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Die Erfindung betrifft einen Antrieb für Bogenrotationsdruckmaschinen in Reihenbauweise gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Es sind Antriebe für Bogenrotationsdruckmaschinen in Reihenanordnung bekannt, deren einzelne Druckeinheiten durch einen geschlossenen Räderzug gekoppelt sind (z.B.
DE-AS 23 34 177 ,
US-PS 2115 975 ). Weiterhin ist bekannt, dass jede Druckeinheit ein eigenes Antriebsgetriebe bei geschlossenem Räderzug besitzt (z.B.
DD-WP 1 59 862 ). Nachteilig bei geschlossenem Räderzug ist es, dass durch Schwingungen, Toleranzen usw. eine gegenseitige Beeinflussung der Druckeinheiten untereinander unvermeidlich ist. Unterschiedliche Antriebsmomente führen teilweise zu beträchtlichen Belastungssteigerungen der Antriebselemente, was zu vorzeitigem Verschleiß des Antriebes sowie zur Minderung der Druckqualität der Erzeugnisse führt. Bei Verwendung von geschlossenen Räderzügen sind bei Schön- und Widerdruckeinheiten aufwendige Lösungen zur Realisierung der Phasenverschiebung erforderlich (z.B.
DE-GM 83 19 431 ).
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Aus
DE 41 36 902 C2 ist ein Antrieb für Bogenrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise bekannt. Der Antrieb weist eine längs der Druckmaschine verlaufende, kuppelbare Antriebswelle und ein Eintriebsgetriebe je Druckeinheit auf. Jede Druckeinheit weist mindestens doppeltgroße bogenführende Zylinder auf. Jede Druckeinheit ist mit einem zu den benachbarten Druckeinheiten entkoppelten, separaten Kompakträderzug auf. Der Kompakträderzug besteht aus einer Anordnung einfachgroßes Druckzylinderzahnrad und einfachgroßes Transfertrommelzahnrad unter Verwendung von mindestens zwei Zwischenzahnrädern. Jedes Eintriebsgetriebe ist direkt oder über ein Zahnrad mit dem Transfertrommelzahnrad des separaten Kompakträderzuges oder es ist direkt oder über ein Zahnrad mit dem Druckzylinderzahnrad des separaten Kompakträderzuges gekoppelt.
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Aus
DE 44 26 992 A1 ist ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Zustandsüberwachung einer umstellbaren Bogendruckmaschine bekannt. Wenn in der Bogendruckmaschine eine Bogenwendeeinrichtung vorgesehen ist, wird der Klemmzustand von in der umstellbaren Wendeeinrichtung vorhandenen Kupplungen geprüft. Dazu wird die Winkelstellung der Druckmaschine sowohl vor als auch nach der Wendeeinrichtung erfasst wird und der Differenzwert zeitweise auf Konstanz geprüft. Der zugehörige Antrieb der Bogenoffsetdruckmaschine weist ein einen geregelten Gleichstrommotor in einem Hauptantrieb auf. Vom Gleichstrommotor wird eine Längswelle angetrieben, die in mehrere Einspeisungsgetriebe eintreibt. Durch die Einspeisungsgetriebe werden Gegendruckzylinder verschiedener Druckwerkseinheiten angetrieben. Wenigstens Gegendruckzylinder, Transfertrommel, Wendetrommel und Anlegertrommel werden mittels eines durchgehenden Räderzuges miteinander gekoppelt. Die Einspeisungsgetriebe sind mit dem durchgehenden Räderzug an den bezeichneten Stellen gekoppelt. Damit ist eine Überbestimmung in den Antriebszügen gegeben, da die Längswelle durchgehend mit mehreren Eintriebsstellen in einen durchgehenden Räderzug eintreibt.
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Aus
DE 295 05 823 U1 ist eine Lagerung eines Antriebsmotors bekannt. Zur Ausrichtung in einer Druckmaschine ist ein Motorrahmen mit Befestigung des Antriebsmotors vorgesehen, der mit einem Hauptgetriebe über einen Riementrieb verbunden ist. Das Hauptgetriebe ist gestellfest zur Druckmaschine angebracht. Der Motorrahmen ist gelenkig mit dem Maschinengestell verbunden. Der Antriebsmotor ist in Richtung des Riementriebes verschiebbar am Motorrahmen anbracht, wobei am Motorrahmen Justiermittel vorgesehen sind. Durch die Justiermittel kann der Motorrahmen um eine parallel zu allen Antriebsachsen liegende Achse gegenüber dem Hauptgetriebe geschwenkt werden. Der Motorrahmen ist mit zweier Gelenken mit dem das Hauptgetriebe tragenden Maschinengestell verbunden. Die Drehachse der Gelenke liegt parallel zu den Drehachsen der Antriebsachse der Bogenoffsetdruckmaschine.
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Nachteilig an den bekannten Antrieben ist, dass sie recht komplex aufgebaut sind. Diese Antriebe weisen zwei Antriebsebenen mit einer Längswelle und einem Räderzug auf. Die durchgehende Längswelle und der durchgehende Räderzug sind außerdem über drei Einspeisungsgetriebe miteinander verbunden, so dass eine mehrfache statische Überbestimmung gegeben ist. Zur Umstellung des Antriebs auf ein anderes Betriebsverfahren sind wenigstens zwei Kupplungen erforderlich.
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Weiterhin sind Antriebssysteme mit direkt in einen durchgehenden Räderzug zwischen bogenführenden Zylindern eintreibenden Antriebsmotoren bekannt.
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Aus der
DE 10 2005 016 780 A1 ist ein Verfahren zum Antreiben einer drucktechnischen Maschine mit mehreren Teilaggregaten und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bekannt. Beschrieben ist hier eine Druckmaschine, die von einem Motor angetrieben wird, auf dessen Motorwelle eine Riemenscheibe sitzt, die zu einem Riementrieb mit einem Riemen und einer weiteren Riemenscheibe gehört. Mit der Riemenscheibe ist drehfest ein Zahnrad verbunden, welches mit dem Antriebszahnrad eines Transferzylinders in Eingriff steht. Alle bogenführenden Zylinder sowie die Übertragungszylinder und Druckformzylinder sind in einem gemeinsamen Zahnräderzug miteinander gekoppelt.
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Aus der
DE 4122443 A1 ist ein Antriebsdruckwerk in Bogenrotationsdruckmaschinen bekannt. Die Bogenrotationsdruckmaschine in Aggregatbauweise ist mit verschiedenen Druckwerken versehen, wobei deren bogenführende Zylinder einen geschlossenen, über ein Zahnrad des Antriebsdruckwerkes getriebenen, Räderzug bilden. Dem Antriebsdruckwerk ist ein Antrieb zugeordnet ist, dessen Antriebsritzel in ein Zahnrad des Antriebsdruckwerkes eingreift. Die Anzahl der Druckwerke vor dem Antriebsdruckwerk geteilt durch die Anzahl der Druckwerke nach dem Antriebsdruckwerk bestimmt hierbei eine Stellung des Antriebsritzels zum Eingriff am Antriebszahnrad.
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Aus der
DE 103 27 423 A1 ist ein Antrieb für eine Rotationsdruckmaschine bekannt. abgelegt. Zum Antrieb der Druckmaschine ist ein Hauptmotor vorgesehen, der im Druckbetrieb das Antriebsmoment über einen Riementrieb in eine Bogentransfertrommel einspeist. Alle zum Bogentransport dienenden Elemente sind durch einen Zahnräderzug miteinander gekoppelt.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, für eine Bogenrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise einen einfachen Antrieb zu schaffen, durch den die Druckeinheiten untereinander nicht durch mehrfach überbestimmte Eintriebe beeinflusst werden und der die Druckeinheiten gleichmäßig belastet.
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Die Lösung ergibt sich nach den Merkmalen von Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein Antrieb für eine Bogenoffsetdruckmaschine ist mit einem Anleger, einem oder mehreren Druckwerken, wahlweise keinem, einem oder mehreren Lackmodulen und/oder anderen Druckmaschineneinheiten wie Trockner-, Weiterverarbeitungsoder Transfermodulen, und einem Ausleger versehen. Für den Bogentransport in Bogentransportrichtung durch die Bogenoffsetdruckmaschine sind in einem ersten Druckwerk eine Anlagetrommel und ein Gegendruckzylinder, in weiteren Druckwerken und in Lackmodulen jeweils eine Transfertrommel und ein Gegendruckzylinder sowie im Ausleger eine Auslegertrommel vorgesehen. Alle Bogen führenden Zylinder und Trommeln sind mit einem durchgehenden Antriebsräderzug verbunden. Bestimmte Antriebsräder des Antriebsräderzuges sind mit Gegendruckzylindern der Druckwerke verbunden.
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Erfindungsgemäß ist ein einziges einstufiges Einspeisungsgetriebe zur Übertragung der Antriebsleistung von dem Antriebsmotor des Hauptantriebs in den Antriebsräderzug der Bogenoffsetdruckmaschine vorgesehen.
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In Weiterbildung ist das Einspeisungsgetriebe ein Untersetzungsgetriebe zwischen dem Antriebsmotor des Hauptantriebs und einem mit einem Antriebsrad kämmenden Antriebsritzel. So treibt der Hauptantrieb direkt in ein im Antriebsräderzug angeordnetes Antriebszahnrad ein.
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In Weiterbildung ist das Einspeisungsgetriebe ein Riementrieb, der als Untersetzungsgetriebe zwischen dem Antriebsmotor und einem mit einem Antriebsrad kämmenden Antriebsritzel angeordnet ist. Dabei sind der Antriebsmotor mit einer kleinen Riemenscheibe und das Antriebsritzel mit einer größeren Riemenscheibe verbunden und die Riemenscheiben sind durch einen Keilriemensatz gekoppelt.
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In Weiterbildung ist das Einspeisungsgetriebe mit dem Antriebsritzel einem Antriebsrad zugeordnet, das mit einem dem ersten Druckwerk oder einer der ersten Druckeinheit nach geordneten Druckwerk oder Druckeinheit verbunden ist.
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In Weiterbildung kann das Einspeisungsgetriebe mit dem Antriebsritzel einem Antriebsrad zugeordnet sein, das mit einem/einer zweiten oder dritten oder vierten Druckwerk (3) / Druckeinheit verbunden ist.
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In Weiterbildung ist das Einspeisungsgetriebe mit dem Antriebsritzel einem Antriebsrad zugeordnet, das mit einem Gegendruckzylinder verbunden ist.
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In Weiterbildung ist jedem Antriebsrad im Antriebsräderzug, das mit einem Gegendruckzylinder verbunden ist, eine Bremseinrichtung zugeordnet. Eine Bremseinrichtung leitet ein entgegen der Drehrichtung gerichtetes Moment in das Antriebsrad ein. Die Bremseinrichtungen können in Drehrichtung der Maschine gleichseitig zu den Stellen der Momentenübertragung in den Maschineneinheiten angeordnet sein. Die Bremseinrichtungen können aber je nach Lage des Gegendruckzylinders in Bezug auf die Anordnung des Einspeisungsgetriebes in Drehrichtung der Maschine ungleichseitig zur Momentenübertragung in den Maschineneinheiten angeordnet sein.
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In Weiterbildung ist jedem Antriebsrad im Antriebsräderzug, das mit einem Gegendruckzylinder verbunden ist, eine Antriebseinheit zur Schmiermittelversorgung, wie eine Ölpumpe mit einstellbarem Durchsatz und/oder Öldruck, zugeordnet.
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In Weiterbildung ist eine Steuerung des Antriebsmotors des Hauptantriebs vorgesehen. In Verbindung mit der Steuerung ist eine Registermesseinrichtung vorgesehen. Signale der Registermesseinrichtung werden in der Steuerung zur Ermittlung von Drehstellungsabweichungen verwendet und diese werden an den Antriebsmotor weitergeleitet. Die Steuerung ist dazu ausgebildet ist, die Antriebsleistung in Abhängigkeit von gemessenen Registerabweichungen zu verändern.
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Es ist also ein Antrieb für eine Bogenoffsetdruckmaschine mit einem Anleger, einem oder mehreren Druckwerken, einem oder mehreren Lackmodulen oder anderen Druckmaschineneinheiten und einem Ausleger vorgesehen, der exakter arbeiten soll. Für den Bogentransport sind in jedem Druckwerk ein Gegendruckzylinder und eine Bogen führende Trommel vorgesehen. Alle Bogen führenden Zylinder und Trommeln sind mit einem durchgehenden Antriebsräderzug verbunden. Bestimmte Antriebsräder sind mit den Gegendruckzylindern verbunden. In dem Antrieb ist in einziges einstufiges Einspeisungsgetriebe zur Übertragung der Antriebsleistung von dem Antriebsmotor des Hauptantriebs in den Antriebsräderzug der Bogenoffsetdruckmaschine vorgesehen ist
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Darin zeigen
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1 ein Maschinenschema einer Bogenoffsetdruckmaschine,
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2 einen Antrieb der Bogenoffsetdruckmaschine nach 1 entsprechend dem Stand der Technik,
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3 eine schematische Darstellung eine erfindungsgemäßen Antriebssystems,
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4 eine detailliertere Ansicht der Konfiguration eines erfindungsgemäßen Hauptantriebes und
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5 eine schematische Darstellung des Zylinderantriebes mit mehreren antriebsseitigen Zylinderlagerungen.
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In 1 ist eine der Erfindung zugrunde liegende Bogenoffsetdruckmaschine dargestellt. In Verbindung damit ist in 2 eine Antriebskonfiguration nach dem Stand der Technik gezeigt.
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Die 1 und 2 zeigen in Seitenansicht bzw. als Draufsicht die ersten fünf Druckwerke einer Bogenoffsetdruckmaschine. Sie weist Gegendruckzylinder G und dazwischen liegende Transfer- bzw. Umführtrommeln T auf. Zwischen den Gegendruckzylindern G des ersten und zweiten Druckwerkes ist weiterhin eine doppeltgroße Wendetrommel W angeordnet, mittels derer nach einer Umstellung von Schön- auf Schön- und Widerdruck die Bogen nach dem Prinzip der Bogenhinterkantenwendung gewendet und über die Wendetrommel W dem zweiten Gegendruckzylinder G zugeführt werden. Die Bogen werden dabei über eine Anlegertrommel A dem Gegendruckzylinder G des ersten Druckwerkes zugeführt. Zum Antrieb der Bogenoffsetdruckmaschine ist ein geregelter Gleichstrommotor in einem Hauptantrieb HA vorgesehen, durch den eine Längswelle LW antreibbar ist. Die Längswelle LW weist in diesem Beispiel drei Einspeisungsgetriebe E auf, durch welche die Gegendruckzylinder G des ersten, des dritten und des fünften Druckwerkes angetrieben werden. Wie in 2 zu erkennen, sind die Gegendruckzylinder G, die Transfertrommel T, die Wendetrommel W sowie die Anlegertrommel A über einen durchgehenden Räderzug R miteinander gekoppelt. Zur Umstellbarkeit der Wendeeinrichtung weist dazu der erste Gegendruckzylinder G in an sich bekannter Weise zwei nebeneinander liegende und relativ zueinander verstellbare sowie über eine 50 nicht dargestellte Kupplung miteinander klemmbare Zahnkränze auf. Die Wendetrommel W weist ein einfachbreites und der nachfolgende Gegendruckzylinder G ein doppeltbreites Zahnrad auf. Die Gegendruckzylinder G und die Transfertrommeln T der nachfolgen Druckwerke weisen wiederum einfachbreite Zahnräder in einer Ebene liegend auf.
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Nach der Wendeeinrichtung ist vor dem zweiten Einspeisungsgetriebe E eine elektrisch schaltbare Kupplung KLW in der Längswelle LW angeordnet. An dem Einspeisungsgetriebe E des dritten Druckwerkes ist ferner über eine weitere Kupplung KPA ein Positionierantrieb PA angebracht, mittels dem nach Öffnen der in der Längswelle LW angeordneten Kupplung KLW sowie dem Öffnen der nicht dargestellten Kupplung in dem doppelten Zahnkranz des ersten Gegendruckzylinders G der Teil der Bogenoffsetdruckmaschine nach der Wendeeinrichtung formatgerecht von Schön- auf Schön- und Widerdruck und umgekehrt verstellt werden kann. Sämtliche Umstellvorgänge und insbesondere das formatgerechte Verfahren der Druckwerke relativ zueinander über den Positionierantrieb PA erfolgt dabei gesteuert durch einen Rechner.
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An den 1 und 2 wird deutlich wie komplex der Antrieb nach dem Stand der Technik ist. Der Antrieb weist zwei Antriebsebenen mit der Längswelle LW und dem Räderzug R auf. Die durchgehende Längswelle LW und der durchgehende Räderzug R sind außerdem über drei Einspeisungsgetriebe E miteinander verbunden. Zur Umstellung des Antriebs auf ein anderes Betriebsverfahren sind wenigstens zwei Kupplungen (KLW, KPA, Wendekupplung) erforderlich.
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In 3 ist eine Bogenoffsetdruckmaschine vollständig dargestellt. Sie weist einen Anleger 1, Druckwerke 2 bis 8, ein Lackmodul 9 und einen Ausleger 10 auf. Die Druckwerke weisen jeweils einen mit einem Gegendruckzylinder 12 zusammenwirkenden Gummizylinder auf. Dieser wirkt weiterhin mit einem Plattenzylinder zusammen, dem Farb- und Feuchtwerke zugeordnet sind.
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Für den Bogentransport durch die Bogenoffsetdruckmaschine sind im Druckwerk 2 eine Anlegertrommel 11 und ein Gegendruckzylinder 12, in den weiteren Druckwerken 3 bis 8 und in dem Lackmodul 9 jeweils eine Transfertrommel 13 und ein Gegendruckzylinder 12 sowie im Ausleger 10 eine Auslegertrommel 14 vorgesehen. Alle Bogen führenden Zylinder und Trommeln sind mit einem durchgehenden Antriebsräderzug 15 verbunden, der über Antriebsräder 16, 16.1 mit den Gegendruckzylindern 12 der Bogenoffsetdruckmaschine verbunden ist.
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Weitere im Antriebsräderzug 15 angeordnete Antriebsräder 16.2 treiben die weiteren Bogen führenden Trommeln wie die Anlagetrommel 11, die Transfertrommeln 13 und die Auslegertrommel 14 an.
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Erfindungsgemäß treibt in einem Hauptantrieb HA ein Antriebsmotor über ein Untersetzungsgetriebe (Keilriementrieb mit Riemenscheiben 18, 19, siehe 4) direkt in ein Antriebszahnrad 16 ein, das mit dem Gegendruckzylinder 12 im Druckwerk 3 gekoppelt ist.
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Die Antriebsrichtung der Bogenoffsetdruckmaschine ist durch eine Bogentransportrichtung TR vom Anleger 1 zum Ausleger 10 definiert. An dieser orientiert sich die Drehrichtung der Zylinder. So bewegen sich die Gegendruckzylinder 12 im Druckspalt mit je einem diesen zugeordneten Gummizylinder auch in der Bogentransportrichtung TR.
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Weiterhin können auf mehreren oder allen der Antriebsräder des Räderzuges 15, die den Gegendruckzylindern 12 zugeordnet sind, Antriebe 17 für eine Einrichtung zur Schmiermittelversorgung vorgesehen sein. Die Schmiermittelversorgung kann also druckwerksweise oder für Druckwerksgruppen gemeinsam angeordnet und reguliert werden, so dass eine Einstellung auf Belastungssituationen vorgebbar ist. Weiterhin wirken die Antriebe 17 infolge der benötigten Antriebsleistung, die ebenfalls einstellbar sein kann, als Zusatzlasten auf die Antriebsräder 16, 16.1 an den Gegendruckzylindern 12, so dass der Antrieb in den Zahnverbindungen der Antriebsräder in einer einheitlichen Zahnflankenanlage gehalten werden kann und damit spielfrei arbeitet. Als Einrichtungen zur Schmiermittelversorgung kommen Ölpumpen in Frage, die über ein Zahnrad angetrieben werden und deren Öldurchsatz in oder Stufen stufenlos regelbar ist.
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Die Betriebssicherheit dieses Antriebs gegen Ungleichförmigkeiten aus Zahnradund Wellenverformungen wird durch integrierte Zylinderlagerungen wenigstens für die Achszapfen der Gegendruckzylinder
12 in Verbindung mit einem jeweiligen Antriebsrad
16,
16.1, vorzugsweise aber auch für die Achszapfen der Transfertrommeln
13 in Verbindung mit einem jeweiligen Antriebsrad
16.2 hergestellt. Diese Zylinderlagerungen werden schematisch in
5 dargestellt und sind nach der Lehre Offenlegungsschrift
DE 10 2010 000 809 A1 gestaltet.
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In 5 ist eine Antriebsanordnung für einen Ausschnitt der in 3 gezeigten Antriebskonfiguration einer Bogenoffsetdruckmaschine dargestellt. Hier sind zwei Gegendruckzylinder 12 und eine dazwischen liegende Transfertrommel 13 schematisch mit ihren über je eine Lageranordnung 26 in einer Gestellseitenwand 24 gelagerten Antriebszapfen 25 sowie den darauf befestigten und ineinandergreifenden Antriebsrädern 16.1(16) und 16.2 gezeigt. In Verbindung mit den Gegendruckzylindern 12 und der Transfertrommel 13 sind symbolisch durch Rotationspfeile die Drehbewegungen der Elemente angedeutet. Diese Darstellung korreliert mit Richtungspfeilen an den Antriebsrädern 16.1 (16) und 16.2. Damit wird auch die Richtung des Bogentransportes TR symbolisiert. Die Transfertrommel 13 ist schematisch als so genannte Skelettrommel dargestellt, die lediglich einen Trommelkörper mit auf dem wirksamen Trommelumfang vorgesehenen Greiferssystemen aufweist, während der Trommelkörper selbst abgeflacht und ohne Führungsflächen für Druckbogen ausgebildet ist.
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Jede Lageranordnung 26 besteht aus einer Axiallagerung 27 und einer Radiallagerung 28, die miteinander über die Befestigung des jeweiligen Antriebsrades 16.1 bzw. 16.2 auf dem Antriebszapfen 25 verspannt sind. Weiterhin ist die Radiallagerung 27 mit der Gestellseitenwand 24 verspannt. Auf diese Weise ist jedes der Antriebsräder 16.1 (auch das Antriebrad 16 an der Eintriebsstelle des Hauptantriebes HA) und 16.2 in sich steif gelagert und absolut parallel zur Gestellseitenwand 24 geführt, so dass Querkräfte aus der schrägverzahnten Antriebsverzahnung der Antriebsräder 16, 16.1, 16.2 keinen Einfluss auf die Genauigkeit des Antriebsverhaltens haben können.
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Eine derartig kompakte Radial-Axial-Lagerung zeigt einen erkennbar einfachen Aufbau. Dieser einfache Aufbau stellt sich so dar, weil ein in der Gestellseitenwand 24 geführter Außenring sowohl eine erste Laufscheibe als auch einen ersten Zylinderrollenkranz der Axiallagerung 27 aufnimmt. Die erste Laufscheibe stützt sich in axialer Richtung an einem Innenring der Radiallagerung 28 ab. Eine zweite Seite der ersten Laufscheibe bildet eine erste Laufbahn für den ersten Zylinderrollenkranz. Konzentrisch zu einer Distanzscheibe ist eine zweite Laufscheibe angeordnet und mit der Gestellseitenwand 24 fest verbunden. Die zweite Laufscheibe bildet eine zweite und eine dritte Laufbahn für den ersten und einen zweiten Zylinderrollenkranz der Axiallagerung 27. Parallel zur zweiten Laufscheibe schließt eine als Wellenscheibe ausgebildete dritte Laufscheibe die Axiallagerung 27 mit einer vierten Laufbahn für den zweiten Zylinderrollenkranz ab. Über die dritte Laufscheibe wird dann mittels eines Spannmittels in axialer Richtung die Lagerspannung auf die Lageranordnung 26 auf den Antriebszapfen 25 aufgebracht.
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Diese sehr steifen als Axial-Radial-Lagerung ausgebildeten Lageranordnungen 26 sind lediglich an den antriebsseitigen Lagerstellen der Gegendruckzylinder 12 und Transfertrommeln 13 angebracht und stützen die Antriebsräder 16, 16.1 und 16.2 absolut steif in axialer Richtung ab. Dadurch wird der aus den Antriebsrädern 16, 16.1, 16.2 gebildete Antriebsräderzug 15 in sich so steif, dass keinerlei drehzahloder belastungsabhängige Verformungen oder Ungenauigkeiten erzeugt oder übertragen werden können.
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In 4 ist das erfindungsgemäß einzige Einspeisungsgetriebe E für die Bogenoffsetdruckmaschine nach 3 schematisch dargestellt. Das Einspeisungsgetriebe E ist einem Antriebsrad 16 im Verbund eines Antriebsräderzuges 15 zugeordnet, der in dieser Darstellung zwei Antriebsräder 16.2 von der Eintriebsstelle benachbarten Zylindern oder Trommeln umfasst. Der Antriebsmotor des Hauptantriebs HA ist hierbei mit einem Keilriementrieb verbunden, der an sich bekannte Dämpfungseigenschaften aufweist. Auf der Motorachse des Hauptantriebs HA ist eine kleine Riemenscheibe 18 angeordnet. Diese ist über einen Keilriemensatz 20 mit einer großen Riemenscheibe 19 gekoppelt.
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Zur Einstellung der Riemenspannung ist der Motor des Hauptantriebs HA auf einem Rahmen 22 gelagert, der um eine parallel zur Drehachse der großen Riemenscheibe 19 gelagerte Schwenkachse 23 kippbar ist.
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Koaxial zu der großen Riemenscheibe 19 und starr mit dieser verbunden ist ein Antriebsritzel 21 vorgesehen. Das Antriebsritzel 11 kämmt mit der Verzahnung des Antriebsrades 16 zur Übertragung der Antriebsbewegung in des Hauptantriebs HA auf die Bogenoffsetdruckmaschine.
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Die unter Berücksichtigung der Verwendung eines Keilriementriebes einstufige Einleitung der Antriebsleistung vom Hauptantrieb HA über das Einspeisungsgetriebe E in den Antriebsräderzug 15 bewirkt eine sehr steife und damit höchst exakte Antriebskonfiguration im Hinblick auf die Qualitätsanforderungen beim Offsetdruck. Weiterhin ist die Absteifung der antriebsseitigen Zylinderlagerungen (Lageranordnungen 26) durch eine Lagerungskonzeption mit Zusammenfassung jedes Lagers der Antriebszapfens 25 der Gegendruckzylinder 12, sowie der Transfertrommeln 13 mit einer gelagerten Abstützung der jeweiligen Antriebszahnräder 16, 16.1, 16.2 im Gestell der Bogenoffsetdruckmaschine so effektiv, dass auch über lange Antriebsräderzüge mit mehr als sechs Druckwerken eine vollkommen exakte Übertragung der Antriebsbewegungen erfolgen können.
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Das Einspeisungsgetriebe E ist in der Variante nach 3 mit seiner Eintriebsstelle als über das Antriebsrad 16 an dem Gegendruckzylinder 12 in als in Bogentransportrichtung zweites Druckwerk angeordnete Druckwerk 3 eintreibend angeordnet. Das Einspeisungsgetriebe E kann je nach Länge einer Bogenoffsetdruckmaschine, insbesondere aber für Bogenoffsetdruckmaschinen mit weniger als sechs Druckwerken, auch über das jeweils entsprechende Antriebsrad 16.1 eines Gegendruckzylinders 12 in das erste Druckwerk 2 der Druckwerke eintreibend angeordnet sein.
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Das Einspeisungsgetriebe E kann weiterhin je nach Länge einer Bogenoffsetdruckmaschine, insbesondere aber für Bogenoffsetdruckmaschinen mit mehr als sechs Druckwerken, auch über das jeweils entsprechende Antriebsrad 16.1 eines Gegendruckzylinders 12 in das dritte Druckwerk 4, das vierte Druckwerk 5 oder das fünfte Druckwerk 6 eintreibend angeordnet sein.
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Bei überlangen Bogenoffsetdruckmaschinen mit zum Beispiel mehr als zwölf Druck- und Lackwerkseinheiten kann auch eine Anordnung von zwei einstufigen Einspeisungsgetrieben vorgesehen sein.
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Als Hauptantriebsmotor wird für das erfindungsgemäße Antriebssystem ein Drehstromantriebsmotor verwendet, der sich durch die bekannten Vorteile des einfachen Aufbaus, der Robustheit und des hohen Antriebsmoments auszeichnet.
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Bezugszeichenliste
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- G
- Gegendruckzylinder
- T
- Transfertrommel
- W
- Wendetrommel
- A
- Anlegertrommel
- HA
- Hauptantrieb
- LW
- Längswelle
- R
- Räderzug
- E
- Einspeisungsgetriebe
- KLW
- Kupplung Längswelle LW
- KPA
- Positionierantrieb
- PA
- Positionierantrieb
- TR
- Bogentransportrichtung
- 1
- Anleger
- 2
- Druckwerk
- 3
- Druckwerk
- 4
- Druckwerk
- 5
- Druckwerk
- 6
- Druckwerk
- 7
- Druckwerk
- 8
- Druckwerk
- 9
- Lackmodul
- 10
- Ausleger
- 11
- Anlagetrommel
- 12
- Gegendruckzylinder
- 13
- Transfertrommel
- 14
- Auslegertrommel
- 15
- Antriebsräderzug
- 16
- Antriebsrad
- 16.1
- Antriebsräder
- 16.2
- Antriebsräder
- 17
- Antrieb für Schmiermittelversorgung
- 18
- Riemenscheibe
- 19
- Riemenscheibe
- 20
- Keilriemensatz
- 21
- Antriebsritzel
- 22
- Motorrahmen
- 23
- Schwenkachse
- 24
- Gestellseitenwand
- 25
- Antriebszapfen
- 26
- Lageranordnung
- 27
- Axiallagerung
- 28
- Radiallagerung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2334177 [0002]
- US 2115975 [0002]
- DE 159862 [0002]
- DE 8319431 U1 [0002]
- DE 4136902 C2 [0003]
- DE 4426992 A1 [0004]
- DE 29505823 U1 [0005]
- DE 102005016780 A1 [0008]
- DE 4122443 A1 [0009]
- DE 10327423 A1 [0010]
- DE 102010000809 A1 [0041]