DE156737C - - Google Patents
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- DE156737C DE156737C DENDAT156737D DE156737DA DE156737C DE 156737 C DE156737 C DE 156737C DE NDAT156737 D DENDAT156737 D DE NDAT156737D DE 156737D A DE156737D A DE 156737DA DE 156737 C DE156737 C DE 156737C
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- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Herstellung wahl weiser elektrischer
Fernsprechverbindungen, bei welchen an einem ; vorher bestimmten entfernten Punkte eine
Wirkung, z. B. das Geben eines Signals oder die Bewegung eines Schalters, hervorgebracht
wird. Der Zweck der Erfindung ist im allgemeinen, ein System zur Herstellung wahlweiser
Fernsprechverbindungen zwischen entfernten
Punkten zu schaffen, bei welchen, je nach Belieben, die Zahl solcher Punkte vermehrt
oder vermindert werden kann, indem das System für den Betrieb zwischen einer
unbegrenzten Zahl solcher Punkte anwendbar ist, und im besonderen ein wahlweises Ver-■
bindungssystem für F'ernsprechstellen mit gemeinschaftlicher Leitung unter Ausschluß der
an der jeweiligen Verbindung nicht beteiligten Teilnehmer zu schaffen. Das System gemäß
der Erfindung zeichnet sich durch Einfachheit in der Anlage und Ausführung aus, kann leicht
und schnell gehandhabt werden und ist vollkommen leistungsfähig im Betriebe und durchaus
zuverlässig.
Die bisher bekannten und im Gebrauch befindlichen Systeme zur Herstellung wahlweiser
Fernsprechverbindungen lassen sich unter drei Klassen bringen: Erstens die als »Schrittweis-Systeme«
bekannten, bei denen schrittweise fortgeschaltete Vorrichtungen an der Teilnehmerstelle
von der Zentralstelle so geregelt werden, daß der Beamte die gewünschte Teilnehmerstelle
auswählen und deren Wecker unter Ausschluß aller anderen Stellen derselben Linie ertönen lassen kann. Zweitens die als
»Stromstärke- und Polaritäts-Systeme« bekannten oder die Klasse wahlweiser Anrufvorrichtungen,
welche für ihren Betrieb Änderungen in der Stärke oder in der Richtung eines Stromes oder Änderungen in beiden
Stromverhältnissen erfordern. Drittens die als »harmonische Systeme« bekannten, bei welchen
eine schwingbar angeordnete Platte durch die Wirkung einer Aufeinanderfolge von Stromstößen in Schwingungen versetzt wird,
wobei die Stromstöße in derjenigen Periode erfolgen, λνεΐΰΐιε der in Schwingungen zu versetzenden
Platte eigentümlich ist.
Mit allen diesen Systemen sind verschiedene wohlbekannte grundsätzliche Nachteile verknüpft,
z. B. um nur einige anzuführen, die beschränkte Anzahl von Teilnehmerstellen in den »Stromstärke- und Polaritäts-Systemen«,
und die übergroße Zahl von Betriebsteilen sowie die empfindliche Einstellung bei dem
Empfanigsapparat der anderen beiden Systeme.
Die vorliegende Erfindung fällt in keine dieser Klassen, sondern sie ist auf eine neue
und ursprüngliche Anwendung des Prinzips der bekannten Wheatstone'schen Brücke begründet.
Bei der Anwendung dieses Prinzips auf ein solches wahlweises Fernsprechsystem
und für die Anpassung dieser Anwendung an die praktischen Bedingungen des Fernsprech-
dienstes hat der Erfinder neue Stromkreisanordnungen,
neue Anlagen und neue Apparate ausgearbeitet.
Die vorliegende Erfindung wendet das erwähnte Prinzip auf gemeinschaftliche Fernsprechleitungen
an mit der Wirkung, daß an einer einer unbegrenzten Zahl von Teilnehmersteilen gemeinsamen, aus zwei Drähten bestehenden
Schleife jede Teilnehmerstelle die
ίο Leitung für sich benutzen, irgend eine andere
Teilnehmerstelle mit Ausschluß der übrigen anrufen unid mit dieser anderen Teilnehmerstelle
sich ausschließlich unterhalten und schließlich die Leitung in den gewöhnlichen Zustand wieder zurückführen kann, worauf sie
in gleicher Weise von anderen Teilnehmerstellen, benutzt werden kann.
Während der Benutzung der Linie von einem Paar Teilnehmerstellen kann keine
andere sich einschalten oder das geführte Gespräch hören, ausgenommen, daß auf Wunsch
eine überwachende Stelle für diesen Zweck mit der entsprechenden Vorrichtung dafür geschaffen
wird.
Das System arbeitet entweder mit einem durchaus metallischen Stromkreis (metallische
Hin- und Rückleitung) oder es kann als ein Teil des Stromkreises die Erde benutzt werden.
Auf den beiliegenden Zeichnungen veranschaulicht :
Fig. ι ein Schema eines Stromkreises mit fünf Fernsprechstellen,
Fig. 2 ein Stromlaufschema des in Fig. 1 dargestellten Stromkreises,
Fig. 2 a eine Übergangsdarstellung zwischen Fig. ι und 2,
Fig. 3 ein anderes Stromlaufschema, in weichem die Stromzuführung zu dem geschlossenen
Kreis an einer anderen Stelle erfolgt und eine andere neutrale Brücke vorhanden ist,
Fig. 3 a die Zwischenstufe zwischen Fig. 1 und 3,
Fig. 4 eine vollständige Schaltung ähnlich der in Fig. 1 mit fünf Fernsprechstellen,
Fig. 5, 6 und 7 Einzelheiten in vergrößertem Maßstabe.
Um das in der vorliegenden Erfindung benutzte Prinzip zu erklären, sind in Fig. 2 und 3
graphische Darstellungen des verwendeten Stromkreises gegeben. In diesen Darstellungen
sind gleiche Widerstände durch gleiche Längen dargestellt. Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich,
besteht der Stromkreis aus einer als Kreis dargestellten Schleife M, in, N, η und einer
Stromquelle F, welche mit der Schleife durch - Leiter mit verschiebbaren Kontakten verbunden
ist,- die in Fig. 2 und 3 durch kleine Pfeilköpfe dargestellt sind. Nachdem die Verbindung
so hergestellt ist, wird in die Schleife, beispielsweise bei c (Fig. 2), ein Strom eintreten,
der sich, der Pfeilrichtung folgend, teilen wird, indem ein Teil durch den Zweig
c' M c geht und der übrige Teil in der entgegengesetzten Richtung durch den Zweig
c' N c. Der Strom vereinigt sich bei c, wo er die Schleife verläßt. Die Schleife stellt somit
zwei parallel in den Stromkreis geschaltete Zweigstromkreise dar.
Wenn jetzt die Brücken quer über die Schleife zwischen den Zweigen derselben, z. B.
bei A A', B B', C C, D D', EFJ, gespannt werden,
so ist aus dem Prinzip der Wheatstone'schen Brücke leicht zu verstehen, daß
diese Brücken einen Teil des Stromes von einem Zweig zum anderen gehen lassen, welcher
Stromteil von den Potentialdifferenzen an den äußersten Enden jeder Brücke abhängt.
Wenn eine Brücke, angenommen C C, so zur Eintrittsstelle des Stromes in die Schleife sich
verhält, daß ihre entsprechenden äußersten Enden sich an Stellen gleichen Potentials befinden,
so wird kein Strom durchgehen, und die Brücke wird daher neutral sein, während alle
anderen Brücken Strom durchlassen und daher aktiv sind. Durch Einschalten einer Stromanzeigevorrichtung,
z. B. eines Galvanometers, in jede Brücke, kann man sehen, Welche Brücke neutral ist und welche Brücken aktiv sind.
Auf der Zeichnung sind diese Galvanometer mit ι bis 5 bezeichnet.
Wenn jetzt die Strom liefernden Kontaktstellen an der Schleife von den Punkten c c'
zu den Punkten d d' verschoben werden, und wenn die Lage dieser Punkte in bezug zu der
Brücke D D' vorher so bestimmt worden ist, daß ein gleiches Potential an den äußersten
Punkten dieser Brücke hervorgebracht wird, dann wird, wenn Strom in die Schleife bei d'
eintritt und sich über die beiden Zweigstromkreise verteilt (Fig. 2), in diesem Fall die
Brücke D D' neutral sein., während die vorher
neutrale Brücke C C zusammen mit den anderen Brücken aktiv sein wird, wobei die Zustände
der verschiedenen Brücken in bezug auf Aktivität oder Neutralität wie vorher durch
die Galvanometer angezeigt werden. Dadurch, daß man in der ganzen Schleife die Lage der
Punktpaare feststellt, indem jedes Paar die besondere bestimmte Beziehung zu einer der
Brücken hat, so daß ein von demselben ausgehender Strom die betreffende Brücke neutral
bleiben läßt, während alle anderen Brücken aktiv werden, so folgt, daß der Aufsichtsbeamte es in seiner Gewalt hat, den elektrischen
Zustand jeder gewünschten Brücke in bezug auf Neutralität oder Aktivität bestimmt zu
wählen und zu kontrollieren, indem er einfach Strom an den geeigneten Kontaktpunkten eintreten
läßt. Die Lage der in Fig. 2 und 3 durch α α', b h', c c', d d', e e' dargestellten Kontakte
ist auf diese Weise mit dieser besonderen
Beziehung zu den entsprechenden Brücken A A', B B', C C, D D', E E' bestimmt worden.
Um den oben beschriebenen Stromkreis für
praktische Zwecke geeignet zu machen, ist die besondere, in Fig. 2 a und 3 a dargestellte
Dopplung oder Zusammenlegung der Schleife angeordnet. Wie aus Fig. 2 a und 3 a zu
ersehen ist, wird durch diese Dopplung eine endlose Spirale mit zwei Windungen gebildet,
bei welcher die Brückenenden und die Kontakte für die Stromquelle, anstatt voneinander
entfernt zu sein, benachbart zu liegen kommen und die gehörige und zweckmäßige
Reihenfolge erhalten. 'Wenn in Fig. 2 und 3 die Brücken auf die durch die kräftigen Linien
angedeuteten beiden Kreisabschnitte und die Kontakte auf die durch die schwachen Linien
angedeuteten Kreisabschnitte beschränkt werden, dann werden nach Dopplung der Schleife
in die besondere Form einer Doppelspirale (Fig.2a und3a) die durch starke und die durch
schwache Linien dargestellten Abschnitte zusammengebracht, und die Spirale besteht aus
dem abgegrenzten Brückengebiet M N und dem Kontaktgebiet m n.
Wenn jetzt die gegenüberliegenden Seiten der Doppelspirale in Fig. 2 a an den von der
gestrichelten Linie geschnittenen Punkten zusammengezogen werden, so wird die Doppelspirale
an Stelle der in Fig. 2 a gezeichneten Kreisform eine eingeschnürte Form annehmen.
Wenn dann das in schwachen Linien gezeichnete Gebiet in Fig. 2 a aus Material hergestellt
wird, dessen spezifischer Widerstand im Vergleich zu dem in- kräftigen Linien dargestellten
Gebiet hoch ist, so ergibt sich eine Anordnung, die zu der in Fig. 1 veranschaulichten
Form ausgebildet werden kann.
In den Fig. 2 und 3 sind gleiche Widerstände durch gleiche Längen dargestellt. Dies
trifft nicht mehr zu für Fig. i. In dieser Figur ist die vorhin erwähnte Einschnürung
bei K ersichtlich, während die Schleifen M η
und ni η den in Fig. 2 und 2 a durch dieselben
Buchstaben bezeichneten Teilen entsprechen.
Der Stromkreis besteht aus einer äußeren Linie M N mit den Fernsprechstationen A, B, C,
D, E, deren Zahl eine unbegrenzte sein kann.
Unter dem Ausdruck »Station« ist eine Stelle im Stromkreis verstanden, an oder von welcher
ein wahlweiser Anruf einer anderen Stelle des Stromkreises erfolgen kann.
Diese in Fig. 1 dargestellte praktische Linie besteht aus zwei bestimmten benachbarten
Drähten MN, von denen jeder im gewöhnlichen oder betriebslosen Zustande der Linie
eine geschlossene Schleife darstellt. An jeder Station befindet sich eine die beiden Drähte
MN verbindende Brücke. Jede Brücke schließt ein auf elektrische Ströme ansprechendes Sig-.
nal oder eine elektrisch in Betrieb zu setzende Bewegungsvorrichtung irgendwelcher Art in
Reihe ein, vorzugsweise ein Galvanometer von hohem Widerstand oder einen Elektromagneten,
welche Vorrichtungen mit 1 bis 5 bezeichnet sind. An jeder Station befindet sich ferner
ein Paar lokale Leiter O, welche gewöhnlich aus der Linie M N ausgeschaltet sind, und eine
Stromquelle, z. B. eine lokale Batterie F oder eine magnetelektrische Maschine, vorzugsweise
für Gleich- anstatt Wechselströme. Die lokalen Leiter O entsprechen den Gebieten m η
der graphischen Darstellungen in Fig. 2 und 2 a. Sie bilden Men Ruf- oder Signalübermittlungsapparat
und sind vorzugsweise aus Material von hohem Widerstand hergestellt, so daß ihr Gesamtwiderstand gewöhnlich
etwas größer ist als der Widerstand eines der Drähte M N der äußeren Linie. Die lokalen
Leiter O bilden jeder in einem gewissen Sinne eine verkleinerte Widergabe der äußeren
Linie.
Jeder Satz der lokalen Leiter ist mit einer Reihe von vorher bestimmten Kontaktpaaren
a, b, c, d, e versehen, welche in einer zweckmäßigen Stellung an einem Tastenbrett angebracht
sind, um die Herstellung der elektrischen Verbindungen mit den verschiedenen (im vorliegenden Falle also fünf) an die gemeinsame
Schleifenleitung angeschlossenen Stationen dadurch zu erleichtern, und die Zwischenglieder der Leiter sind als Spulen
in einem abgeschlossenen Raum untergebracht. Die Kontaktpaare auf den verschiedenen
Tastenbrettern sind sorgfältig in eine bestimmte Beziehung zu den quer in der Linie
angebrachten verschiedenen Brücken angeordnet, so daß für jede Brücke in der Linie
ein entsprechendes Kontaktpaar auf jedem Tastenbrett vorhanden ist.
Die Tastenbrettleiter sind so angeordnet, daß sie in den äußeren Stromkreis eingeschaltet
werden können nach irgend einer der bekannten Methoden, die alle in verschiedener Weise ein
ähnliches Ergebnis liefern, nämlich verbunden mit dem äußeren Stromkreis einen einzelnen
resultierenden, kombinierten Stromkreis herstellen, in welchem infolge von Einstellungen
und bestimmt gewählten Verbindungen, die an den vorher bestimmten Tastenbrettkontakten
hergestellt werden, ein eintretender elektrischer Strom sich so teilt, daß an jeder Station, mit
Ausnahme der gewählten, bei den Verbind dungsstellen ihrer Brücke mit den Leitungsdrähten
eine Potentialdifferenz entsteht, während an der gewählten Station diese Differenz
gleich Null ist.
Bei der Betrachtung irgend eines Kontaktpaares als Eintritts- oder Austrittspunkte eines
elektrischen Stromes in oder aus der Schleife wird sich finden, daß während des Durchgangs
des Stromes durch sie ihre bezügliche Brücke
mit Punkten in der Schleife verbunden wird, welche gleiches Potential haben. Eine solche
Brücke ist daher neutral, während jede andere Brücke mit Punkten in der Schleife von verschiedenem
Potential verbunden und daher vom Strom durchflossen wird..
:Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß die dort durch kräftige Linien M N angedeuteten Abschnitte
den beiden Gliedern M N der äußeren Linie
ίο von Fig. ι entsprechen, während die durch die
schwachen Linien angedeuteten Abschnitte m η
in Fig. 2 den Tastenbrettleitern m η von Fig. ι
entsprechen. Diese Tastenbrettleiter sind, wie ersichtlich, um die Schleife herum abwechselnd
mit den Abschnitten der äußeren Leitung angeordnet. Die Abmessungen in Fig. 2 sind
absichtlich unsymmetrisch gemacht, d. h. Leitung M ist länger gemacht als Leitung Af, um
den allgemeinen Fall anzudeuten, in welchem nicht auf beiden Seiten gleiche Widerstände
vorhanden, sondern in einer Leitung Relais ohne Widerstände eingeschaltet sind. Da der
gesamte Potentialabfall zu beiden Seiten der Batterieabzweigung gleich ist, so lassen sich
jederzeit beliebig viele Punkte gleicher Potentialstufe finden, deren Lage in diesem Falle
bei der graphischen Darstellung natürlich eine unsymmetrische sein wird. Es ist jedoch vorzuziehen,
daß zwischen den beiden Leitungen gleiche Widerstandsverhältnisse vorhanden sind, in welchem Falle die graphische Darstellung
eine symmetrische wäre und die Brücken durch Durchmesser dargestellt sein würden.
Wenn die Batteriepoile in Fig. 2 an den willkürlich gewählten Punkten q p angelegt würden,
ein Pol an jedem Leiter in n, so würde der bei q in die Schleife eintretende Strom sich
bei q teilen, und die beiden abgezweigten Ströme würden sich bei p vereinigen. Haben
die Brücken A A', B B' usw. quer über die Schleife M, N, in, η einen hohen Widerstand
im Vergleich mit dem an der Schleife, so wird ihre eigene Nebenschlußwirkung" die gleichmäßige
potentiale Abstufung zwischen q und p auf keinem Wege erheblich stören, und jede
Normale einer geraden Verbindungslinie der Polenden wird annähernd die graphische Darstellung
einer der Linien gleichen Potentials bilden. Aber in jedem B'alle muß der Gesamtabfall
des Potentials von q nach p auf jedem der beiden Wege derselbe sein, wenn auch der
Abfall nicht gleichmäßig zu sein braucht.
Wrenn es sich ereignet, daß eine der Brücken
entsprechende Punkte der beiden Zweigleitungen von gleichem Potential verbindet, so
wird diese Brücke neutral sein, und ihr Galvanometer wird keinen Strom anzeigen. Um
den Neutralitätszustand in irgend einer gewählten Brücke, z. B. A A', hervorzubringen,
muß ein Mittel angewendet werden, um den Abfall des Potentials von q auf dem Wege
q A p zu dem Ende A der Brücke A A' mit dem Potentialabfall q A' p zu dem Ende A'
der Brücke A A' gleich zu machen. Ein solches Mittel der Gieichmachung des Potentialabfalles
muß darin bestehen, die Widerstandsverhältaisse auf den beiden Wegen zu verändern.
Wenn die Brücke eine beständige ist, wie in Fig. 1 bis 4, d. h. wenn ihre Verbindungen
(Brücken A A', BB' usw.) mit der Schleife M N, m η nicht zum Zwecke eines
wahlweisen Anrufes verändert werden, so müssen solche Widerstandsveränderungen entweder
durch die Einführung von künstlichen Widerständen öder Rheostaten erfolgen, oder
sie können auch durch Verschiebung eines oder beider Stromteilungspunkte q p oder durch
die Vereinigung beider Methoden geschehen.
AVenn jedoch die Brücken nicht dauernd
sind, d. h. wenn eine der Verbindungen A A' mit der Schleife oder beide verschoben werden
können, so kann die Gleichmachung entweder durch die Einschaltung eines künstlichen
Widerstandes oder eines Rheostaten herbeigeführt werden oder durch Verschiebung der
Verbindung, bis A und A' von gleichem Potential sind, oider durch eine Kombination beider
Methoden. Unter dem Ausdruck »dauernde Brücke« ist nicht nur eine Brücke mit einer
festen Verbindung' oder eine solche zu bezeichnen, in welcher die Lage der Verbindung
unveränderlich ist, während ihr wirklicher Kontakt geschlossen oder unterbrochen werden
kann, sondern auch eine Brücke mit einer einstellbaren Verbindung, welche von Zeit zu
Zeit je nach den Erfordernissen des Stromkreises verschoben werden kann, z. B. zum
Zweck der Wiedereinstellung, wenn eine neue Station zugefügt wird.
Sind die Tastbrettleiter von genügender Länge, so wird sich herausstellen, daß für jede
mögliche Brücke zwischen M4 und N wenigstens
e i η Paar Punkte gefunden werden kann, nämlich ein Punkt an dem einen Leiter
und der andere Punkt an dem anderen Leiter, derart, daß, wenn an diesen Punkten die Pole
einer Stromquelle angeschlossen werden, die Brücke eine neutrale sein wird, während alle
anderen aktive Brücken sein werden. So sind für die Brücken A A', B B', C C, D D', E E'
die Punktapparate α α' bezw. b V bezw. c c'
bezw. d d' bezw. e <?' für die Verbindungen mit den Batteriepolen vorher bestimmt, um die
Brücken A A', B B', C C, D D', E E' wahlweise neutral zu machen.
•Wie oben bemerkt, zeigt Fig. 2 a die Leiter M3 m, N, η von Fig. 2 in eine endlose Spirale
von zwei Windungen doppelt zusammengelegt, so, daß M N ein Gebiet und m η das
andere Gebiet einnehmen, wodurch die Verbindungspunkte der Brücke A A', die in Fig. 2
und 3 weit voneinander getrennt sind, infolge
der eigentümlichen Art der Zusammenlegung nahe zusammen zu liegen kommen. In ähnlicher
Weise sind auch in Fig. 2 a die weit voneinander getrennten Punkte a a' zusammengerückt.
Dasselbe trifft für Brücke B B' und ihr in besonderer Beziehung zueinander stehendes
Kontaktpaar b b' und ebenso für alle die anderen Brücken und Kontaktpaare zu.
Die Brücken verbinden benachbarte Punkte in den bezüglichen Windungen der endlosen Spirale,
während die Punkte jedes Kontaktpaares ebenfalls benachbart sind, wobei der eine Punkt
in der einen Windung der endlosen Spirale liegt, der andere Punkt in der anderen Windung.
In Fig. ι sind die Leiter m η als Querschleife
in die beiden früher unabhängigen Glieder M N der äußeren Leitung eingeschaltet, und
zwar findet die Kreuzung bei K statt. Um m η
in dieser Weise in die Leitung einzuschalten, werden die Schleifen M N geöffnet und die
Leiter tu η so damit verbunden, daß das in der Pfeilrichtung hereinkommende Ende von M
über η mit dem hereinkommen den Ende von N
und das in der Pfeilrichtung 'herausgehende Ende von N über m mit dem herausgehenden
Ende von M in Verbindung steht.
Wenn an Stelle des Teilnehmers an Station D der Teilnehmer an Station A sein Tastenbrett
O in dieser Weise in die Leitung eingeschaltet hätte, so würde ein resultierender
Stromkreis gebildet worden sein, der in den in dem Schema Fig. 3 veranschaulichten Stromkreis
entwickelt werden könnte, dabei durch die in Fig. 3 a veranschaulichte Zwischenstufe
hindurchgehend.
Umgekehrt kann die in Fig. 3 gezeigte graphische Stromkreisschleife durch eine
Stufenfolge, nämlich die Stufe der doppelten Windung und die Einschnürungsstufe, ähnlich
den in Fig. 2 und 2 a beschriebenen, hindurchgehen, um sich zu dem Betriebsstromkreis
zu entwickeln, welchen Fig. 1 darstellen würde, wenn diese mit dem Tastenbrett an Station A
anstatt an Station D in die Leitung eingeschaltet gezeichnet worden wäre.
Die Beschreibung dieses Systems hat sich soweit nur auf das Prinzip erstreckt, nach welchem der Teilnehmer jeder Station wahlweise
eine Brücke an irgend einer anderen Station zu einer neutralen machen kann, wodurch die
betreffende Station stromlos gemacht wird, während alle anderen Stationen stromdurchflossen
sind.
Nun kann unter gewissen Bedingungen ein Anruf dadurch bewirkt werden, daß ein negativer
Ausschlag oder ein Neutralitätszustand eines Galvanometers als ein positives Signal
(Anruf)' und eine positive Angabe oder ein Bewegungszustand des Galvanometers als negatives
Signal (kein Anruf) gilt, wobei die positive Angabe in der Ablenkung eines Zeigers oder dem Aufleuchten einer Glühlampe
besteht. Für ein praktisches Arbeiten ist es jedoch wünschenswert, die resultierende Wirkling'
auf jeder Station umzukehren, so daß die Neutralität der' Brücken ein Zeichen oder
einen Schalter beeinflußt, während die stromdurchflossenen Brücken eine solche Beeinflussung
nicht hervorrufen. Es können daher in dem einen Falle die Galvanometermagnete so angeordnet werden, daß sie unter normalen
Verhältnissen erregt werden und die wahlweise Beeinflussung zum Ausdruck gelangt,
wenn einer von ihnen nicht erregt wird, oder in dem anderen Falle können sie in normalem
Zustande unerregt sein, und die wahlweise Beeinflussung kann dadurch bewirkt werden, daß
die Erregung aller Magnete außer dem einen gewählten stattfindet.
Um dies zu erreichen, können die Nadeln selbst veranlaßt werden, als Relais in einem
lokalen Stromkreis zu wirken, der die Verbindung des Fernsprechers mit dem Stromkreis
kontrolliert. Bei dieser Anordnung muß aber der Strom so lange die .Schleifenleitung durchfließen,
wie der wahlweise Anruf aufrecht erhalten werden soll, und in dem Augenblicke, wenn der Strom aufhört, endet der Anrufzustand.
Es empfiehlt sich aber, solche Vorrichtungen zu treffen, durch welche zugleich mit der wahlweisen Ablenkung eine Schaltwirkung
an den verschiedenen Stationen hervorgebracht wird, welche Wirkung ohne den beständigen Einfluß eines Stromes fortdauern
wird, bis die Schaltwirkung durch eine von der Rufstation vermittelte Umkehrung aufgehoben
wird. Um den gewünschten Zweck zu erfüllen, ist an · jeder Station ein Relais oder
ein Elektromagnet 9 (Fig. 4) angebracht, welcher in Tätigkeit treten kann, wenn die
Galvanometernadel sich in ihrer neutralen Stellung befindet, und welcher durch die Ablenkung
der Nadel gesperrt wird.
-Dieses Relais muß von den wahlweisen Anrufen unabhängig sein, d. h. es muß gleichzeitig
an allen Stationen, den gewählten oder nichtgewählten, in Tätigkeit treten. Es muß
daher durch einen Strom unabhängig von dem Brückenstrom erregt werden. Diese Relais
sind in einer oder beiden Leitungen M N in Reihe anzubringen.
Dieses Relais kann neutral oder polarisiert sein und kann entweder einfach wirken, um die
Nadeln in der Stellung, in welche der Anrufstrom sie gestellt hat, festzuklemmen, indem
die Nadeln in diesem Falle auf die Signalvorrichtungen direkt wirken, oder das Relais
bezw. der Elektromagnet 9 kann neben der Festklemmung seiner Nadeln auch selbst auf
Signale oder Schalter in seinen eigenen bezw. in Nebenstromkreisen oder in lokalen Strom-
kreisen wirken. Im folgenden ist ein System angegeben, in welchem sich an jeder Station
ein polarisiertes Relais befindet, das auf ein Signal in einem lokalen Stromkreis und auch
auf eine gewöhnlich kurzgeschlossene Fernsprechstelle in Reihe in einer der Hauptleitungen
M N wirkt. Der bezügliche Apparat ist mit dem vollständigeren Schaltungsschema
in Fig. 4 gezeigt, in welchem die Buchstaben
ίο und Zahlen der Schemata (Fig. ι bis 3) sich
auf entsprechende Teile beziehen.
M N sind die beiden Drähte eines metallischen Stromkreises, der im vorliegenden
Falle eine durch fünf Stationen gehende Schleife bildet. Die Zahl der Stationen, welche
an irgend einem Punkte in der Leitung angeordnet sein können, kann natürlich unbegrenzt
sein. An den Stationen Cj D3 E ist der vollständige
Apparat gezeigt, während derselbe an den Stationen A3 B nur angedeutet ist.
Die Tastenbretter sind mit O bezeichnet, während Z2 bewegliche Schaltglieder sind,
durch welche die Tastenbretter 0 in die Hauptleitung M N eingeschaltet werden können.
3, 4, 5 sind die Brücken an den Stationen C3
D, E, welche die Galvanometerspulen P enthalten
; ähnliche Brücken befinden sich an den Stationen A3 B. Die Zahlen 9 bezeichnen
polarisierte Relais, welche alle in Reihe in die Hauptleitung M geschaltet sind und durch induktionslose
Widerstände 10 in der Hauptleitung N ausgeglichen werden. 16 bezeichnet
den Fernhörer und 17 die sekundären Windungen der Induktionsspulen des Mikrophons
18. 16 und 17 sind in Reihe in Zweigoder
Nebenstromkreisen der Hauptleitung N parallel mit den gewöhnlich geschlossenen, abgezweigten
Schaltern 15 geschaltet.
Ist die Leitung M N unbenutzt, so sind alle Tastenbretter O ausgeschaltet und die Kontakte
bei Z, Z1 und 15 geschlossen (siehe Station E in Fig. 4), um die Hauptleitungen
MN geschlossen zu lassen. Diese Hauptleitungen bilden dann zwei geschlossene, unabhängige,
nur durch die in der Fig. 1 angedeuteten Brücken 1, 2, 3, 4, 5 an den Stationen
parallel vereinigte Schleifen. Leitung M enthält in Reihe nur die Kontakte Z und das
Relais 9 an jeder Station. Leitung N enthält in Reihe nur die Kontakte Z', die induktionslosen
Widerstände 10 und den gewöhnlich bei
15 kurzgeschlossenen Zweigstromkreis, welcher an jeder Station in Reihe die Fernhörer
16 und die sekundären Windungen des Gebers 17 enthält.
In jeder Brücke 1 bis 5 ist eine Spule P von hohem Widerstand angebracht, welche in
dem Feld eines permanenten Hufeisenmagneten / angeordnet ist. Für eine Leitung mit
fünf Stationen ist zweckmäßig ein Spulenwiderstand von 500 Ohm zu benutzen. Dieser
Apparat entspricht den in den Schemata (Fig. i, 2, 3, 2a, 3a) gezeigten Galvanometern
ι bis 5 und ist nach dem Prinzip des Galvanometers von D e ρ r e ζ D'Ar-sonval gebaut.
Die Spule P trägt einen zwischen Anschlägen 6, 7 spielenden leichten Hebel T3 der, wenn die
Spule nicht erregt ist, durch die Feder .S in einer mittleren Stellung gehalten wird. An
dem Anker des polarisierten Relais 9, dessen Widerstand gewöhnlich niedrig ist, etwa fünf
Ohm, ist ein Hebel L schwingend aufgehängt, dessen Ausschlag in der einen Richtung durch
den Anschlag 19 begrenzt ist. Hebel T ist an jedem Ende mit einer biegsamen, elastischen
Verlängerung versehen, wie aus der in der Längsebene durch T im rechten Winkel zu der
Ebene von Fig. 4 aufgenommenen Fig. 6 ersichtlich ist. Die elastische Verlängerung 22
(Fig. 6) spielt vor dem Hebel L derart, daß sie, wenn abgelenkt, den Hebel L sperrt, ein
Herabgehen desselben also verhindert (Station E3 Fig. 4), dagegen, wenn nicht abgelenkt,
den Hebel L herabgehen läßt (Station C, D, Fig. 4). Dieses kann in verschiedener
Weise erreicht werden, z. B. indem man Hebel L mit einer Nut 11 versieht, so daß die
elastische Verlängerung 22 vor dieser Nut und zwischen L und einem gegabelten Arm 20
spielt (Fig. 6). Befindet sich T in neutraler Stellung, so befindet sich 22 direkt gegenüber
der Nut 11. Fließt durch Relais 9 der Strom in einer bestimmten Richtung, z. B. der positiven,
dann bewegt sich Hebel L gegen Hebel T3 welche Bewegung als »herabgehend«
bezeichnet werden möge, während die entgegengesetzte Bewegung von T fort als aufsteigend
gekennzeichnet werden möge. Wenn T aus seiner neutralen Stellung nicht abgelenkt
ist, dann wird Nut 11 die Verlängerung 22 umfassen, und Hebel L kann die an den
Stationen C und D gezeigte äußerste Stellung erreichen. Wenn jedoch T abgelenkt ist, dann
wird Nut 11 die elastische Verlängerung 22 nicht umfassen, sondern Hebel L wird beim
Herabgehen durch Verlängerung 22 aufgehalten, welche er gegen den gegabelten Arm 20
drückt. Der Hebel L wird dann nur die an der Station E gezeigte Zwischenstellung erreichen.
Der von der Wahlwirkung nicht ab- no hängige Hebel L ist mit Ansätzen 12 (Fig. 5)
\'ersehen, und zwar mit einem an jeder Seite der Nut 11. Diese bewirken in Verbindung
mit dem Druck von Hebel L3 daß nach Aufhören
des Stromes die abgelenkte Stellung so lange aufrecht erhalten wird, als Hebel L seine
gesperrte Stellung aufrecht erhält. Die Anziehung des als permanenter Magnet wirkenden
Ankers L des Relais 9 gegen den nächsten Relaispol sichert, wenn Relais 9 nicht mehr
erregt wird, seinem Anker die Erhaltung seiner, letzten Stellung, in welche der Strom ihn ver-
setzt hat, und die bezüglichen Stellungen der Hebel L und T werden so eingerichtet, daß,
wenn Hebel L sich in der gesperrten Zwischenstellung befindet, wie bei der Station E, der
Anker von Relais 9 ein wenig über seine horizontale Lage hinausgegangen ist und eine
Neigung gegen denjenigen Pol besitzt, gegen den er sich bei seinem Herabgehen neigt. Daher
sperren die Hebel L und T sich fortgesetzt gegenseitig, wie bei Station E gezeigt, selbst
nachdem der Strom geöffnet worden ist. Wird
; die Stromrichtung umgekehrt, so wird der Hebel L in die durch die gestrichelte Linie 13
bei Station C (Fig. 4) angezeigte Stellung gelangen und Hebel T freigeben. Wird der
Strom wieder geöffnet, so wird Hebel L infolge der erwähnten Neigung seine Hochstellung·
beibehalten, aber Hebel T wird durch Feder ,S in seine neutrale Stellung zurückgebracht
werden.
Aus einer Betrachtung des Schemas in Fig. 1 und durch Verfolgung des durch Pfeile angedeuteten
Stromkreises ist ersichtlich, daß, an welcher Station auch immer das Tastenbrett
O mit der Leitung M N verbunden wird, ein in der beschriebenen Weise gegebener
Strom die Hebel L an allen Stationen gleichzeitig aufsteigen und bei einem Strom in umgekehrter
Richtung dieselben herabhängen läßt.
Ferner werden sämtliche Hebel L, wenn sie alle herabgehen, durch die Hebel T gesperrt
werden, welch letztere gleichzeitig abgelenkt werden, ausgenommen an der Station, welche
dem auf dem Tastenbrett gewählten Kontaktpaar entspricht. An der gewählten Station
wird der nicht gesperrte Hebel L bis in die äußerste Zugstellung herabgehen können, weil
Spule P stromlos und deshalb T in der neutralen Stellung gehalten wird. In Fig. 4 ist
Station D gezeigt, wenn sie Station C anruft.
Beim Herabgehen des Hebels L in seine
tiefste Stellung kann auf mechanischem Wege eine Glocke zum Anschlag gebracht werden.
Nach vorliegender Erfindung wirkt aber der Hebel an jeder Station an seinem freien Ende
auf einen Schalter 14 für eine elektrische Glocke 24, deren Elektromagnet sich in einem Zweigstromkreis
der lokalen Batterie 25 befindet, welcher Zweigstromkreis in Reihe auch den Federkontaktschalter 14 und den Hakenschalter
des Hörers 16 enthält. Gewöhnlich ist Schalter 14 offen und der Hakenschalter
geschlossen, aber eine nicht leitende Verlängerung 26 des Hebels L trifft, wenn letzterer
in seiner äußersten Tiefstellung ist, auf Schalter 14, den er schließt, wodurch die
Glocke 24 zum Läuten gebracht wird, bis der Stromkreis durch das Abnehmen des Hörers
von seinem Haken unterbrochen wird. Der Nebenschlußschalter 15 wird durch die Verlängerung
26 ebenfalls getroffen und geöffnet, aber nur, wenn FIebel L sich in seiner äußersten
Tiefstellung befindet. Ist der Nebenschlußschalter 15 offen, so befinden sich der Hörer 16
und die sekundäre Spule 17 in Reihe in dem Zweige JV der Hauptleitung. Durch das Abnehmen
des Hörers 16 vom Haken, wodurch der Glockenstromkreis geöffnet wird, wird
gleichzeitig Kontakt i8° geschlossen, so daß der Sender (Sprechapparat) 18 und dessen
primäre Spule in den Mikrophonstromkreis eingeschaltet werden. Der Teilnehmer an
Station C befindet sich daher in der Leitung JV zum Sprechen und Hören bereit.
Damit auch die rufende Fernsprechstation D ihren Fernsprecher in den Stromkreis einschalten
kann, ist der Riegel 27 vorgesehen. Dieser besteht aus einer Gabel, die ihre Zinken
der elastischen Verlängerung 23 (Fig. 6) des Hebels T gegenüber bewegt, wenn letzterer
sich in seiner neutralen Stellung befindet; in diesem Falle wird das Herabdrücken der Gabel
27, d. h. ihre Bewegung nach T hin, die Zinken der Gabel an die Verlängerung 23 angreifen
lassen, und die Gabel kann zwischen den Zinken des gegabelten Armes 21 nach unten
gestoßen werden. Auf diese Weise kann der rufende Teilnehmer D, bevor er Strom gibt,
und während sein eigener Hebel T sich in neutraler Stellung befindet, den Hebel T in dieser
Stellung verriegeln und seine Ablenkung verhindern, wenn er den Rufstrom gibt. Wenn
Hebel T an der rufenden Station D verriegelt ist, so wird Hebel L an dieser Station bei
seinem Pierabgehen, wenn die rufende Station Strom gibt, nicht gesperrt werden, sondern
seine äußerste Tiefstellung erreichen können und so die Schalter 14 und 15 der rufenden
Station ein- und ausschalten, worauf seine eigene Glocke läutet, bis er den Hörer vom
Haken abnimmt. Sein Fernhörer 16 und die Sekundärspule 17 seines Mikrophons 18 sind
nun in der Leitung JV in Reihe zusammen mit denen der gerufenen Station geschaltet,
und zwar mit dieser allein, wahrend diejenigen aller anderen Stationen kurzgeschlossen bleiben.
Es ergibt sich also, daß der wahlweise bewegte, abgelenkte PIebel T und sein mit ihm
zusammen wirkender, abgelenkter Hebel L derart zueinander angeordnet sind, daß der
Hebel T in nicht abgelenkter Stellung sich zu Hebel L so verhält, daß der letztere, wenn abgelenkt,
in bezug auf die lokale Betriebsvorrichtung wirksam wird, wodurch in diesem Falle die
Signalglocke 24 geläutet und der Fernsprecher in Betriebszustand in die Leitung eingeschaltet
wird; hingegen sperrt aber der Hebel T in abgelenkter Stellung den Hebel L, so daß letzterer
verhindert wird, eine Betriebsstellung einzunehmen.
Riegel 27 wirkt in Verbindung mit Hebel T auch als eine Absperrvorrichtung. Nachdem D
die Station C angerufen hat, werden die Hebel T an allen Stationen, ausgenommen bei D
und C1 abgelenkt. Keine andere Station, ausgenommen
die gerufene, kann Riegel 27 herabdrücken, da die Ablenkung der Hebel T an
allen anderen Stationen die elastische Verlängerung· 23 (Fig. 6) veranlaßt hat, aus ihrer
neutralen Stellung gegenüber der Kerbe in der Gabel des Riegels 27 in eine Stellung
gegenüber einer der stumpfen Zinken dieser Gabel zu rücken, so daß Riegel 27, wenn
er herabgeht, durch die Verlängerung 23 aufgehalten wird, welche von dem gegabelten
Arm 21 gestützt wird, gegen den die Verlängerung 23 sich elastisch stützt, wenn sie von
der Gabel des Riegels 27 niedergedrückt wird. Dieser Zustand würde in Station E (Fig. 4)
eintreten.
Riegel 27 ist unmittelbar oder mittelbar an der Spindel 39 des beweglichen Schalters Z-befestigt,
welcher die Einschaltung des Tastenbrettes O in die Hauptleitung M N bewirkt.
Wenn daher Riegel 27 aufgehalten wird, so kann der Teilnehmer seinen Schalter Z- nicht
wirksam einschalten und daher auch sein Tastenbrett mit der Leitung nicht verbinden.
Der Zweigstromkreis Y von der lokalen
Batterie 25 ist mit Stöpselschaltern versehen, wodurch der Strom an den vorher bestimmten
Kontaktpaaren ab c ale auf dem Tastenbrett O
eingeleitet werden kann, um die gewünschte Station zu rufen. In den Stromkreis Y ist
in Reihe ein Batterieschalter 28 und ein Polwender 29 eingeschaltet. Die positiven und
negativen Drähte von der Batterie 25 gehen durch den Polwender 29, welcher von dem
isolierten Schalthebel 31 beeinflußt wird. Der Strom kann dadurch in irgend einer Richtung
den beiden Drähten des Stromkreises Y, sowie den Kontaktpaaren ab c d e zugeführt werden.
Der Stromkreis kann auch durch den Schalter 28 geöffnet oder geschlossen werden. Schalter
28 ist ein sich selbsttätig wieder einrückender, von der Spindel 39 des Schalters Z,- derart
bewegter Schalter, daß er von der beweglichen Spindel 39 nur geschlossen und betriebsfähig
eingeschaltet werden kann, wenn Rieg'el 27 nicht gesperrt ist. Ist Riegel 27 nicht gesperrt,
so ist die Einstellung eine solche, daß Schalter 28 durch die Bewegung der Spindel
39 einen Augenblick später geschlossen wird, als das Einschalten des Tastenbrettes O durch
Schalter Z- geschieht.
Schalter Z2 besteht im wesentlichen aus zwei Keilstücken von nicht leitendem Material,
welche auf der Spindel 39 befestigt sind und von denen jedes ein Paar Kontaktfedern beiseite
drücken kann. Das eine Federpaar liegt in der Leitung M und das andere in der Leitung
JV. Wenn die Keile von Z- sich in angehobenem Ruhezustände befinden, wie es in den
Stationen C und E gezeigt ist, so liegen die Kontaktfedern in M geg'en einen Verbindungskontakt Z, welcher sie verbindet und die Leitung
M schließt. In derselben Weise liegen die Federn des Paares in JV gegen einen
anderen Verbindungskontakt Z', welcher sie verbindet und die Leitung JV schließt. Wenn
die Keile des Schalters Z2, wie bei der Station D geschieht, heruntergedrückt werden
(Rufstellung), so werden die Federn jedes Paares von ihren Verbindungskontakten Z
und ZJ fortgedrückt und unterbrechen die Leitungen M und JV. Außerdem werden die
Federn des Paares in M bei dieser Bewegung des Schalters Z2 einerseits mit z. B. dem rechten
Ende des Leiters η und andererseits mit dem linken Ende des Leiters m in Berührung
gebracht. Auch die Kontaktfedern in JV werden in Berührung mit dem rechten Ende des
Leiters in bezw. mit dem linken Ende des Leiters 11 gebracht.
Ferner ist ein an dem Hebel L jeder Station angebrachtes »Besetzt« - Zeichen vorgesehen.
Dieses Zeichen spielt vor einer Öffnung, welche so angeordnet ist, daß das Zeichen nur sichtbar
wird, wenn der Hebel L sich in der Zwischenstellung· befindet, die er dann einnimmt,
wenn er, wie bei Station E (Fig. 4), durch Hebel T gesperrt ist.
In der praktischen Ausführung sind die Löcher auf dem Tastenbrett für die Stöpsel
in Reihen angebracht, und jedes ist mit der Nummer oder dem Zeichen einer entsprechenden
Station versehen. Die in den Tastenbrettleitern gebildeten Widerstände sind als Spulen
in einem geschlossenen Raum unter dem Tastenbrett angeordnet. Ein einzelner Stöpsel
kann für alle Rufe benutzt werden, und dieser Stöpsel kann ohne Gefahr in dem zuletzt benutzten
Loch gelassen werden, da der Batteriestrom durch Schalter 28 geregelt wird, so daß
die Verbindung des Tastenbrettes O mit der Leitung M JV nur während des Herabdrückens
des Schalters Z'2 eintritt. Dadurch, daß nur ein Stöpsel verwendet wird, wird das Herausnehmen
desselben aus dem zuletzt benutzten Loch gesichert, bevor eine neue Verbindung
hergestellt wird. Die Spindel 39 des Schalters Z2 wird nach dem Herabdrücken durch
eine Feder zurückgezogen. In Fig. 4 ist eine Vorrichtung gezeigt, wodurch die Feder des
sich selbst wieder ausrückenden Schalters 28 das Zurückziehen der Spindel 39 herbeiführt.
In Fig. 7 ist eine Vorrichtung gezeigt, wodurch der Polwender 29 mit der Spindel 39
des Schalters Z2 und dem Schalter 28 gelenkig verbunden ist, so daß alle drei Schalter durch
eine einzig-e Bewegung in zeitlich richtiger P'olge zum Rufen bezw. Ausschalten gemeinschaftlich
in Tätigkeit gesetzt werden können. Wie aus Fig. 7 hervorgeht, hat der Schalter 29
eine Verlängerung, welche mit einem nicht leitenden, in einen Knopf endigenden Glied 30
versehen ist. Das nicht leitende Gelenk 31 des Hauptteiles des Schalters 29 ist in ähnlicher
Weise verlängert und endigt ebenfalls in einen Knopf. Der in Fig. 4 gezeigte Knopf
an dem oberen Ende der Spindel 39 des Schalters Z2 ist fortgelassen, dagegen sind aber zwei
federnde Druckknöpfe 32, 33 vorgesehen, von denen jeder mit dem Ende eines elastischen,
schwingenden, bei 37 bezw. 38 angelenkten Hebels 34 bezw. 35 verbunden ist. Jeder
Knopf stützt sich lose auf eine isolierende Querstange 36, ~ die an der Spindel 39 des
Schalters Z2 befestigt ist. Wird der Knopf 33 herabgedrückt, so drückt er auch Spindel 39
herab, schaltet dadurch die Schalter 28 und Z2 ein und stößt das Gelenk 31 nach unten, dadurch
den Strom umkehrend. Wird Knopf 33 losgelassen, so geht Spindel 39, welche einen
federnden Schalter bildet, nach oben, stößt dadurch auch Knopf 33 nach oben und rückt die
Schalter 28 und Z2 in ihre ursprüngliche Stellung wieder ein. Der Polwender 29 dagegen
bleibt in der Stellung, in welche er gerückt worden ist. Wird nun Knopf 32 herabgedrückt,
wie in Fig. 7 durch die gestrichelte Linie angedeutet, so werden die Schalter 28
und Z2, wie vorhin, eingeschaltet, aber PoI-wender
29 wird umgekehrt und bleibt in dieser Lage, wenn Knopf 32 wieder losgelassen wird.
Die Einstellung ist so gemacht, daß die Schaltungen in der gehörigen Folge vor sich gehen,
wie weiter unten beschrieben werden wird.
Nachdem die Einrichtung nun im einzelnen beschrieben worden ist, soll jetzt ihr praktischer
Betrieb auseinandergesetzt werden.
1. Angenommen, die Leitung MN ist in
Ruhe, alle Tastenbretter O sind aus- und alle Batterien 25 abgeschaltet, alle Fernsprecher 16
kurzgeschlossen und die Weckerstromkreise offen. Die schwingenden Hebel L an allen
Stationen befinden sich in der Hochstellung (punktierte Lage in Station C und D in
Fig. 4), in welcher sie bei der letzten Ausschaltung seitens eines der Teilnehmer gelassen
wurden. . Alle Hebel T befinden sich in ihrer neutralen Stellung. Jede der beiden
Schleifen MN der Hauptleitung ist jetzt geschlossen,
und beide sind durch die Brücken 1. bis 5 von hohem Widerstand an jeder Station
parallel vereinigt, und alle »Besetzt«-Zeichen sind unsichtbar.
2. Angenommen, Station D wünscht mit Station C zu sprechen. Der rufende Teilnehmer
D nimmt seinen Stöpsel aus dem Tastenbrettloch, in welchem er beim letzten
Gespräch gelassen würde, und steckt ihn in das mit c bezeichnete Loch (Fig. 4). Dadurch
werden die Batterieleiter mit den Tastenbrettleitern an dem vorher bestimmten Kontakt c
verbunden, um die Brücken an Station C neutral zu machen. Der Teilnehmer drückt darauf
auf den Knopf der Spindel 39 bezw. auf Knopf 33 (Fig. 7), welcher mit »Ruf« bezeichnet
ist. Da sein Riegel 27 nicht gesperrt ist, denn sein' Hebel T ist nicht abgelenkt, so
kann er den Knopf herabdrücken. Dadurch werden die Schalter in der nachstehenden
Folge in Tätigkeit gesetzt.
i. Z2 wird geschlossen und schaltet das Tastenbrett O in die Hauptleitung M N. Durch
Herabdrücken des Riegels 27 wird Hebel T in seiner neutralen Stellung verriegelt. 2. Der
Kontakt bei 28 wird geschlossen und das Gelenk 31 des Schalters 29 wird nach unten gelegt,
wodurch der Strom in einer solchen Richtung entsandt wird, daß die Hebel L auf sämtlichen
Stationen in ihre Tief Stellungen (Stationen C, D, E, Fig. 4) gebracht, ferner alle
Hebel T, ausgenommen an Station C, abgelenkt werden. Infolge der geeigneten Anordnung
und Abmessung der Entfernungen zwischen den in Frage kommenden Teilen treffen die Hebel L beim Herabgehen erst dann auf
die Hebel T, nachdem die letzteren bereits abgelenkt sind, so daß die Kerbe 11 des Hebels L
nicht mehr in die elastische Verlängerung 22 von Hebel T eingreifen kann und ein weiteres
Herabgehen der Hebel L nicht mehr möglich ist, mit Ausnahme an der rufenden Station D
und der gerufenen Station C, so daß nur an :. den beiden erwähnten Stationen die Hebel L
ihre äußerste Tiefstellung erreichen und Schalter 14 schließen. Dadurch werden die Signalglocken
an den Stationen D und C zum Läuten gebracht und die Nebenstromkreise 15 an
diesen Stationen geöffnet. Der rufende Teilnehmer läßt dann den an der Spindel 39 befestigten
Knopf (bezw. Knopf 33 in Fig. 7) los, welcher, durch das Spiel 39 nach oben gestoßen,
den Schalter 28 öffnet, den Strom unterbricht und Schalter Z2 in die Ruhelage
zurückbringt, so daß das Tastenbrett O aus der Hauptleitung M N ausgeschaltet und letztere
wieder durch die Kontakte Z und Z' geschlossen wird. Der Polwender 29 (Gelenk 31)
jedoch bleibt herabgedrückt. Ferner bleiben alle Hebel L herabgedrückt, weil dieselben als
permanente Magnete ausgebildet sind. Jeder der beiden Teilnehmer an Station D und C
nimmt dann seinen Hörer vom Haken, wodurch das Läuten der Glocke 24 aufhört,
schaltet seinen Fernsprecher 16 in Reihe in den nicht induktiven Stromkreis des Drahtes N
ein und schließt seinen lokalen Mikrophonstromkreis über 14, 18, Hakenumschalter und
Batterie 25. Das Gespräch kann jetzt geführt werden. .
Wenn jetzt ein Teilnehmer an irgend einer anderen Station, z. B. E (Fig. 4), versucht,
sich in die Leitung einzuschalten, so ist der
IO
Riegel 27 durch Hebel T an seiner Stange ausgesperrt und verhindert diesen Teilnehmer,
seinen Schalter einzuschalten. Sollte irgend ein Teilnehmer, wie z. B. an Station E, versuchen
zu lauschen, so würde er das nicht können, da sein Fernsprecher durch Schalter 15 kurzgeschlossen ist.
Haben D und C ihr Gespräch beendet, so hängen beide ihre Hörer wieder auf, wodurch
ihre Signalglocken wieder zum Läuten gebracht werden, was so lange dauert, bis der
eine oder der andere Teilnehmer den mit »Schluß« bezeichneten Knopf 32 (Fig. 7) gedrückt
hat, wobei der Tastenbrettstöpsel sich noch in einem der Löcher befindet. Dadurch
werden die Schalter in nachstehender Folge in Tätigkeit gesetzt.
i. Schalter Z- schaltet das Tastenbrett O in
die Leitung M N ein.
2. Durch Schließen des Schalters 28 und des Polwenders 29 (Gelenk 30) wird der
Strom aus Batterie 25 in die Leitung M N in umgekehrter Richtung als beim Niedergehen
des Gelenkes 31 gesandt, wodurch die Hebel L an allen Stationen gehoben werden. Knopf 32
wird dann wieder losgelassen, die Schalter Z-iind
28 werden geöffnet, der Strom wird geöffnet und die Hauptleitungen M N werden
wieder in sich geschlossen. Polwender 29 bleibt in seiner Stellung. Alle Hebel L bleiben
in der Hochstellung, und die Leitung ist wieder in den normalen Zustand versetzt, so daß
jeder Teilnehmer dieselbe benutzen kann. Sollte einer der Teilnehmer, welche rniteinander
gesprochen haben, seinen Hörer nicht aufhängen, so würde es für den anderen Teilnehmer
doch möglich sein, den »Schluß«- Schalter 32 auszuschalten und den gewöhnlichen
Stromkreis wieder herzustellen, da der zusätzliche Widerstand des Hörers in der Leitung
M nicht genügen würde, alle Relais 9 zu verhindern, auf den umgekehrten Strom
anzusprechen. Sollte es erwünscht sein, eine Station zur überwachenden Station zu machen,
so kann dies geschehen, indem der Riegel 27 an dieser Station von der Schalterspindel 39 losgelöst,
mit einem Knopf versehen und durch diesen unabhängig von der Spindel 39 bewegt wird. Der überwachende Beamte kann daher
alle Fernsprecher zu jeder Zeit durch Niederdrücken des Knopfes 32 bei 15 kurzschließen
oder seinen Riegel so lassen, daß alle Rufe ihn mit der Leitung verbinden.
Die überwachende Station kann eine Zentralstation sein, durch welche die Verbindung mit
anderen Leitungen hergestellt werden kann. Wird die Leitung als ein Zentralstationssystem
betrieben, so ist nur diese mit einem Tastenbrett versehen, dagegen fallen die Tastenbretter
an den Unterstationen fort, und die letzteren rufen direkt die Zentralstation an,
i Vorsorge getroffen wird, daß der für solche Rufe benutzte Strom eine solche Richtung
hat, daß die Hebel L gehoben und nicht herabgedrückt werden.
Dieses beschriebene Fernsprechsystem kann ebensowohl in Verbindung mit Telegraphenleitungen,
Alarmleitungen für Feuer oder Einbruch, Leitungen für elektrische Beleuchtung und dergl. benutzt werden.
Die wahlweisen Anrufe des Systems sind ausdrücklich nicht auf die Hervorbringung
eines Stromes in der Brücke der erwählten Station gegründet, dessen Stärke von der in
den Brücken an den anderen Stationen verschieden ist, sondern sie sind auf die Hervorbringung
von Null-Strom an der erwählten Station gegründet im Gegensatz zu dem begrenzten
Strom in den Brücken der anderen Stationen, d. h. sie hängen theoretisch von der
gänzlichen Auslöschung des Stromes in der Brücke der erwählten Station ab. Nichtsdestoweniger
wird, obwohl bei vollkommener Erfüllung der angegebenen Bedingungen in der erwählten Brücke ein Null-Strom sein
wird, in Wirklichkeit ein ziemlich weiter Spielraum für ungenaue, ursprüngliche Anlage und
die daraus sich ergebenden schwankenden Zustände gegeben werden. Die Unterscheidung
zwischen den resultierenden Bedingungen in dem Geben eines Signals an der erwählten
Station und dem Geben keines Signals an der der erwählten Station zunächst gelegenen
Station hängt nicht von einer absoluten Nichtablenkung der Nadel an der erwählten Station
ab im Gegensatz zu einer Ablenkung der Nadel an der zunächst gelegenen Station, sondern davon, daß die Nadel an der erwählten
Station nicht genügend abgelenkt wird, um sie über die Kerbe 11 hinaus zu bewegen, während
an der nächsten Station die Nadel über die Kerbe 11 hinaus abgelenkt wird, wenn es
auch nur um eine geringe Entfernung ist.
Es ist klar, daß bei der gegebenen Potentialdifferenz an den Enden jeder Brücke die
Frage, ob ihre Nadel über die Kerbe 11 hinaus abgelenkt oder nicht abgelenkt werden wird,
von der elektromagnetischen Wirksamkeit des Galvanometers, der Spannung der Zugfeder,
der Breite der Kerbe 11 und der Breite des von dieser umfaßten Teiles der Nadel abhängt.
Diese Faktoren können so angeordnet werden, daß ein begrenzter Strom von gegebener Stärke
in die erwählte Brücke eintreten kann, ohne die Nadel an dieser Brücke über die Kerbe 11
hinaus abzulenken, jedoch, so, daß jeder stärkere Strom, z. B, wie in der Brücke der
der erwählten Station nächsten Station, eine Ablenkung der Nadel über die Kerbe 11 hinaus
herbeiführt. Wenn bei einer solchen gegebenen Stromstärke ein genügender Spielraum
vorgesehen ist, um eine gewisse Reihe
möglicher, aus den wahrscheinlichen Unregelmäßigkeiten gewöhnlicher Fernsprechleitungen
sich ergebender Schwankungen zu umfassen, z. B. Stromverlust, verschiedene Erdpotentiale
und Widerstandsänderungen in der Leitung und den Instrumenten, so wird die positive und
genaue Anrufwirkung des Systems durch das Vorhandensein solcher Unregelmäßigkeiten
nicht verhindert werden, vorausgesetzt, daß
ίο die letzteren nicht über den bestimmten Grad
der Schwankungen hinausgehen, für welchen ein bestimmter Spielraum vorgesehen ist.
Ein Spielraum dieser Art, welcher Schwankungen der auf das Gleichgewicht des Systems
wirkenden Leitungsbedingungen bis zu 20 Prozent gerecht wird, ist zulässig. Die Tatsache
jedoch, daß unter derartigen ungewöhnlichen Umständen der Strom in der erwählten Brücke
nicht durchaus Null ist, sondern von begrenzter Stärke, beeinträchtigt die Gültigkeit des in
diesem System angawendeten Grundgedankens nicht.
Claims (7)
1. Schaltung zur wahlweisen gegenseitigen Beeinflussung zweier von mehreren
in dem gleichen Stromkreis liegenden Stationen, insbesondere Fernsprechstellen, dadurch gekennzeichnet, daß der in sich geschlossene
Teilnehmerstromkreis (M N) durch Leitungen (1 bis 5) überbrückt ist,
welche Anrufsignale enthalten und an deren Verbindungspunkten mit dem Stromkreis
(M N) eine veränderliche Potentialdifferenz dadurch erzielt werden kann, daß
auf einer der Stellen (A, B, C usw.J zwischen den beiden außerhalb der Brücken
(1 bis s) liegenden Teilen des Stromkreises (mn) eine Lokalbatterie (25) als Brücke
eingeschaltet wird, mittels welcher je nach den gewählten Verbindungspunkten bezw.
Widerstandsverhältnissen eine proportionale Verteilung des Batteriestromes derart eintritt,
daß in der zu wählenden Anruf brücke (1,2,3,4 oder 5) kein Strom fließt, während
gleichzeitig alle anderen Anrufbrücken stromdurchflossen sind.
2. Eine wahlweise Anrufschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die zur Hervorbringung der zum wahlweisen Anruf erforderlichen Stromverteilung nötigen Widerstandsverhältnisse
durch an den Sprechstellen vorgesehene Widerstände erzielt werden, in deren Abstufungen
die als Brücke dienende Lokalbatterie (25) eingeschaltet wird.
3. Eine wahlweise Anruf schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Teilnehmerstromkreis aus zwei in sich geschlossenen, durch Anruf signale (1
bis 5) überbrückten Schleifen (M, N und
m, n) besteht, welche durch eine an den Sprechstellen (A, B, C usw.) befindliche
Schaltungseinrichtung derart zu einer einzigen Schleife (M, N, m, n) vereinigt werden
können, daß bei Einschaltung der Batterie (25) als Brücke in die Schleife (M, N,m,n) die gewählte An ruf brücke
stromlos wird und die anderen Anrufibrücken stromdurchflossen sind.
4. Eine Ausführung der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Anruf einer Sprechstelle die in den übrigen Sprechstellen in den Anrufbrücken
(1 bis 5) fließenden Ströme eine Schaltvorrichtung (P, T, L, g) derart beeinflussen,
daß sämtliche nicht angerufenen Sprechstellen (A, B, C usw.J aus dem
Stromkreis (M N) ausgeschaltet werden.
5. Eine Ausführung der Schaltung nach Anspruch 1, bei welcher die die
Teilnehmer (A, B, C usw. j miteinander verbindenden Doppelleitungen (M N) im
Ruhezustande zwei in sich geschlossene, voneinander unabhängige Kreisleitungen
(M, N) bilden, die an jeder Station durch Anruf signale (ι bis 5) überbrückt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kreisleitungen von jedem Teilnehmer getrennt und unter Einschaltung der eigenen mit
einer Lokalbatterie (25) versehenen Sprechstelle und eines Widerstandssatzes derart
wieder vereinigt werden können, daß die Leitungen (M, N, m, n) nunmehr nur eine
einzige geschlossene, aber in sich gekreuzte Schleife (Fig. 2 a) bilden, in welche dann
der Teilnehmer je nach der Nummer der anzurufenden Stelle seine Batterie (25) an
bestimmte, zwischen den einzelnen Widerständen befindliche Kontakte legt und dadurch
im ganzen Leitungsnetz (M, N, 1, 2, 3,4, S) eine solche Stromverteilung bewirkt,
daß nur die Brücke (1, 2, 3, 4 oder 5) des gewünschten Teilnehmers stromlos
wird, alle anderen Brücken dagegen vom Strom durchflossen und dadurch die zugehörigen
Teilnehmerstellen verhindert werden, sich in die Leitung (M, N) einzuschalten
und die hergestellte Verbindung zu stören.
6. Eine Ausführung der Fernsprecheinrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß auf jeder Fernsprechstelle ein Galvanometer (P T) angeordnet
ist, welches bei der anrufenden Station (A, B, C, D oder E) durch einen Schalter
(Z") in der neutralen Stellung verriegelt wird und in der angerufenen Station
stromlos ist, wodurch die beiden Stationen mittels eines Relais (9) und dessen freigegebenen
Ankerhebels (L) die Verbin-
dung hergestellt wird, während die auf den übrigen Stationen abgelenkten GaI-vanometernadeln
(T) die Hebel (L) festhalten.
7. Eine Ausführungsform nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch die Anordnung
eines Polwenders (29) in jeder Fernsprechstelle, derart, daß beim Anruf die Hebel (L) der Relais (29) in der Richtung
des Hebels (T) des Galvanometers (P T) bewegt und nach Gesprächsbeendigung
•beim Umlegen des Polwenders in bekannter Weise in entgegengesetzter Richtung bewegt
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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