DE102016205345B4 - Antriebsanordnung für eine Bogenverarbeitungsmaschine - Google Patents

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Abstract

Antriebsanordnung (37) für eine Bogenverarbeitungsmaschine (01), wobei die Bogenverarbeitungsmaschine (01) einen Hauptantrieb zum Antreiben zumindest dem Bogentransport dienender Zylinder mittels eines Zahnräderzuges und einen Feuchtauftragswalzenantrieb (44) zum Antreiben zumindest einer Feuchtauftragswalze (33) umfasst, wobei die Antriebsanordnung (37) ein mit der Feuchtauftragswalze (33) und einem Formzylinder (09) mechanisch gekoppeltes Umlaufrädergetriebe (43) mit einem drehbar auf einer Antriebswelle (45) der Feuchtauftragswalze (33) gelagerten Zentralrad (46), einem fest mit der Antriebswelle (45) verbundenen Steg (47), mindestens einem auf dem Steg (47) drehbar gelagerten Planetenrad (48) und einem drehbar auf der Antriebswelle (45) der Feuchtauftragswalze (33) gelagerten, vom Feuchtauftragswalzenantrieb (44) angetriebenen Hohlrad (49) aufweist, wobei der Steg (47) an die Feuchtauftragswalze (33) gekoppelt ist, um diese anzutreiben.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Antriebsanordnung für eine Bogenverarbeitungsmaschine mit einem Hauptantrieb zum Antreiben zumindest dem Bogentransport dienender Zylinder der Bogenverarbeitungsmaschine mittels eines Zahnräderzuges und mit einem Feuchtauftragswalzenantrieb zum Antreiben einer Feuchtauftragswalze gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Feuchtauftragswalzen haben die Aufgabe, Feuchtwasser auf die Druckform zu übertragen. Sie halten jedoch nicht nur die Druckform feucht, sondern entfernen auch überschüssiges Wasser und befreien die Druckform fortlaufend von Staub- und Farbteilchen. Feuchtauftragswalzen in Druckmaschinen werden in der Regel vom Hauptantrieb der Maschine angetrieben und drehen synchron bzw. mit einer festen Differenzdrehzahl zum Formzylinder. Eingriffe in das Drehzahlregime der Feuchtauftragswalze für die verschiedensten Arbeitsabläufe sind nur über andere, bereits vorhandene Antriebsmotoren bzw. über zusätzliche Antriebsmotoren und/oder Einzelantriebe möglich. Besonders wirkungsvoll sind Feuchtauftragswalzen, wenn sie in einer Differenzgeschwindigkeit zum Formzylinder angetrieben werden. So ist es bekannt, Bogenverarbeitungsmaschinen mit einer Option zum Umschalten von Normalbetrieb auf den sogenannten Delta-Betrieb auszustatten. Während im Normalbetrieb die Umfangsgeschwindigkeit von Formzylinder und Feuchtauftragswalze gleich ist, besteht im Delta-Betrieb eine Differenz zwischen der Umfangsgeschwindigkeit von Formzylinder und Feuchtauftragswalze.
  • Die EP 1 593 498 B1 zeigt eine Rotationsdruckmaschine mit einer Vorrichtung zum Antrieb einer Feuchtauftragswalze. Die Zylinder, Trommeln und Walzen mindestens eines Druckwerkes werden über einen durchgehenden Antriebsräderzug von mindestens einem Hauptantrieb angetrieben. Zumindest ein Formzylinder wird nicht über den Antriebsräderzug angetrieben. Die Feuchtauftragswalze steht im Oberflächenkontakt mit einer Druckform auf dem Formzylinder. Dem Formzylinder ist ein Einzelantrieb zugeordnet, der mit dem Antriebsräderzug synchronisiert ist. Die Feuchtauftragswalze wird mit einem Antrieb zur Realisierung eines ersten Betriebsmodus mit einer vom zugeordneten Formzylinder abweichenden Umfangsgeschwindigkeit oder eines zweiten Betriebsmodus mit einer vom Formzylinder nicht abweichenden Umfangsgeschwindigkeit angetrieben. Der Antrieb der Feuchtauftragswalze ist mit dem Einzelantrieb des Formzylinders mittels einer Kupplung verbunden. Über ein schaltbares Übersetzungsgetriebe kann der Antrieb der Feuchtauftragswalze für den zweiten Betriebsmodus aus dem Antriebsräderzug ausgegliedert werden und mit dem Einzelantrieb des Formzylinders verbunden werden.
  • DE 10 2015 209 521 A1 und die DE 10 2006 036 511 Aloffenbaren Antriebe für ein Feuchtwerk mittels Planetenradgetriebe.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Antriebsanordnung für eine Bogenverarbeitungsmaschine zur Verfügung zu stellen, welche ein Verstellen der Drehzahl der Feuchtauftragswalze einer Druckmaschine während des Maschinenlaufes und bei verschiedensten Arbeitsabläufen ohne Kupplungsvorgänge ermöglicht zu schaffen.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruch 1 gelöst.
  • Die Antriebsanordnung umfasst ein mit einer Feuchtauftragswalze eines Feuchtwerks und einem Formzylinder mechanisch gekoppeltes Umlaufrädergetriebe. Das Umlaufrädergetriebe ist bevorzugt als fünfgliedriges einfaches rückkehrendes Umlaufrädergetriebe ausgeführt. Es beinhaltet zunächst ein auf einer Antriebswelle drehbar gelagertes Zentralrad. Das Zentralrad dreht sich mit einer Hauptantriebsdrehzahl.
  • Das Umlaufrädergetriebe weist weiterhin einen fest mit der Antriebswelle verbundenen Steg auf. Der Steg ist an die Feuchtauftragswalze gekoppelt, um diese anzutreiben. Auf dem Steg ist mindestens ein Planetenrad drehbar gelagert. Üblicherweise werden drei oder vier Planetenräder verwendet. Weiterhin beinhaltet das Umlaufrädergetriebe ein drehbar auf der Antriebswelle gelagertes, vom Feuchtauftragswalzenantrieb angetriebenes Hohlrad. Die Antriebswelle ist vorzugsweise eine Feuchtauftragswalzen-Antriebswelle.
  • Im Druckbetrieb ohne Delta, wenn die Umfangsgeschwindigkeiten und/oder Drehzahlen von Formzylinder und Feuchtauftragswalze gleich sind, arbeitet das Umlaufrädergetriebe im Kupplungspunkt, d. h. die Drehzahlen von Zentralrad, Hohlrad und Steg sind gleich groß. Die Drehzahl des Hohlrades entspricht der Drehzahl des Feuchtauftragswalzenantriebs. Die Drehzahl des Feuchtauftragswalzenantriebs wird in Abhängigkeit der Maschinendrehzahl (Hauptantriebsdrehzahl) geregelt. Im Druckbetrieb mit Delta, wenn eine Differenz zwischen der Umfangsgeschwindigkeit und/oder Drehzahl des Formzylinders und der Umfangsgeschwindigkeit und/oder Drehzahl der Feuchtauftragswalze besteht, wird über die Hohlraddrehzahl die Differenz der Umfangsgeschwindigkeiten und/oder Drehzahl geregelt und damit das Delta festgelegt. Das Umlaufrädergetriebe wird in diesem Fall als Summiergetriebe betrieben. Unter einem „Delta“ ist hier also die Differenz zwischen der Umfangsgeschwindigkeit und/oder Drehzahl des Formzylinders und der Umfangsgeschwindigkeit und/oder Drehzahl der Feuchtauftragswalze zu verstehen.
  • Ein wesentlicher Vorteil der Antriebsanordnung besteht darin, dass sie ein Verstellen der Umfangsgeschwindigkeit und/oder Drehzahl der Feuchtauftragswalzen einer Bogenverarbeitungsmaschine während des Maschinenlaufs und bei diversen Betriebsarten ohne Kupplungsvorgänge ermöglicht. Die Umfangsgeschwindigkeit und/oder Drehzahl der Feuchtauftragswalzen ist bei jeder beliebigen konstanten Maschinendrehzahl regelbar und kann während des Maschinenlaufs festgelegt werden. Die Größe des Delta ist in Abhängigkeit von der jeweiligen Anwendung frei wählbar und anpassbar. Bei den einzelnen Druckwerken können unterschiedlich große Deltas Verwendung finden. Das Umlaufrädergetriebe hat den Vorteil, dass sich unterschiedliche Abtriebsdrehzahlen und Drehzahländerungen der Feuchtauftragswalze nicht auf das Drehmoment des Hauptantriebes auswirken. Eine Drehzahlabstufung der Feuchtauftragswalzen kann beim Plattenwechselvorgang zum Aufbügeln der Druckplatte genutzt werden.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Antriebsanordnung weiterhin eine auf einer Farbwerkwalzen-Antriebswelle angeordnete schaltbare erste Kupplung. Bei geschlossener erster Kupplung steht ein auf der Farbwerkwalzen-Antriebswelle drehbar gelagertes Zahnrad mit einem zum Antrieb des Formzylinders dienenden Zahnrad in Eingriff. Bei offener erster Kupplung ist die Momentübertragung auf die Farbwalzen-Antriebswelle unterbrochen, wodurch das Farbwerk vom Formzylinder entkoppelt ist. Ein Plattenwechsel ist mit Hilfe des Hauptantriebs möglich.
  • Als vorteilhaft, hat sich die Verwendung einer schaltbaren zweiten Kupplung zwischen Formzylinder und Hauptantrieb erwiesen. Bei geschlossener zweiter Kupplung sind Formzylinder und Hauptantrieb gekoppelt. Eine offene zweite Kupplung bewirkt ein Entkoppeln von Formzylinder und Hauptantrieb.
  • Der Formzylinder kann vom Hauptantrieb angetrieben werden. Alternativ besteht die Möglichkeit, den Formzylinder über einen separaten Formzylinderantrieb anzutreiben. Der Formzylinderantrieb kann als Einzelantrieb, insbesondere Direktantrieb ausgebildet sein. Er ist bevorzugt ein Elektromotor.
  • Die Antriebsanordnung ist vorzugweise mit einer schaltbaren dritten Kupplung zwischen Umlaufrädergetriebe und Feuchtauftragswalze ausgestattet. Bei geschlossener dritter Kupplung sind Umlaufrädergetriebe und Feuchtauftragswalze gekoppelt. Eine offene dritte Kupplung führt zu einer Entkopplung von Umlaufrädergetriebe und Feuchtauftragswalze.
  • Die Anordnung einer Bremse zwischen Umlaufrädergetriebe und dritter Kupplung hat sich als vorteilhaft erwiesen. Mittels Bremse erfolgt bei getrennter dritter Kupplung, welche eine Entkopplung der Feuchtauftragswalze vom Umlaufrädergetriebe bewirkt, ein gezieltes Abbremsen der Feuchtauftragswalze, vorzugsweise bis auf Drehzahl Null. Bei gleichzeitig geöffneter erster und zweiter Kupplung kann bei Bogenverarbeitungsmaschinen ohne Formzylinderantrieb ein Plattenwechsel mit dem Feuchtauftragswalzenantrieb erfolgen. Ein Plattenwechsel kann in mehreren Druckwerken gleichzeitig erfolgen.
  • Eine vorteilhafte Ausführungsform nutzt ein Hohlrad mit einer Außenverzahnung. Alternativ bzw. ergänzend kann das Hohlrad mit einem außenverzahnten Stirnrad verbunden sein. Außenverzahnung bzw. außenverzahntes Stirnrad stehen vorzugsweise mit einem vom Feuchtauftragswalzenantrieb angetriebenen Antriebszahnrad in Eingriff. Das Antriebszahnrad ist zweckmäßigerweise einstückig mit der Antriebswelle des Feuchtauftragswalzenantriebs ausgebildet.
  • Die Antriebsanordnung kann weiterhin einen Feuchtwerkantrieb zum Antreiben einer Feuchtdosierwalze aufweisen.
  • Der Feuchtauftragswalzenantrieb ist vorzugsweise mit einem Farbwerk gekoppelt, um dieses anzutreiben. Zur Kopplung dient ein auf verschiedene Art und Weise ausführbares Getriebe.
  • Der Feuchtauftragswalzenantrieb ist vorzugsweise ein Elektromotor.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
  • Es zeigen:
    • 1 eine schematische Darstellung einer Bogenverarbeitungsmaschine;
    • 2 eine schematische Darstellung eines Oberbaumoduls eines Druckwerkes;
    • 3 eine schematische Teildarstellung der Bogenverarbeitungsmaschine, welche eine Antriebsanordnung aufweist;
    • 4 eine vereinfachte Darstellung eines in der Antriebsanordnung verwendeten Umlaufrädergetriebes.
  • 1 zeigt eine Bogenverarbeitungsmaschine 01. Die zur Verarbeitung bogenförmigen Substrats (nicht dargestellt) dienende Bogenverarbeitungsmaschine umfasst eine beispielsweise als Bogenanleger 02 bezeichnete Substratzufuhreinrichtung 02, eine beispielsweise als Bogenanlage 03 bezeichnete Anlageeinrichtung 03 und eine beispielsweise als Bogenauslage 04 bezeichnete Substratabgabeeinrichtung 04. Zwischen der Substratzufuhreinrichtung 02 und der Substratabgabeeinrichtung 04 sind ein oder mehrere, auch als Werke bezeichnete Bearbeitungsstufen angeordnet, die beispielsweise als Druckwerk, Lackwerk, Trockenwerk, Kalandrierwerk oder Folientransferwerk oder in anderer geeigneter Weise ausgebildet sind. Im Fall der Ausbildung der Bogenverarbeitungsmaschine 01 als Druckmaschine, insbesondere Bogendruckmaschine, ist mindestens eines der Werke durch ein Druckwerk 05, 06 insbesondere Offsetdruckwerk gebildet, dem vorzugsweise ein oder mehrere Lackwerke 07 nachgeordnet sind. Im Fall mehrerer Druckwerke 05, 06 kann auch die Anordnung eines oder mehrerer Lackwerke 07 zwischen den Druckwerken 05, 06 vorgesehen sein.
  • Sofern nicht explizit unterschieden wird, soll hier vom Begriff des bogenförmigen Substrates, insbesondere eines Bedruckstoffes, speziell des Bogens grundsätzlich jedes flächig und in Abschnitten vorliegendes Substrat, also auch tafel- oder ggf. plattenförmig vorliegende Substrate, also auch Tafeln bzw. Platten, umfasst sein. Das so definierte bogenförmige Substrat bzw. der Bogen ist hier bevorzugt aus Papier oder Karton, d. h. als Papier- oder Kartonbogen ausgebildet, kann jedoch grundsätzlich auch durch Bogen, Tafeln oder ggf. Platten aus Kunststoff, Pappe, Glas oder Metall gebildet sein.
  • 2 zeigt einen Druckwerksoberbau 08, insbesondere ein Oberbaumodul 08 des Druckwerkes 05, 06. Jedes Druckwerk 05, 06 umfasst z. B. im Bereich eines sog. Druckwerksoberbaus 08 einen insbesondere als Formzylinder 09, z. B. als Plattenzylinder 09, ausgeführten Druckwerkszylinder und in einer Ausgestaltung für das Offsetdruckverfahren auch einen insbesondere als Übertragungszylinder 10, z. B. als Gummizylinder 10 ausgeführten Druckwerkszylinder. Des Weiteren umfasst das Druckwerk 05, 06 z. B. im Bereich eines sog. Druckwerksunterbaus 12 einen als Druckzylinder 13 bzw. Gegendruckzylinder ausgebildeten Druckwerkszylinder und eine auch als Übergabetrommel 14 bezeichnete Transfertrommel 14.
  • Die Druckwerke 05, 06 sind, wie auch am schematisch dargestellten Aufbau in den Figuren erkennbar, vorzugsweise modular aufgebaut, derart, dass der Druckwerksoberbau 08 durch ein erstes Modul 08, z. B. ein sog. Oberbaumodul 08, und der Druckwerksunterbau 12 durch ein zweites Modul 12, z. B. ein sogenanntes Unterbaumodul 12, gegeben ist. In der modularen Ausführung umfasst das Oberbaumodul 08 hierbei beispielsweise den Formzylinder 09 und in einer Ausgestaltung für das Offsetdruckverfahren auch den Übertragungszylinder 10. Das Unterbaumodul 12 weist insbesondere den Druckzylinder 13 und z. B. die Transfertrommel 14 auf. Als „modular“ bzw. „Modul“ kann in diesem Zusammenhang eine Baueinheit verstanden werden, welche mit ihren Hauptbestandteilen oder zumindest deren Anschlusselementen bereits in einem Gestell vormontiert als Ganzes in die Maschine einzubringen und ggf. wieder zu demontieren ist, wobei das Gestell als ein vom übrigen Maschinengestell lösbares Gestell ausgebildet ist.
  • Für den Fall der modularen Ausführung verläuft die horizontale Teilung zwischen Oberbaumodul 08 und Unterbaumodul 12 vorzugsweise zwischen dem Gummizylinder 10 und dem Druckzylinder 13. Die vertikale Trennlinie zwischen den Unterbaumodulen 12 bzw. zwischen den Druckwerken 05, 06 wird in Bogentransportrichtung gesehen vorwiegend zwischen der Übergabetrommel 14 des Druckwerks 05 und dem Druckzylinder 13 des nachfolgenden Druckwerks 06 gelegt.
  • Der oben genannte, z. B. als Gummizylinder ausgeführte Übertragungszylinder 10 kann mindestens eine Befestigungseinrichtung mit einem Befestigungsmittel 15, insbesondere ein Klemm- und/oder Spannorgan 15 zum Halten und/oder Spannen eines Gummituchs aufweisen. Beispielsweise kann ein erster Klemm- und/oder Spannkanal 17, in dem Klemm- und/oder Spannorgane 15, insbesondere zum Aufspannen eines Gummituchs angeordnet sind, vorgesehen sein.
  • Dem Gummizylinder 10 ist bzgl. der Richtung des effektiven Farbstromes der z. B. als Plattenzylinder 09 ausgebildete Formzylinder 09 vorgeordnet, der z. B. ebenfalls mindestens eine Befestigungseinrichtung mit einem Befestigungsmittel 18, insbesondere ein Klemm- und/oder Spannorgan 18 zum Halten und/oder Spannen einer Druckform, insbesondere einer Druckplatte aufweist. Der Plattenzylinder 09 kann einen zweiten Klemm- und/oder Spannkanal 19 aufweisen, in welchem sich z. B. mindestens ein Klemm- und/oder Spannorgan 18 zum Aufspannen einer Druckplatte auf die Mantelfläche des Plattenzylinders 09 befindet.
  • Dem Druckwerk 05, 06 kann im Bereich des Druckwerksoberbaus 08 bzw. Oberbaumoduls 08 eine automatische oder halbautomatische Plattenwechseleinrichtung 20 zugeordnet sein.
  • Zum Einfärben der z. B. als Druckplatte ausgebildeten Druckform ist mindestens ein Farbwerk 22 vorgesehen. Das Farbwerk 22 kann als Kurzfarbwerk, als Heberfarbwerk, als Filmfarbwerk oder in anderer geeigneter Weise ausgebildet sein. Im Fall der hier bevorzugten Ausbildung als Heberfarbwerk 22 umfasst das Farbwerk 22 mindestens einen Farbvorrat 23, der beispielsweise als Rakel oder Farbkasten 23 ausgebildet sein kann, mindestens eine durch den Farbvorrat 23 einzufärbende, beispielsweise als Duktor- oder bevorzugt als Farbkastenwalze 24 ausgebildete Farbaufnahmewalze 24, eine oder mehrere weitere Farbwerkwalzen 25 und bevorzugt einen zwischen der als Farbkastenwalze 24 ausgebildeten Farbaufnahmewalze 24 und einer ersten Farbwerkwalze 26 pendelnde Heberwalze 27, z. B. einen sog. Farbheber 27. Die Farbwerkwalzen 25 unterscheiden sich in beispielsweise zwangsangetriebene Farbreibwalzen 28 (schraffiert gezeichnet) und in Farbwerkwalzen 29, die z. B. lediglich durch Friktion von den Farbreibwalzen 28 angetrieben werden. Zum Aufbringen der durch die Farbwerkwalzen 25 aufbereiteten Farbe auf die Druckplatte sind im Ausführungsbeispiel vorzugsweise vier Farbauftragswalzen 30 vorgesehen.
  • In der im Betrieb vorliegenden Drehrichtung 32 des Plattenzylinders 09 ist den Farbauftragswalzen 30 optional eine Feuchtauftragswalze 33 vorgeordnet. Diese ist einem Feuchtwerk 34 zugeordnet, das zum Aufbringen von Feuchtflüssigkeit auf die Oberfläche der Druckplatte bestimmt ist. Zwischen einer in Drehrichtung 32 des Plattenzylinders 09 ersten Farbauftragswalze 30 und der Feuchtauftragswalze 33 kann eine bevorzugt schaltbare Brückenwalze 35 vorgesehen sein. Dadurch ist funktionell eine Verbindung zwischen dem Feuchtwerk 34 und Farbwerk 22 möglich. Für den Fall der schaltbaren Ausführung erlaubt dies mehrere Betriebsarten zum Optimieren der Feuchtflüssigkeitszufuhr.
  • 3 zeigt eine schematische Teildarstellung der Bogenverarbeitungsmaschine 01, welche eine Antriebsanordnung 37 aufweist. Dargestellt sind das Farbwerk 22, der Formzylinder 09 und das Feuchtwerk 34 (2). Das Feuchtwerk 34 umfasst die Feuchtauftragswalze 33, eine Feuchtübertragungswalze 38 und eine Feuchtdosierwalze 39. Mittels Feuchtdosierwalze 39, auch als Tauchwalze bekannt, wird Feuchtmittel aus einem Feuchtmittelreservoir entnommen und über die benachbart angeordnete Feuchtübertragungswalze 38 an die Feuchtauftragswalze 33 übertragen.
  • Der Formzylinder 09, welcher beispielsweise als Plattenzylinder 09 ausgeführt ist, wird mittels eines ersten Zahnrads 40 rotatorisch angetrieben. Das erste Zahnrad 40 steht mit einem zweiten Zahnrad 42 in Eingriff. Beide Zahnräder 40, 42 sind Bestandteil eines durchgehenden, zum Bogentransport dienenden Zahnräderzuges. Der Zahnräderzug kann von einem einzigen Hauptantrieb oder auch von mehreren einzelnen, an unterschiedlichen Stellen eingekoppelten Motoren angetrieben werden.
  • Mit der Feuchtauftragswalze 33 und dem Formzylinder 09 ist ein Umlaufrädergetriebe 43 mechanisch gekoppelt, welches mit einem Feuchtauftragswalzenantrieb 44 verbunden ist.
  • Das Umlaufrädergetriebe 43 wird nachfolgend mit Bezug auf 4 näher erläutert. Es umfasst zunächst ein auf einer Antriebswelle 45, insbesondere eine Feuchtauftragswalzen-Antriebswelle 45 drehbar gelagertes Zentralrad 46. Die Antriebswelle 45 ist in der gezeigten Ausführungsform die Antriebswelle der Feuchtauftragswalze 33. Das Umlaufrädergetriebe 43 umfasst weiterhin einen fest mit der Antriebswelle 45 verbundenen Steg 47. Der Steg 47 ist mechanisch an die Feuchtauftragswalze 33 gekoppelt, um diese anzutreiben. Auf dem Steg 47 ist mindestens ein Planetenrad 48 drehbar gelagert. Vorzugsweise sind auf dem Steg 47 mehrere Planetenräder, bevorzugt drei oder vier Planetenräder drehbar gelagert. Mit dem Planetenrad 48 steht ein drehbar auf der Antriebswelle 45 gelagertes Hohlrad 49 in Eingriff, welches vom Feuchtauftragswalzenantrieb 44 angetrieben wird. Das Hohlrad 49 weist vorzugsweise eine Außenverzahnung auf. Alternativ kann das Hohlrad 49 auch mit einem außenverzahnten Stirnrad verbunden sein. Die Außenverzahnung des Hohlrads 49 bzw. das außenverzahnte Stirnrad steht mit einem vom Feuchtauftragswalzenantrieb 44 angetriebenen Antriebszahnrad 50 in Eingriff. Das Antriebszahnrad 50 kann einstückig mit der der Antriebswelle des Feuchtauftragswalzenantriebs 44 ausgebildet sein.
  • Im Druckbetrieb ohne Delta, wenn die Umfangsgeschwindigkeiten und/oder Drehzahl von Formzylinder 09 und Feuchtauftragswalze 33 gleich sind, arbeitet das Umlaufrädergetriebe 43 im Kupplungspunkt, d. h. die Drehzahlen von Zentralrad 46, Hohlrad 49 und Steg 47 sind gleich groß. Die Drehzahl des Hohlrades 49 entspricht der Drehzahl des Feuchtauftragswalzenantriebs 44. Die Drehzahl des Feuchtauftragswalzenantriebs 44 wird in Abhängigkeit der Maschinendrehzahl geregelt.
  • Im Druckbetrieb mit Delta, wenn eine Differenz zwischen der Umfangsgeschwindigkeit und/oder Drehzahl des Formzylinders 09 und der Umfangsgeschwindigkeit und/oder Drehzahl der Feuchtauftragswalze 33 besteht, wird über die Hohlraddrehzahl die Differenz der Umfangsgeschwindigkeit und/oder Drehzahl geregelt und damit das Delta festgelegt. Das Umlaufrädergetriebe 43 wird in diesem Fall als Summiergetriebe betrieben.
  • Die in 3 gezeigte Ausführungsform der Antriebsanordnung 37 weist weiterhin eine erste schaltbare Kupplung 52 auf. Die erste Kupplung 52 ist auf einer Farbwerkwalzen-Antriebswelle 53 angeordnet. Bei geschlossener erster Kupplung 52 steht ein auf der Farbwerkwalzen-Antriebswelle 53 drehbar gelagertes drittes Zahnrad 54 mit dem zum Antreiben des Formzylinders 09 dienenden ersten Zahnrad 40 in Eingriff. Bei offener erster Kupplung 52 läuft das dritte Zahnrad 54 auf der Antriebswelle 53 frei, sodass das Farbwerk 22 vom Formzylinder 09 entkoppelt ist. Ein Plattenwechsel ist mittels Hauptantrieb möglich.
  • Zwischen Formzylinder 09 und Hauptantrieb befindet sich eine zweite schaltbare Kupplung 55. Bei geschlossener zweiter Kupplung 55 sind Formzylinder 09 und Hauptantrieb gekoppelt. Eine offene zweite Kupplung 55 bewirkt ein Entkoppeln von Formzylinder 09 und Hauptantrieb.
  • Eine dritte schaltbare Kupplung 57 ist zwischen Umlaufrädergetriebe 43 und Feuchtauftragswalze 33 angeordnet. Die geschlossene dritte Kupplung 57 sorgt für eine Kopplung von Umlaufrädergetriebe 43 und Feuchtauftragswalze 33. Bei offener dritter Kupplung 57 sind Umlaufrädergetriebe 43 und Feuchtauftragswalze 33 entkoppelt. Zwischen Umlaufrädergetriebe 43 und dritter Kupplung 57 ist eine Bremse 58 angeordnet. Bei getrennter dritter Kupplung 57 erfolgt mittels Bremse 58 ein gezieltes Abbremsen derFeuchtauftragswalzen-Antriebswelle 45, vorzugsweise bis auf Drehzahl Null. Bei gleichzeitig geöffneter erster und zweiter Kupplung 52, 55 kann ein Plattenwechsel mittels Feuchtauftragswalzenantrieb 44 erfolgen.
  • Die Antriebsanordnung 37 umfasst weiterhin einen Feuchtwerkantrieb 59 zum Antreiben der Feuchtdosierwalze 39. Der vorzugsweise als Elektromotor ausgeführte Feuchtwerkantrieb 59 treibt ebenfalls die Feuchtübertragungswalze 38 an. Hierzu sind Feuchtdosierwalze 39 und Feuchtübertragungswalze 38 über ein Zahnradgetriebe mit einem fünften und einem sechsten Zahnrad 60, 62 an den Feuchtwerkantrieb 59 gekoppelt.
  • Bezugszeichenliste
  • 01
    Bogenverarbeitungsmaschine
    02
    Bogenanleger, Substratzufuhreinrichtung
    03
    Bogenanlage, Anlageeinrichtung
    04
    Bogenauslage, Substratabgabeeinrichtung
    05
    Druckwerk
    06
    Druckwerk
    07
    Lackwerk
    08
    Druckwerksoberbau, Oberbaumodul, Modul
    09
    Formzylinder, Plattenzylinder
    10
    Übertragungszylinder, Gummizylinder
    11
    -
    12
    Druckwerksunterbau, Unterbaumodul, Modul
    13
    Druckzylinder
    14
    Transfertrommel, Übergabetrommel
    15
    Befestigungsmittel, Klemm- und/oder Spannorgan
    16
    -
    17
    Klemm- und/oder Spannkanal, erster
    18
    Befestigungsmittel, Klemm- und/oder Spannorgan
    19
    Klemm- und/oder Spannkanal, zweiter
    20
    Plattenwechseleinrichtung
    21
    -
    22
    Farbwerk, Heberfarbwerk
    23
    Farbvorrat, Farbkasten
    24
    Duktorwalze, Farbkastenwalze, Farbaufnahmewalze
    25
    Farbwerkwalze
    26
    Farbwerkwalze, erste
    27
    Heberwalze, Farbheber
    28
    Farbreibwalze, zwangsgetrieben
    29
    Farbwerkwalze, durch Friktion angetrieben
    30
    Farbauftragswalze
    31
    -
    32
    Drehrichtung (09)
    33
    Feuchtauftragswalze
    34
    Feuchtwerk
    35
    Brückenwalze
    36
    -
    37
    Antriebsanordnung
    38
    Feuchtübertragungswalze
    39
    Feuchtdosierwalze
    40
    Zahnrad (09), erstes
    41
    -
    42
    Zahnrad, zweites
    43
    Umlaufrädergetriebe
    44
    Feuchtauftragswalzenantrieb
    45
    Antriebswelle, Feuchtauftragswalzen-Antriebswelle
    46
    Zentralrad
    47
    Steg
    48
    Planetenrad
    49
    Hohlrad
    50
    Antriebszahnrad
    51
    -
    52
    Kupplung, erste, schaltbar
    53
    Farbwerkwalzen-Antriebswelle
    54
    Zahnrad (22), drittes
    55
    Kupplung, zweite, schaltbar
    56
    -
    57
    Kupplung, dritte, schaltbar
    58
    Bremse
    59
    Feuchtwerkantrieb
    60
    Zahnrad (39), fünftes
    61
    -
    62
    Zahnrad (38), sechstes

Claims (9)

  1. Antriebsanordnung (37) für eine Bogenverarbeitungsmaschine (01), wobei die Bogenverarbeitungsmaschine (01) einen Hauptantrieb zum Antreiben zumindest dem Bogentransport dienender Zylinder mittels eines Zahnräderzuges und einen Feuchtauftragswalzenantrieb (44) zum Antreiben zumindest einer Feuchtauftragswalze (33) umfasst, wobei die Antriebsanordnung (37) ein mit der Feuchtauftragswalze (33) und einem Formzylinder (09) mechanisch gekoppeltes Umlaufrädergetriebe (43) mit einem drehbar auf einer Antriebswelle (45) der Feuchtauftragswalze (33) gelagerten Zentralrad (46), einem fest mit der Antriebswelle (45) verbundenen Steg (47), mindestens einem auf dem Steg (47) drehbar gelagerten Planetenrad (48) und einem drehbar auf der Antriebswelle (45) der Feuchtauftragswalze (33) gelagerten, vom Feuchtauftragswalzenantrieb (44) angetriebenen Hohlrad (49) aufweist, wobei der Steg (47) an die Feuchtauftragswalze (33) gekoppelt ist, um diese anzutreiben.
  2. Antriebsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine auf einer Farbwerkwalzen-Antriebswelle (53) angeordnete schaltbare erste Kupplung (52) aufweist, wobei bei geschlossener erster Kupplung (52) die Farbwerkwalzen-Antriebswelle (53) mit einem zum Antrieb des Formzylinders (09) dienenden Zahnrad (40) gekoppelt ist und bei offener erster Kupplung (52) diese Kopplung aufgehoben ist.
  3. Antriebsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine schaltbare zweite Kupplung (55) zwischen Formzylinder (09) und Hauptantrieb aufweist, wobei bei geschlossener zweiter Kupplung (55) Formzylinder (09) und Hauptantrieb gekoppelt sind und bei offener zweiter Kupplung (55) Formzylinder (09) und Hauptantrieb entkoppelt sind.
  4. Antriebsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine schaltbare dritte Kupplung (57) zwischen Umlaufrädergetriebe (43) und Feuchtauftragswalze (33) aufweist, wobei bei geschlossener dritter Kupplung (57) Umlaufrädergetriebe (43) und Feuchtauftragswalze (33) gekoppelt sind und bei offener dritter Kupplung (57) Umlaufrädergetriebe (43) und Feuchtauftragswalze (33) entkoppelt sind.
  5. Antriebsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Bremse (58) zwischen Umlaufrädergetriebe (43) und dritter Kupplung (57) aufweist.
  6. Antriebsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlrad (49) eine Außenverzahnung aufweist oder mit einem außenverzahnten Stirnrad verbunden ist.
  7. Antriebsanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet dass die Außenverzahnung des Hohlrads (49) oder das außenverzahnte Stirnrad mit einem vom Feuchtauftragswalzenantrieb (44) angetriebenen Antriebszahnrad (50) in Eingriff steht.
  8. Antriebsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Feuchtwerkantrieb (59) zum Antreiben einer Feuchtdosierwalze (39) aufweist.
  9. Antriebsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Feuchtauftragswalzenantrieb (44) mit einem Farbwerk (22) gekoppelt ist, um dieses anzutreiben.
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