DE1568742A1 - Verfahren zur Herstellung von Benzodiazepin-Derivaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Benzodiazepin-DerivatenInfo
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Description
RAN 4008/72
F. Hoifmann-La Roche & Co. Aktiengesellschaft, Basel/Schweiz
Verfahren zur Herstellung von Benzodiazepin-Derivaten
Die vorliegende Erfindung· betrifft ein neues Verfahren
zur Herstellung von Benzodiazepin-Derivaten der allgemeinen Formel I
worin R Wasserstoff oder niederes Alkyl, R- und R2 Wasserstoff,
Kalogen, Amino, Trifluorraethy1 oder niederes Alkyl
und R-, und R. Wasserstoff oder eine zusätzliche C-I\" Bindung
:of/5.i,66 0098 U/1833
' BAD ORIGSNAL
- 2 - ■ ■ ■<- ■
bedeuten.
Das erfindungsgeinässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass man eine Verbindung der allgemeinen Formel II
,NHCOC=NOH
II
•c=o
worin R die gleiche Bedeutung wie in Formel I besitzt und Η- und R^ Wasserstoff, Halogen, Nitro, Trifluormethyl oder
niederes Alkyl bedeuten,
in Gegenwart eine S1 Katalysators hydriert.
in Gegenwart eine S1 Katalysators hydriert.
Die Bezeichnung Halogen bezieht sich auf alle vier Halogenatome, d.h. Jod, Fluor, Brom und Chlor. Besonders bevorzugt sind
jedoch Chlor und Brom. Die Bezeichnung niederes Alkyl, wie sie hier benutzt wird, bezieht sich auf geradkettige oder verzweigte
gesättigte Kohlenwasserstoffradikale, wie beispielsweise Kothyl,
Aethyl, Propyl, Isopropyl usw. mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens bedeutet R in den Formeln I und II Wasserstoff. In einer
besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens
bedeuten R und'R^ in der Formel I und R und R5 in der
Formel II jeweils Wasserstoff.
0098 U/ 1833 BADORlGlNAt
15687A2
Das Verfahren, wie es hier beschrieben wird, umhandelt die katalytische Hydrierung von Verbindungen der allgemeinen Formel II
zu Verbindungen der allgemeinen Pormol I in Gegenwart eines geeig-'
nexen Reduktionssystems. Zweckmässige Reduktionssysteme sind beispielsweise
Platinoxyd, Paladium auf Aktivkohle usw. Welches der möglichen Reduktionssysteme jsur Verwendung gelangt, ist für die
Erfindung nicht kritisch. Die einzige Forderung,, die gestellt werden muss, ist, dass gute Ausbeuten bei diesem Verfahren erhalten
werden, und dass der Katalysator durch übliche Massnahmen wieder vom Reaktionsgemisch abgetrennt werden kann.
Die katalytische Hydrierung von Verbindungen der Formel II
kann derartig unterbrochen werden, dass man ein Gemisch von Verbindungen
der Formel III
III
und der Formel IV
0098U/1833
BAD ORSGSNAt
IV
worin R, R1 und Rp die gleiche Bedeutung wie in Formel I
besitzen,
erhält. Das so erhaltene Gemisch kann dann in die einzelnen Komponenten
durch übliche Isolierungsverfahren aufgetrennt werden. Andererseits kann jedoch auch die Reaktion so geführt werden,
dass man die Aufnahme der berechneten Yienge Wasserstoff abwartet.
Man erhalt dann als Hauptprodukt der Reaktion Verbindungen der Formel IV.
Bei der Durchführung des Ringschlusses von Verbindungen der Formel II, unter Verwendung der oben beschriebenen Technik,
erhält man dann, wenn Verbindungen der Formel II eingesetzt v/erden, worin R1- und/oder Rr iiitro bedeutet, ein Benzodiazepin der
Formel I, worin entsprechend R.. und/oder Rp die Bedeutung Amino
besitzt. Erwünschtenfalls kann die so erhaltene Verbindung in die
entsprechende Verbindung, worin R1 und/oder B.^ Halogen bedeutet,
umgewandelt werden, dadurch, dass man die Aminoverbindung mit salpetriger-Säure in Gegenwart einer starken Mineralsäure, wie
beispielsweise einer Halogenwasserstoffsäure umsetzt und die so
0098U/1833
BAD
erhaltene Verbindung rait einem Kupfer-1-Halogenid, wie beispielsweise
Kupfer-I-Brornid, in an sich bekannter Waise behandelt.
Das Ausgangsmaterial, d.h. Verbindungen der Formel II,
wird durch Hydrolyse von Verbindungen der allgemeinen Formel V
.0
worin R, R,- und R^ die gleiche Bedeutung wie in Formel II
besitzen, und X ein Halogenatom darstellt, erhalten.
Die Hydrolyse von Verbindungen der allgemeinen Formel V zu
den entsprechenden Verbindungen der allgemeinen Formel II kann in einem neutralen oder sauren, wasserhaltigen Medium erfolgen. In
einer bevorzugten Ausführungsform wird die Hydrolyse in einem geeigneten,
wasserhaltigen, sauren Medium, wie beispielsweise in der wässrigen Lösung eines anorganischen mineralsauren Agens, das
leicht dissoziiert, wie beispielsweise einer Halogenwasserstoffsäure, wie Chlorwasserstoffsäure und Bromwasserstoffsäure,
Schwefeisäure usw., oder in der wässrigen Lösung eines organischen
sauren Agens, wie beispielsweise Essigsäure, Toluolsulfölsäure
usv;., durchgeführt werden. Jedoch sind alle zweckmässigen, sauren,
wasserhaltigen Reaktionsmedien einschliesslich solcher, die eine geeignete Säure enthalten, die die Hydrolyse von Verbindungen der
0098U/1833
BAD ORJQlNAL
Formel V hervorrufen können, in den Umfang der vorliegenden Erfindung
miteingeschlossen. Um eine genügende Löslichkeit des Aur.£a.nß5rf.atcrio.l3 im Hinblick auf du3 gowUnachto Rocultat au bewirken,
kann ein zusätzliches inertes, organisches Lösungsmittel, wie beispielsweise 1,2-Dimethoxyäthan, Tetrahydrofuran, ein
Aether wie Dioxan öder ein Alkanoi wie Aethanol, ein Teil des
v/asserhaltigen Mediums sein. Hierdurch wird sowohl die Löslichkeit
des Ausgangsmaterials wie auch der Verfahrensendprodukte im Reaktionsrnedium
erhöht.
Wenn auch der Zeitfaktor keine kritische Rolle bei diesem Hydrolyseschritt spielt, so wird doch bevorzugt das Reaktionsmedium,
in weichem die Hydrolyse stattfindet, mehrere Stunden stehen gelassen, um gute Ausbeuten an Verbindungen der Formel II zu
erzielen. Verbindungen der Formel V können mit oder ohne vorhergehende Isolierung derselben aus dem Reaktionsmedium, in welchen;
sie hergestellt worden sind, hydrolysiert werden. So lassen sie sich- bereits in dem Reaktionsmedium, in dem sie hergestellt worden
sind, hydrolysieren. Andererseits können aber die Ausgangsverbindungen der Formel V erst aus dem Reaktionsmedium, in dem sie selbst
hergestellt worden sind, isoliert werden und danach, wie oben beschrieben,
der Hydrolyse unterworfen werden.
Verbindungen der Formel II sind neu und Zwischenprodukte bei der Herstellung von therapeutisch wertvollen Benzodiazepine^
Sie steller, somit einen Teil der vorliegenden Erfindung dar. Verbindungen
der Formel V sind wertvoll als Tranquillizer, Muskel-
0098U/1833
relaxantia, Sedativa und Antikonvulsiva.
Das vorstehend beschriebene neue Verfahren dient zur Herstellung
von therapeutisch wertvollen 1,4-Benzodiazepinen und neuer Zwischenprodukte zur Herstellung solcher Benzodiazepine. Ss
ist offensichtlich, dass dem Fachmann Variationen dieses Verfahrens
geläufig und möglich sind.
Die folgenden Beispiele illustrieren die Erfindung, beschränken diese jedoch nicht. Alle (Temperaturen sind in Grad
Celsius augegen.
0098U/1833
BAD OSiGlNAL
Eine Lösung von 5,0 g (16,5 mMol) 2'-benzoyl-4'-ohlor-2-hydroxyiminoacetanilid
in 150 ml Eisessig, die 750 rag Platinoxyd enthalt, wird bei 40° und einem Wasserstoff-Ausgangsdruck von
3,4 atm. hydriert. Nach Aufnahme von ungefähr 50 mMol Wasserstoff
wird die Reaktion abgebrochen. Der Katalysator wird durch -Filtrieren entfernt und das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert.
Der Rückstand wird in Methylenchlorid gelöst, mit Natriumbicarbonat
gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet. Das Hethylenchlorid wird im Vakuum abdestilliert und der Rückstand
aus Aethanol umkristallisiert. Man erhält 7-0hlor-l?314>
5— tetrahydro-5-phenyl-2H-l,4-benzodiazepin-2-on,
das bei Γ79-18213
schmilzt.
Das Ausgangsmaterial kann wie folgt hergestellt werden:
Eine Lösung von 150 ml 2 N Natriumhydroxyd in 1 1, 1,2-Dimethoxyäthan
wird auf +5° in einem Eisbad abgekühlt und unter
Rühren mit 50 g (0,147 mol) 6-Chlor-2-dichlo:methyl-4-phenylchinazoline-3-oxyd
versetzt. Nach 30 bis 40 Min. Stehen bei +5° wird das Gemisch durch Zugabe von 125 ml 2 N Salzsäure leicht sauer
gestellt. Vom Reaktionsgemisch werden 10 ml abgenommen und mit einem gleichen. Volumen Wasser verdünnt. Das ausfallende kristalline
Produkt wird abfiltriert und zeigt nach Trocknen im Vakuum einen Schmelzpunkt von 193-195°. Das Infrarot-Spektrum ist läentisch
mit authentischem 3»7-Dichlor-l,3-dihydro-5-phenylr2&^l,4^
benzodiazepin-2-on-4-oxyd. Die restliche ursprüngliche Ra&ktions-
0098U/1833
BAD ORIGINAL
lqsung wird über Nacht bei Zimmertemperatur gerührt. Dirnethoxyäthan
wird dann im Vakuum abdestilliert und durch Wasser ersetzt. Es
scheidet sich ein rohes OeI ab, das bei weiterem Rühren in v/asser
kristallisiert. Rohes 2'-3enzoyl-4'-chlor-2-hydroxyiminoacetanilid
(Schmelzpunkt 152-160 ) wird so nach Abfiltrieren und Trocknen im
Vakuum erhalten. Umkrisxallisation aus 3enzol liefert reines Produkt,
das bei 163-166 schmilzt.
50 g 3,7-Dichlor-l,3-dihydro~5-phenyl-2H-l,4-benzodiazepin-2-on-4-oxyd
v/ird in einem Lixer 1,2-Dimethoxyathan gelöst. Die
Lösung wird mit 25 ml'O1IK' HCl angesäuert und über iTacht bei
Zimmertemperatur gerührt. Das Lösungsmittel wird im Vakuum abdectilliert
und durch V.rasser ersetzt. Das sich abscheidende rohe
OeI kristallisiert bei weiterem Verrühren mit 'Wasser. l\ach Abfiltrieren
und Trocknen im Vakuum erhält man rohes 2'-3enzoyl-4'-chior-2-hydroxyiminoacetaniiia,
das bei 152-160 schmilzt. Urd-cristallisation aus 3enaol liefert reines Produkt, das bei
163-166° schmilzt. Weitere Umkristaiiisation aus Benzol geben
Klumpen von hellgelben Nadeln, die bei 165-166° schmelzen.
BAD 0098U/1833
3ai3PJel 2
Eine Lösung von 4,9 g 3-Ghlor-l,3-dihydro-5-phGnyl~7-trifluormethyl-2H-l,4-benzodiazepin-2-on-4-oxyd
wird in einem Gemisch von 150 ml Tetrahydrofuran und 50 ml IN Salzsäure 20 Stunden
bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Danach wird Wasser hinzugegeben
und das Tetrahydrofuran unter vermindertem Druck abdestilliert.
Ss scheidet sich ein farbloses OeI ab, das beim Stehen kristallisiert. Man erhält 2l-Benzoyl-2-hydroxyiinino-4ltrifluormethylacetanilid,
das bei 146-148° schmilzt. Umkristallisation dieser Verbindung aus einem Gemisch von Benzol und Hexan
liefert farblose Prismen. Das reine Produkt schmilzt bei 183-184,5°.
Das so dargestellte 2' -Benzoyl^-hydroxyimino^' -trifluormethylacetanilid
lässt sich ir. Analogie zu der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise in l,3>4,5-Tetrahydro-7-trifluormethyl-5-phenyl-2H-l,4-benzodiazepin-2-on
überführen.
Zu einer Lösung von 2,9 g 3-Chlor-l,3-dihydro-7-nitro-5-phenyl-2H-l,4-benzodiazepin-2-on-4-oxyd
in 100 ml Tetrahydrofuran werden 10 ml IS Salzsäure hinzugefügt. Man lässt das Reaktionsgenisch
50 Stunden bei Zimmertemperatur stehen. Danach wird Wasser hinzugegeben und das Tetrahydrofuran unter vermindertem Druck abdestilliert.
Ss fällt eine feste Masse aus, die abfiltriert wird.
009814/1833
Man erhalt so 2l-3enzoyl-2-hydroxyimino-4l-nitroacetanilidf das
bei 192-194° schmilzt. Umkristallisation aus Benzol liefert farblose
riadein, die bei 190-192 schmelzen.
Las so dargestellte 2'-Benzoyl-2'-hydroxyimino-4'-nitroacetanilid
lässt sich in Analogie zu der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise in T-Amino-l^^iS-benzodiazepin-2-on
überführen.
0 0-9814/1833
BAO ORIGINAL
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Benzodiazepin-Derivaten,
dadurch gekennzeichnet, da3s man eine Verbindung der allgemeinen ?or.T.el II R
IiKCOC=IiOH
II
worin R Wasserstoff oder niederes Alkyl, Rj- und Rg Wasserstoff,
Halogen, ICitro, Trifluormethyl oder niederes Alkyl
bedeuten,
in Gegenwart eines Katalysators hydriert.
in Gegenwart eines Katalysators hydriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von 7-Chlor-5-phenyl-l,4-benzodiazepin-2-on,
dadurch gekennzeichnet, dass man 2 ' -3enzoyl-4 ' -chlor-2-hydroxyiir.inoacetanilid katalytisch hydriert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von 7-Chlor-1t3,4,5-"strahydro-5-phenyl-2K-l,4~benzodiazepin-2-on,
dadurch gekennzeichnet, dass man 2l-Benzoyl-4'-chlor-2-hydroxyiminGacetanilid
katalytisch hydriert.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der verwendete Katalysator ein Edelmetallkatalysator
ist.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass Platin als Katalysator zur Verwendung gelangt.
00 9 8U/1833
BAD ORlGlNAt
6. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen
!Formel II
KHCOC=NOH
worin R Wasserstoff oder niederes· Alkyl, Ru und R,- V/assarstoff,
Halogen, Nitro, Trifluormethyl oder niederes Alkyl bedeuten,
dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der allgemeinen
Pormel V
worin R, R1- und Rg die gleiche 3edeutung wie oben besitzen
und X ein Halogenatom darstellt,
in Gegenwart eines wasserhaltigen Mediums hydrolysiert.
in Gegenwart eines wasserhaltigen Mediums hydrolysiert.
0 098U/1833
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
man die Hydrolyse einer Verbindung der allgemeinen Formel V in
einom wasserhaltigen sauren Medium durchführt.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
man die Hydrolyse von Verbindungen der allgemeinen Formel V in einem wasserhaltigen neutralen Medium durchführt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6, 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, dass man 3,7-Dichlor-l,3-dihydro-5~phenyl-2?I-l,4-benzodiazepin-2-on-4-oxyd
hydrolysiert.
0098U/ 1 833
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