DE159862C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Beim Pressen von Briketts läßt man gewöhnlich das Preßgut von einem festen Füllrumpf in eine oben offene Kammer eines unterhalb des Füllrumpfes hin- und herbeweglichen Preßkastens fallen, und zwar derart, daß jene Aufnahmekammer des Preßkastens stets gefüllt ist. Bei dieser Pressenform werden gewöhnlich Preßkolben benutzt, welche durch den Preßkasten hindurchgehen,

ίο wobei der Kolben einen Teil des Aufnahmekammerinhalts vor sich in die Preßkammer schiebt, wo er zu einem Brikett gepreßt und durch die gegenseitigen Bewegungen des Kolbens und Preßkastens ausgestoßen wird.

Vorliegende Erfindung bezweckt nun, bei Brikettpressen der erwähnten Art eine derartige Anordnung zu treffen, daß das Preßgut von dem festen Füllrumpf in die unmittelbar oberhalb des Kolbens befindliche Kammer des Preßkastens zu einer Zeit gelangt, wenn der Kolben den Boden dieser Aufnahmekammer verschließt, worauf die Ausflußöffnung des Füllrumpfes vom oberen Ende der Aufnahmekammer durch die Hin- und Herbewegung des Preßkastens abgeschnitten wird. Dann wird der Kolben dem Preßkasten gegenüber zurückgezogen, so daß die abgemessene, in der Aufnahmekammer befindliche Preßgutmenge vor den Kolben fallen kann, worauf sie bei der nächsten Vorwärtsbewegung des Kolbens vollständig in die Preßkammer geschoben wird. Hier wird also bei jeder Preßbewegung des Kolbens die gleiche abgemessene _xPreßgutmenge verpreßt, während bisher der Kolben von einer praktisch nicht abgemessenen Preßgutmenge den zu behandelnden Teil selbst entnehmen mußte. Im vorliegenden Falle hängt die Preßgutmenge nicht von dem Betrag ab, den der Kolben vor sich aufnehmen kann.

Zu diesem Zwecke wird nach vorliegender Erfindung die Ausflußöffnung des festen Füllrumpfes und die Eintrittsöffnung der im Preßkasten befindlichen Aufnahme- oder Meßkammer so bemessen und die gegenseitigen Bewegungen der Teile so getroffen, daß der Preßkasten selbst die Mündung des Füllrumpfes vollständig abschließt und dadurch die Meßkammer vom Füllrumpf gänzlich abschneidet, so daß die Meßkammer eine bestimmte Preßgutmenge enthält, wodurch erreicht wird, daß ein gleichmäßiges Produkt erzielt wird.

Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar, wobei Fig. i, 2 und 3 verschiedene Stellungen der Preß- und Meßvorrichtungen im senkrechten Schnitt zeigen, während Fig. 4 eine in verkleinertem Maßstabe gezeichnete Seitenansicht mit teilweisem Schnitt einer Ausführungsform der Antriebsvorrichtung veranschaulicht.

Unterhalb des feststehenden Füllrumpfes 1 ist der Preßkasten 2 längsweise hin- und herbeweglich angeordnet.

Eine oder mehrere in der Längsrichtung des Preßkastens diesen durchdringende Führungsöffnungen 3 enthalten je einen feststehenden Kolben 4 und je einen beweglichen

Kolben 5, so daß dadurch die Preßformen zur Erzeugung der Briketts entstehen, und mit jeder Führungsöffnung steht eine an der oberen Fläche des Preßkastens endigende Meßkammer 6 in Verbindung.

Bei der in Fig. 4 dargestellten Antriebsvorrichtung erhält der Preßkolben 5 seine Bewegung mittels Kurbel oder Exzenters von der Welle des Treibrades 7, während zugleich der Preßkasten 2 in hierzu vorgesehenen Führungen eine hin- und hergehende Gleitbewegung dadurch empfängt, daß er durch ein Gelenk 8 mit dem einen Arme eines in dem feststehenden Lager 9* schwingenden zweiarmigen Hebels 9 verbunden ist, dessen anderer Arm sich in der Führungsnut einer Kurvenscheibe IO führt.

Die Wirkungsweise der Presse ist folgende: Der Antrieb erfolgt beispielsweise in der durch den Pfeil (in Fig. 4) angedeuteten Bewegungsrichtung, wodurch der Kolben 5 hin- und herbewegt wird, während zugleich auch der Preßkasten dadurch in hin- und hergehende Bewegung versetzt wird, daß dem Hebel 9 durch die auf der Maschinentreibwelle aufgekeilte und mit dieser sich drehende Kurvenscheibe 10 eine bestimmte Winkelbewegung erteilt wird.

Die Zeichnung zeigt drei verschiedene Stellungen der beiden Hauptarbeitsteile, nämlich des beweglichen Kolbens 5 und des Preßkastens 2 gegenüber dem Füllrumpf 1, durch den das Preßgut eingeführt wird. Nach Fig. ι befindet sich der Preßkasten mit seiner Meßkammer 6 unmittelbar unter der Mündung des Füllrumpfes und nimmt somit eine entsprechende Menge des Preßgutes auf. Diese Menge gelangt aber nicht sogleich in die Preßkammer des Preßkastens, sondern wird daran zunächst noch durch die vorgeschobene Lage des Kolbens 5 gehindert. Hierauf bewegt sich (nachdem der vorhergegangene Arbeitsgang vollendet worden ist) der Preßkasten in der Pfeilrichtung (Fig. 1) nach vorn auf den Kolben 4 zu und befindet sich jetzt in der aus Fig. 2 ersichtlichen Stellung, in welcher die Meßkammer 6 mit Preßgut gefüllt, aber von der Preßkammer 3 durch den Kolben getrennt und auch von dem Füllrumpf durch die Begegnung ihrer Hinterkante mit der Vorderkante des Füllrumpfes abgeschnitten ist. Nachdem hierauf der Preßkasten sich noch mehr nach vorn und der Kolben nach hinten in die Stellung Fig. 3 bewegt haben, fällt das Preßgut aus der Meßkammer des Preßkastens in die Preßkammer 3 hinab, der Kolben 5 geht vor und schiebt das Preßgut in die Formkammer 3, woselbst es nunmehr gepreßt wird, um schließlich durch die gegenseitigen Bewegungen des Preßkastens und des Kolbens ausgestoßen zu werden.

Hieraus geht hervor, daß die durch den Kolben 5 am Boden geschlossene Meßkammer 6 des Preßkastens zunächst dadurch gefüllt wird, daß ihr oben offenes Ende unter die Zuflußöffnung des festen Füllrumpfes gelangt, worauf die Bewegung des Preßkastens die offene Oberseite der Meßkammer von der Zuflußöffnung des festen Füllrumpfes entfernt. Bei der Rückbewegung des Kolbens wird die Unterseite der mit der abgemessenen Preßgutmenge gefüllten Meßkammer6 geöffnet und ihr gesamter Inhalt fällt unmittelbar vor den Kolben. Das gesamte Preßgut wird dann durch den Kolben in die Preßkammer des Preßkastens gedrückt, so daß letztere mit Preßgutmengen von genau abgemessener Größe \^rersorgt und ein gleichmäßiges Produkt erzielt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Brikettpresse mit festem Füllrumpf und unterhalb desselben hin- und hergehendem Preßkasten, in welchem die Aufnahmekammer für das Preßgut vorgesehen ist und sich der Preßkolben bewegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmekammer (6) zum Abmessen des Preßgutes benutzt wird, indem sie, während der Kolben (5) ihre Bodenöffnung verschließt, aus dem Füllrumpf mit Preßgut angefüllt wird, worauf der Preßkasten zunächst die Ausflußöffnung des Füllrumpfes von der Kammer (6) abschneidet, und später bei Rückbewegung des Kolbens der Preßgutinhalt der Kammer vor den Kolben (5) fällt, so daß das Preßgut durch die nächste Bewegung des Kolbens in die Preßkammer gelangt, zum Zwecke, ein gleichmäßiges Produkt zu erzielen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.