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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Feuchtwerks einer Druckmaschine, wobei eine ersten Feuchtauftragwalze mit Schlupf relativ zu einem Druckformzylinder darauf abrollt und gleichzeitig eine zweite Feuchtauftragwalze auf dem Druckformzylinder abrollt nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, und entstand vor folgendem Hintergrund:
In Offsetdruckmaschinen müssen oftmals Bogen bedruckt werden, deren Format kleiner als das darin bearbeitbare Maximalformat ist. Die Druckplatte sollte in ihrem außerhalb des kleineren Formats liegenden Bereich nur Feuchtmittel und keine Farbe rühren. In der Praxis lässt es sich aber nicht völlig vermeiden, dass auch dieser Plattenbereich einzelne Farbpartikel führt. Diese Farbpartikel werden durch die Druckplatte auf jenen Bereich des Gummituchs übertragen, der außerhalb des Formats des Bogens liegt und mit diesem nicht in Kontakt kommt. Wegen des fehlenden Kontakts mit dem Bogen kann dieser die Farbpartikel nicht vom Gummituch abnehmen. Infolgedessen sammeln sich die Farbpartikel an den seitlichen Rändern und dem hinteren Rand des Gummituchs an. Dieser Farbaufbau wird durch den Gummituchzylinder auf den Gegendruckzylinder übertragen, dessen vom Bogen unbedeckter Bereich dadurch verschmutzt. Dieser unerwünschte Effekt wird auch als „Framing” bezeichnet. Diese Verschmutzungen werden durch den Gegendruckzylinder auf die Rückseiten von Bogen eines nachfolgenden Druckauftrags übertragen, wenn diese Bogen ein größeres Format als die Bogen des laufenden Druckauftrags aufweisen. Die Rückseiten können bereits bedruckt sein, so dass deren Druckbild durch die darauf übertragenen Verschmutzungen beschädigt wird. Aber auch anderenfalls, bei noch unbedruckten Rückseiten, können die Verschmutzungen Komplikationen hervorrufen. Im Falle unbedruckt bleibender Rückseiten würden diese nämlich nicht mehr im unverschmutzten Papierweiß erscheinen. Im Falle eines in einem nachfolgenden Druckgang erfolgenden Bedruckens der Rückseiten würden die Verschmutzungen die Qualität des darauf gedruckten Druckbildes mindern.
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Eine bekannte Maßnahme gegen das „Framing” sind Unterlagebogen, deren Abmessungen exakt jenen der zu bedruckenden kleinerformatigen Druckbogen entsprechen. Ein solcher Unterlagebogen wird unter das Gummituch untergelegt, so dass dieses einen mit dem Druckbogen kongruenten, erhabenen Tuchbereich aufweist. Der außerhalb des erhabenen Bereichs liegende Bereich des Gummituchs kommt nicht mehr mit der Druckplatte in Kontakt und nimmt deshalb von letzterer keine verschmutzenden Farbpartikel mehr ab. Ungünstig an dieser Maßnahme ist aber, dass bei einem von Druckauftrag zu Druckauftrag erfolgenden Wechsel des Formats der Druckbogen eine Formatanpassung der Unterlagebogen erforderlich ist. Diese mit einer Demontage der Gummitücher verbundene Umrüstung der Druckmaschine ist umso aufwendiger, desto mehr umzurüstende Druckwerke die Druckmaschine aufweist.
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Im Rahmen vorliegender Erfindung ist erkannt worden, dass verschiedene Einflussfaktoren das „Framing” verstärken. Ein Einflussfaktor ist die Verwendung moderner Druckplatten, die statt durch violettes Licht thermisch bebildert werden. Bei diesen Thermalplatten ist vermutlich die Filmschichtdicke des darauf geführten Feuchtmittels geringer als bei den sogenannten Violettplatten, woraus die erhöhte Neigung der Thermalplatten zum „Framing” folgt. Ein anderer Einflussfaktor ist die Verwendung einer sogenannten Butzenfänger-Feuchtauftragwalze in dem Feuchtwerk der Druckmaschine. Eine solche Walze rollt auf der Druckplatte mit einer zwischen den Umfangsoberflächen der Walze und des Druckformzylinders vorhandenen Geschwindigkeitsdifferenz ab. Durch diesen Schlupf vermag die Walze sogenannte Butzen – das sind Verunreinigungspartikel, z. B. in Form von abgelösten Papierfasern – von der Druckplatte zu entfernen und diese während des Druckens sauber zu halten. Der Schlupf beeinträchtigt aber den Feuchtmittelfilm auf dem außerhalb des Druckbogenformats liegenden Druckplattenbereich derart, dass das „Framing” verstärkt auftritt.
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In
DE 10 2004 006 231 B3 ist ein Verfahren zum Betreiben eines Feuchtwerks beschrieben, das eine erste Feuchtauftragwalze und eine zweite Feuchtauftragwalze umfasst. Die beiden Feuchtauftragwalzen werden derart angetrieben, dass die Umfangsoberflächengeschwindigkeit der ersten Feuchtauftragwalze und die Umfangsoberflächengeschwindigkeit der zweiten Feuchtauftragwalze entweder mit der Umfangsoberflächengeschwindigkeit eines Druckformzylinders übereinstimmen oder in einem konstanten Verhältnis relativ zur Umfangsoberflächengeschwindigkeit des Druckformzylinders stehen. Die beiden Feuchtauftragwalzen liegen an einer Feuchtwerkswalze an, welche derart angetrieben ist, dass zwischen der Feuchtwerkswalze und der ersten Feuchtauftragwalze ein Schlupf besteht oder zwischen der Feuchtwerkswalze und der zweiten Feuchtauftragwalze ein Schlupf besteht oder sowohl zwischen der Feuchtwerkswalze und der ersten Feuchtauftragwalze als auch zwischen der Feuchtwerkswalze und der zweiten Feuchtauftragwalze ein Schlupf besteht. Mittels eines derartigen Antreibens des Feuchtwerks lässt sich das zuvor erläuterte Problem des „Framing” nicht in zufriedenstellender Weise lösen.
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In
DE 1 923 475 A ist ein Feuchtwerk beschrieben, das eine Tauchwalze, eine Zumesswalze, eine Zwischenwalze und Formwalzen umfasst. Die Zwischenwalze steht in Oberflächenberührung mit den Formwalzen, die ihrerseits in Oberflächenberührung mit dem Plattenzylinder stehen. Geeignete Antriebseinrichtungen, wie z. B. ein Getriebe und dergleichen, dienen zur Verdrehung der jeweiligen Walzen und des Plattenzylinders mit vorbestimmten Umfangsgeschwindigkeiten zwecks Übertragung der Feuchtflüssigkeit vom Vorratsbehälter auf die Oberfläche des Plattenzylinders.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines Feuchtwerks anzugeben, wodurch das „Framing” vermieden oder zumindest in hinreichendem Maße gemindert wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines Feuchtwerks einer Druckmaschine, wobei eine erste Feuchtauftragwalze mit Schlupf relativ zu einem Druckformzylinder darauf abrollt und gleichzeitig eine zweite Feuchtauftragwalze auf dem Druckformzylinder abrollt, ist dadurch gekennzeichnet, dass dabei zwischen der ersten Feuchtauftragwalze und der zweiten Feuchtauftragwalze eine Umfangsoberflächen-Geschwindigkeitsdifferenz besteht. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die beiden Feuchtauftragwalzen so angetrieben, dass nicht nur zwischen der ersten Feuchtauftragwalze und dem Druckformzylinder eine Umfangsoberflächen-Geschwindigkeitsdifferenz besteht, sondern auch zwischen den beiden Feuchtauftragwalzen, deren Umfangsoberflächengeschwindigkeiten voneinander verschieden sind.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist ein Fangen der Butzen ohne eine Verstärkung des „Framing”-Effektes gewährleistet. Die Druckplatte wird während des Druckens sauber gehalten. Ein unerwünschter Farbaufbau auf dem Gummituchzylinder und dem Gegendruckzylinder wird vermieden. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen bedingen keine aufwändigen Umrüstarbeiten bei einem Druckbogenformatwechsel und ermöglichen eine problemlose Verwendung von thermisch bebilderten Druckplatten zum Drucken.
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In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens genannt.
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Bei einer Weiterbildung steht die zweite Feuchtauftragwalze mit dem Druckformzylinder derart in Abrollkontakt, dass zwischen der zweiten Feuchtauftragwalze und dem Druckformzylinder keine Umfangsoberflächen-Geschwindigkeitsdifferenz besteht.
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Bei einer weiteren Weiterbildung besteht zwischen der zweiten Feuchtauftragwalze und dem Druckformzylinder eine Umfangsoberflächen-Geschwindigkeitsdifferenz, welche kleiner als die Umfangsoberflächen-Geschwindigkeitsdifferenz ist, die zwischen der ersten Feuchtauftragwalze und dem Druckformzylinder besteht.
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Bei einer weiteren Weiterbildung liegt die Umfangsoberflächengeschwindigkeit der ersten Feuchtauftragwalze außerhalb des Bereiches von 95% bis 105% der Umfangsoberflächengeschwindigkeit des Druckformzylinders, so dass der zwischen den Umfangsoberflächen der ersten Feuchtauftragwalze und des Druckformzylinders wirksame Schlupf entweder größer als +5% (z. B. +7%) oder kleiner als –5% (z. B. –7%) der Umfangsoberflächengeschwindigkeit des Druckformzylinders ist.
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Im vorliegenden Zusammenhang wird der jeweilige Schlupf bzw. die jeweilige Umfangsoberflächen-Geschwindigkeitsdifferenz immer dann mit einem positiven Vorzeichen angegeben, wenn die Umfangsoberflächengeschwindigkeit der jeweiligen Feuchtauftragwalze niedriger als die des Druckformzylinders ist, und immer dann als negativer Wert angegeben, wenn die jeweilige Feuchtauftragwalze dem Druckformzylinder bezüglich der Umfangsoberflächengeschwindigkeit voreilt.
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Bei einer weiteren Weiterbildung beträgt der zwischen den Umfangsoberflächen der ersten Feuchtauftragwalze und des Druckformzylinders vorhandene und im Sinne der zuvor gegebenen Definition positive Schlupf mindestens 5%. Demgemäß würde die Umfangsoberflächengeschwindigkeit der ersten Feuchtauftragwalze beispielsweise 93% der Umfangsoberflächengeschwindigkeit des Druckformzylinders betragen, wenn der Schlupf +7% beträgt.
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Bei einer weiteren Weiterbildung besteht zwischen der zweiten Feuchtauftragwalze und dem Druckformzylinder eine auf die Umfangsoberflächengeschwindigkeit des Druckformzylinders bezogene prozentuale Umfangsoberflächen-Geschwindigkeitsdifferenz, deren Betrag höchstens 3 beträgt. Diese prozentuale Umfangsoberflächen-Geschwindigkeitsdifferenz kann bei Voreilung der zweiten Feuchtauftragwalze gegenüber dem Druckformzylinder ein negatives Vorzeichen haben und bei Nacheilung der zweiten Feuchtauftragwalze gegenüber dem Druckformzylinder ein positives Vorzeichen haben. Vorzugsweise hat besagte prozentuale Umfangsoberflächen-Geschwindigkeitsdifferenz im Falle ihres positiven Vorzeichens höchstens den Betrag 3 und im Falle ihres negativen Vorzeichens höchstens den Betrag 1, so dass die Umfangsoberflächengeschwindigkeit der zweiten Feuchtauftragwalze in einem Bereich von 97% bis 101% der Umfangsoberflächengeschwindigkeit des Druckformzylinders liegt.
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Bei einer weiteren Weiterbildung ist die zweite Feuchtauftragwalze in Drehrichtung des Druckformzylinders gesehen näher als die erste Feuchtauftragwalze an einem dem Druckformzylinder zu seiner Einfärbung beigeordneten Farbwerk angeordnet. Beispielsweise kann in Drehrichtung des Druckformzylinders entlang dessen Umfangslinie gesehen der zweiten Feuchtauftragwalze eine Farbauftragwalze des Farbwerks unmittelbar nachgeordnet sein.
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Bei einer weiteren Weiterbildung liegt an einer Feuchtwerkswalze des Feuchtwerks sowohl die erste Feuchtauftragwalze als auch gleichzeitig die zweite Feuchtauftragwalze an und wird die Rotation der zweiten Feuchtauftragwalze formschlüssig über ein Getriebe angetrieben, das ein mit der Feuchtwerkswalze drehfest verbundenes und z. B. auf deren Walzenzapfen festsitzendes, erstes Zahnrad und ein mit dem ersten Zahnrad im gegenseitigen Zahneingriff stehendes und mit der zweiten Feuchtauftragwalze drehfest verbundenes, zweites Zahnrad umfasst.
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Vorstellbar ist auch eine Druckmaschine mit einem Feuchtwerk, welche Druckmaschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen oder einer der Weiterbildungen entsprechenden Verfahrens ausgebildet ist. Beispielsweise kann die Druckmaschine eine elektronische Steuerungseinrichtung aufweisen, die derart programmiert ist, dass sie das Feuchtwerk dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechend ansteuert.
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Weitere funktionell und konstruktiv vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele und der dazugehörigen Zeichnung.
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In dieser zeigt:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Feuchtwerks zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 eine Modifikation des Feuchtwerks aus 1,
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3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines Feuchtwerks zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
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4 eine Modifikation des Feuchtwerks aus 3.
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In den 1 bis 4 sind einander entsprechende Elemente und Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet, so dass diesbezüglich auf wiederholende Beschreibungen verzichtet werden kann.
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1 zeigt ausschnittsweise eine Druckmaschine 1 zum Bedrucken von Bogen im lithographischen Offsetdruck. In dem Ausschnitt sind ein Druckformzylinder 2 und ein Feuchtwerk 3 der Druckmaschine 1 dargestellt. Das Feuchtwerk 3 umfasst eine erste Feuchtauftragwalze 4 und eine zweite Feuchtauftragwalze 5, die mittels Stellantrieben 6 an den und von dem Druckformzylinder 2 an- und abgestellt werden können. Die Stellantriebe 6 sind pneumatische Arbeitszylinder.
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Des Weiteren umfasst das Feuchtwerk 3 eine Feuchtwerkswalze in Form einer axial changierenden Reibwalze 7 und eine weitere Feuchtwerkswalze in Form einer Dosierwalze 8, die ausschließlich an der zweiten Feuchtauftragwalze 5 anliegt. Die Reibwalze 7 liegt an den beiden Feuchtauftragwalzen 4, 5 gleichzeitig an. Außerdem liegt die Dosierwalze 8 an einer weiteren Walze an, welche aus Gründen besserer Übersichtlichkeit zeichnerisch nicht dargestellt ist. Diese weitere Walze kann eine Tauchwalze oder sonstige Feuchtwerkswalze sein oder an einer solchen anliegen und dient dazu, der Dosierwalze 8 das Feuchtmittel zuzuführen.
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Die Druckmaschine 1 umfasst weiterhin ein Farbwerk, das aus Gründen besserer Übersichtlichkeit zeichnerisch nur teilweise dargestellt ist. Dargestellt ist eine in Drehrichtung 9 des Druckformzylinders 2 vorderste bzw. erste Farbauftragwalze 10 besagten Farbwerks. Außerdem umfasst die Druckmaschine 1 einen Gummituchzylinder 11 und einen zeichnerisch nicht dargestellten Gegendruckzylinder. In Drehrichtung 9 des Druckformzylinders 2 ist die erste Feuchtauftragwalze 4 dem Gummituchzylinder 11 unmittelbar nachgeordnet und der zweiten Feuchtauftragwalze 5 unmittelbar vorgeordnet.
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Ein elektrischer, erster Motor 12 treibt die Rotation der Reibwalze 7 an. Ein mit der Reibwalze 7 koaxiales und drehfest verbundenes, erstes Zahnrad 13 und ein mit der zweiten Feuchtauftragwalze 5 koaxiales und drehfest verbundenes, zweites Zahnrad 14 bilden zusammen ein Rädergetriebe 15, über welches die Rotationsbewegung des ersten Motors 12 auf die zweite Feuchtauftragwalze 5 übertragen wird. Die beiden miteinander kämmenden Zahnräder 13, 14 sind in der Zeichnung symbolisch angedeutet. Die Rotation der ersten Feuchtauftragwalze 4 wird durch einen elektrischen, zweiten Motor 16 angetrieben.
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Die beiden Motore 12, 16 sind von einem zeichnerisch nicht dargestellten Hauptantriebsmotor der Druckmaschine 1 verschiedene Separatmotore und derart angesteuert, dass die erste Feuchtauftragwalze 4 mit soviel Schlupf relativ zum Druckformzylinder 2 läuft, dass im Druckbetrieb der Druckformzylinder 2 durch die erste Feuchtauftragwalze 4 von Butzen befreit wird. Des Weiteren ist die Motorsteuerung derart beschaffen, dass die zweite Feuchtauftragwalze 5 im Wesentlichen schlupffrei relativ zum Druckformzylinder 2 läuft, um das sogenannte „Framing” zu unterdrücken.
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Gemäß einer zeichnerisch nicht dargestellten Modifikation kann der zweite Motor 16 entfallen und wird die Rotation der ersten Feuchtauftragwalze 4 ausschließlich durch die Reibwalze 7 frikativ angetrieben.
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Gemäß einer weiteren zeichnerisch nicht dargestellten Modifikation kann nicht nur der zweite Motor 16, sondern auch das Rädergetriebe 15 entfallen. Hierbei wird auch die Rotation der zweiten Feuchtauftragwalze 5 ausschließlich durch die Reibwalze 7 frikativ angetrieben. Damit bei diesem rein frikativen Antreiben der beiden Feuchtauftragwalzen 4, 5 die zwischen deren Umfangsoberflächengeschwindigkeiten erforderliche Differenz erreicht wird, kann die erste Feuchtauftragwalze 4 mittels einer Bremse im Druckbetrieb fortwährend abgebremst werden.
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2 zeigt, dass bei dem in 1 dargestellten Feuchtwerk 3 der zweite Motor 16 entfallen kann, wenn die erste Feuchtauftragwalze 4 und die zweite Feuchtauftragwalze 5 über ein sogenanntes Variogetriebe 17 antriebsmäßig miteinander verbunden sind und durch einen gemeinsamen elektrischen Motor 18 antreibbar sind, der ein von dem Hauptantriebsmotor der Druckmaschine 1 verschiedener Separatmotor ist. Das Variogetriebe 17 ermöglicht eine stufenlose Variation der Differenz zwischen der Drehzahl der ersten Feuchtauftragwalze 4 und der Drehzahl der zweiten Feuchtauftragwalze 5.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, welches sich nur in den nachfolgend erläuterten Merkmalen von dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel unterscheidet. Die an der zweiten Feuchtauftragwalze 5 anliegende Dosierwalze 8 (vgl. 1) ist bei dem Ausführungsbeispiel in 3 entfallen. Statt dieser weist das Feuchtwerk 3 in 3 eine Dosierwalze 19 auf, die an der Reibwalze 7 und gleichzeitig an einer Feuchtwerkswalze 20 anliegt. Diese Feuchtwerkswalze 20 ist eine axial changierende Reibwalze und liegt auch an der ersten Feuchtauftragwalze 4 an. Die Dosierwalze 19 liegt an einer weiteren Walze an, welche aus Gründen besserer Übersichtlichkeit zeichnerisch nicht dargestellt ist. Diese weitere Walze kann eine Tauchwalze sein oder an einer solchen anliegen und dient dazu, der Dosierwalze 19 das Feuchtmittel zuzuführen.
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Die erste Feuchtauftragwalze 4 und die Feuchtwerkswalze 20 sind über ein Rädergetriebe 21 miteinander rotativ gekoppelt. Das Rädergetriebe 21 gleicht in seinem Aufbau dem Rädergetriebe 15 und umfasst auf den Achszapfen der Walzen 4, 20 festsitzende und miteinander im Eingriff stehende Zahnräder, die in der Zeichnung symbolisch angedeutet sind.
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Ein von dem Hauptantriebsmotor der Druckmaschine 1 separater, elektrischer Motor 22 treibt die Feuchtwerkswalze 20 und über das Rädergetriebe 21 auch die erste Feuchtauftragwalze 4 rotativ an. Die beiden Motore 12, 22 sind von einer dementsprechend programmierten, elektronischen Steuerungseinrichtung der Druckmaschine 1 derart angesteuert, dass zwischen den Umfangsoberflächengeschwindigkeiten des Druckformzylinders 2 und der ersten Feuchtauftragwalze 4 eine Umfangsoberflächen-Geschwindigkeitsdifferenz in einer derart hinreichenden Höhe besteht, dass durch diese Differenz eine den Druckformzylinder 2 im Druckbetrieb sauber haltende Wirkung der ersten Feuchtauftragwalze 4 gewährleistet ist, und dass zwischen den Umfangsoberflächen des Druckformzylinders 2 und der zweiten Feuchtauftragwalze 5 im Wesentlichen keine Umfangsoberflächen-Geschwindigkeitsdifferenz besteht, um besagtes „Framing” zu vermeiden. Es kann aber auch zwischen der Umfangsoberflächengeschwindigkeit der durch die Druckplatte gebildeten Umfangsoberfläche des Druckformzylinders 2 und der Oberflächengeschwindigkeit der Umfangsoberfläche der zweiten Feuchtauftragwalze 5 eine vergleichsweise sehr geringe Umfangsoberflächen-Geschwindigkeitsdifferenz bestehen, die so klein ist, dass das „Framing” in hinreichendem Maße unterdrückt wird.
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4 zeigt, dass bei dem in 3 gezeigten Feuchtwerk 3 der Motor 22 entfallen kann, wenn die Reibwalze 7 und die Feuchtwerkswalze 20 über ein Variogetriebe 24 antriebsmäßig miteinander verbunden sind und durch einen gemeinsamen elektrischen Motor 23 antreibbar sind, der ein von dem Hauptantriebsmotor verschiedener Separatmotor ist. Das Variogetriebe 24 gestattet eine stufenlose Variation der Differenz zwischen der Drehzahl der ersten Feuchtauftragwalze 4 und der Drehzahl der zweiten Feuchtauftragwalze 5.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckformzylinder
- 3
- Feuchtwerk
- 4
- erste Feuchtauftragwalze
- 5
- zweite Feuchtauftragwalze
- 6
- Stellantrieb
- 7
- Reibwalze
- 8
- Dosierwalze
- 9
- Drehrichtung
- 10
- Farbauftragwalze
- 11
- Gummituchzylinder
- 12
- erster Motor
- 13
- erstes Zahnrad
- 14
- zweites Zahnrad
- 15
- Rädergetriebe
- 16
- zweiter Motor
- 17
- Variogetriebe
- 18
- Motor
- 19
- Dosierwalze
- 20
- Feuchtwerkswalze
- 21
- Rädergetriebe
- 22
- Motor
- 23
- Motor
- 24
- Variogetriebe