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Schwing- oder Drehschiebetür, insbesondere für Fahrzeuge Die Erfindung
bezieht sich auf eine Schwing-oder Drehschiebetür, insbesondere für Fahrzeuge, welche,
im Grundriß gesehen, in zwei Punkten geführt wird und dadurch gleichzeitig sowohl
eine Verschiebebewegung als auch eine Drehbewegung ausführt.
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Es sind Fahrzeugtüren dieser Art bekannt, welche durch eine in der
Türebene der geschlossenen Tür wirkende Antriebskraft im Öffnungssinne bewegt werden
können. Diese Türen öffnen jedoch im wesentlichen nach außen, wobei die äußere,
den Türspalt bildende senkrechte Türkante einen nach außen gerichteten Bogen beschreibt,
ähnlich dem Bogen, der von einer üblichen, in fest angeordneten Scharnieren gelagerten
Tür beschrieben wird. Die sich öffnende Tür beansprucht daher erheblichen Raute
und muß bei Fahrzeugen mit vorgeschriebenem Profil gegen die Seitenwand zurückgesetzt
werden.
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Es sind ferner Fahrzeugtüren der eingangs gekennzeichneten Art bekannt,
bei welchen die sich im wesentlichen nach innen öffnende Tür derart geführt wird,
daß die von der Tür beschriebene Fläche nach innen von einer gegen die Tür gerichteten
konkaven Kurve begrenzt wird. Die Tür ist in diesem Falle durch einen Lenker geführt,
an dessen türseitigem Gelenk der Antriebsmotor angebracht ist. Diese Anordnung des
Antriebsmotors ist jedoch in vielen Fällen aus räumlichen Gründen, insbesondere
wegen der seitlichen Ausladungen, unzweckmäßig.
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Die Erfindung bezweckt demgegenüber eine Tür,
welche
die Vorteile der bekannten Konstruktionen unter Vermeidung der Nachteile derselben
vereinigt. Sie besteht im wesentlichen darin, daß die nach einer Seite bzw. im wesentlichen
nach einer Seite, vorzugsweise in das Innere des Fahrzeuges, öffnende Tür derart
geführt wird, daß die von der Tür beschriebene Fläche nach der Seite der geöffneten
Tür von einer gegen die Tür gerichteten konkaven Kurve begrenzt wird und eine in
der Türebene der geschlossenen Tür wirkende, z. B. in einem der beiden Führungspunkte
angreifende Antriebskraft in beiden Führungspunkten eine die Tür im Öffnungssinne
bewegende Kraftkomponente erzeugt. Zweckmäßig ist hierbei eine derartige Führung
der Tür vorgesehen, daß die den Öffnungsspalt bildende Außenkante der Tür im wesentlichen
in Längsrichtung die entgegengesetzte Innenkante im wesentlichen in Querrichtung
der geschlossenen Tür geführt wird.
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Durch die Erfindung werden folgende Vorteile erzielt: Dadurch, daß
die Tür auf derjenigen Seite, nach welcher sie sich öffnet, also bei Fahrzeugen,
insbesondere nach innen, eine gegen die Tür gerichtete konkave Kurve beschreibt,
kann der Raumbedarf der sich öffnenden Tür auf ein Geringstmaß beschränkt werden.
Fahrzeugteile, Personen o. dgl., welche sich auf der betreffenden Seite der Tür
unmittelbar neben dieser befinden, werden von der Tür umgangen, indem sich diese
aus der geschlossenen Lage in die geöffnete Lage gewissermaßen über Eck verschiebt.
Der Raum, ,der bei einer normalen, in Scharnieren aufgehängten Tür von dieser beim
Öffnen beansprucht wird, kann daher als Nutzraum nahezu vollständig ausgenutzt werden.
Gleichzeitig erlaubt die besondere Art der Führung der Tür, diese zum Öffnen mit
einer in der Türebene wirkenden Kraft anzutreiben, welche dadurch befähigt ist,
die Tür über Eck in die geöffnete Lage zu bewegen. Die Tür kann somit wie eine normale
Schiebetür geöffnet werden, was sowohl bei Antrieb von Hand als auch bei maschinellem
Antrieb von Vorteil ist. Zweckmäßig wird die Tür durch einen Lenker und eine Geradführung
geführt, wobei der vorzugsweise in der Nähe der inneren senkrechten Türkante gelagerte
Führungshebel in einem mittleren Führungspunkte der Tür angreift und der im wesentlichen
in der Türebene der geschlossenen Tür geradgeführte zweite Führungspunkt der Tür
sich in der Nähe der äußeren senkrechten Türkante, d. h. an derjenigen Türkante,
welche die Türöffnung freigibt, befindet. Der Angriffspunkt des Lenkers an der Tür
liegt zweckmäßig außerhalb der Türebene, z. B. nach dem Innern des Fahrzeuges zu
und in einer durch den Schwerpunkt der Tür verlaufenden, zur Türebene senkrechten
Ebene, während seine Drehachse ungefähr in der Türebene liegt. Durch eine solche
Führung werden die oben beschriebenen Vorteile bei besonders einfacher und raumsparender
Anordnung gewährleistet. Durch den schräg gerichteten, im übrigen aber nur wenig
über die Türebene hinausragenden Lenker wird bei einer in der Türebene wirkenden
Antriebskraft eine eindeutige die Tür im Öffnungssinne bewegende Kraftkomponente
im Angriffspunkte des Lenkers erzeugt, so daB ein Klemmen der Tür vermieden wird.
Die Führung mittels Lenker ergibt geringe Reibungswiderstände, insbesondere dann,
wenn die Tür über ihrem Schwerpunkt oder ungefähr über diesem am Führungslenker
aufgehängt ist.
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Wind die Tür durch eine Hilfskraft, z. B. pneumatisch oder hydraulisch
angetrieben, so kann die Antriebsvorrichtung unabhängig vom Lenker an einer Stelle
angeordnet werden, wo sie, je nach Konstruktion, am zweckmäßigsten untergebracht
werden kann. Beispielsweise kann die Antriebsvorrichtung in der Seitenwand des Fahrzeuges
mit im wesentlichen in der Ebene der geschlossenen Tür verlaufender Wirkungsachse
angeordnet werden. Darüber hinaus gestattet es die Erfindung jedoch auch, die Antriebsvorrichtung
auf den Führungslenker wirken zu lassen, indem dieser z. B. von einem am Türrahmen
angeordneten Antriebszylinder mittels Hebelgestänge o. dgl. um seine Drehachse verschwenkt
wird. Je nach Anordnung und Raumverhältnissen kann daher die eine oder andere Antriebsweise
gewählt werden. Gegebenenfalls kann auch je eine Antriebsvorrichtung jeder der beiden
Führungen der Tür, also z. B. der Lenkerführung einerseits und einer Geradführung
anderseits, zugeordnet sein, indem z. B. die eine Antriebsvorrichtung zum Öffnen
der Tür und die andere Antriebsvorrichtung zum Schließen der Tür dient. Ein solcher
Türantrieb hat den Vorteil, daß die Tür in jeder ihrer beiden Endlagen sicher festgelegt
werden kann.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Türführung
im Grundriß dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Drehschiebetür in Schließstellung
mit Antrieb der Tür durch einen in der Türebene wirkenden Kolben, Abb.2 bis 4 das
Schema der Türbewegung in drei verschiedenen Stellungen und Abb. 5 die gleiche Drehschiebetür
wie in Abb. i, jedoch mit Antrieb durch einen am Führungslenker angreifenden Kolben.
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In Abb. i ist i die Tür, 2 der Lenker oder Dreharm, welcher bei A
fest am Türrahmen oder einem sonstigen relativ feststehenden Teil und bei B an der
Tür i angelenkt ist. Die Tür besitzt zu diesem Zweck etwa in einer durch ihren Schwerpunkt
gehenden Ebene senkrecht zur Türfläche einen nach der Seite gerichteten Arm 3, so
daß der Führungs-oder Anlenkpunkt B des Lenkers 2 an der Tür außerhalb einer Geraden
x-x liegt. Diese ist gleichzeitig Führungsgerade des zweiten Führungspunktes C der
Tür und Verbindungsgerade der beiden Punkte C und A miteinander. Im Punkte C greift
mittels einer Kolbenstange und eines Gelenkes der im Druckzylinder 4 gleitende Kolben
5 an, der z. B. in beliebig geeigneter Weise durch Druckluft o. dgl. betätigt werden
kann.
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Die Tür i wird in den Führungspunkten B und C geführt. Während letzterer
eine geradlinige Bewegung in Richtung x-.x der Türebene (der geschlossenen
Tür),
z. B. unter Verwendung einer Rollenführung, ausführt, bewegt sich der Führungspunkt
B in einem Kreisbogen um den festen Drehpunkt A des Lenkers.
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In dem Schema nach Abb. 2 bis 4 ist angenommen, daß sich der Führungspunkt
C sowie der feste Drehpunkt A des Lenkers, insbesondere der Deutlichkeit halber,
etwas außerhalb der Türebene befinden. Abb.2 zeigt hierbei die geschlossene, Abb.4
die geöffnete Tür. Doch kann auch eine umgekehrte Verwendung vorgesehen sein. In
Abb. 3 ist eine mittlere Lage der Tür dargestellt.
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Bei den Beispielen nach Abb. i bzw. 2 bis 4 erfolgt der Antrieb der
Tür im Führungspunkte C durch eine Antriebskraft I', welche z. B. durch den Kolben
5 erzeugt wird. Die Kraft P bewirkt im Führungspunkte B eine Kraft
Q, die sich in eine Druckkraft R am Führungslenker und eine Kraftkomponente
S in Richtung des Kreisbogens zerlegt, wobei die Kraft Q ein Moment mit dem Hebelarm
q bzw. ,die Kraftkomponente R ein Moment mit dem Lenker 2 als Hebelarm um den Drehpunkt
A des Lenkers ausübt. Die Tür wird infolgedessen die in Abb. 2 bis 4 angedeutete
Bewegung i, i', i" ausführen, indem sie die von den Kurven u und
v begrenzte Fläche beschreibt. Der Punkt C bewegt sich hierbei auf der Geraden
x-x über C nach C", der Punkt B auf dem Kreisbogen über B' nach B".
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Bei der Ausführung nach Abb. 5 erfolgt der Antrieb der Tür statt im
Punkte C im Punkte B, indem der Führungslenker 2 durch den Kolben 6 im Zylinder
7 unter Vermittlung eines Hebelarmes 8 verschwenkt wird. Im übrigen ist die Führung
der Tür die gleiche wie diejenige im Falle der Abb. i.
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Je nach den gestellten Anforderungen kann man die Anordnung ohne weiteres
auch derart treffen, daß wahlweise der Antrieb bei C oder A (und damit mittelbar
durch den Lenker 2 bei B) vorgesehen werden kann, wobei diese wechselweise Antriebsmöglichkeit
vor allem durch die besondere, zur Richtung der Antriebskraft schräge Anordnung
des Führungslenkers ermöglicht ist. Auch können gegebenenfalls beide Antriebsarten
gleichzeitig vorgesehen sein, indem z. B. der in C wirkende Kolben 5 zum öffnen,
der in A bzw. B wirkende Kolben 6 o. dgl. zum Schließen der Tür dient.
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Der Angriff der Antriebskraft in den Führungspunkten der Tür ergibt
den Vorteil der Einfachheit. Doch ist ein solcher Antrieb nicht unbedingt erforderlich.
Statt pneumatisch kann der Antrieb auch hydraulisch, elektrisch oder mechanisch
oder auf beliebige andere Weise, z. B. auch von Hand mittels Türgriff o. dgl. erfolgen.
Eine Führung der Tür ist z. B. an der oberen und entsprechend an der unteren Türkante
vorgesehen, der Antrieb z. B. nur an der Ober- oder Unterkante. Auch muß beispielsweise
die neben der Lenkerführung zweite Türführung nicht unbedingt als eine Geradführung,
d. h. eine Führung mittels unendlich langen Lenkers, sondern kann auch beliebig
anders, z. B. ebenfalls als Führung mittels endlichen Lenkers, ausgebildet werden,