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Die Erfindung geht aus von einer bekannten halbautomatischen Abfüllmaschine
für Sauerkraut, Rotkohl u. dgl. mit einer nach oben offenen Vorratswanne für das
Füllgut, auf deren Grund eine im wesentlichen horizontale Förderschnecke angeordnet
ist, die Füllgut aus der Vorratswanne durch eine Öffnung in deren Stirnseite in
Abfüllbehälter fördert, wobei die Förderung bei Erreichung einer bestimmten Anlagekraft
gegen das Ende des Abfüllbehälters abgeschaltet und danach der Füllgutstrang abgeschnitten
wird.
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Aus der deutschen Auslegeschrift 1192092 ist bereits eine Abfüllmaschine
für Sauerkraut der eingangs benannten Art bekannt, bei der zu füllende Dosen von
Hand auf einen an der Öffnung in der Stirnseite der Vorratswanne vorgesehenen Abfüllstutzen
aufgeschoben werden. Der Füllgutstrang schiebt die Dose gegen einen Schalter, der
bei einer bestimmten, durch den Füllgutstrang ausgeübten Anlagekraft den Antrieb
der Förderschnecke abschaltet. Darauf wird der Strang abgeschnitten, die gefüllte
Dose entfernt, eine neue Dose aufgeschoben und die Förderung wieder eingeschaltet.
Es ergibt sich eine unterbrochene Arbeitsweise, bei der während des Dosenwechsels
nicht weiter gefördert werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine zu schaffen,
bei der die Arbeitsgeschwindigkeit gegenüber der bekannten Maschine gesteigert ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß die gleichzeitige und
gemeinsame Anwendung der folgenden Merkmale notwendig, so daß Patentschutz nur für
diese gemeinsame Merkmals anwendung begehrt wird: Zwischen der Stirnseite der Vorratswanne
und einer parallel zu dieser Stirnseite bewegbaren Frontplatte ist eine an sich
bekannte Anordnung von um eine zentrale Achse drehbaren, an einander gegenüberliegenden
Stellen in gleichmäßigen Abständen auf einem Kreis gelochten Drehplatten vorgesehen,
die auf den einander zugewandten Seiten an den Lochungen zylindrische Rohrstutzen
aufweisen, die in den Stutzen der gegenüberliegenden Drehplatte gemeinsam teleskopartig
zur Bildung veränderlicher Portionsgefäße verschiebbar sind; die Frontplatte weist
gegenüber der Austrittsöffnung des Förderstrangs aus der Vorratswanne eine Lochung
auf, welche mit einem beweglichen Deckel verschlossen ist, der seinerseits mit dem
Abschaltorgan für die Förderung verbunden ist; in der Frontplatte ist eine zweite
Lochung vorgesehen, an der ein Abfüllstutzen angeordnet ist, durch den das Füllgut
mit Hilfe eines Stößels ausgestoßen wird und der einen Einlaß für die Zugabe von
Flüssigkeit beim Abfüllen aufweist.
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Die Drehplatten mit den teleskopartig ineinander verschiebbaren Rohrstutzen
sind für sich aus der USA.-Patentschrift 1 458 903 bekannt, wo sie in einer horizontalen
Ebene umlaufen in einer Füllmaschine für schüttfähiges Gut wie Erbsen, Bohnen, Beeren
u. dgl. gezeigt sind.
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Die durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Abfüllmaschine ermöglichte
Verlegung des Abfüllstutzens von der Schneckenöffnung hinweg ergibt eine verkürzte
Arbeitsdauer, da während des Ausstoßens der Füllung aus den durch die Rohrstutzen
gebildeten Vorfüllbehältern deren Füllung durch die Schnecke an anderer Stelle der
Drehscheibe weitergehen kann. Das automatische Abschalten nach be-
endeter Füllung,
Ausstoßen aus den Portionsgefäßen und Zugeben von Flüssigkeit beim Ausstoßen tragen
ebenfalls zur Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit bei.
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Die Stirnseite der Vorratswanne und die Frontplatte können nach vorn
überhängend geneigt sein.
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Die Schrägstellung der Frontplatte ergibt ein Auslaufen zuviel mitgeführter
Lake sowie günstigere räumliche Verhältnisse zur Bedienung der Maschine.
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Der Deckel sitzt nach einem weiteren Merkmal der Erfindung am unteren
Ende eines Armes eines Winkelhebels, dessen anderer Arm ein Schiebegewicht zur Einstellung
der Schließkraft des Deckels trägt und der einen Endschalter betätigt.
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Der Stößel wird zweckmäßig über eine Kurbel betätigt.
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Die Betätigung des Messers kann mechanisch über einen Fußhebel erfolgen,
der bei weiterem Durchtreten den elektrischen Antrieb der Drehplatten mit den Portionsgefäßen
und des Stößels für den Ausstoß des Füllgutes durch den Abfüllstutzen in Tätigkeit
setzt.
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Es kann auch das Messer elektrisch angetrieben und dieser Antrieb,
der Antrieb der Drehplatten und des Stößels über einen elektrischen Kontakt durch
die Bedienungsperson in Tätigkeit gesetzt werden.
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Zweckmäßigerweise wird dafür Sorge getragen, daß der Antrieb des
Stößels nach einem Hub automatisch abgestellt wird und der Stößel erst dann wieder
betätigt werden kann, wenn das vor der Schnecke befindliche Portionsgefäß ganz gefüllt
und die Schnecke wieder abgestellt ist.
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Zur Vermeidung von Verunreinigungen empfiehlt es sich, die Antriebe
der Schnecke und des Stößels in einem auf der der Füllseite abgewandten Seite der
Vorratswanne vorgesehenen Antriebsgehäuse unterzubringen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Fig. 1 läßt die Abfüllmaschine in Seitenansicht erkennen; F i g.
2 zeigt die Abfüllmaschine in Vorderansicht (Abfüllseite); F i g. 3 ist die Draufsicht
auf die Abfüllmaschine.
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Die Maschine umfaßt eine Vorratswanne 1 im wesentlichen V-förmigen
Querschnitts, in die das Füllgut von oben eingebracht wird. Dies kann z. B.
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Sauerkraut, Rotkohl u. dgl., aber auch jegliches andere in Portionen
abzufüllende Gut ähnlicher Konsistenz sein. An der einen Stirnseite der Vorratswanne
ist die Portionier- und Abfüllvorrichtung 2 und an seiner gegenüberliegenden Stirnseite
das Antriebsgehäuse 3 angebracht. Die Maschine ruht auf vier Füßen, von denen zwei
Rollen 25 tragen können, damit das Verschieben der Maschine erleichtert ist. Am
Boden der Vorratswanne befindet sich eine Förderschnecke 4, welche das Füllgut am
Grund der Vorratswannel entlang in Richtung des Pfeiles a durch eine stirnseitige
Öffnung 20 desselben in einem Strang nach außen transportiert. Vor der Stirnseite
der Vorratswanne ist eine Frontplatte 5 angebracht, die beispielsweise über Haltestangen
6 und Gewinderinge oder Stellringe 7 parallel zu jener verschiebbar ist. Zwischen
der Frontplatte 5 und der Stirnseite der Vorratswannel sind zwei um eine zentrale
Achse drehbare, an gegenüberliegenden Stellen in gleichmäßigen Abständen auf einem
Kreis gelochte Drehplatten 8, 8' vorgesehen, die auf den einander zugewandten
Seiten
teleskopartig gemeinsam ineinander verschiebbare Rohrstutzen 9, 9' aufweisen. Diese
Rohrstutzen 9, 9' bilden in ihrem Volumen veränderliche Portionsgefäße, wobei die
Einstellung der gewünschten Menge durch Annäherung oder Entfernung der Frontplatte
5 gegenüber der Stirnseite der Vorratswanne 1 vorgenommen wird.
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Die Öffnung 20, aus der das von der Schnecke 4 geförderte Füllgut
austritt, fluchtet mit den Lochungen der Drehplatte 8', so daß das Füllgut in das
gerade vor der ) Öffnung 20 befindliche Portionsgefäß eingebracht wird.
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Die Frontplatte weist an der der Öffnung 20 gegenüberliegenden Stelle
eine Öffnung 21 auf, die durch einen Deckel 10 verschlossen wird, der am unteren
Ende eines Arms 12 eines bei 13 an der Frontplatte 5 gelagerten Winkelhebels angebracht
ist, auf dessen anderem Arm 14 ein Schiebegewicht 15 bewegbar ist.
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Auf diese Weise wird die öffnung 21 mit einstellbarer Kraft verschlossen.
Wenn diese Kraft durch den Druck des in dem gerade zu füllenden Portionsgefäß nachrückenden
Füllgutes überwunden ist und der Deckel 10 um einen geringen Betrag nach außen verschoben
wird, löst der Arm 12 des Winkelhebels einen Endschalter 11 aus, der den Antrieb
der Schnecke, der über den im Antriebsgehäuse 3 untergebrachten Motor 26 und etwa
eine Kette 27 erfolgt, stillsetzt. Durch Betätigen des Fußhebels 30 wird sodann
der Füllgutstrang durch ein nicht dargestelltes Messer in der Nähe der Öffnung20
abgeschnitten.
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Dies ermöglicht ein leichtes Weiterdrehen der Drehplatten 8, 8. Der
entsprechende Antrieb wird durch weiteres Niedertreten des Fußhebels 30 eingeschaltet.
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Die Frontplatte 5 enthält noch eine weitere Öffnung 19, an der ein
doppelwandiger Abfüllstutzen 22 angebracht ist. Auf diesen Abfüllstutzen werden
von der Bedienungsperson die Abfüllbehälter, wie z. B.
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Beutel, Gläser, Dosen u. dgl. aufgeschoben. Er weist außen eine Zuführung
23, zwischen den Wänden eine Kammer und an der Innenwand eine Öffnung von der Kammer
in den Durchlaß auf. Durch die Zuführung 23 kann während der Abgabe des Füllgutes
durch den Abfüllstutzen 22 in die Kammer eine dosierte Flüssigkeitsmenge eingegeben
werden, die durch die genannte Öffnung während des Durchtritts des Füllgutes mit
in den Abfüllbehälter gelangt.
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Damit die Flüssigkeit nicht aus den Abfüllgefäßen und auch aus den
Portionsgefäßen wieder heraus-bzw. in die Vorratswanne 1 zurückläuft, ist die Stirnseite
der Vorratswanne mit der Portioniervorrichtung nach vorn überhängend geneigt. Etwa
doch aus der Portioniervorrichtung austretende Flüssigkeit wird durch eine sich
unterhalb erstreckende Wanne 29 aufgefangen.
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Das Ausstoßen der in den Portionsgefäßen befindlichen Füllgutmenge
durch den Abfüllstutzen 22 in die Abfüllgefäße erfolgt durch einen Stößel 18, der
zweckmäßig außerhalb der Vorratswanne 1 in Richtung der Achse des Abfüllstutzens
längs verschiebbar gelagert ist und über eine Kurbel 16, eine Kette 17 od. dgl.
von einem Motor28, der im Antriebsgehäute 3 untergebracht ist, angetrieben wird.
Dieser Teil der Maschine kann zum Schutz gegen Unfälle und gegen Verunreinigungen
verkleidet sein.
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Der Stößel 18 kann nach Stillstehen der Drehplatten 8, 8' ebenfalls
durch das weitere Niedertreten des Fußhebels 30 in Tätigkeit gesetzt werden. Er
vollzieht einen vollständigen Hub und wird danach durch
einen nicht dargestellten
Endschalter in der zurückgezogenen Lage wieder stillgesetzt. Erst nach erneuter
Füllung eines Portionsgefäßes bzw. nach erneuter Betätigung des Endschalters 11
kann der Stößel 18 einen weiteren Hub vollziehen.
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Es ist auch möglich, statt des Fußhebels 30, der ja das nicht dargestellte
Messer zum Abschneiden des Füllgutstrangs mechanisch betätigt, einen elektrischen
Kontakt vorzusehen, so daß dann das Abschneiden, der Weitertransport der Drehplatten
und das Ausstoßen elektrisch gesteuert werden und die Maschine für eine weitere
Automatisierung einrichtbar ist. Die elektrischen Steuer- und Anzeigeorgane sind
in einem Schaltkasten 24 untergebracht.