DE570973C - Verfahren zur Herstellung matter Faeden oder sonstiger Gebilde aus Viscose - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung matter Fäden oder sonstiger Gebilde aus Viscose Es ist vielfach vorgeschlagen worden, einer Viscose Fremdkörper flüssiger oder fester Natur einzuverleiben, um durch Verspinnen 'derartiger Viscoseemulsionen zu künstlichen Fäden von mattem Glanz zu gelangen. So hat man z. B. der Viscose schon Latex in Form seiner stabilisierten, in der Natur vorkommenden Emulsion zugesetzt.
• Derartige Emulsionen herzustellen, bereitet keine wesentlichen Schwierigkeiten. Dagegen ist es schwierig, homogene Mischungen von harzartigen oder klebrigen Massen mit Viscose herzustellen. Solche Mischungen mit Kautschukoder Faktis sind auch bereits hergestellt worden, und zwar zum Zwecke, Massen herzustellen, die nach ihrer Verarbeitung gleiche Verwendungsmöglichkeiten bieten wie gewöhnliche Gummiartikel, die jedoch zufolge ihrer hohen Viscosität nicht versponnen werden können. Fs.ist bisher nicht gelungen, Faktis mit Viscose zu- spinnbaren Emulsionen zu vermischen, da seine Klebkraft derartig groß ist, daß eine feine Verteilung, wie sie für die Emulsionen erforderlich ist, nicht herbeigeführt werden kann.
• Es wurde nun gefunden, daß es trotzdem gelingt, zu Emulsionen von Faktis mit Viscose zu kommen, wenn man aus seinen Komponenten in Gegenwart eines Lösungsmittels hergestellten und in gelöster Fbrm befindlichen Faktis mit der Viscose emulgiert. Verwendet man dabei ein flüchtiges Lösungsmittel, wie z. Benzin, so kann man das Benzin aus der Viscoseemulsion abdunsten lassen, ohne daß die Emulsion leidet und sie in ihrer Verwendbarkeit zur Herstellung von Fäden und anderen Gebilden beeinträchtigt. Beim Verspinnen derartiger Emulsionen erhält man Fäden mit mattem Glanz.
• Das erfindungsgemäße Verfahren beschreitet damit einen neuen Weg, der darin besteht, daß es gelingt, den an sich unlöslichen und auch an sich nicht emulgierbaren Faktis mit Viscose zu emulgieren.
• Es wird zu dem Zwecke nicht vom fertigen Faktis ausgegangen, sondern von den Materialien, aus denen Faktis hergestellt wird, und zur Verhinderung des Festwerdens außerhalb der Viscose ein Mittel gewählt, das imstande ist, den Faktis bei seiner Bildung in Lösung zu halten, Der einmal gebildete feste Faktis läßt sich, wie bekannt, nicht mehr in Lösung bringen im Gegensatz zu den für Mattseide bekannten Mattierungsmitteln, bei welchen zum Beimischen zunächst mittels irgendwelcher Lösungsmittel Lösungen hergestellt werden, die man dann der Viscose einverleibt, oder aber Emulsionen verwendet, wie z. B. bei Käutschuk, wo man von dem -natürlichen Latex ausgeht.
• Bei Faktis war diese bekannte Methode nicht gangbar, da sich Faktis nicht lösen läßt, und es mußte daher erst ein Weg, gefunden werden, um Faktis in eine solche Form, die sich emulgieren läßt, zu bringen. Das überraschende bei dem vorliegenden Verfahren ist aber auch noch darin zu erblicken, daß der Faktis beim Emulgieren mit Viscose nun nicht einfach zu einer klumpigen Masse wird, sondern sich wider Erwarten fein und gleichmäßig verteilen läßt und dieses sogar mit außerordentlicher Leichtigkeit, denn die als Faktis vorliegende Form der geschwefelten Öle sind offenbar nicht allein Emulgiermittel, sondern wirken selbst als Emulgatoren, und hieraus läßt sich -die Leichtigkeit der Emulgierung der Faktismasse erklären.
• Beispielsweise kann man folgendermaßen verfahren: 150 g Erdnußöl werden in z1121 Benzin gelöst und mit 30 ccm Schwefelchlorür vermicht. Man läßt das Gemisch bei Zimmertemperatur so lange stehen, bis sich der Faktis gebildet hat; derselbe bleibt in Benzin gelöst. Die frei gewordene Salzsäure wird durch Absaugen möglichst entfernt, wobei man das teilweise mit abdunstende Benzin entsprechend ergänzt.
• Das Gemisch wird dann mit 301 Viscose emulgiert und die Emulsion in normaler Weise in den bekannten Spinnbädern versponnen, nachdem man vorher beim Entlüften der Viscose dem Benzin Gelegenheit zum Verdunsten gegeben hat.
• Erforderlich ist es nicht, das Lösungsmittel restlos zu entfernen; es ist sogar möglich, das Lösungsmittel in der Viscose zu belassen. Man kann der Viscose auch neben Faktis noch Zusätze an bekannten Matteffektmitteln machen, ohne daß dadurch das Wesen der Erfindung eine Änderung erfährt.
• Selbstverständlich können die Verhältnisse, in welchen Faktis mit Viscose gemischt wird, in weiten Grenzen schwanken, je nach dem Effekt, den man zu erzielen wünscht.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung matter Fäden, Bänder, Filme aus Viscose, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Viscose, der man aus seinen Komponenten in Gegenwart eines Lösungsmittels bereiteten, in gelöster Form befindlichen Faktis beigemischt hat, verarbeitet.