AT134622B - Verfahren zur Herstellung farbiger und gemusterter Massen aus Proteinstoffen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung farbiger und gemusterter Massen aus Proteinstoffen.

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  Verfahren zur Herstellung farbiger und gemusterter Massen aus Proteinstoffen. 



   Bisher ist es nicht gelungen, Kaseinkunsthorn und ähnliche gehärtete Massen aus Proteinstoffen und proteinstoffreiehem Gut, wie Hefe   11.   dgl., so zu färben, dass das gehärtete Gut   gleichmässig durch-   gefärbt wird. Die eigentlichen Farbstoffe werden aus der Lösung auf der Oberfläche des Gutes fixiert. 



  Schon beim Abschaben dünner Schichten, also auch beim Abnutzen der auf der Oberfläche gefärbten Ware aus Kaseinkunsthorn u. dgl. verschwindet die Farbe mehr und mehr, bis bald ganz farblose Flecke   hervortreten. Um   die Massen durch und durch zu färben, muss der Farbstoff mit dem   pulverförmigen   Ausgangsgut innig vermischt und dieses Gemisch dann weiter zur Masse verarbeitet und gehärtet werden. 



  Zum Zwecke der Marmorierung musste so erzeugte Masse von verschiedener Färbung in begrenztem Masse miteinander gemischt werden, so dass noch die verschiedenen Farben in der gemischten Masse erhalten blieben. 



   Nach dem Verfahren gelingt es, die gehärtete Masse aus Kasein und aus andern Proteinstoffen tierischen oder pflanzlichen Ursprungs durch Behandlung mit färbend wirkenden Verbindungen durchzufärben ; die Lösung der färbenden Verbindung durchdringt das gehärtete Gut. 



   Es kommen verschiedene Gruppen von färbend wirkenden Verbindungen in Betracht, mittels deren die   Durchfärbung möglich   ist. Die erste und auch die wichtigste dieser Gruppen sind Schwermetallsalze, die mit Kasein oder den sonstigen Proteinstoffen gefärbte Verbindungen geben. Nicht alle Schwermetallsalze sind zu diesem Zwecke in gleicher Weise geeignet. Z. B. sind die Nickelsalze weniger geeignet, als Kupfersalze, Chromsalze und Uranverbindungen.

   Eine weitere Gruppe solcher färbend wirkenden Verbindungen sind die salzartige   Komplexverbindungen,   u. zw. in erster Reihe auch anorganische Verbindungen, wie Kupferoxydammoniak, Kobaltiake und   ähnliche.   Auch organische Komplexverbindungen oder aus organischen und anorganischen Bestandteilen zusammengesetzte Komplexverbindungen sind verwendbar, Komplexe, die beispielsweise Acetat-und Karbonatreste enthalten und Kobaltquecksilberrhodanid. Einer weitere Gruppe von solchen färbend wirkenden Verbindungen für   Durchfärbung   der gehärteten, aus Proteinstoffen hergestellten Massen sind Verbindungen, die mit   Proteinstoffen Farbreaktionen geben,   wie Alloxan, Mercurinitrat, Alkaliund Kupfersulfat (Biuretreaktion), Salpetersäure   (Xanthoproteinreaktion)   und Pikrinate. 



   Das Eindringen der Lösung der färbend wirkenden Verbindung in das gehärtete Gut kann dadurch gefördert werden, dass man derselben Elektrolyte hinzufügt, z. B. Kochsalz, phosphorsaure Salze,   mileh-   saure Salze. 



   Man kann auch Säuren oder Basen zu der Lösung der färbenden Verbindung hinzufügen, um das Eindringen derselben in die gehärtete Masse zu erleichtern. Was im einzelnen Falle von Vorteil ist, wird durch Ausprobieren gefunden. Vielfach tritt die osmotische Durchdringung schon in der Kälte ein ; in andern Fällen wird sie durch Wärme unterstützt. Es kann auch unter vermindertem Druck oder unter erhöhtem Druck die Einwirkung der Lösung der färbenden Verbindung auf die gehärtete Proteinmasse erfolgen. 



   Diese Erleichterung des Eindringens der Lösung der färbenden Verbindung in das gehärtete Gut kann auch durch eine Behandlung desselben vor oder nach der Härtung erfolgen ; auch hiebei kommt die Behandlung mit Lösungen von Elektrolyten, von sauer reagierenden Salzen oder von Säuren oder von   alkaliseh   reagierenden Salzen oder von gelöstem Alkali in Betracht. Was für den einzelnen Fall 

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 falls einen Zusatz von Säure, alkalisch reagierende Verbindungen einen Zusatz von Alkali. 



   Eine besondere Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens besteht darin, dass das gehärtete Gut zunächst mit einer Metallsalzlösung behandelt und dann der Einwirkung eines chemisch reagierenden Körpers in Gas-oder Badform ausgesetzt wird, wobei durch die chemische Reaktion die Färbungen entstehen oder geändert werden. Für solche Nachbehandlung kommt besonders   Ammoniumsulfidlösung,   Schwefelwasserstoff u. dgl. in Betracht. 



   Es lassen sich in der   angegebenen Weise nicht nur gleichmässig gefärbte Stücke   herstellen, sondern auch marmorierte Stücke. Die Lösung wirkt auf die verschieden gefärbten Teile in der   marmorierten   Masse verschieden, so dass wiederum eine marmorierte Masse entsteht. 



   Im allgemeinen bleibt die Durchsichtigkeit der gehärteten Massen, die nach dem vorliegenden Verfahren behandelt werden, vollständig erhalten. 



   Von besonderem wirtschaftlichen Vorteil ist das Verfahren dadurch, dass der Vorrat an verschieden gefärbten Massen wesentlich vermindert werden kann, weil jederzeit leicht und ohne grosse Kosten bestimmte Färbungen ausgeführt werden können. Es können nach diesem Verfahren nicht nur Platten und Stäbe, sondern auch Blöcke und Formwaren   durchgefärbt   werden. Einen besonderen technischen Vorteil bietet das neue Verfahren auch noch dadurch, dass bei der Behandlung mit   durchfärbenden   Lösungen das   Fertigerzeugnis   weniger wasseranziehend ist, als die in der bisher bekannten Art gefärbten Massen. 



   Es ist bereits bekannt, ungehärteten Massen von Kasein Metallsalze   zuzufügen,   die färbend wirken ; auch ist bekannt, aus einer Mischung von Kasein mit einem Phenol plastische Massen herzustellen, die in ungehärtetem Zustande mit Farbstoffen behandelt werden ; im Gegensatz hiezu handelt es sich erfindungsgemäss um die Aufgabe, gehärtetes Kaseinkunsthorn und ähnliche gehärtete kunsthornartige Zubereitungen mit bestimmten Farbmitteln zu behandeln, deren Lösung die gehärteten Erzeugnisse zu durchdringen vermögen ; ein Verfahren dieser Art ist bisher nicht bekannt geworden. 
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1.

   Verfahren zur Herstellung farbiger und gemusterter Massen aus Proteinstoffen, wie Kasein, und aus   proteinstoffreiehem   Gut, dadurch gekennzeichnet, dass die aus Proteinstoffen oder proteinstoffreiehem Gut hergestellte Masse in Form von vorher mit Formaldehydlösung gehärteten Stücken, z. B. Platten, Stäben, Blöcken oder Formwaren, die bereits vorher durch zugefügte   Farbstoffe gefärbt oder   marmoriert sein können, mit färbend wirkenden Verbindungen, die das zu färbende gehärtete Gut zu durchdringen vermögen, wie Lösungen von gewissen   Sehwermetallsalzen,   z. B. von Kupfersalzen, Chromsalzen und Uranverbindungen, behandelt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als färbend wirkende Verbindungen salzartige Komplexverbindungen verwendet werden, die mit Kasein oder den sonstigen Proteinstoffen gefärbte Verbindungen geben.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als färbend wirkende Verbindungen Verbindungen dienen, die mit Proteinstoffen Farbreaktionen geben.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Forderung des Eindringens der färbend wirkenden Lösung in das Gut dieser Elektrolyte zusetzt.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gut vor oder nach der Härtung mit Mitteln behandelt wird, die ein leichteres Eindringen der färbend wirkenden Flüssigkeit in das Gut bewirken.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Durchdringung EMI2.3
AT134622D 1930-09-02 1931-03-26 Verfahren zur Herstellung farbiger und gemusterter Massen aus Proteinstoffen. AT134622B (de)

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