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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum öffnen eines Flügels von
Türen od. dgl. mit einem druckluftbetätigten Kolben-Zylinder-Antrieb, der beim Anstoßen
des Flügels in Öffnungsrichtung auf Öffnen schaltet und eine hohle Kolbenstange
mit darin geführter Steuerstange zur Betätigung einer mit dem Zylinder verbundenen
Steuereinrichtung aufweist, die nach Erreichen der Offenstellung des Flügels dessen
Schließbewegung ermöglicht.
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Vorrichtungen der vorgenannten Art zum öffnen eines Flügels von Türen
od. dgl. sind bekannt. Sie sind beispielsweise an Schiebetüren verwirklicht, deren
Flügel über einen Handgriff um einen geringen Weg in Öffnungsrichtung zu verschieben
ist, ehe der Kolben-Zylinder-Antrieb auf Öffnen schaltet. Hat der Flügel die mit
der Endstellung des Kolbens identische volle Offenstellung erreicht, dann schließt
der Kolben durch Anschlag ein Ausströmventil, was eine Bewegungsumkehr des Flügels
ohne Verzögerung zur Folge hat. Der Flügel wird dann selbsttätig wieder in die Geschlossenstellung
bewegt. Wird bei Vorrichtungen dieser Art in einer Stellung des Flügels zwischen
dessen beiden Endlagen auf den Flügel eine in Öffnungsrichtung wirkende Kraft ausgeübt,
dann verbleibt der Kolben-Zylinder-Antrieb auf Schließen geschaltet. Solche Vorrichtungen
ermöglichen also nicht ein öffnen des Türflügels auch in jeder Zwischenstellung
zwischen den beiden Endlagen desselben.
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Für nur in einer Richtung ausschwenkende Türflügel sind vergleichbare
Bewegungsvorrichtungen bekanntgeworden, bei welchen der Kolben des beim Anstoßen
des Flügels in Öffnungsrichtung gleichfalls auf öffnen schaltenden Kolben-Zylinder-Antriebes
als Differentialkolben ausgebildet ist. Derartige Vorrichtungen benötigen komplizierte
Umsteuervorrichtungen, sie lassen sich auch nicht für nach zwei Richtungen ausschwenkende
Türflügel verwenden und weisen schließlich noch den Nachteil auf, daß auch hier
ein Anstoßen des Türflügels in Öffnungsrichtung in einer Zwischenstellung zwischen
den beiden Endlagen den Kolben-Zylinder-Antrieb in seiner Schaltung auf Schließen
beläßt, in einer Zwischenstellung zwischen den Endlagen also eine Schaltung auf
Öffnung nicht möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für den Flügel von Türen
jeder Bewegungsart und insbesondere für Türen, deren Flügel nach zwei Richtungen
ausschwenkbar sind, eine Bewegungsvorrichtung zu schaffen, welche ein Öffnen des
Türflügels bei einem Anstoßen desselben in Öffnungsrichtung auch in jeder Zwischenstellung
zwischen den beiden Endlagen des Flügels ermöglicht.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß bei einer Vorrichtung
der eingangs genannten Art die Steuereinrichtung ein Dreiwegeabsperrorgan mit einem
Schieber ist, der fest mit der Steuerstange in Verbindung steht und bei Anstoßen
des Flügels in öffnungsrichtung die Druckluftzuführung in den Zylinder des Kolben-Zylinder-Antriebs
in Richtung auf Öffnen des Flügels gegen die Wirkung einer an sich bekannten Schließfeder
freigibt, daß die hohle Kolbenstange am flügelseitigen Ende geschlossen ist, daß
die Steuerstange in der hohlen Kolbenstange abdichtend geführt ist und eine durchgehende
Längsbohrung aufweist, die über eine Bohrung mit dem öffnungsseitigen Raum des Zylinders
verbunden ist, und daß zum Ingangsetzen der Schließbewegung das Dreiwegeabsperrorgan
die Druckluftzuführung zum Kolben-Zylinder-Antrieb sperrt und dafür den öffnungsseitigen
Raum im Zylinder mit einer Auslaßöffnung ins Freie verbindet. Eine solche Bewegungsvorrichtung
bringt den Vorteil, daß ein öffnen des Türflügels auch in jeder Zwischenstellung
zwischen den beiden Endlagen des Flügels ermöglicht wird.
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Für die erfindungsgemäße Bewegungsvorrichtung wird es für zweckmäßig
angesehen, die Steuerstange mitttels eines Kolbens in der Kolbenstange abgedichtet
zu führen. In vorteilhafter Ausgestaltung ist im kolbenseitigen Ende der Längsbohrung
der Steuerstange eine Drossel eingesetzt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 im Aufriß den oberen Bereich zweier Pendeltüren in
der Geschlossenstellung, F i g. 2 die Draufsicht auf die Pendeltüren nach F i g.1,
wobei jedoch der Türflügel der einen Pendeltür in einer Zwischenstellung zwischen
den Endlagen gezeigt ist, F i g. 3 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße
Bewegungsvorrichtung bei geschlossenem Türflügel, F i g. 4 einen der F i g. 3 entsprechenden
Längsschnitt durch die Bewegungsvorrichtung im auf öffnen geschalteten Zustand des
Kolben-Zylinder-Antriebs, F i g. 5 einen Querschnitt nach der Linie V-V der F i
g. 3 und F i g. 6 eine Vorderansicht des Deckels der Bewegungsvorrichtung nach den
F i g. 3 und 4.
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Mit 1 und 2 sind in den F i g. 1 und 2 die beiden Pendeltüren bezeichnet,
die eine Türöffnung in der Wand 3 abschließen. Jede der beiden Pendeltüren ist mit
an sich bekannten Schließfedern belastet, die in den Scharnieren 4 und
5 angeordnet sind. Des weiteren ist jede der beiden Pendeltüren mit einem
als Ganzes mit 6 bezeichneten Türöffner ausgerüstet, dessen Druckzylinder
7 auf einer Seite durch einen Kopf 8 abgeschlossen ist, der mittels einer Drehlasche
9 an einem am Türrahmen 10 befestigten vertikalen Bolzen 11 drehbar gelagert
ist. Die Kolbenstange 12, die auf der dem Kopf 8 abgewandten Seite des Kolbens 13
angeordnet ist bzw. den Kolben 13 an ihrem Ende trägt, ist hohl ausgebildet und
am Ende durch einen Zapfen 14 abgeschlossen, der Bestandteil eines Winkelgelenkes
ist, dessen anderes Teil 15 an der Pendeltüre 2 befestigt ist.
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Der Führung der Kolbenstange 12 dient ein Führungsdeckel 16. In der
durch den Deckel 18 teilweise abgeschlossenen Bohrung 17 des Zylinderkopfes
8, auf welchem der mit dem Druckzylinder 7 fest verbundene Deckel 18 aufgeschraubt
ist, ist ein Dreiwegeschieberventil eingesetzt. Es enthält einen Schieber 19, der
in der in der F i g. 3 dargestellten Lage das Innere des Zylinders 7 über
die Öffnung 18a im Deckel 18 mit der ins Freie mündenden Auslaßbohrung
8 a verbindet. Die Bohrung 8 b für den Anschluß der Druckluftleitung mündet in eine
achsparallele Bohrung 8c, die ihrerseits in den durch den Schieber 19 und
die beiden Dichtungen 20 und 21
abgeschlossenen Raum 22 mündet, so
daß in dieser Stellung des Schiebers 19 die an die Bohrung 8b angeschlossene Druckluftleitung
abgeschlossen ist. Der Schieber 19 ist über ein Verbindungsstück 19a mit der Steuerstange
23 verbunden, welche eine an ihrem Ende mit einer Drossel 24 versehene Längsbohrung
23a
aufweist, Diese Drossel wird durch einen mit einer geneigten Kerbe 24a versehenen,
in einer Hülse 25 axial verschiebbaren Bolzen gebildet, dessen Verschiebeweg zum
Dreiwegeventil hin durch einen Randwulst 24 h und in der entgegengesetzten Richtung
durch die mit einer Längsbohrung versehene Stellschraube 26 gebildet wird. Diese
Schraube 26 steckt in einer selber als Schraube ausgebildeten Hülse 27, deren Endflansch
27a zum Festklemmen der Dichtung 28 dient, die ihrerseits als Kolben in der Bohrung
12a der Kolbenstange 12 verschiebbar ist und als Bremselement wirkt.
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Die F i g. 3 zeigt den Türöffner bei geschlossener Tür, in einer Stellung
also, in welcher die Teile die vorstehend beschriebene Lage einnehmen. Wenn nun
die Tür 2 etwas geöffnet wird, sei es von Hand oder, was üblich ist, durch ein an
die Tür anstoßendes Fahrzeug, so werden die Kolbenstange 12 und der auf ihr sitzende
Kolben 13 etwas vom Zylinderkopf 8 weggezogen. Infolge der Reibungswirkung der Dichtung
28 wird auch die Steuerstange 23 mitgenommen, die ihrerseits den Schieber 19 so
weit verschiebt, bis sein dem Kolben 13 zugewandtes Ende am Deckel 18 ansteht. In
dieser Stellung ist nun die ins Freie mündende Auslaßbohrung 8a geschlossen. Andererseits
wird die Bohrung 8 c mit der ins Innere des Zylinders mündenden Bohrung 8 d verbunden,
so daß der Druckzylinder? sofort mit Druckluft gefüllt wird, die den Kolben 13 und
die Kolbenstange 12, auf der der Kolben 13 sitzt. vom Zylinderkopf wegschiebt. Die
Kolbenstange 12 wird dabei vom Führungsdeckel 16 geführt, der eine Bohrung 16a enthält.
durch welche die durch den Kolben 13 verdrängte Luft aus dem Druckzylinder 7 entweichen
kann. In den durch die Dichtung 28 abgeschlossenen Hohlraum 12 a in der hohlen Kolbenstange
12 kann die Luft durch die Längsbohrung 23 ei, die durch eine Querbohrung
23 b
mit dem Zylinderinnern verbunden ist, und die geneigte Kerbe 24a in der
Drossel 24 nachströmen. Die F i g. .I zeigt nun die Teile des Türöffners in der
Stellung, in welcher die Tür geöffnet wird. Wie man sieht, schließt die durch die
Hülse 25 und die mit der geneigten Kerbe 24a versehene Drossel 24 den Luftweg
in den sich vergrößernden Hohlraum in der Kolbenstangenbohrung 12
ei fast ganz ab. Wenn nun der Kolben 13 am Führungsdeckel -16 ansteht, ist
die Tür 2 ganz geöffnet, und der Druck im Druckzylinder 7 ist gleich groß wie der
Druck im Druckluftnetz. Nach :,iner von der Einstellung der Stellschraube 26 abhängigen
Zeit bildet sich derselbe Druck dann auch in der Bohrung 12a aus, und dieser Druck
bewirkt nun eine Verschiebung der Steuerstange zum Zylinderkopf 8 hin, wodurch das
in diesem untergebrachte Dreiwegeabsperrorgan wieder umgeschaltet wird, d. h. in
die in der F i g. 3 dareestellte Lage zurückkehrt, in welcher die an der Bohrung
86 an-=,jeschlossene Druckluftleitunz beschlossen und das Zylinderinnere mit der
Außenluft verbunden wird. In dieser Stellung können die die Pendeltür belastenden
Federn die Tür wieder schließen, und sie bleibt geschlossen, bis die Öffnungsbewegung
durch irgendein Ereignis wieder eingeleitet wird.
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Selbstverständlich könnte an Stelle des beschriebenen Dreiwegeschiebers
auch ein anderes Dreiwegeabsperrorgan verwendet werden.
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Wie man sieht, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung nur sehr wenige
Teile auf, die praktisch unterhaltsfrei sind, und es besteht die Möglichkeit, die
Zeit zwischen dem vollständigen Öffnen der Tür und dem Beginn des Schließvorganges
in weiten Bereichen zu ändern. Auch kann natürlich die öffnungsgeschwindigkeit durch
Einbau einer verstellbaren Drossel in die Druckluftzuleitung geändert werden.