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Bedienungsvorrichtung für die Flügel von Fenstern, Türen od. dgl.
zum Antrieb einer schiebbaren Getriebestange Die Erfindung betrifft eine Bedienungsvorrichtung
für die Flügel von Fenstern, Türen od. dgl. zum Antrieb einer verdeckt im feststehenden
Rahmen geführten schiebbaren Getriebestange oder für hebbare Flügel von Fenstern,
Türen od.,dgl., bestehend aus einem am feststehenden Rahmen senkrecht zur Rahmenebene
schwenkbar gelagerten Bedienungshebel, der mit dem schiebbaren Teil über einen Lenker
verbunden ist und dessen Verbindungsgelenk mit dem Lenker in der einen Endlage eine
übertotpunktstellung einnimmt.
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Bei Bedienungsvorrichtungen oder Bedienungshebeln, die zur schiebenden
Bewegung eines Gestänges von Beschlägen für Fenster, Türen od. dgl., insbesondere
Oberlichtöffnern und Drehkippbeschlägen eingerichtet sind, ist es bereits bekannt,
daß der Handhebel in einem der beiden Endpunkte zur Strecklage kommt. Es soll dabei
erreicht werden, daß der Fensterflügel durch äußere Einwirkungen nicht aus der jeweils
eingenommenen Stellung gebracht werden kann. Soweit dabei das Gestänge außerhalb
des Flügels, ungefähr in der Höhe des Mandhebeldrehpunktes angeordnet ist, gelingt
es bei einer Hebelbeweaung von 1801 mindestens eine, jedoch auch manchmal
zwei Totpunktstellungen zu erzielen, wobei allerdings als solche auch schon Stellungen
verstanden werden, bei denen der eigentliche Totpunkt noch nicht ganz erreicht ist.
Ein Hebelbewegung von ungefähr 180' ist jedoch zum Bedienen sehr unbequem,
weil der meist seitlich des Flügels angeordnete Bedienungshebel bei geöffneter Flügelstellung
schwer zugänglich ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bedienungsvorrichtung
zu schaffen, bei der der Bedienungshebel einen Schwenkwinkel beschreibt, der wesentlich
kleiner ist als 1801 und bei der bei verdecktem Einbau des schiebenden Gestänges
sowohl im oberen als auch im unteren Endpunkt des Gestängehubes durch die Stellung
des Bedienungshebels Sperrlagen erzielt werden, die ein Bewegen des Gestänges durch
äußere Einflüsse unmöglich machen und nur durch Betätigen des Handgriffes selbst
aufgehoben werden können. Dies wird gemäß der Erfindung bei einer Bedienungsvorrichtung
der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß zwischen dem Lenker und dem schiebbaren
Teil ein zweiter Lenker und eine am feststehenden Rahmen angelenkte, mit dem zweiten
Lenker gelenkig verbundene Schwinge zwischengeschaltet sind, deren Verbindungsgelenk
mit dem zweiten Lenker in der anderen Endlage des Bedienungshebels eine übertotpunktstellung
einnimmt. Zweckmäßig wird der Bedienungshebel als einarmiger Hebel ausgebildet,
wobei dessen Verbindungsgelenk mit dem Lenker zwischen dem freien Ende und dem Anlenkpunkt
des Bedienungshebels am feststehenden Rahmen liegt; das andere Ende des Lenkers
wird mit der Schwinge über ein Gelenk verbunden, das zwischen dem Anlenkpunkt der
Schwinge am feststehenden Rahmen und dem Verbindungsgelenk mit dem zweiten Lenker
liegt.
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Es ist auch möglich, den Bedienungshebel als zweiarmigen Hebel auszubilden,
wobei dessen Anlenkpunkt am feststehenden Rahmen zwischen dem freien Ende des Bedienungshebels
und dessen Verbindungsgelenk mit dem Lenker liegt. Das andere Ende des Lenkers ist
mit dem zweiten Lenker über ein Gelenk verbunden, das zwischen dem mit dem schiebbaren
Teil verbundenen Ende und dem Verbindungsgelenk mit der Schwinge liegt. Der schiebbare
Teil, der mit dem Ende des zweiten Lenkers verbunden ist, ist mit am Getriebegehäuse
sich abstützenden Rollen versehen. Der zweite Lenker kann aus einer Gewindehülse
bestehen und einer in dieser Hülse längsverstellbaren Spindel. Das Getriebegehäuse
wird zweckmäßig mit einem lösbaren Bodenteil ausgerüstet. Der Bedienungshebel erhält
mindestens auf einer Seite einen Andrücknocken zum Andrücken des Flügels in der
Schließstellung.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt F
i g. 1 einen Schnitt durch einen Bedienungshebel in ungefähr natürlicher
Größe, F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-11 in F i
g. 1,
F i g. 3 und 4 das Getriebeschema nach F i g. 1
und 2 in
zwei verschiedenen Stellungen,
F i g. 5 einen Schnitt durch
ein anderes Ausführungsbeispiel des Bedienungshebels, F i g. 6 eine Draufsicht
mit einem Teilschnitt, F i g. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der
F i g. 1 und F i g. 8 und 9 dieses Ausführungsbeispiel schematisch
in zwei verschiedenen Stellungen.
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Am feststehenden Rahmen eines Fensters oder einer Tür ist ein Getriebegehäuse
1 eines Bedienungshebels 4 in das Holz so eingelassen, daß der Hebel unmittelbar
neben einer Flügelseite sitzt. Die Oberfläche 2 des Gehäuses liegt dabei bündig
mit der Oberfläche des feststehenden Rahmens. Im Gehäuse ist drehbar im Anlenkpunkt
3 der Bedienungshebel 4 befestigt, der mittels eines Verbindungsgelenkes
5 mit einem Lenker 6 verbunden ist. Dieser Lenker 6 ist ebenfalls
drehbar im Gelenk 7 mit einer Schwinge 8
verbunden, die einerseits
im Getriebegehäuse 1 im Anlenkpunkt 9 angelenkt und andererseits mit
einem Lenker 10 im Verbindungsgelenk 11 drehbar verbunden ist. Der
Lenker 10 besteht aus einer Gewindehülse 15 a und einer
eingeschraubten Spindel 15, die einen Kopf 12 besitzt, an dem seitlich zwei
Rollen 13
drehbar gelagert sind. Außerdem befindet sich neben einer der Rollen
13 ein Einhängebolzen 14.
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Die beiden Rollen 13 können sich entlang einer Führung
16 des Gehäuses bewegen. Alle Bewegungen der genannten Teile finden in der
Zeichenebene der F i g. 1 statt. In den Einhängebolzen 14, der vermöge der
Rollen 13 und der Führung 16 eine geradlinige Bewegung ausführt, wird
der als Getriebestange ausgebildete schiebbare Teil 17 eingehängt. Das Getriebegehäuse
1 hat einen lösbaren Bodenteil 18, der entfernt werden kann, um die
Spindel 15 in der Gewindehülse 15 a zu drehen, damit
so der Einhängebolzen 14 auf das genaue Maß des Einhängeloches 19 in der
Getriebestange eingestellt werden kann und ferner, um ihn wahlweise einmal rechts
oder links des Getriebegehäuses 1 hervortreten zu lassen.
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In der Stellung nach F i g. 1 bis 3 können äußere Kräfte,
die nicht über den Bedienungshebel auf das System einwirken, keine Bewegung erzeugen.
Die in F i g. 3 eingezeichnete Kraft 20, die den Einhängebolzen 14 entlang
der Führung 16 zu bewegen versucht, bewirkt über die Lenker 10 und
6 und die Schwinge 8 am Bedienungshebel 4 ein Drehmoment entgegen
dem Uhrzeigersinn. Da jedoch der Bedienungshebel 4 bereits einen am Getriebegehäuse
1 angebrachten Anschlag 21 erreicht hat, wird er durch dieses Moment nicht
zur Bewegung veranlaßt, sondern bleibt festgestellt.
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Wird der Bedienungshebel 4 aus der in F i g. 1
und
3 dargestellten Stellung in die strichpunktierte Stellung der F i
g. 1 (s. F i g. 4) gebracht, so wird über den Lenker 6 ein
entgegen dem Uhrzeiger gerichtetes Moment auf die Schwinge 8 erzeugt, die
in die Lage gemäß F i g. 4 gelangt und dabei den Lenker 10 und den
Einhängebolzen 14 in die in F i g. 4 gezeichnete Stellung bringt. Dabei nehmen
die Anlenkpunkte 9, das Verbindungsgelenk 11 und der Kopf 12 eine
Lage ein, die bei Auftreten einer äußeren Kraft 22 die Schwinge 8 entgegen
dem Uhrzeigersinn drehen würde. Eine weitere Drehung ist jedoch nicht möglich, da
der Bedienungshebel 4 mit seinem Rücken 23 mit einem Anschlag 24 am Lenker
6 zur Anlage gekommen ist und eine weitere Bewegung in dieser Richtung nicht
mehr ausführen kann. Bei der Hebelstellung nach F i g. 3 hat also das Verbindungsgelenk
5 die Verbindungslinie zwischen dem Anlenkpunkt 3 und dem Gelenk
7 überschritten, und der Bedienungshebel 4 ist am Anschlag 21 zur Anlage
gekommen, wodurch eine Spe71age für die äußeren Kräfte 20 eingetreten ist.
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In Fig.4 hat dagegen das Verbindungsielenk-il, die Verbindungslinie
zwischen dem Anlenkpunkt9 und dem Einhängebolzen 14 überschritten, und eine Anlage
zwischen dem Rücken 23 und dem Anschlag 24 ist eingetreten. Auch hier kann
die äußere Kraft 22 keine weitere Bewegung des Systems bewirken. Die Sperrlage ist
in den beiden Fällen jeweils durch Zusammenarbeiten anderer Getriebeteile entstanden.
Dadurch wird erreicht, daß bei jeder beliebigen Getriebestellung eine gewünschte
Sperrlage eintreten kann.
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Im Gegensatz zu dem in F i g. 1 bis 4 dargestellten Bedienungshebel
handelt es sich bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 5 bis 9 um
einen Bedienungshebel 104, dessen untere Stellung der oberen Stellung des Einhängebolzens
114 entspricht. Entsprechend dazu befindet sich der Einhängebolzen 114 in seiner
unteren Stellung, wenn der Bedienungshebel 104 seine obere Stellung nach F i
g. 9 erreicht hat.
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Der Bedienungshebel 104 betätigt beim Schwenken um seinen Anlenkpunkt
103 im Getriebegehäuse 101
den im Verbindungsgelenk 105 angelenkten
Lenker 106. Dieser ist im Gelenk 107 mit einem Lenker 110
drehbar
verbunden, der im Verbindunggelenk 111
mit einer Schwinge 108 in Verbindung
steht, die sich um den Gelenkpunkt 109 am Getriebegehäuse 101
drehen
kann. Durch diese Anordnung entsteht bei Bewegung des Bedienungshebels die umgekehrte
Bewegung des Einhängebolzens 114 wie im Beispiel nach F i g. 1 bis 4. Wird
in der Stellung nach F i g. 8
der Einhängebolzen 114 durch eine äußere, nach
unten gerichtete Kraft 122 beaufschlagt, so wird der Bedienungshebel 104 über den
Lenker 110, die Schwinge 108 und den Lenker 106 entgegen dem
Uhrzeigersinn zu drehen versucht. Dabei kommt er zur Anlage mit dem Anschlag 121
am Getriebegehäuse 101. Dieser Drehsinn ergibt sich, weil das Verbindungsgelenk
111 sich über die Verbindungslinie des Einhängebolzens 114 mit dem Anlenkpunkt
109 hinaus bewegt hat. Bei der anderen Endstellung des Bedienungshebels 104
nach F i g. 9 könnte der Einhängebolzen 114 durch eine nach oben gerichtete
äußere Kraft 120 bewegt werden. Diese Bewegung wird jedoch dadurch verhindert, daß
das Verbindungsgelenk 105 über die Verbindungslinie des Anlenkpunktes
103 mit dem Gelenk 107 hinausgetreten ist und der Bedienungshebel
104 zur Anlage mit dem Anschlag 124 am Gehäuse 101 gekommen ist. Auch in
diesem Beispiel treten die analogen Wirkungen auf wie nach F i g. 1 bis 4.
Um auch hier den Einhängebolzen 114 genau auf die Bohrung 119 des als Getriebestange
ausgebildeten schiebbaren Teils 117
einstellen zu können, besteht der Lenker
110 aus einer Gewindehülse 115 a, in die eine Spindel
115
nachstellbar eingesehraubt ist. Dadurch wird es auch ermöglicht, daß der
Einhängebolzen 114 wahlweise nach links oder rechts weisend eingestellt werden kann,
nachdem wiederum der lösbare Bodenteil 118
entfernt wurde.
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Um den unmittelbar neben dem Bedienungshebel gelegenen Flügel direkt
andrücken zu können, kann zweckmäßigerweise auf beiden Seiten des Bedienungshebels
104 ein Andrucknocken 125 angebracht sein.
Er befindet sich
in der Stellung nach F i g. 5 bis 7
ungefähr unterhalb des Anlenkpunktes
103, in Richtung zum feststehenden Rahmen gesehen. Damit befindet er sich
ebenfalls in einer Totpunktlage bezüa,-lich des Anlenkpunktes 103 für Kräfte,
die den Flügel vom feststehenden Rahmen wegdrücken wollen. Beide Anordnungen können
nicht nur mit einem schiebenden Gestänge, sondern z. B. auch mit einem Fensterflügel
verbunden werden, um diesen wie bei einem Hebefenster zu bewegen.