DE1588C - Geschwindigkeitsmesser für Eisenbahnzüge - Google Patents
Geschwindigkeitsmesser für EisenbahnzügeInfo
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Description
ί .Λ ■**
1S77.
Klasse 20.
FRIEDRICH PETRI in MÜNCHEN.
Geschwindigkeitsmesser für Eisenbahnzüge.
Geschwindigkeitsmesser für Eisenbahnzüge.
-Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. September 1877 ab.
j Längste Dauer: 26. December 1891.
j Längste Dauer: 26. December 1891.
Zweck des Apparates.
ι. Messung der Geschwindigkeit, mit welcher ein Eisenbahnzug oder eine Locomotive sich auf
der Bahn fortbewegt, oder mit welcher die Kolben einer feststehenden oder Schiffsdampfmaschine
arbeiten.
2. Abwendung von Gefahren, welche aus
mangelnder Kenntriifs einer unerlaubten Geschwindigkeit zu befürchten sind, durch ein
Zeigerwerk, welches direct die jeweilige Schnelligkeit anzeigt und durch Glockensignale, welche
auf die Ueberschreitung der gestatteten Geschwindigkeit aufmerksam machen.
3. Constatirung" der Maximalgeschwindigkeit
innerhalb eines bestimmten zurückgelegten Weges oder einer bestimmten Zeit und
4. leserliche graphische Darstellung der verschiedenen
Geschwindigkeiten in Verbindung mit den zugehörigen Bahnkilometern oder Zeitangaben.
■■ Princip des Apparates.
i Periodische, nicht von einer Station bis zur anderen, ohne Unterbrechung fortdauernde Messung
des zurückgelegten Weges durch Zählung der Radumdrehungen und Kolbenhübe innerhalb
eines stets sich gleichbleibenden Zeitabschnittes und Reduction dieser jeweiligen Messungen
auf die aus denselben sich berechnende Geschwindigkeit für eine Stunde.
Beschreibung des Apparates.
Der Apparat besteht aus:
ι. ■ dem Schalt- oder Zählwerk,
\ 2. dem Uhrwerk,
ι. ■ dem Schalt- oder Zählwerk,
\ 2. dem Uhrwerk,
3. dem Zeigerwerk,
4. der Signal- und Läutevorrichtung,
5. der Registrirvorrichtung.
i. Das Schaltwerk.
Der Balancier a, Fig. 7, mittelst einer Uebertragungsvorrichtung
mit der Axe eines Wagens oder einer Locomotive, oder einem Maschinenkolben verbunden, schiebt bei jeder Umdrehung
der betreffenden Axe oder bei jedem Hube des Kolbens durch die Schiebstange c das verzahnte
Schaltrad d um je einen Zahn vorwärts, so lange
die Schiebstange in der punktirten Stellung sich befindet, sohin eingelöst ist.
Das Schaltrad d auf einer Trommel^, Fig. 12,
befestigt, in welcher eine Spiralfeder h sich befindet, welche beim Schalten des Rades sich
spannt, wird nach vollbrachter Schaltung, wenn die Schiebstange c, Fig. 7, und der Sperrkegel k,
Fig. 8, nicht in der punktirten, sondern gezeichneten Stellung sich befindet, sohin ausgelöst
ist, durch die Feder h stets wieder in die Lage, wie Fig. 7 und 8 zeigen, zurückgeführt. Dieses
Aus- und Einlösen bewirkt die Scheibe .S mittelst der Hebelarme k3 k'° und k2, Fig. 7 und 8,
indem dieselbe durch ein Uhrwerk E, Fig. 10 und 12, um ihre Axe gedreht wird und während
dieser Drehungen infolge der zwei höheren und zwei tieferen Theile ihrer Peripherie entweder,
wie dies in Fig. 7 und 8 dargestellt ist, den Hebelarm k3 niederdrückt und mittelst der mit
demselben verbundenen Hebelarme /£5 und k%
die Schiebstange c und die Hemmung k auslöst, oder sobald der tiefere Theil der Scheibe 54
infolge deren Umdrehung am Ende des Hebelarmes k3 eintrifft, dessen Aufwärtsbewegung
durch eine Feder gestattet und sohin, wie aus der punktirten Zeichnung auch der anderen
Hebelarme k5 und &2 zu ersehen, die Schiebstange
c und den Sperrkegel k einlöst.
Ein auf der Axe des Schaltrades d befestigter Zeiger würde auf einem Zifferblatte m, Fig. 1
und 11, wenn dieses genau den Zähnen des Schaltrades entsprechend eingetheilt wäre, die
Zahl der Umdrehungen und bezw. Kolbenhübe anzeigen, welche in der Zeit, während der niedere
Theil der Peripherie der Scheibe 51 mit dem Hebelarm k3 zusammentrifft und sohin die
Schaltung vor sich geht, sich ergeben.
Die tieferen Theile der Peripherie der Scheibe S sind gleich lang, ebenso deren höhere Theile.
Die Scheibe selbst wird, wie bereits bemerkt, durch ein Uhrwerk gleichmäfsig um ihre Axe
gedreht und wird sohin das Aus- und Einlösen in ganz gleichen Zeitabschnitten erfolgen und
das Schalten oder Zählen ebenfalls innerhalb eines stets gleichen Zeitabschnittes vor .sich
gehen.
Die bisher beschriebenen Einrichtungen des Apparates (die Scheibe S mit deren Functionen)
repräsentiren das Princip und damit auch das Neue und Eigenartige dieses Geschwindigkeitsmessers,
denn durch dieselben werden periodisch und innerhalb eines sich stets gleichbleibenden Zeitabschnittes die Umdrehungen
der mit dem Apparate verbundenen Locomotiv- oder Wagenaxe, bezw. der Hübe der verbundenen Maschinenkolben,
gezählt.
Der Balancier α bewegt neben dem Schaltrade
d auch das verzahnte Rad d' mittelst der
Schiebstange c\ Fig. io und 12. Durch Verbindung
des auf gleicher Axe mit dem Zahnrad dl befindlichen Triebrades r1 mit dem oberhalb
desselben angebrachten Zahnrade r1 wird der mit des letzteren Axe r3 verbundene Zeiger
r" die Umdrehungen des mit dem Apparate verbundenen Wagen- oder Locomotivrades ohne
Unterbrechung, so lange die Locomotive sich bewegt, zählen und deren Zahl auf dem Zifferblatt
rs, Fig. ι und 11, angeben. Diese Einrichtung
dient zur genauen Bestimmung der Durchmesser des verbundenen Rades, indem man mittelst derselben die Anzahl der innerhalb
eines gewissen Weges — Kilometer, Meile u. s. w. — gemachten Umdrehungen ersieht und durch
Division dieser Zahl in den Weg, die wirklich abgewickelte Peripherie des Rades und hieraus
dessen Durchmesser genau findet, was namentlich bei konischen Rädern von Widrigkeit für die
richtige Messung der Geschwindigkeit durch den Apparat ist.
Anstatt letzterer Einrichtung kann übrigens auch einer der bekannten Hubzähler angewendet
werden.
2. Das Uhrwerk.
Das Uhrwerk E, Fig. 10, 12 und 16, hat den
einzigen Zweck, die vorbeschriebene Scheibe *S gleichmäfsig um ihre Axe zu drehen und zwar
innerhalb gewisser, sich stets gleichbleibender Perioden.
Diese Perioden können nach dem durchlaufenen Wege oder nach der Zeit bestimmt
werden. Für den Apparat, wie solcher gezeichnet ist, wird die Messung für den ersteren Fall
innerhalb je eines Bahnkilometers und im zweiten Fall in jeder Minute zweimal vor sich gehen.
Die Dauer der Messung ist in beiden Fällen dieselbe und wurden hierfür 10 Secunden angenommen.
Das Uhrwerk besteht lediglich aus der kräftigen Spiralfeder t, dem mit demselben verbundenen
Triebrad f* und einer durch eine Unruhe in gleichmäfsiger Bewegung erhaltenen
Hemmung.
Soll die periodische Messung in jedem Kilometer einmal geschehen, so kommt die in den
Fig. 10, 12, 15 und 16 gezeichnete Einrichtung,
bei welcher das Aufziehen des Uhrwerks durch die Umdrehungen des verbundenen Rades geschieht,
zur Verwendung.
Dieselbe besteht darin, dafs der an der Axe £'
befestigte Hebel t3 innerhalb je eines von dem verbundenen Wagenrade durchlaufenen Kilometers
die Uhrwerkfeder t aufzieht, und zwar durch die Bewegung des Hebels um einen
Halbkreis von υ nach v1, Fig. 16.
Der Hebel t3 macht diese halbkreisförmige Bewegung dadurch, dafs er von dem unter 1.
bereits benannten, auch zum Hubzählwerk dienenden Zahnrade r~ mittelst des an letzterem
angebrachten beweglichen Mitnehmers u, Fig. 15,
fortgeschoben wird, was deshalb in je einem Kilometer einmal geschehen wird, weil das Zahnrad
r" so construirt ist, dafs dasselbe bei dreihundert Umdrehungen eines mit dem Apparate
verbundenen Rades sich einmal um seine Axe ganz herumbewegt, sohin bei einem Durchmesser
von circa 1 in hierbei circa 1 km durchläuft.
Dafs der Hebel t3 stets nur eine halbkreisförmige
Bewegung von ν nach ν' macht, wird
dadurch bewirkt, dafs der Mitnehmer u, wenn er den Hebel um einen halben Kreis fortgeführt
hat, durch das Prisma v*, Fig. 15, niedergedrückt
wird, und infolge hiervon der Hebel/3 mit der Axe. S2 durch die Uhrfeder und das
Uhrwerk wieder in die erste Stellung nach ν geführt wird. Der Hebel t3 bewirkt bei jeder
solchen Rückbewegung mittelst der Federstifte s 6
und s7 auch die Umdrehung der Scheibe S, Fig. 7, 10, 15 und 16, um einen halben Kreis
und hierdurch die unter 1 beschriebene periodische Zählung der Radumdrehungen oder Kolbenhübe.
Soll die Messung nach der Zeit und zwar in je einer Minute zweimal vor sich gehen, so
fällt der vorgenannte Mechanismus, durch welchen die Uhr innerhalb je eines Kilometers
mittelst des Rades r2 und des Hebels t3 aufgezogen
wird, weg und ist dann die Scheibe 5 auf der Axe S1 zu befestigen und das Uhrwerk
durch eine andere der bekannten Vorrichtungen aufzuziehen. Die Scheibe wird sich alsdann, so
lange das Uhrwerk aufgezogen ist, gleichmäfsig in je einer Minute einmal ganz um ihre Axe
drehen und sohin zweimal die nöthige Zählung bezw. Messung bewirken.
3. Das Zeigerwerk.
Wie bereits unter 1 bemerkt, würde ein auf
der Axe des Schaltrades rf1, Fig. 12, befestigter
Zeiger auf einem Zifferblatte die in je einer Minute zweimal vorkommende Zählung der Radumdrehungen
genau anzeigen, es würde jedoch der Zeiger beim Rücklauf der Axe nach
vollbrachter Zählung auch stets wieder auf den Nullpunkt mit zurückgeführt werfen, was das
Ablesen während der Fahrt sehr erschweren müfste. Es wurde deshalb das Zeigerwerk,
Fig. 10, 11 und 12, so construirt, dafs der
Zeiger /' nicht auf der Axe / des Schaltrades, fest angebracht ist, sondern von dieser Axe
mittelst des Mitnehmers Γ1 nur vorgeschoben und durch das mit dem Zeiger verbundene
Zahnrad /nebst Sperrkegel/4, Fig. 11, am Rücklauf
verhindert wird. Drückt man auf die Ver-
langerung des Sperrkegels t'°, so wird derselbe
das Zahnrad /auslösen und der Zeiger/1 dann entweder auf den Nullpunkt oder jener der gerade
vor sich gehenden neuen Messung durch die Spiralfeder /3 zurückgeführt werden. Wird
der Apparat zur Messung der Geschwindigkeiten an Stativ- oder Schiffsdampfmaschinen verwendet,
so mufs das Zifferblatt genau den Zähnen des Schaltrades d entsprechend eingetheilt werden
und wird dann der Zeiger auf demselben genau die Anzahl der Kolbenhübe innerhalb der zur
Messung bestimmten Zeit angeben.
Es wurden io Secunden hierfür angenommen;
es kann aber diese Zeit beliebig geändert werden.
Bei Verwendung des Apparates für Loconiotiven
oder Eisenbahnwagen erhält das Zifferblatt eine derartige Eintheilung, dafs der Zeiger
auf demselben genau die jeweilige Geschwindigkeit/ in Kilometern, Meilen, · Wersten u. s. w.
für eine Stunde berechnet, anzeigt.
Diese Berechnung gründet sich auf die Gröfse des Durchmessers des mit dem Apparate verbundenen
Wagen- oder Locomotivrades, bezw. dessen sich bei je einer ganzen Umdrehung auf
den Eisenbahnschienen abwickelnder Peripherie.
Wie aus der folgenden Zusammenstellung ersichtlich, wird sich z. B. ein Rad von o,98 m
Durchmesser bei einer Geschwindigkeit von ιoo km pro Stunde 90mal ih 10 Secunden um
seine Axe drehen. Für dieses Rad würde sohin das Zifferblatt so einzutheilen sein, dafs an
jener Stelle desselben, welche 90 Zähnen des Schaltrades entspricht, die Zahl 100 für die Geschwindigkeitsmessung
nach Kilometern zu setzen wäre.
Die Kreiseintheilung von ο bis zu diesem Punkte wird dann in 100 gleiche Theile getheilt
und, wie in Fig. 1 und 11 ersichtlich, von 5 zu 5 km mit den Ziffern 5, 10, 15, 20
u. s. w. bezeichnet.
Raddurchmesser in Metern | °>9 | °>.93 | °>95 | 0.98 | IjO | I ft | 4 | 4 | 4 | 3 | 3 | KiIo- | |
0,8 | 8 | 8 | 8 | 7 | 7 | meterzah] | |||||||
Anzahl | der Radumdrehungen in 10 Secunden. | 14 | 13 | 13 | 12 | II | per | ||||||
5 | 5 | i8 | 17 | 17 | 16 | 15 | Stunde. | ||||||
0 | 9 | 9 | 23 | 22 | 22 | 20 | 18 | S- < | |||||
II | 14 | 28 | 27 | 27 | 24 . | 22 | IO | ||||||
16 | 19 | 18, | 33 | 32 | 32 | 28 | 26 | 15 | |||||
22 | 24 | 23 | 37 | 36 | 35 | 32 | 30 | 20 | |||||
27 | 29 | 28 | 42 | 41 | 40 | 36 | 33 | 25 | |||||
33 | 34 | 33 | 47 | 45 | 44 | 40 | 37 | 30 | |||||
38 | 39 | 38 | 51 | 49 | 48 | 44 | 40 | 35 | |||||
44 | 44 | 43 | 56 | 54 | 53 | 48 | 44 | 40 | |||||
49 | 49 | 48 | 61 | 59 | 58 | 52 | 48 | 45 | |||||
55 ■ | 54 | 52 | 66 | 64 | 62 | 56 | 51 | 50 | |||||
60 | 59 | 57 | 70 | 68 | .66 | 60 | 55 | 55 | |||||
66 | 64 | 62 | 74 | 72 | 70 | 64- | 59 | 60 | |||||
72 | 69 | 67 | 79 | 77 | 75 | 68 | 63 | 65 | |||||
77 | 74 | 72 | 84 | 82 | 80 | 72 | 66 | 70 | |||||
82 | 78 | 76 | 93 | 90 | 88 | 80 | 73 | 75 | |||||
88 | 83 | 81 | 80 | ||||||||||
93 | 86 ( | 85 | |||||||||||
99 | 98 | 95 | 90 | ||||||||||
110 | 100 |
Selbstverständlich mufs bei Aenderung des Durchmessers des Rades, sei es infolge dessen
Abdrehung oder Auswechselung ein anderes Zifferblatt verwendet werden. Dieselben sind
von Carton und können mit Leichtigkeit angefertigt und ausgewechselt werden.
... Aufser diesem Zifferblatt mit Zeiger zur Ablesung der jeweiligen Geschwindigkeit besitzt der Apparat noch einen Maximumzeiger, auf welchem nach beendigter Fahrt oder in gewissen Perioden die Maximalgeschwindigkeit, welche während derselben stattfand, abgelesen werden kann.
... Aufser diesem Zifferblatt mit Zeiger zur Ablesung der jeweiligen Geschwindigkeit besitzt der Apparat noch einen Maximumzeiger, auf welchem nach beendigter Fahrt oder in gewissen Perioden die Maximalgeschwindigkeit, welche während derselben stattfand, abgelesen werden kann.
■ Es dient hierzu die wie das Zifferblatt m eingetheilte
Scheibe nr, Fig. 1, 8, 10, 11 und 12,
welche durch das mit demselben verbundene Zahnrad n1, der Bewegung des Schaltrades d
folgend, .wie dieses um seine Axe geschoben
wird und somit, gleich dem Zeiger auf dem Zifferblatt tn, an dem Stift «8 die Geschwindigkeit
anzeigt, ohrie jedoch vom Fahrpersonal auf den Nullpunkt zurückgeführt werden zu können,
da die Maximumzeigerscheibe durch das Sperrrad nA und den Sperrkegel n5 am Rücklauf
gehindert ist. Nur durch Einführung eines besonderen Schlüssels bei«6, Fig. 11, kann diese
Rückführung geschehen.
4. Die Signal- und Läutvorrichtung.
Fig. 16 zeigt die Construction dieses Läutwerkes. Die Signalglocke g6 ertönt infolge Anschlagens
des Hammers g* an dieselbe. Der Hammer ^5 wird durch die an dem Metallreif ^1
angebrachten Vorsprünge g3 in Bewegung gesetzt.
Der Metallreif gl an der Peripherie, wie das Zifferblatt des Apparates eingetheilt, ist auf
der Trommel g, Fig. 10 und 12, derart angebracht,
dafs er um dieselbe gedreht und durch
45$%
die Stellschraube g2, Fig. 16, an jedem beliebigen
Theilstrich derselben festgestellt werden kann.
Da die Trommel g, Fig. 7 und 16, mit dem Schaltrade d fest verbunden ist, mufs auch der
Metallising g1 mit dessen Vorsprüngen g3, so
lange der Apparat in Thätigkeit ist, sich gleich dem Schaltrade d und «dem Zeiger I1 um die
Axe bewegen und werden die Vorsprünge g3 den Glockenhammer gs durch den Hebel g*
in Thätigkeit setzen und dadurch das Glockensignal geben, sobald die Geschwindigkeit eintritt,
für welche der Metallreif durch die Stellschraube g2 festgestellt ist.
Ist z. B. der Metallreif am 60. Kilometer-Theilstrich
festgestellt, so wird bei Erreichung dieser Geschwindigkeit die Signalglocke ertönen, ist
derselbe auf 75 km gestellt, so wird das Glockensignal bei Erreichung dieser Geschwindigkeit erschallen
u. s. w.
5. Vorrichtung zur graphischen
Registrirung.
Registrirung.
Die graphische Registrirung geschieht auf einem Papierbande, welches durch das Uhrwerk mittelst
der Scheibe S, der Verbindungsgestänge x1'1 x'3
und xiA und durch die Frictions walze x'\ Fig. 13
und 14, über den Laufwalzen y3 unter dem Schlitten 0 fortbewegt wird und zwar durch die
Schreibrolle o3, welche von den an derselben anliegenden zwei Färbrollen o5 mit Farbe versehen
wird. Diese Schreibrolle 0 3 ist in dem
Schlitten 0 angebracht und wird mittelst einer Feder o* an das Papierband während seiner
Function gedrückt. Diese Function findet statt, so oft das Schaltrad d durch das unter 1 beschriebene
Einlösen mittelst der Scheibe 51 die Zählung der Radumdrehungen und sohin die
Messung der jeweiligen Geschwindigkeit vornimmt, und wird bewirkt durch das mit dem
Schaltrade d verbundene Zahnrad ga und die
am oberen Theile des Schlittens ο angebrachte Zahnstange.
Findet die periodische Messung (s. unter 2) innerhalb je eines Bahnkilometers statt, so wird
mittelst der eben beschriebenen Vorrichtung auf dem Papierbande, welches am Nullpunkte, Fig. 3
und 4, mit einer Kilometer-Eintheilung versehen ist, innerhalb je eines solchen Kilometertheilstriches
rechtwinklig auf die Längenaxe des Papierbandes eine farbige Linie gezogen, deren
Länge vom Nullpunkte aus gemessen der durch den Apparat zur Zeit gemessenen Geschwindigkeit
entspricht. Diese Registrirung weist somit die in jedem Bahnkilometer stattgefundene Geschwindigkeit
graphisch nach, nicht aber die Fahrzeiten von einer Station zur anderen und die Stationsaufenthaltszeiten.
Sollen auch die Fahr- und Aufenthaltszeiten registrirt werden, so erhält der Apparat die Einrichtung,
dafs das Uhrwerk (s. unter 2) durch die Scheibe S eine zweimalige Messung in jeder
Minute bewirkt.
Alsdann wird, wie Fig. 5 und 6 zeigen, auf dem am Nullpunkte mit einer Minuteneintheilung
versehenen Papierband in je einer halben Minute der Fahrt eine der vorbeschriebenen Geschwindigkeitsmessungen
und gleichzeitig die Fahrzeit von Station nebst der Aufenthaltszeit in Minuten direct ablesbar registrirt werden.
Neu und eigenartig ist an dem vorbeschriebenen Geschwindigkeitsmesser die unter 1 beschriebene
Zählung der Radumdrehungen oder Kolbenhübe in bestimmten gleichen Perioden und während
eines bestimmten gleichen Zeitabschnittes, auf welchem alle anderen Einrichtungen des Apparates
beruhen. Es sind diese folgende:
1. Die unmittelbare Messung der Geschwindigkeiten für Locomotiven und Eisenbahnzüge,
aus diesen periodischen Zählungen nach Kilometern, Meilen,. Wersten u. s. w. für je
eine Stunde berechnet, durch den Apparat selbst, sowie das Anzeigen dieser Geschwindigkeiten
mittelst eines Zeigers auf einem Zifferblatte derart, dafs die jeweilige Geschwindigkeit
vom Locomotivführer- oder Zugführerplatze aus direct abgelesen werden kann.
2. Der auf der beschriebenen periodischen Messung beruhende Maximumzeiger, durch welchen
die Maximalgeschwindigkeit innerhalb eines bestimmten zurückgelegten Weges oder einer bestimmten Zeit constatirt wird.
3. Das ebenfalls auf dem genannten Principe der periodischen Messung beruhende Läutwerk,
durch welches bei Ueberschreitung einer vorher am Apparat bestimmten und gestellten Geschwindigkeit Glockensignale ertönen,
und
4. die durch die Anwendung dieser periodischen Messung ermöglichte Art und Weise
der graphischen leserlichen Darstellung der verschiedenen Geschwindigkeiten in je einem
Bahnkilometer oder je einer halben Minute.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1588T | 1877-09-20 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1588C true DE1588C (de) |
Family
ID=70739948
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE000000001588DA Expired - Lifetime DE1588C (de) | 1877-09-20 | 1877-09-20 | Geschwindigkeitsmesser für Eisenbahnzüge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1588C (de) |
-
1877
- 1877-09-20 DE DE000000001588DA patent/DE1588C/de not_active Expired - Lifetime
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