DE923508C - Verfahren zur Herstellung von lichtbestaendigen Styrolpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von lichtbestaendigen StyrolpolymerisatenInfo
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Description
Durch langdauernde Einwirkung von Licht nehmen Styrolpolymerisate allmählich eine gelbliche
Verfärbung an. Diese offenbar durch Oxydationsvorgänge hervorgerufene Erscheinung wird
besonders durch ultraviolettreiche Bestrahlung verhältnismäßig bald wahrnehmbar, und Gegenstände
aus den Polymerisaten vergilben unter diesen Umständen mit der Zeit mehr und mehr.
Es wurde nun gefunden, daß man diesen ungünstigen Einfluß des Lichtes weitgehend ausschalten kann, wenn man in Styrolpolymeirisaten, d. h. Polystyrol oder dessen Mischpolymerisaten, geringe Mengen von Umsetzungsprodukten aus Äthylen- oder Propylenoxyd mit sich allein oder mit Verbindungen mit einer oder mehreren Hydroxyl- oder Carboxylgruppen homogen verteilt. Derartige Umsetzungsprodukte sind beispielsweise Polyäthylenoxyd, Polypropylenoxyd und Mischpolymerisate aus den beiden monomeren
Es wurde nun gefunden, daß man diesen ungünstigen Einfluß des Lichtes weitgehend ausschalten kann, wenn man in Styrolpolymeirisaten, d. h. Polystyrol oder dessen Mischpolymerisaten, geringe Mengen von Umsetzungsprodukten aus Äthylen- oder Propylenoxyd mit sich allein oder mit Verbindungen mit einer oder mehreren Hydroxyl- oder Carboxylgruppen homogen verteilt. Derartige Umsetzungsprodukte sind beispielsweise Polyäthylenoxyd, Polypropylenoxyd und Mischpolymerisate aus den beiden monomeren
ao Oxyden, ferner die aus einfachen oder substituierten Alkoholen und einem oder mehreren Molekülen
Äthylenoxyd oder Propylenoxyd oder beiden herzustellenden Alkylmono- oder -polyoxyalkyläther,
wie Propyl-, Allyl-, Butyl- oder Oktadeeylmonoäthylenglykol-, -di- oder -polyäthylenglykoläther
oder entsprechende Polypropylenglykoläther. In ähnlicher Weise wirken die aus mehrwertigen
Alkoholen, wie Glykol, Butandiol oder Glycerin, mit Äthylen- oder Propylenoxyd erhältlichen
Oxailkylieruogsprodukte, bei denen alle oder nur einzelne Hydroxylgruppen mit den Glykol- oder
Polyglykokesten veräthert sind. Die in solchen Verbindungen noch freien Hydroxylgruppen des
Alkohols oder der Glykolreste können weiterhin abgewandelt werden, beispielsweise durch Veräthern
oder Verestern mit verschiedenartigen Alkoholen oder Säuren.
Andere entsprechende Zusätze sind ferner die Äthylen- oder Propylenglykol- bzw. Polyglykoläther
von ein- oder mehrwertigen cyclischen,
araliphatischen oder aromatischen Hydroxylverbindungen,
ebenso wie die Veresiterungsprodukte dieser Äther mit Säuren, wie Essigsäure, Acrylsäure
oder Stearinsäure.
In gleicher Weise eignen sich gegebenenfalls verätherte entsprechende Oxalkylierungsprodukte
von Carbonsäuren.
Die Oxalkylierungsprodukte können für sich oder im Gemisch untereinander dem Monostyrol
ίο oder dieses enthaltenden Mischungen mit anderen
monomeren Verbindungen vor der Polymerisation zugegeben werden odier in den fertigen Polymerisaten
homogen verteilt werden. Die Menge der Zusatzstoffe ,kann zwischen Bruchteilen von- Prozenten
und mehreren Prozenten schwanken. Bei Zugabe von nur wenig, beispielsweise 0,5 °/o werden
die Eigenschaften der Polymerisate kaum verändert, wahrend mit 5 bis 8% die Erweichungspunkte
erheblich erniedrigt werden können.
Gleichzeitig mit der Erhöhung der Lichtbeständigkeit tritt eine wesentliche Verbesserung
des Fließvermögens der Polymerisate bei der Verarbeitung, z. B. beim Spritzguß, ein, was bei der
Herstellung besonders von komplizierten Formgegenständen sowie für die Steigerung der Leistung
insbesondere der Spritzguß maschinen von großem Vorteil ist.
Außer für Polystyrol eignen sich die genannten Stoffe auch für Mischpolymerisate von Styrol mit
anderen geeigneten Verbindungen, z. B. substituierten Styrolen, wie Chlorstyrölen oder a-Methylstyrol,
ferner Vinylnaphthalin, Vinylcarbazol, Acryl- und Methacrylsäureestern, Butadien u. dgl.,
oder für die mechanisch (hergestellten Mischungen der entsprechenden reinen Polymerisate. Für die
Wirkung des Zusatzes ist es dabei belanglos, ob die Polymerisate nach der Methode der Block-,
Suspensions- oder Emulsionspolymerisation hergestellt werden.
In 100 Teilen Monostyrol werden 0,5 Teile technischer
Diäthylenglykolmonobutyläther mit einem Siedebereich von 215 bis 2300 gelöst. Das Gemisch
wird unter Stickstoffabschkiß in einem mit Rückfluß
kühler versehenen Gefäß etwa 48 Stunden auf 8o°, 10 Stunden auf 1500 und 24 Stunden auf i8o°
erhitzt. Das glasklare Polymerisat löst sich infolge der Schtnierwirkung des Zusatzstoffes leicht von
der Gefäßwandung. Es läßt sich nach dem Vermählen mit Vorteil im Spritzgußverfahren auf
Formgegenstände verarbeiten. Werden so erhaltene Formlinge 'einer i8stündigen Bestrahlung durch
einen- Heraeus-Quarzbrenner S 300 an 'einem Abstand
von 10 cm ausgesetzt, so ist an ihnen nur eine sehr schwache Verfärbung wahrzunehmen,
während vergleichsweise mitbestrahlte, ohne Zusatz von Diäthylenglykolmonobutylätiher hergestellte
Polystyrolgegenstände eine deutliche Vergilbung aufweisen.
Eine Lösung aus 84 Teilen Styrol, 8 Teilen Vinylcarbazol und 8 Teilen Diäthylenglykolnaonobutyläther
mit einem Siedfebereich von 220 bis 2300 wird in der oben angegebenen Weise polymerisiert.
Das Polymerisat wird durch die im Beispiel 1 beschriebene UV-Bestrahlung kaum verändert.
In 100 Teilen Styrol werden 0,5 Teile des Umsetzungsproduktes
aus ι Mol Dipropylkresol mit 7 Mol Äthylenoxyd gelöst, und dann wird wie oben
polymerisiert. Aus dem Polymerisat hergesteilte Formgegenstände zeigen bei der UV-Bestrahlung
eine bessere Lichtbeständigkeit als solche aus Polystyrol allein.
100 Teile nach der Methode der Suspensionspolymerisation
!hergestelltes Polystyrol werden mit 0,5 Teilen hochmolekularem Polyäthylenoxyd1 in
einem Mischer gleichmäßig vermischt. Die Mischung wird anschließend in einer geheizten
Schneckenpresse zu einer vollkommen homogenen Spritzgußmasse verarbeitet. Daraus hergestellte
Formigegenstände !haben opakes Aussehen und zeichnen sich durch verbesserte Lichtbeständigkeit
gegenüber solchen aus Polystyrol allein aus.
Claims (2)
1. Verfahren zuir Herstellung von lichtbeständigen Styrolpolymeris'aten, dadurch gekennzeichnet,
daß man in den Polymerisaten oder in den Monomeren vor der Polymerisation
geringe Mengen von Umsetzungsprodukten des Äthylen- oder Propylenoxyds mit sich allein
oder mit Stoffen mit einer oder mehreren Hydroxyl- oder Carboxylgruppen homogen verteilt.
2. Verfahren zur Herstellung von lichtbeständigen Styrolpolymerisaten nach Anspruch
i, dadurch gekennzeichnet, daß man abgewandelte Oxalkylierungsprodukte, wie
deren Ester oder Äther, anwendet.
© 9S89 2.55
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB22915A DE923508C (de) | 1952-11-13 | 1952-11-14 | Verfahren zur Herstellung von lichtbestaendigen Styrolpolymerisaten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1087127X | 1952-11-13 | ||
DEB22915A DE923508C (de) | 1952-11-13 | 1952-11-14 | Verfahren zur Herstellung von lichtbestaendigen Styrolpolymerisaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE923508C true DE923508C (de) | 1955-02-14 |
Family
ID=25964997
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB22915A Expired DE923508C (de) | 1952-11-13 | 1952-11-14 | Verfahren zur Herstellung von lichtbestaendigen Styrolpolymerisaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE923508C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1300286B (de) * | 1961-09-23 | 1969-07-31 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten mit umgekehrt emulgierenden Eigenschaften |
-
1952
- 1952-11-14 DE DEB22915A patent/DE923508C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1300286B (de) * | 1961-09-23 | 1969-07-31 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten mit umgekehrt emulgierenden Eigenschaften |
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