DE516587C - Verfahren zur Herstellung plastischer Massen aus zerkleinertem Steinnussmaterial - Google Patents

Verfahren zur Herstellung plastischer Massen aus zerkleinertem Steinnussmaterial

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DE516587C
DE516587C DET34350D DET0034350D DE516587C DE 516587 C DE516587 C DE 516587C DE T34350 D DET34350 D DE T34350D DE T0034350 D DET0034350 D DE T0034350D DE 516587 C DE516587 C DE 516587C
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L97/00Compositions of lignin-containing materials
    • C08L97/02Lignocellulosic material, e.g. wood, straw or bagasse
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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    • C08L1/08Cellulose derivatives
    • C08L1/16Esters of inorganic acids
    • C08L1/18Cellulose nitrate, i.e. nitrocellulose
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Description

  • Verfahren zur Herstellung plastischer IWassen aus zerkleinertem Steinnußmaterial Die in der Natur vorkommende Steinnuß hat so ,ausgezeichnete technische Eigenschaften, daß dieses Material bisher durch künstlich hergestellte Stoffe in vollem Maße nicht ersetzt werden konnte. Der Erzeugung von Knöpfen usw. aus solchem Material haften jedoch zwei Nachteile an: Der eine liegt darin, daß die Steinnuß, oftmals nicht genügend ;groß ist, um den herzustellenden Gegenstand ,aus ihr herausarbeiten zu können. Der andere hat darin seine Ursache, daß eine verhältnismäßig ,große Menge von Material bei der Verarbeitung abfällt, ohne daß es bisher möglich gewesen wäre, für diese Abfälle eine entsprechende Verwendung zu finden.
  • Gegenstand der vorliegenden Eifindung ist es, diese :angeführten Nachteile zu beseitigen. Dies soll dadurch erreicht werden, daß die Abfälle so, wie sie zur Verfügung stehen, oder im zerkleinerten Zustände mit Hilfe eines Bindemittels zu einer plastischen Masse vereinigt werden. Es sind wohl. bereits derartige Versuche bekannt geworden, doch haben sie zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt. Dies hat darin seine Ursache, daß die Zellhohlräume und Porenkanäle der Steinnuß von Zellsaftresten erfüllt sind, und daß daher das Bindemittel nicht genügend tief in das zerkleinerte Steinnußmaterial eindringen kann. Das Wesentliche des neuen Verfahrens liegt darin, daß das zerkleinerte Steinnußmaterial einer Vorbehandlung unterworfen wird. Eine solche Vorbehandlung des Materials erfolgt dadurch, daß man auf das zerkleinerte Steinnußmaterial organische Lösungsmittel einwirken läßt, welche einerseits das Herauslösen oder die Verdrängung der Zellsäfte bewirken, und in denen andererseits das Bindemittel. löslich ist. Hierdurch ist ein leichteres Eindringen des kolloidgelösten oder in gelatinösem. Zustande befindlichen Bindemittels gewährleistet. Als derartige Mittel zur Vorbehandlu g kann man entweder die Lösungsmittel für die Bindemittel oder aber eine verdünnte Lösung des Bindemittels in diesen verwenden. Die Wirkung dieser Flüssigkeiten dürfte .auf einem durch die Vorb.ehandlung hervorgerufenen Konzentrationsgefälle zwischen dem Poreninhalt und der eigentlichen Bindemittellösung beruhen, derart, daß die Bindemittelteilchen durch Diffusion nach dem Ort der geringeren Konzentration hingezogen werden. In einzelnen Fällen wird es zweckmäßig erscheinen, eine Vereinigung zweier oder mehrerer Bindemittellösungen zur Anwendung zu bringen, um die günstige Wirkung des einen Bindemittels mit der in anderer Hinsicht ;günstigen Wirkung eines anderen oder mehrerer anderer Lösungsmittel zu vereinen. Die Vorbehandlung wird jedoch auch in solchen Fällen, wohl nur mit einem Lösungsmittel oder mit nur einer verdünnten Lösung erfolgen. Als solche Kombinationen kommen etwa in Betracht: Bindemittelläsungen aus Kautschuk in Benzol und Celluloid in Aceton oder Estern, Kunstharz in Alkohol, Benzol, Benzin u. dgl. Zur Steigerung der Wirkung der Vorbehandlung kann eine Erhitzung des Materials auf 7o bis iio° erfolgen. Selbstverständlich kann die so gewonnene plastische Masse in beliebiger Weise gefärbt werden. Diese Färbung kann oberflächlich sein oder sich auf die ganze Masse erstrecken.
  • Nachstehend seien Anweisungen für die Herstellung solcher plastischer Massen gegeben, jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß Änderungen in dieser Vorschrift in den weitesten Grenzen möglich sind: Auf 3 Teile Steinnußmehl werden in einem verschlossenen Gefäß 2,7 Teile Aceton einwirken gelassen. Die Aceton enthaltenden Späne werden rasch und womöglich in geschlossenen Apparaten innig mit i Teil 5oprozentiger Lösung von transparenten oder farbigen Celluloidabfällen (Filmabfällen) in Aceton vermischt, bis die homogene Masse betbar wird. Dann wird diese in Formen längere Zeit einem Drucke unterworfen, entformt und langsam bei gewöhnlicher Temperatur oder bei geringer Erwärmung getrocknet. Das verwendete Aceton kann auf einfache Art zurückgewonnen werden. Bei diesem Verfahren sind ,alle Steinnußabfälle, auch wegre sie ölhaltig und mit Poliermitteln vermischt sind, verwendbar. Zusätze der verschiedensten Art, etwa von weißen Metalloxyden o. dgl., sind in geringem Maße möglich. Die Färbung der Masse erfolgt so, daß sowohl das zur Vorbehancllung verwendete Aceton, als auch die Celluloidlösung den Farbstoff gelöst enthält, kann jedoch in besonderen Fällen auch durch Zumischung fester, unlöslicher Farbstoffe in feinst gemahlener Form erfolgen.
  • Das v orbeschriebene Verfahren ermöglicht die Herstellung einer ,ausgezeichneten, für die verschiedensten. Zwecke verwendbaren Masse mit Steinnußcharakter.
  • Die Herstellung einer wärmeisolierenden biegsamen Masse, namentlich für Unterlagsplatten, kann in folgender Weise erfolgen: 6 Teile Steinnußmehl werden mit i .Teil Schwefel und i Teil gemahlenem MgO gemischt und darauf in geschlossenen Gefäßen 3 Teile Benzol einwirken gelassen. Die benzoldurchfeuchteten Späne werden nun in geschlossenen Gefäßen mit 3 Teilen einer 3oprozentigen Kautschuklösung durchgeknetet, die möglichst homogene Masse in Formen bei einer Temperatur von 7o bis i oo° einem entsprechenden Drucke unterworfen, wobei das Lösungsmittel teilweise verdunstet und der Kautschuk teilweise vulkanisiert wird.
  • Es resultiert eine mehr oder weniger biegsame elastische Masse, welche zu den verschiedensten Zwecken Verwendung finden kann und die nach dem Herausnehmen aus den Formen noch einem Trockenprozeß bei niedrigerer Temperatur unterworfen wird. Schließlich seien noch zwei Herstellungsarten fester Massen mit elektrisch-isolierenden Eigenschaften beschrieben: ,a) ' 7 Teile Steinnußmehl (Polierabfälle, Späne o. d,-l.) werden mit 3 Teilen Aceton getränkt, hierauf mit 112 Teil Schwefel versetzt und io Teile einer 2oprozentigen Lösung von Celluloidabfällen hineingearbeitet. Darauf wird die noch feuchte Masse mit q. Teilen einer 2oprozentigen Kautschuklösung auf einer geschlossenen Knetmaschine innig durchgeknetet, in Formen gepreßt oder bei 5o bis 6o° Temperatur zu Platten ausgewalzt und langsam vollständig getrocknet. Man erhält ohne Anwendung bedeutender Drucke eine porenfreie feste Masse mit isolierenden Eigenschaften.
  • b) 5 Teile Steinnußmaterial, das auch grobkörnig in Form von Spänen u. dgl. vorliegen kann, wird, ausgebreitet auf engmaschigen Drahtnetzen, während einiger Stunden einer Temperatur von 70 bis 110' ausgesetzt. Das Material wird sodann mit 2 Teilen einer 2o- bis ¢oprozentigen alkoholischen oder anderen Lösung von Kunst-oder Naturharzen in organischen Lösungsmitteln innig vermischt, hierauf das Gemisch längere Zeit einem höheren Drucke unterworfen und sodann nach dem Formen entweder unter Druck oder druckfrei bei höherer Temperatur sehr langsam getrocknet. Man erhält sehr harte, gut isolierende Massen.
  • Alle blassen können einheitlich durchgefärbt oder marmoriert werden. Die Verfahren sind billig, da die Lösungsmittel zurückgewonnen werden. Es ist jede Art von Abfällen verwendbar. Bei der Erzeugung der Massen entstehen keine Abfälle.

Claims (3)

  1. PATrNTANSPRÜCHr,: t. Verfahren zur Herstellung plastischer Massen ,aus zerkleinertem Steinnußmaterial mit Hilfe eines oder mehrerer Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Material zur leichteren Durchdringung mit dem Bindemittel mit organischen Lösungsmitteln vorbehandelt wird, die einerseits den Zellsaft aus den Steinnußporen und Zellhohlräumen herauslösen, und in denen andererseits das Bindemittel löslich ist.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorbehandlung des Materials mit einer Bindemittellösung erfolgt, deren Konzentration geringer ist .als die der eigentlichen Bindemittellösung.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung plastischer Massen nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steigerung der Wirkung der Vorbehandlung eine Erhitzung des Steinnußmaterials auf 7o bis i i o" erfolgt.
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