-
Vorrichtung zum Brikettieren von Brennstoffen Es ist bekannt, daß
ein vollkommenes Verpressen von zu brikettierendem Material nur in mit allseitig
geschlossener Preßfor#l versehenen Pressen zu erzielen ist. Die übrigen Pressenbauarten,
seien es nun Stetripelpressen oder umlaufende, wie z. B. Walzen- oder: Ringwalzenpressen,
haben zahlreiche \achteile "vie die ungleichmäßige Verteilung des innerhalb der
gepreßten Masse auftretenden Druckes. Die Ursache, warum die mit Preßfarmen arbeitenden
Bauarten in der Brikettierherstellung wenig Verwendung finden, liegt darin, slaß
dieses Preßverfahren nur schwierig für Fließarbeit einzurichten ist. Ein Beispiel
bildet die Revolverpresse, die eine Reihe von Formen erfordert, in denen die verschiedenepi
Erzeugungsabschnitte, also das Einfüllen des -Materials, Pressen und Ausstoßen der
fertigen Preßlinge, getrennt durchgeführt werden. Solch eine Presse ist natürlich
in baulicher Hinsicht. ziemlich verwickelt und hat eine verhältnismäßig geringe
Leistungsfähigkeit. Sie eignet sich auch nicht zum Brikettieren unter einem höheren
Druck, wie es z. B. bei der Brikettierung von Braunkohle ohne Bindemittel durchgeführt
wird.
-
Bei den bekannten Pressen mit allseitig geschlossener Preßform ist
diese Form gewöhnlieh vierseitig geschlossen, während die beiden anderen Seiten
beim Pressen von zwei gegeneinandenvirkenden, durch einen Mechanismus entgegengesetzt
bewegten Stempeln abgeschlossen werden. Daraus ergeben sich neue Nachteile dieser
Bauart, vor allem der, dar der ganze Preßdruck von den bewegten Teilen aufgenommen
wird. Infolgedessen müssen diese beiden Teile der Presse verhältnismäßig stärker
gebaut werden, und der Gesamtverbrauch zum Pressen sowie auch zum Bewegen des verwickelten
Antriebes ist recht groß.
-
Diese Schwierigkeiten werden nur zum Teil bei einer bekannten Pressenbauart
beseitigt. Bei dieser Presse bewegen sich die beiden Stempel in gleicher Richtun-
mit verschiedener und veränderlicher Geschwindigkeit in der Preßform, derart, daß
sie sich im mittleren Teil ihrer Bahn einander beim Pressen am meisten nähern. Diese
günstig angeordnete Brikettpresse hat sich bei der Brik-ettierung von Brennstoffen
in. größerem Umfang nicht bewährt, da das Triebwerk beider Sternpel verhältnismäßig
verwickelt war und mit Hilfe von Exzentern und elliptischen Zahnradübcrsetzungeti
gelöst wurde. In einer auf der gleichen Grundlage- beruhenden Presse.
jedoch
mit anders angeordneter Bewegung der Stempel, gelang es, die gleiclic Wirkung zu
erzielen. Gemälä der l:riinduti- werden die beiden Stempel von einer gemeinsamen
Kurbel auf einer einzigen Kurbelwelle bewegt. wobei die Achse dieser Kurbelwelle
jedoch außerhalb der Achse der Bahn der beiden Stempel liegen muß, um einen unsymmetrischen
Verlauf der Bewegungsleu rve der Stempel zu erzielen. Dadurch erreicht man einerseits
ein günstiges, allmihliches Zusammendrücken des zu pressenden Materials. anderseits
bewirkt man auch, clal@ die heiden Stempel beim Zurückgehen auf eine solche Entfernung
zurückkehren, daß die Form sofort mit einer neuen Füllung beschickt werden kann.
-
In der bekannten Presse wird eine ähnliche Wirkung durch zwei ein
wenig gegeneinander versetzte Exzenter erzielt. Diese sind gemäß der Erfindung durch
nur eine Kurbel ersetzt, so daß die neue Anordnung eine Vereinfachung sowie eine
Verbesserung der bisherigen bedeutet.
-
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung hat noch den weiteren Vorteil,
daß der Stirndruck des hinteren Stempels, der durch das Drikett auf den vorderen
Stempel übertragen wird, in derselben Richtung auf die Kurbel wirkt wie die treibende
Tangentialkraft. Dadurch wird eine tatsächliche Arbeitsersparnis erzielt, so daß
das Brikettieren mit dieser Linrichtung nicht nur technisch sehr wirksam, sondern
auch äußerst wirtschaftlich ist.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform schematisch dargestellt, und zeigt Abb. i die Brikettpresse in dem
Augenblick der größten Pressung des Materials, d. h. in der Stempelstellung iSo°,
in einem Längsschnitt dar, Abb. z einen Horizontalschnitt der Presse in einer Grenzlage,
und zwar in der Anfangsstellung, wobei der Matcrialfülltriclitcr galt! geöffnet
ist, und Abb.3 das Diagraniui für den Gesamtverlauf des Pressens.
-
Im Preßblock i bewegen sich die beiden Stempel a und 3 derart, daß
sich der Stempel a beim Pressen vorn langsamer bewegt als der Stempel
3, mit dein das durch den Fülltrichter 4. zugeführte `laterial verdichtet
und gepreßt wird. Die fertigen Briketts werden durch die Entleerungsrutsche 5 aus-
estoßen. Der Einfülltrichter kann mit einer Dosierungsvorrichtung versehen sein;
die Entleerungsvorrichtung muß sodann mit eitler Einrichtung zum Ausstoßen der fertigen
Briketts ausgestattet werden. Die beiden Stempel sind mit der entsprechenden Abfederung
an den l:i-eilzkiipfel1 0 und ; befestigt, die ihrerseits von zwei Paar Zugstangen
S und 9 angetrieben %s-erden. Die Kurbelwelle i i hat stets für die beiden ge-etieinanderwirkenden
Zugstangen die Kurbe11o gemeinsam. In diesem Falle liat die Kurbelwelle ein Paar
Zalinräder, die im Sinne des Pfeils vom Ritzcl 1 2 , das sich auf der Kurbelwelle
befindet, angetrieben werdeli. auf der auch symmetrisch die Schwungrüder i ; angeordnet
sind, von denen eines als Antriebsseilscheibe oder Ricmetiscli(,il)e dient.
-
Der 1'rclivorgang ist aus dem Diagramm in Abb. 3 zu ersehen. Aus demselben
geht her-vor, wie in dein Abschnitt F die Füllöffnung freigegeben wird und
sich der Raum zwischen den beiden Stempeln mit der zu pressenden 7 asse füllt.
In dem Abschnitt V erfolgt der Vorschub des Preßgtites durch den Steinpel1. bis
sich die beiden Stempel so weit einander genähert haben, daß es in dem Abschnitt
I-_- zu einer Verdichtung und Entlüftung des eingeschütteten Materials kommt. Während
dieser ganzen Zeit ist die Füllung wenigstens zum Teil locker. Erst während des
Preßabschnittes I' wird die Form vollständig gesclüosseii und die Masse unter gleichzeitigem
Vorschub zu einem Brikett gepreßt. Infolge der beschleunigten Bewegung des Stempels
2 in der Periode A läßt der Stirndruck auf das Brikett auf einer Seite nach, und
das Brikett wird in die Entleerungsrinne 5 ausgestoßen. In dem letzten Abschnitt
I_ kehren die beiden voneinander entfernten! Stempel wieder zwecks neuerlicher Füllung
in die. Ausgangslage zurück. Die Verdichtung des lockeren Materials K, z. B. der
Kohle, bis zum fertigen Brikett B ist in Abb. 3 auch durch die Dichte der Schraffierung
im Raum zwischen den beiden Stempeln veranschaulicht.