geringer Mengen der Zusatzmittel homogene Massen entstehen, welche den sogenannten starren Lösungen entsprechen. Sie besitzen, obschon sie die gesamte Menge der Lösungsmittel noch enthalten, ganz den . Charakter eines festen plastischen Körpers und lassen :. sich durch Schneiden, Formen, Pressen usw. leicht, verarbeiten. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels verbleiben dann vollkommen celluloidartige, härte, elastische Schichten in der entsprechenden Form! Naturgemäß kann ·■■■; man die nach vorstehendem Verfahren erhaltenen Blöcke auch vollkommen austrocknen lassen und erst dann das so entstehende harte Material genau wie Celluloid weiter verarbeiten.
Es ist naturgemäß nicht notwendig, die : Acetylcellulosen in den Flüssigkeitsgemischen vollkommen zu lösen und dann erst die Kampferersatzmittel hinzuzufügen, sondern man kann dieselben auch während des Lösungsvorganges eintragen oder direkt mit den zu lösenden Acetylcellulosen vermischen, was insbesondere
dann empfehlenswert ist, wenn man mit geringen Mengen des Flüssigkeitsgemisches im Knetapparat arbeitet, wobei die Gegenwart der Zusatzmittel den Quellungs- bzw. Lösungs-Vorgang wesentlich unterstützt.
Zur Entfernung von Unreinigkeiten durch Filtration empfiehlt es sich, in der Weise zu arbeiten, daß man die Lösung der Acetylcellulose erkalten läßt, den Überschuß der Lösungsmittel von der ausgeschiedenen Acetylcellulose abgießt und die letztere mit Kampferersatzmitteln zweckmäßig unter Druck und Erwärmung zusammenbringt. Hierbei tritt außerordentlich leicht die Lösung der Acetylcellulose in dem Zusatz ein, da sich erstere in sehr fein verteilter Form befindet.
Beispiel 1.
• ι kg Acetylcellulose'wird in 2 kg Methylalkohol und 1 kg Toluol bei 80 ° gelöst, der Lösung 150 g Manol und 100 g Epichlorhydrin zugesetzt und heiß filtriert. Beim Erkalten erstarrt die Lösung zu einer festen Masse, die mit Leichtigkeit geschnitten oder in Formen gepreßt bzw. durch geformte Öffnungen hindurchgedrückt werden kann.
Beispiel 2.
ι kg Acetylcellulose wird mit 200 g Kreosot und 100 g Toluolsulfonsäureäthylester, die in 900 g einer Mischung aus gleichen Teilen Alkohol und Benzol gelöst sind, gemischt und in einem Knetapparat bei 50 bis 60 ° längere Zeit kräftig geknetet. Nach einigen Stunden ist das Gemisch in eine vollkommen homogene, transparente Masse übergegangen, welche in der Art des Celluloids weiter verarbeitet werden kann.
Beispiel 3.
ι kg Acetylcellulose wird in 10 kg eines Gemisches von Alkohol und Benzol bei 70° gelöst und heiß filtriert. Nach dem Erkalten scheidet sich die gesamte Menge der Acetylcellulose in Form einer zusammenhängenden watteähnlichen Masse ab. Dieselbe wird von den überstehenden Flüssigkeitsgemengen getrennt und mit 200 g Trichloranilin erwärmt, wobei alsbald die Bildung einer klaren celluloidartigen Masse eintritt. Benutzt man als Lösungsmittel der Acetylcellulose Flüssigkeitsgemische, die auf die celluloidartigen Massen ungünstig einwirken können, wie z. B. ein Gemisch von Alkohol und Wasser, so ist es zweckmäßig, die beim Erkalten ausgeschiedene Acetylcellulose von dem noch enthaltenen Flüssigkeitsgemisch zu befreien und mit einer zweckentsprechenderen Mischung, wie Alkoholbenzol, zu befeuchten.
Die nach vorstehendem Verfahren erhaltenen Lösungen lassen sich nicht nur in der Art des Celluloids verarbeiten, dadurch, daß man dieselben in Form von Blöcken usw. austrocknen läßt und die so erhaltenen festen Massen in der Art des Celluloids weiter verarbeitet, sondern man kann dieselben auch durch Erwärmung wieder in flüssigen Zustand überführen und diese heißflüssigeh Lösungen weiter verarbeiten, indem man sie aus entsprechenden Öffnungen, z. B. Schlitzen, austreten läßt, wobei die Schichten an der Luft erstarren und auf geeigneten Unterlagen getrocknet werden können. Diese Verarbeitungsweise unterscheidet sich durchaus von der des Celluloids, bei welcher die Herstellung von hoch konzentrierten, durch einmaliges Auftragen oder Eintauchen einen glasurartigen Überzug gebenden Lösungen mangels eines geeigneten Lösungsmittels bis jetzt nicht möglich ist und bei dem die Verarbeitung der Celluloidmasse selbst in vorstehend beschriebener Weise ihres hohen Schmelzpunktes und ihrer Zähflüssigkeit wegen ganz ausgeschlossen ist.
Man kann auch diese Lösungen in Formen gießen oder Formstücke in dieselben eintauchen, wobei die beim Erkalten entstehenden Schichten sofort die entsprechenden Formen annehmen. Oder man kann die Lösungen aus weiten Öffnungen direkt auf glatte oder vertiefte, ev. verzierte und geformte Unterlagen ausgießen und auf. diesen erstarren lassen. Weiterhin kann man mit großer Leichtigkeit Gegenstände aller Art durch Eintauchen in die Lösungen mit einer dicken celluloidartigen Schicht . überziehen bzw. Gegenstände von größerer Länge, wie beispielsweise Drähte, Ketten, Fäden, Garne, Taue durch Durchführen durch die Lösungen gleichmäßig mit einem dicken Überzug von Acetylcellulose versehen.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung celluloidartiger Massen, darin bestehend, daß man geeignete Acetylcellulosen mit Gemischen solcher Flüssigkeiten, welche einzeln keine Lösungsmittel für die betreffende Acetylcellulose sind, in Gegenwart von' Kampfer oder Kampferersatzmitteln behandelt bzw. letztere den Acetylcelluloselösungen zusetzt und die so erhaltenen gelatinösen Massen, gegebenenfalls nach vorheriger Weiterbearbeitung, austrocknen läßt.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, darin bestehend, daß man zur Lösung solche Flüssigkeitsgemische anwendet," welche die betreffende Acetylcellulose nur in der Wärme lösen, wobei die beim Erkalten der Lösungen wieder ausgeschiedene Acetylcellulose nach vollkommener oder teilweiser Abtrennung der Flüssigkeiten durch Erwärmung oder Ver-
kneten in Kampfer- oder Kampferersatzmitteln wieder gelöst werden.
3. Weiterbildung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 und 2, darin bestehend, daß man die aus Acetylcellulose, Kampferersatzmitteln und dem Gemisch von Nichtlösungsmitteln erhaltenen gelatinösen Massen durch Erwärmen verflüssigt und im heißflüssigen Zustande zur Erzeugung von Schichten und Überzügen benutzt, die beim Erkalten erstarren und beim Austrocknen in eine celluloidartige Masse übergeführt werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1076358B (de) * 1953-07-21 1960-02-25 Bataafsche Petroleum Verfahren zur Herstellung geformter Gebilde, wie Filme, Folien, Fasern und Faeden, aus Cellulosederivaten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1076358B (de) * 1953-07-21 1960-02-25 Bataafsche Petroleum Verfahren zur Herstellung geformter Gebilde, wie Filme, Folien, Fasern und Faeden, aus Cellulosederivaten

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