DE537865C - Verfahren zur Herstellung gummiartiger Massen und ihrer Vorprodukte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung gummiartiger Massen und ihrer Vorprodukte

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DE537865C
DE537865C DEI37100D DEI0037100D DE537865C DE 537865 C DE537865 C DE 537865C DE I37100 D DEI37100 D DE I37100D DE I0037100 D DEI0037100 D DE I0037100D DE 537865 C DE537865 C DE 537865C
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DE
Germany
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rubber
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Expired
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DEI37100D
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English (en)
Inventor
Dr Karl Daimler
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G63/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
    • C08G63/02Polyesters derived from hydroxycarboxylic acids or from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
    • C08G63/12Polyesters derived from hydroxycarboxylic acids or from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds derived from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
    • C08G63/52Polycarboxylic acids or polyhydroxy compounds in which at least one of the two components contains aliphatic unsaturation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung gummiartiger lassen und ihrer Vorprodukte In dem Patent ¢79 965 ist ein Verfahren beschrieben, nach dem man bei genügend langem Erhitzen von Rizinusöl mit Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid gummiartige Massen erhält, die in den meisten Lösungsmitteln unlöslich sind oder höchstens etwas quellen und in Alkalien nur bei längerem Kochen in Lösung gehen. Andere Öle, wie Tran, Rüböl USW., geben mit Maleinsäure diese Gummireaktion nicht, andererseits geben andere zweibasische Säuren oder Anhydride, wie etwa Phtalsäureanhydrid, reit Rizinusöl ebenfalls keine gummiartigen Massen, so daß anzunehmen ist, daß für das Eintreten der Gummibildung einerseits die der Maleinsäure zukommende Konfiguration von ausschlaggebender Bedeutung ist, andererseits die dem Rizinolsäuretriglycerid, dem Hauptbestandteil des Rizinusöls, eigentümliche Stellung der OH-Gruppe in der Nachbarschaft einer Doppelbindung. Von diesem Gedankengang ausgehend wurde untersucht, ob auch andere Körper, die die dem Rizinolsäuretriglycerid eigentümliche Gruppe C H - C H - C H # O H aufweisen, mit Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure sich in analoger Weise zu gummiartigen Körpern umsetzen lassen. Diese Vermutung hat sich bestätigt.
  • Es wurde gefunden, daß aliphatische Körper, die den Komplex CH= CH-CH#OH oder aber einen Komplex enthalten, der durch Umlagerung der Doppelbindung oder durch Wasserabspaltung in den vorgenannten Komplex übergehen kann, z. B. also die Gruppe CH-OH-CH,-CH-OH, mit Maleinsäureanhydrid, Maleinsäure oder deren Derivaten beim Erhitzen in Ab- oder Anwesenheit wasserabspaltender Mittel gummiartige, in Säuren, Alkalien und fast allen Lösungsmitteln unlösliche Endprodukte ergeben. Geeignet für die-vorgenannte Reaktion sind beispielsweise folgende Alkohole: Allylalkohol, Crotylalkohol, Allylcarbinol, Butylenglykol, Amylenglykol usw.
  • Man kann die Reaktion auch vor der vollendeten Gummibildung abbrechen und erhält dann Substanzen, die in Alkalien noch löslich und als Gummivorprodukte anzusprechen sind. Sie können als Weichmachungsmittel dienen, als Zusatz zu technischen Kautschukmischungen oder in Form ihrer Alkalisalzlösungen als Textilhilfsmittel usw.
  • Man kann auch so vorgehen, daß man die endgültige Gummibildung erst in einem Substrat vornimmt, indem man z. B. das Gummivorprodukt oder dessen Lösung mit den zu gummierenden Substanzen. zusammen so lange weitererhitzt. bis die endgültige Gummibildung eingetreten ist. Diese Methode ist auch mit wäßrigen Lösungen, z. B.. einer Ammoniaksalzlösung, durchführbar, so daß man auch auf diesem Wege Stoffe usw. gummieren. kann. Die Gummisubstanz ist als solche oder in Form ihres Vorproduktes vielfacher Anwendung fähig, z. B. als Ersatz für Kautschuk, Guttapercha oder Linoxyn, und läßt sich zu plastischen Gegenständen und Überzugsmassen aller Art verarbeiten, z. B. zu Linoleum, Kabelmasse, zu wasserdichten Überzögen, Dichtungsmitteln, Dichtungsringen in Kombination mit Asbest, zu Fangleimen oder Klebmassen, ferner gelöst in Ölen zu Anstrichmitteln, die nicht erhärten und abspringen dürfen, z. B. zu Schiffsanstrichmitteln in Kombination mit Leinöl und Harzen usf. Die Unlöslichkeit des gummiartigen Endproduktes in Harzen, Ölen usw. kann man vielfach dadurch umgehen, daß man der nicht fertig umgesetzten Mischung der Gummikomponenten diese Substanzen zugibt und solche Mischungen bis zur Gummibildung erhitzt. Zu imprägnierende Produkte, wie Füllstoffe, Faserstoffe, Pappe usf., tränkt man zweckmäßig mit dem Gummivorprodukt, worauf man längere Zeit bis zur Vollendung der Gummibildung auf höhere Temperaturen, z. B. ioo bis i 5o°, erhitzt. Auch ofentrocknenden Lacken kann man das Gummivorprodukt zusetzen. Ferner können Substanzen zugegeben werden, die ihrerseits mit dem entstehenden oder fertigen Gummiprodukt cheinisch reagieren, z. B. Schwefel, Aldehyde, Amine, Phenole usw., ebenso zur Erleichterung der Umsetzung Katalysatoren aller Art. Die so erhaltenen Produkte können ebenfalls mannigfaltige Anwendung in der Praxis finden, so z. B. zum Überziehen von Gefäßen usw. mit einer gegen Chemikalien und Wasser widerstandsfähigen Haut, zum Gummieren von Geweben, zur Herstellung von Artikeln, wie sie ähnlich in der Gummi- und Hartgummiindustrie erzeugt werden usw. Beispiel 9oo Gewichtsteile i, 3-Butylenglykol und 98o Gewichtsteile Maleinsäureanhydrid Werder auf i io bis iao° unter Rühren erhitzt. Das Umsetzungsprodukt ist nach 3 Stunden syrupös und löst sich in Ammoniak nicht vollständig auf. Es besitzt aber bereits Lösungsvermögen für Celluloseabkömmlinge, z. B. Nitrocellulose und Äthylcellulose. . Nach io Stunden wird es etwas dicker und ist in Ammoniak klar löslich. Nach 2o Stunden stellt eine herausgenommene Probe eine dicksyrupöseMasse dar, die in Alkalien klar löslich ist. Die ammoniakalische Lösung wird durch Säure- und Metallsalze gefällt, wovon man beim Gummieren von Fasermaterialien aller Art, auch Leder, in der Weise Gebrauch machen kann, daß man die Stoffe erst mit der ammoniakalischen Gummilösung imprägniert und dann zweckmäßig nach vorhergehendem Trocknen mit einer Metallsalzlösung behandelt. Bei weiterem Erhitzen, insbesondere bei Steigerung der Temperatur auf i5o bis i8o°, wird die Masse in zunehmendem Maße alkaliunlöslich und viskoser, um schließlich ein durchsichtiges, gelbliches, gummiartiges Produkt zu bilden, das noch schmelzbar ist. Außer in Aceton ist das Produkt in fast keinem Lösungsmittel mehr löslich, mit Benzol bildet es im Verhältnis i : i eine gallertöse Pseudolösung. Das Produkt bzw. seine Benzol- oder Acetonlösung kann mit Vorteil mit Cellulosederivaten zusammen verarbeitet werden, wobei sehr weiche und elastische Massen (Fäden, Filme) entstehen. Auch für Textildruckzwecke sind solche vorher mit Farbstoff versetzte Cellulosederivate enthaltende Mischungen besonders vorteilhaft, namentlich im Wolldruck, ferner als Anstrichmittel usf.
  • In Alkalien ist das Produkt an sich nicht mehr löslich, wird aber von Ammoniak kolloidal als Gummimilch gelöst, die beim Eintrocknen auf Glasplatten einen unlöslichen Gummifilm hinterläßt. Durch Kochen mit konzentrierter Natronlauge oder konzentrierter Schwefelsäure wird der Gummi hangsam zerstört. Man kann auch wäßrige Methylcelluloselösung mit der ammoniakalischen Kolloidlösung zusammenbringen und mit dieser Mischung Drucke, Anstriche oder Filme herstellen, die beim Trocknen wasserfest werden. Bei noch längerem Erhitzen verliert das Produkt die Schmelzbarkeit und beschränkte Löslichkeit in einigen Lösungsmitteln vollends, bleibt aber gummiartig elastisch. Diese wertvollen Eigenschaften des Endproduktes können vorteilhaft Verwendung finden in der Weise, daß man das Gummiprodukt in Aceton oder ähnlichen Mitteln löst, auf Metallteile aufstreicht und diese auf etwa i7o bis zoo° erhitzt. Man erhält auf diese Weise einen vollkommen elastischen, gegen fast alle Chemikalien widerstandsfähigen, auch bei fortgesetztem Biegen der Metallteile nicht abspringenden Überzug. Durch vorherige Einverleibung von Farbstoffen kann ein solcher Überzug auch farbig hergestellt werden. Man kann mit solchen Überzügen Metallschläuche oder Gefäße auskleiden, Drahtgeflechte umhüllen, die elastisch bleiben sollen, Bleche lackartig überziehen, die evtl. hinterher erst in die Gebrauchsform gepreßt werden, ohne daß der Überzug abspringt usw.
  • Somit stellt dieses Produkt bezüglich seiner Eigenschaften ein recht vollkommenes Analogon des in dem Patent 479 965 beschriebenen Körpers aus Rizinusöl und Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid dar, was auch daraus hervorgeht, daß man die beiden Gummiarten leicht und mit besonderem Vorteil bei oder nach der Herstellung miteinander mischen bzw. auflösen und gemeinsam verwenden kann.
  • Das angegebene Mengenverhältnis derAusgangskomponenten kann man zwecks Abänderung der Eigenschaften der Reaktionsprodukte variieren. Durch Hinzufügen von Chlorzink erhält man ähnliche Körper in kürzerer Zeit.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung gummiartigerMassen und ihrerVorprodukte, dadurch gekennzeichnet, daß manMaleinsäure oder deren Derivate mit ungesättigten Alkoholen, ausgenommen Rizinusöl, oder solchen zwei- oder mehrwertigen Alkoholen erhitzt, die zur Wasserabspaltung unter Bildung einer Doppelbindung neigen.
DEI37100D 1929-02-15 1929-02-15 Verfahren zur Herstellung gummiartiger Massen und ihrer Vorprodukte Expired DE537865C (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE741090C (de) * 1937-09-22 1943-11-04 Hugo Reinz Verfahren zur Herstellung von Dichtungsplatten
US2424884A (en) * 1942-12-07 1947-07-29 Ici Ltd Sulfur vulcanization of unsaturated reaction products of diisocyanate with linear polyesters and linear polyester-amides and products resulting therefrom
US2426994A (en) * 1943-04-30 1947-09-09 Bell Telephone Labor Inc Sulphur cured unsaturated polyesters
US2454862A (en) * 1944-04-13 1948-11-30 Allied Chem & Dye Corp Product and process of reacting alkenyl succinic esters with sulfur

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