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Verfahren zur Herstellung eines Lackes.
Es ist bis jetzt nur mit Hilfe von Nitrozelluloseverbindungen oder von Öllacken gelungen, glänzende und unlösliche Lacke herzustellen, wie sie für Flugzeuge, Automobilkarosserien u. dgl. erforderlich sind. Man konnte jedoch keine glänzenden und nach dem Trocknen unlösliche Wasserlacke erhalten.
Es wurde nun gefunden, dass die Lösungen von Harz- oder Gummi-Metallseifen in Ammoniak in Gegenwart von ebenfalls verseiften Fettsäuren, wie z. B. Linolsäure oder Margarinsäure, mit wässerigen Lösungen von Albuminen, Kasein oder Zellulose mischbar sind und dass sie sodann beim Trocknen glänzende und unlösliche Überzüge geben.
Diese Mischungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie in Gegenwart von Ammoniak stabile Lösungen bilden, die innerhalb einer bestimmten Zeit keinerlei Ausfällungen erkennen lassen. Erst in dem Zeitpunkt, wo das Wasser und das Ammoniak verdampft sind, bilden diese Mischungen durchsichtige, stark glänzende und vollständig unlösliche Überzüge.
Die Reihe von Metallen bzw. Elementen, die geeignet sind, die genannten Seifen zu bilden, umfasst die folgenden : Nickel, Kadmium, Magnesium bzw. Antimon.
Den Gegenstand des Patentes bildet ein Verfahren zur Herstellung eines Lackes durch Auflösen von Metallseifen von Harz oder Gummi, wie z. B. Sandarak oder Kolophonium, in wässerigem Ammoniak in Gegenwart von verseiften Fettsäuren, wie z. B. Linolsäure oder Margarinsäure, welcher Lösung noch eine Lösung von Albuminen oder Phosphoprotein oder Zellulose oder andern in trockenem Zustand nicht schmelzbaren Körpern zugefügt wird.
Die geschilderte Mischung besitzt die Eigenschaft nach Abgabe ihrer flÜchtigen Anteile, als Rückstand eine Mischung von Metallseifen, von Harz und von Eiweissstoffen, oder Phosphoproteinen oder Zellulose zurückzulassen, die in Wasser vollständig unlöslich ist.
Dieser Rückstand zeigt vollständige Durchsichtigkeit, und seine Oberfläche besitzt einen ausgesprochenen kristallischen Glanz.
Diese letzteren Eigenschaften machen aus dieser Verbindung ein verbessertes Produkt, da man bis jetzt keinen Wasserlack herstellen konnte, der einen ebensolchen Glanz und eine ebensolche Unlöslichkeit aufweist, wie man ihn bisher mit Nitrozellulose- oder Öllacken erhält.
Im folgenden sei ein Ausführungsbeispiel für die Herstellungsart dieser Produkte angeführt.
Das gewählte Harz, z. B. Sandarak, wird pulverisiert und hierauf in einem heizbaren Kneter mit einer ammoniakalischen Seifenlösung und Wasser behandelt.
Die angewendete Seife kann ein Ammonium-Linoleat oder-Margarinat sein. Dem gelösten Harz wird eine Metall-Ammoniak-Komplexverbindung zugefügt, die man durch Auflösen eines Hydroxydes der eingangs erwähnten Metalle in Ammoniak herstellt.
Zuletzt wird eine Lösung von Albumin, z. B. defibriniertes Serum, oder von Kasein oder von Zellulose hinzugefügt. Die letztere kann im Schweitzerschen Reagens gelöst oder als Methylzelluloselösung angewendet werden. Das Produkt kann, so wie es erhalten wird, verwendet werden, oder aber es können noch Farbstoffpigmente beigemengt werden.
Das so erhaltene Produkt ist vollkommen stabil ; es kann, ohne einen Niederschlag zu bilden, mit Wasser verdünnt werden. Im Augenblick der Trocknung verursacht der Verlust des Wassers und des Ammoniak, dass das Metall sich mit dem Harz und der Fettsäure unter Bildung von in Wasser
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vollständig unlöslichen Metallseifen verbindet. Diese Körper sind durchsichtig und ausserordentlich glänzend.
Dank der Verbindung des Harzes mit einem unschmelzbaren Körper sind die mechanischen Eigenschaften ausserordentlich günstige ; sie werden sehr hart und haften vollkommen an der Oberfläche, auf die sie aufgebracht sind.
Im nachfolgenden sei ein Beispiel eines Lackanstriches, der gemäss der vorliegenden Erfindung zusammengesetzt ist, angeführt : a) Man stellt eine Lösung von Kasein in Wasser durch Auflösen von 30 kg Kasein in 120 kg Wasser, das 4 kg Ammoniak enthält, her und fügt während des Auflösen 3 kg Rieinolsäure zu ; b) man stellt eine Lösung von Harz durch Auflösen von 20 kg Sandarak in Ammoniakwasser her, welch letzteres durch Mischen von 80 leg Wasser, 10 kg Ammoniak und 3 kg Rieinolsäure erhalten wurde ; c) man stellt eine Ammoniak-Metall-Komplexverbindung durch Ausfällen einer 15 kg Nickelsulfat enthaltenden wässerigen Lösung mittels 6 kg Natriumkarbonat her.
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wart von 10 leg Rieinolsäure gelöst.
Um das Endprodukt zu erhalten, mischt man innig 40 kg Kaseinlösung a mit 70 kg Harzlösung b und mit 25 log der Ammoniak-Metall-Komplexverbindung c.
Man kann der Masse weisse oder färbige Pigmente hinzufügen.