DE1227653B - Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen PolyesternInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C 08 g
Deutsche Kl.: 39 c -16
Nummer: 1227 653
Aktenzeichen: N 12087IV d/39 c
Anmeldetag: 11. April 1956
Auslegetag: 27. Oktober 1966
Die Herstellung von Polyestern durch Umesterung eines Glykols mit einem Dialkylester der Terephthalsäure
und Polykondensation der .erhaltenen Umesterungsprodukte in Gegenwart von Katalysatoren
ist bekannt.
Sowohl zur Beschleunigung der Umesterung als auch der Polykondensation wurden verschiedene
Katalysatoren verwendet.
Die Kondensationskatalysatoren können dabei von Anfang an anwesend sein oder aber erst gegen Ende
der ersten Stufe dem Reaktionsgemisch zugesetzt werden, bevor also - die Polykondensationsreaktion
durch Temperatursteigerung und Druckermäßigung in Gang gesetzt wird.
Sehr gute Resultate wurden bereits dadurch erzielt, daß man als Umesterungskatalysator Zinkacetat
und als Polykondensationskatalysator eine Antimonverbindung, vorzugsweise Antimontrioxyd, verwendete.
Bei der Herstellung von Poly-(alkylenglykolterephthalat) aus Dimethylterephthalat erwiesen sich Mengen
von 0,015 Gewichtsprozent Zinkacetat und 0,02 Gewichtsprozent Antimontrioxyd, auf den Dialkylester
berechnet, wohl am geeignetsten.
Diese Metallverbindungen weisen jedoch den Nachteil auf, daß die Polyester leicht gelbstichig werden.
Außerdem sind die erforderlichen Reaktionszeiten immer noch verhältnismäßig lang, so daß der Durchsatz
in einer Apparatur von vorgegebenem Fassungsvermögen begrenzt ist. ■
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyestern durch Umesterung
eines Glykols mit einem Dialkylester der Terephthalsäure und Polykondensation der erhaltenen
Umesterungsprodukte in Gegenwart von Kataly- satoren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man dem
Reaktionsgemisch außerdem vor Beginn der Polykondensation höchstens 1 Gewichtsprozent, bezogen
auf den Dialkylester, einer Verbindung der allgemeinen Formel
υ tr
O O
H H
zusetzt, in der R eine gegebenenfalls Äther- oder Estergruppen enthaltende Alkyl- oder Aralkylgruppe
bedeutet, die wenigstens eine an ein aliphatisches Kohlenstoffatom gebundene Hydroxylgruppe enthält,
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen
Polyestern
Polyestern
Anmelder:
N. V. Onderzoekingsinstitut Research,
Arnheim (Niederlande)
Arnheim (Niederlande)
Vertreter:
Dr. E. Jung und Dr. V. Vossiys, Patentanwälte,
München 23, Siegesstr. 26
Als Erfinder benannt:
Gijsbertus Johannes Zoetbrood,
VeIp (Niederlande)
Gijsbertus Johannes Zoetbrood,
VeIp (Niederlande)
Beanspruchte Priorität-Niederlande vom 6. Mai 1955 (197 028)
oder höchstens 1 Gewichtsprozent der entsprechenden Epoxyverbindung.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß durch das Verfahren der Erfindung die Polykondensationsreaktion
erheblich beschleunigt und außerdem die Farbe der Polyester verbessert wird.
Es ist bereits bekannt, "vernetzte und noch aushärtbare
Polyester aus Terephthalsäure und einem 3wertigen Alkohol, wie Glycerin, herzustellen, wobei
praktisch alle Hydroxylgruppen des Alkohols durch die Terephthalsäure verestert und dadurch die entsprechenden
Verzweigungsstellen geschaffen werden. Bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise werden
dagegen keine verzweigte Polyester gebildet, sondern die in der Polykondensationsstufe erhaltenen Produkte
unterscheiden sich hinsichtlich der Lösungs- und Schmelzviskosität praktisch nicht von Polyestern der
üblichen Art.
Im Rahmen der Erfindung können beispielsweise die nachstehenden Alkohole bzw. Epoxyverbindungen
609 708/413
eingesetzt werden:
(CH3)aC(p-C6H4OCHaCHOHCH2OH)a
(CH3)aC(p-C6H4OCHaCHOHCH2OH)a
(CH3)2C\p-CeH4C—O-^CH2CHOHCH2OH/2 -
P-C6H4(OCH2CHOHCH2Oh)2 ';:.
i? ":" "" y ■■
P-C6H4VC — 0 — CH2CHOHCH2OHy2
OH2OHCHOHCH2Oh
CH2OHCHOHCHOHCH2Oh
1,4-C1OH6(OCh2CHOHCH2OH)2 und Isomere davon
OH2OHCHOHCH2Oh
CH2OHCHOHCHOHCH2Oh
1,4-C1OH6(OCh2CHOHCH2OH)2 und Isomere davon
HOCH2-CH2OOC'^ V- OCH2CHOHCH2Oh
HOCH2CH2O-C6H4-O-CH2CHOHCh2OH-HOCH2CH2COOCH2CHOHCh2OH-
(CHs)2C /P-C6H4-OCH2CH-CH2N
[
V^ χ
P-C6H4 /0—CH2CH—CH2N :, ■ r
p-C6H4| C-O-CH2CH-CH2
CH2OHCH-CH2
HOCH2CH2- O—C6H4-O --CH2- CH-CH2
HOCH2CH2^-,QOC- C6H4-,COO™CH2CH-CH2
l,4-C10H6/O—CH2CH—CH2^
\ /
\ /
.O
;. Vorzugsweise werden die erfihdungsgemäß verwendeten
Verbindungen der allgemeinen Formel'in Kombination mit Antimontrioxyd als Polykondensationskatalysator
verwendet. Andere geeignete Umesterungs- und bzw. oder. Polykondensationskatalysatoren
sind z. B. Zinkoxyd, Zinkborat, Zinkacetat,1 Bleioxyd,
Kobaltacetat, Calciumacetat, wobei stets eine beträchtliche Verkürzung der PolykondensationSzeit err
zielt wird. .,:.._. . ._■ .. . ·... .-.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Polyester können
in bekannter Weise zu geformten Produkten, insbesondere zu Fäden, Fasern und Filmen verarbeitet
werden, deren Eigenschaften, wie z. B. die Festigkeit
und die Dehnung; sich nicht von denen der in üblicher
Weise hergestellten Polyester gleicher Lösungs'viskosität unterscheiden.
An Hand.nachstehender Beispiele wird die Erfindung
;näher erläutert. ■ . ·
In einem gläsernen Reaktionsgefäß wurde eine
Mischung folgender Bestandteile während 2,5.Stunden unter atmosphärischem Druck und unter Rühren
erhitzt-:- - ■.---- ·
Gewichtsteile
Dimethylterephthalat 2400
Äthylenglykol .. .-.· 2240
ίο Zinkacetat (0,015 Gewichtsprozent) 0,36
Antimontrioxyd (0,020 Gewichtsprozent) 0,48
2,2-Bis-(4-hydroxy-epoxy-propoxyphenyl)-propan (0,50 Gewichtsprozent) 12
2,2-Bis-(4-hydroxy-epoxy-propoxyphenyl)-propan (0,50 Gewichtsprozent) 12
Die Prozentsätze sind hier in bezug auf das eingesetzte Dimethylterephthalat berechnet.
Während des Erhitzens wurde die Temperatur allmählich
von 140 bis auf 215QC gesteigert und gleichzeitig
Methanol «abdestilliert. Sobald kein Methanol mehr entwich und somit die Umesterung beendet war,
wurde das aus Bis-2-hydroxyäthylterephthälat bestehende
Reaktionsprodukt in einen Autoklav/übergeführt, in dem die Erhitzung unter Rühren bei 2.82° C
fortgesetzt wurde. Dabei wurde der. Druck" nach und
nach bis auf 0,2 mm-Hg ermäßigt. Nachdem ein Druck von 1 mm Hg erreicht war, wurde- während' weiterer
55 Minuten erhitzt'. Daraufhin wurde· das "Vakuum durch Einleiten von trockenem' Stickstoff aufgehoben.
Der so erhaltene Polyester war wasserhell und hatte eine Lösungsviskosität von 0,73 (bei 30QC in einer
l%igea. M'etacresollösung gemessen): -.·
Unter den gleichen Verhältnissen, jedoch in Abwesenheit
des: Propanderivats, erhielt man einen Polyester,
dessen Lösungsviskosität nur 0,49 betrug. -.
: . / Beispiel II. . ·....
Das Verfahren nach Beispiel I wurde-wiederholt,
wobei jedoch -das 2;2-Bis-(4-hydroxy-epoxy-propoxyphenyl)-propan dem Reäktionsgemisch ■ erst ■ nach
Beendigung der Umesterung undvor Beginn der Polykondensation zugefügt wurde. Außerdem wurde die
Polykondensation'nach dem Erreichen eines Vakuums von 1-mm Hg im "Autoklav noch weitere 70 Minuten
fortgesetzt. Der so erhaltene Polyester war glashell und
hatte eine Lösungsviskosität von 0,94. -·-- ; . ..■
Ohne Zugabe des Propanderivats, jedo.ch im übrigen
unter den gleichen- Reaktionsverhältnissen, wurde ein
Polyester mit einer Lösungsviskosität von' nur· 0,60 erhalten. ■ ■· ' -
Es wurde wie im Beispiel II angegeben gearbeitet,
jedoch mit diesem Unterschied, daß die Polykondensation nach Absinken des Druckes im Autoklav bis
auf 1 mm Hg noch weitere 90 Minuten fortgesetzt wurde. Der so erhaltene Polyester-war wasserhell und
hatte eine Lösungsviskosität.yon 1,13. Ohne das Propanderivat
erhielt man einen Polyester mit einer Viskosität von 0,70;
Das Verfahren nach Beispiel I wurde mit den gleichen Reaktionskomponenten wiederholt, wobei
jedoch nur 6 Gewichtsteile 2s2-Bis-(4-hydroxy-epoxypropoxyphenyl)-propan,
entsprechend 0,-25 Gewichtsprozent, berechnet auf Dimethylterephthalat, hinzugefügt
wurden-und die Polykondensation nach dem Absinken
des Druckes in dem Autoklav bis auf 1 mm Hg
noch weitere 70 Minuten fortgesetzt wurde. Der so erhaltene wasserhelle Polyester hatte eine Lösungsviskosität von 0,85. Ohne Beschleuniger erhielt man
einen Polyester mit einer Lösungsviskosität von nur 0,60.
B eispielV
Das Verfahren nach Beispiel I wurde wiederholt unter Zusatz von 4,8 Gewichtsteilen l,4-Bis-(2,3-dihydroxypropoxy)-benzol
an Stelle des Propanderivats, entsprechend 0,20 Gewichtsprozent, auf das Dimethylterephthalat
berechnet. Die Lösungsviskosität des so erhaltenen wasserhellen Polyesters betrug 0,72, während
ohne Zugabe des Benzolderivats diese Viskosität nur 0,49 betrug.
B e i s ρ i e 1 e VI und VII
Das Verfahren nach Beispiel V wurde wiederholt, doch wurde die Polykondensation nach dem Absinken
des Druckes im Autoklav bis auf 1 mm Hg noch weitere 70 bzw. 90 Minuten fortgesetzt. Die erhaltenen
Polyester hatten eine Lösungsviskosität von 0,98 bzw. 1,11. Ohne Zusatz des Benzolderivats betrugen diese
Viskositäten nur 0,60 bzw. 0,70.
B e i s ρ i e 1 VIII
Das Verfahren nach Beispiel I wurde wiederholt, wobei an Stelle des Propanderivats 5,0 Gewichtsteile
Glycerin, entsprechend 0,21 Gewichtsprozent, auf das Dimethylterephthalat berechnet, hinzugefügt wurden
und die Polykondensation nach Absinken des Druckes im Autoklav bis auf 1 mm Hg noch weitere 70 Minuten
fortgesetzt wurde. Der so erhaltene Polyester hatte eine Lösungsviskosität von 0,88. Ohne Glycerinzusatz
betrug die Lösungsviskosität nur 0,60.
Bei der Durchführung des Verfahrens nach Beispiel VIII wurden anstatt Glycerin 5 Gewichtsteile
Erythrit hinzugefügt, entsprechend 0,21 Gewichtsprozent, auf das Dimethylterephthalat berechnet.
Der so erhaltene Polyester hatte eine Lösungsviskosität von 0,81.
Das Verfahren nach Beispiel I wurde wiederholt, wobei aber an Stelle des 2,2-Bis-(4-hydroxy-epoxypropoxyphenyl)-propan
nur 3 Gewichtsteile 2,3-Epoxy-1-propanol hinzugefügt wurden und die Polykondensation
nach dem Absinken des Druckes im Autoklav bis auf 1 mm Hg noch weitere 70 Minuten fortgesetzt
wurde.
Der so erhaltene Polyester hatte eine Lösungsviskosität von 0,87. Ohne das Propanol betrug die
Lösungsviskosität nur 0,60.
Aus den obigen Beispielen ergibt sich, daß man durch die erfindungsgemäß verwendeten Zusatzstoffe
ίο Polyester erhält, deren Viskosität beträchtlich höher
als diejenige von Polyestern ist, die ohne diese Stoffe, jedoch unter sonst gleichen Verhältnissen hergestellt
sind.
Weiterhin kann man aus den Beispielen ersehen, daß durch das Verfahren der Erfindung die Reaktionszeit
in erheblichem Maße verkürzt wird, d. h. daß die Leistungsfähigkeit einer bestehenden Anlage beträchtlich
gesteigert wird.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polyestern durch Umesterung eines Glykols mit einem Dialkylester der Terephthalsäure und Polykondensation der erhaltenen Umesterungsprodukte in Gegenwart von Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Reaktionsgemisch außerdem vor Beginn der Polykondensation höchstens 1 Gewichtsprozent, bezogen auf den Dialkylester, einer Verbindung der allgemeinen FormelH'O OH Hzusetzt, in der R eine gegebenenfalls Äther- oder Estergruppen enthaltende Alkyl- oder Aralkylgruppe bedeutet, die wenigstens eine an ein aliphatisches Kohlenstoffatom gebundene Hydroxylgruppe enthält, oder höchstens 1 Gewichtsprozent der entsprechenden Epoxyverbindung.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 686 740.
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