DE1620955B2 - Verfahren zur herstellung von polyestern - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polyesternInfo
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- C08G63/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
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Description
Es ist bereits bekannt, daß /S-Lactone mit zwei
Substituenten in «-Stellung polymerisiert werden können. In der französischen Patentschrift 1 231163
wird ein Verfahren zur Polymerisation von α,α-disubstituierten
/S-Lactonen beschrieben, bei dem 'ein Amin, metallisches Natrium oder Natriumamid als
Polymerisationskatalysator verwendet wird. Es ist ferner bekannt, daß diese Lactone, insbesondere
a,a-Dimethyl-/?-propiolacton in Gegenwart eines anionischen
Polymerisationskatalysators polymerisiert werden können. In der britischen Patentschrift 766 347
wird beispielsweise die Polymerisation von α,α-Dimethyl-/S-propiolacton
in Gegenwart eines Amins oder des Salzes einer Carbonsäure beschrieben.
Bei diesen bekannten Verfahren ist aber eine lange Reaktionszeit von mindestens einigen Tagen erforderlich.
Ferner sind die nach diesen Methoden hergestellten Polyester außerordentlich wenig wärmebeständig,
was dem in dem erhaltenen Polymeren zurückgebliebenen Katalysator zuzuschreiben ist. Die
Polyester verändern daher beim Schmelzen ihre Farbe, und das Molekulargewicht wird dabei erniedrigt.
Polyester wurden auch schon aus «,«-disubstituiertem
/3-Propiolacton in Gegenwart von Alkalimetallalkyl-
oder -arylverbindungen (USA.-Patentschrift 3 021 309), in Gegenwart von Katalysatoren der allgemeinen
Formel Ra — M — R&, in der M unter
anderem Magnesium-, Zink- oder Cadmiumatome, Ra Alkyl- oder Arylreste und R& Halogenatome bedeuten
(USA.-Patentschrift 3 021 310) oder auch in Gegenwart von Katalysatoren der allgemeinen Formel
R' — M — Ra", in der M unter anderem ein Aluminiumatom, R' Alkyl- oder Arylreste und R"
Halogenatome bedeuten (USA.-Patentschrift 3190 858), hergestellt. Doch auch bei dieser Polymerisation
wurden nur Polyester mit begrenztem Molekular-V^Xa2
in der R1 und R2 Alkylverbindungen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder Arylgruppen sind, in Gegenwart von 0,05 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die
Monomeren, eines Katalysators, der ein Element der III. Hauptgruppe des Periodensystems enthält, wobei
die Polymerisation in einem gegenüber dem Kata-lysator inerten organischen Lösungsmittel bei einer
Temperatur von 0 bis 1200C durchgeführt wird.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man Tributylbor als Katalysator verwendet. Es wird in
Mengen von 0,005 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0,01 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf die
Monomeren, verwendet.
Beispiele für geeignete «,«-disubstituierten /?-Lactone
sind «,a-Dimethyl-^-priopiolacton, «,«-Diäthyl-^-propiolacton,
«,öc-Dipropyl-ß-propiolacton, «,«-Dibutyl-
ß - propiolacton, α - Methyl - <x - äthyl -/S- propiolacton,
a-Methyl-oc-propyl-ß-propiolacton, cc-Methyl-a-butyl-/?-propiolacton,
«-Athyl-a-propyl-ß-propiolacton und
«,a-Diphenyl-^-propiolacton oder deren Gemische.
Die Polymerisation der α,α-disubstituierten /?-Propiolactone
wird in Anwesenheit eines gegenüber dem Katalysator inerten organischen Lösungsmittels durchgeführt.
Geeignet sind Lösungsmittel, die die erhaltenen Polyester mit hohem Molekulargewicht lösen oder
zum Quellen bringen. Bevorzugt wird aber ein Lösungsmittel als Verdünnungsmittel für das Monomere
und den Katalysator benutzt, auch wenn das erzeugte Polymere in diesem Lösungsmittel nicht gelöst oder
zum Quellen gebracht wird.
Vorzugsweise benutzt werden aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol und Xylol, und
aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Hexan, Heptan und Petroläther. Andere brauchbare Lösungsmittel
sind Äther, wie Dialkyläther, Tetrahydrofuran und Dioxan.
Bei der Verwendung des Lösungsmittels kann das Reaktionsgemisch bis zur Beendigung der Polymerisation
gerührt werden, wodurch die bei der Umsetzung erzeugte Reaktionswärme besonders leicht zum großen
Teil abgeleitet werden kann. Vorteilhafterweise wird eine Lösung des α,α-disubstituierten /?-Lactons mit
einer Konzentration von 20 bis 100 Volumprozent benutzt.
Um Polyester mit hohem Molekulargewicht zu gewinnen, ist es erforderlich, Verunreinigungen aus
dem Reaktionssystem zu entfernen. Besonders Wasser sollte sorgfältig ausgeschlossen werden. Auch andere
Verbindungen mit aktivem Wasserstoff wie Alkohole, Mercaptane, Aldehyde und Carbonsäuren stören bei
der Bildung der hochmolekularen Polyester.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten
Polyester haben eine Struktur mit sich wiederholenden Einheiten der allgemeinen Formel
-0-CH2-C-C-
R2 O
in der R1 und R2 Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder Arylgruppen bedeuten und η eine ganze Zahl größer als 200 ist. Im allgemeinen sind Polyester,
deren Substituenten R1 und R2 gleich sind, hochkristallin, von verhältnismäßig hohem Schmelzpunkt
und thermoplastisch. Derartige Polyester eignen sich daher besonders zur Herstellung von Fasern, Filmen
und anderen geformten Produkten. Polyester, deren Substituenten R1 und R2 verschieden sind, sind dagegen
teilweise oder vollständig amorph, und die aus diesen Polyestern hergestellten Filme sind transparent oder
durchscheinend und zäh.
Das folgende Beispiel dient zur Erläuterung der Erfindung. Alle Teile und Prozentsätze sind in Gewichtsteilen
angegeben.
Zu 100 Teilen a,oc-Dimethyl-/?-propiolacton werden
2 Teile einer 25°/„igen Lösung von Tributylbor in Hexan (es kann auch Benzol verwendet werden) zugesetzt,
die Reaktion wird unter Stickstoff durchgeführt, und das Gemisch wird bei 5O0C stehengelassen.
Das Reaktionsgemisch ist nach 1 Stunde vollständig erstarrt. Der Ansatz wird noch weitere 20 Stunden bei
50° C stehengelassen und das in Blockform erhaltene Reaktionsprodukt unter vermindertem Druck auf
900C erwärmt, um die leichtflüchtigen Stoffe zu entfernen.
Die reduzierte Viskosität, gemessen bei 300C in einer l%igen Lösung in einem Gemisch von
6 Teilen Phenol und 4 Teilen o-Chlorphenol, beträgt 2,0. Das Polymere ist außerordentlich beständig beim
Erwärmen, und es kann keine Farbänderung beobachtet werden, wenn es 30 Minuten auf 2700C erwärmt
wird. Spritzguß ist bei 2600C möglich.
Vergleichsbeispiel
Zu 12,5 Teilen α,α-Dimethyl-^-propiolacton wird
1 Teil einer 3,5°/oigen Lösung von Hexamethylentetramin
in Chloroform zugesetzt, und das Gemisch wird 48 Stunden bei 500C stehengelassen. Das in
Blockform erhaltene Produkt wird zur Entfernung der flüchtigen Stoffe in Vakuum bei 900C gehalten. Die
reduzierte Viskosität des so erhaltenen Polyesters, gemessen bei 300C in einer l%igen Lösung in einem
Gemisch von 6 Teilen Phenol und 4 Teilen o-Chlorphenol,
beträgt 1,6. Der Polyester schmilzt bei 240° C, beginnt sich aber oberhalb von 2000C zu verfärben,
und die Verfärbung nimmt im geschmolzenen Zustand außerordentlich rasch zu. Auch wenn das Schmelzen
in einem Stickstoffstrom durchgeführt wird, kann die Verfärbung nicht verhindert werden. Ein durch Spritzguß
aus dem Polyester bei 260° C erhaltener Formartikel ist braun.
Dieser Vergleich zeigt, daß bei Verwendung des erfindungsgemäß angewendeten Katalysators PoIymere
von ausgezeichneter thermischer Stabilität erzielt werden, wie sie bei Verwendung bekannter Katalysatoren
nicht zu erreichen waren.
Weitere Vergleichsversuche
Zum Vergleich der Wirkung des erfindungsgemäß angewendeten Katalysators mit der bekannter Katalysatoren
wurden Vergleichsversuche mit den folgenden Katalysatoren durchgeführt:
1. Tributylbor (erfindungsgemäß),
2. 2-Pyridyl-natrium (USA.-Patentschrift 3021309),
3. Dibutyl-barium (USA.-Patentschrift 3 021 310, Sp. 6, Z. 50),
4. Trimethyl-indium (USA.-Patentschrift 3 190 858, Sp. 6, Z. 63).
5 g gereinigtes a,a-Dimethyl-/?-propiolacton und
5 g Toluol wurden in ein Probenrohr aus Glas gebracht und weiterhin 0,010 g (0,2 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Lacton) des Katalysators zugesetzt. Dann wurde der Gasraum durch Stickstoffgas ersetzt und
verschlossen. Das Rohr wurde 24 Stunden zur Polymerisation in ein Warmwasserbad von 6O0C gebracht.
Nach der Polymerisation wurde das Produkt oder der Inhalt (Polyester) im Probenrohr ausgebracht und mit
Aceton gewaschen. Die Ausbeute des Polymerisates, die Intrinsik-Viskosität (η) des Polymerisates, gemessen
in Trifiuoressigsäure bei 300C, und die Viskosität (η') des Polymerisates nach 30minütigem
Erhitzen zum Schmelzen bei 260° C in Stickstoffatmosphäre sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Katalysator | Ausbeute (g) |
η | 3,02 |
(1) | 4,9 | 3,19 | 1,52 |
(2) | 4,8 | 2,81 | 0,81 |
(3) | 3,8 | 1,49 | 0,78 |
(4) | 4,1 | 1,60 | |
Daraus ergibt sich, daß das unter Verwendung des erfindungsgemäß angewendeten Katalysators hergestellte
Polymerisat bezüglich der Wärmebeständigkeit (thermische Stabilität) den unter Verwendung
bekannter Katalysatoren erhaltenen Polymerisaten weit überlegen ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Polyestern mit hohem Molekulargewicht durch Polymerisation eines α,α-disubstituierten /?-Lactons der allgemeinen FormelR2
R1-C-gewicht erzielt, deren thermische Stabilität die an die gestellten Anforderungen noch nicht befriedigen konnte. Insbesondere traten bei ihrer Verwendung unter thermischer Belastung zu leicht Verfärbungen auf.Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyestern mit hohem Molekulargewicht durch Polymerisation eines α,α-disubstituierten /3-Lactons der allgemeinen FormelC = OCH2-Oin der R1 und R2 Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Arylgruppen sind, in Gegenwart von 0,05 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Monomeren, eines Katalysators, der ein Element der III. Hauptgruppe des Periodensystems enthält, wobei die Polymerisation in einem gegenüber dem Katalysator inerten organischen Lösungsmittel bei einer Temperatur von 0 bis 12O0C durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator Tributylbor verwendet. R1-CC = O
Applications Claiming Priority (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4500565 | 1965-07-24 | ||
JP4500565 | 1965-07-24 | ||
JP1883166 | 1966-03-25 | ||
JP1883166 | 1966-03-25 | ||
DEK0059847 | 1966-07-22 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1620955A1 DE1620955A1 (de) | 1970-05-14 |
DE1620955B2 true DE1620955B2 (de) | 1973-02-08 |
DE1620955C DE1620955C (de) | 1973-09-06 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1620955A1 (de) | 1970-05-14 |
BE684411A (de) | 1967-01-03 |
CH468424A (de) | 1969-02-15 |
US3477998A (en) | 1969-11-11 |
GB1151096A (en) | 1969-05-07 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |