DE106153C - - Google Patents
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- DE106153C DE106153C DENDAT106153D DE106153DA DE106153C DE 106153 C DE106153 C DE 106153C DE NDAT106153 D DENDAT106153 D DE NDAT106153D DE 106153D A DE106153D A DE 106153DA DE 106153 C DE106153 C DE 106153C
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- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
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- H04Q5/00—Selecting arrangements wherein two or more subscriber stations are connected by the same line to the exchange
- H04Q5/02—Selecting arrangements wherein two or more subscriber stations are connected by the same line to the exchange with direct connection for all subscribers, i.e. party-line systems
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anrufen einer beliebigen Fernsprechstation
von mehreren auf derselben Schleifenleitung liegenden Stationen durch einfaches Niederdrücken einer Taste, welche
der anzurufenden Station entspricht. Zu diesem Zwecke sind auf jeder Station zwei
Relais angebracht, die einerseits an die beiden Drähte der Schleifenleitung, andererseits an
Erde angeschlossen sind und den Ortsstromkreis eines Anrufsignals so beeinflussen, dafs
dieser nur dann geschlossen wird, wenn mittelst der der anzurufenden Station entsprechenden
Taste eine ganz bestimmte Combination von Strömen durch die Drähte der Schleife geschickt
werden.
Auf diese Weise können 12 Stationen auf ein und derselben Schleifenleitung angeordnet
werden, von denen jede nach Wahl angerufen werden kann.
Es ist aber nicht gebräuchlich, 12 Stationen durch ein und dieselbe Leitung zu verbinden,
und wenn nur 10 oder weniger Stationen an dieselbe Leitung angeschlossen werden,, so
können zwei der verbleibenden Stromcombinationen dazu benutzt werden, um mit Ausnahme
der angerufenen Station alle übrigen so zu sperren, dafs das Gespräch mit der angerufenen
Station nicht gestört werden kann.
. Auf den beiliegenden Zeichnungen stellt Fig. ι einen einfachen Stromlauf dar, welcher das Princip veranschaulicht, das allen Anwendungen dieser Erfindung zu Grunde liegt.
. Auf den beiliegenden Zeichnungen stellt Fig. ι einen einfachen Stromlauf dar, welcher das Princip veranschaulicht, das allen Anwendungen dieser Erfindung zu Grunde liegt.
Fig. 2 ist eine Tabelle der Ströme und Stromcombinationen, welche am häufigsten benutzt
werden, und Fig. 1.0 ist eine ausführliche Zusammenstellung solcher Combinationen, welche
um vier weitere bereichert ist. Fig. 3 zeigt den Stromlauf einer Schleifenleitung mit acht Theilnehmerstationen
nach der vorliegenden Erfindung. Fig. 4 giebt eine zweckmäfsige Form eines polarisirten Relais für die in Fig. 3 dargestellte
Anordnung an. Fig. 5 und 7 sind Stromläufe eines Theiles der Theilnehmerleitung und veranschaulichen Abänderungen, welche
mit den Relais von vier Theilnehmerstationen vorgenommen werden können. Fig. 6 zeigt
eine andere Ausfuhrungsform des Relais. Fig. 8 zeigt den Stromlauf von sechs Theilnehmerstationen mit Einschlufs der Sperrvorrichtung
und des das Besetztsein anzeigenden Signals. Fig. 8a und 8b stellen die Einzelheiten des
besonderen Relais dar, welches zum Betriebe dieser Vorrichtungen benutzt wird. Fig. g ist
ein Stromlauf, welcher deutlicher und ausführlich die Ruf-, Sperrvorrichtungs- und Telephonstromkreise
und die Anordnung der Apparate der beiden Theilnehmerstationen veranschaulicht. Fig. 11 ist ein Stromlauf, welcher
die Anwendung der Erfindung auf eine Schleilenleitung mit zwölf Theilnehmerstationen darstellt.
In Fig. 3 stellen A und B zwei Hauptleitungen dar, welche von einem Vermittelungsamte C
nach einer Anzahl Theilnehmerstationen S'1 S8 u. s. w. hinführen und in diesem Falle den
abgehenden und den ankommenden Draht
einer Schleifenleitung bilden. An jeder der acht Theilnehmerstationen sind zwei Relais R
und R2 in Ableitungen bezw. Erdabzweigungen
m und q der beiden Hauptleitungen eingeschaltet, welche Zweige sich bei e vereinigen
und eine gemeinsame Erdverbindung E2 oder, wie durch punktirte Linien angedeutet, eine
gemeinsame Rückleitung X haben können.
An jeder Station ist ferner ein Signalempfänger D, gewöhnlich ein elektrisches Läutewerk,
mit einer Batterie s eines Ortsstromkreises c verbunden, welcher an zwei Punkten io und 11
geöffnet werden kann und im Ruhezustande entweder an einem oder an beiden Punkten
offen ist.
Die Relais R und R- beeinflussen diesen Ortsstromkreis derart, dafs, wenn ihre beiden
Ankerhebel 13 auf den Contactpunkten 12 liegen, der besagte Stromkreis geschlossen ist,
wodurch der Wecker in Thätigkeit gesetzt wird. Wenn dagegen der Ankerhebel eines der Relais
keinen Contact bildet, so bleibt der Stromkreis offen und es wird kein Signal gegeben.
Die Anordnung der Relais ist bei den einzelnen Stationen verschieden. So ist z. B. bei
Station S (Fig. 3) der Hauptleiter A über ein auf positiven Strom ansprechendes polarisirtes
Relais R und der Hauptleiter B über ein neutrales Relais R2 abgezweigt, welches durch
Ströme beider Richtung, welche den Leiter B beeinflussen, erregt werden kann.
Station S2 hat bei B ebenfalls ein neutrales
Relais, bei A dagegen ein auf negativen Strom ansprechendes polarisirtes Relais. Die dritte
und vierte Station haben bei A neutrale Relais und bei B polarisirte Relais für positiven und
negativen Strom. Die fünfte und sechste Station haben je zwei polarisirte Relais, und zwar
eins für jede Stromrichtung. Ihre Verbindung mit der Leitung ist jedoch an den beiden
Stationen einander entgegengesetzt. Station S7 hat zwei positiv polarisirte Relais und Station Ss
zwei negativ polarisirte Relais.
In dem Stromlauf sind diese Relais nur schematisch dargestellt, und es ist klar, dafs
jede Construction zweckentsprechend sein wird, in welcher ein polarisirter Anker gegen den
Kern der wirkenden Spule gezogen werden kann,· um den localen Stromkreis offen zu
halten, oder in welcher der Anker gleichmäfsig in einer Stellung bleibt, um die locale Leitung
offen zu halten, so lange kein Strom seine Hauptleitung durchfliefst, und in welcher der
Anker, wenn er durch einen Strom der betreffenden Richtung aus dieser Stellung gebracht
worden ist, dieselbe beim Aufhören eines
solchen Stromes wieder einnimmt.
Fig. 4 stellt eine zweckmä'fsige Form eines Relais der letzteren Art dar, von dem nur erwähnt
werden soll, dafs es leicht eingestellt werden kann, damit sein Anker sicher in
die gewünschte Lage zurückkehrt. Zu diesem Zwecke sind die Polschuhe so angeordnet,
dafs der eine etwas weiter als der andere vorsteht. Ein derartiges Relais schliefst den localen
Stromkreis an dem Punkte, welchen es controlirt, bei einem Leitungsstrom solcher Richtung,
dafs der zunächst liegende Polschuh den Anker abstöfst; bei einem Strom entgegengesetzter
Richtung oder bei gar keinem Strom bleibt der locale Stromkreis an dem betreffenden
Punkte dagegen offen.
Die Plus- und Minuszeichen aller polarisirten Relais des Systems geben für das mit der
Centralstation verbundene Leitungsende die Richtung des Stromes an, auf welche die besagten
Relais ansprechen.
Die vier neutralen Relais an den Stationen S1
bis S4 sind gewöhnliche Relais mit nicht polarisirten
Ankern, welche gegen ihre betreffenden Stromschlufsstücke durch eine Feder oder durch ihre eigene Schwere gehalten werden.
Diese Relais öffnen den localen Stromkreis bei jedem sie durchfliefsenden Strom ohne Rücksicht
auf die Richtung desselben. In diesen Relais sind die Contacte 1 1 des localen Stromkreises
von S und S2 und 10 von 53 und Si
gewöhnlich geschlossen, wenn kein Strom durch die Hauptleitung geht. Dieselben werden
jedoch geöffnet, wenn ein Strom beliebiger Richtung durch den Hauptleiter fliefst, mit welchem
sie verbunden sind.
An der Vermittelungsstelle ist eine Stromquelle_ G (Fig. 3 und 11) zum Anrufen vorgesehen
und eine Erdleitung 2s, welche diejenige der Theilnehmerstationen ergänzt. Zum Wechseln
der Stromrichtung dient eine Gruppe von Läutetasten K, von denen jede einer bestimmten
Theilnehtnerstation entspricht. Wenn daher irgend eine Taste heruntergedrückt wird, so
werden die Relais der betreffenden Theilnehmerstation gleichzeitig ein Schliefsen des
localen Stromkreises und dadurch das Abgeben eines Signals verursachen, während die
Relais der anderen Stationen unbeeinflufst bleiben. Taste 1 entspricht z. B. der Station S,
Taste 2 der Station S2, Taste 3 der Station S3
u. s. w.
Wie aus Fig. 3 zu ersehen, sind alle Tasten K mit Ausnahme von 3 und 4 durch die Zweigleitungen
ν mit der Hauptleitung A verbunden, ebenso alle Tasten, mit Ausnahme von 1 und 2
durch die Zweigleitungen χ mit der Hauptleitung B, ferner alle Tasten mit Ausnahme
von 5 und 6 durch die Zweigleitungen tv mit der Erdleitung E. Jede Taste ist ferner durch
die Zweigleitungen Y und Z mit dem positiven und negativen Pol des Stromerzeugers G verbunden.
Bei jeder Taste sind jedoch die Stromschlufsstücke in anderer Weise angeordnet, so dafs durch Niederdrücken einer jeden Taste
eine Stromcombination durch die Leitungen
geschickt wird, welche von denjenigen aller anderen Tasten verschieden ist.
In dem Taster ι sind die Contacte so angeordnet,
dafs bei Niederdrücken desselben der Leiter A mit dem positiven Pol der Stromquelle
bei den Gontacten ν und y und der negative .Pol der Stromquelle mit den Erdleitungscontacten
\ und n> verbunden wird, während der Leiter B unverbunden bleibt.
Auf diese Weise wird ein positiver Strom über A und durch alle 4-Relais nach allen parallel
geschalteten Theilnehmerstationen gesendet, welcher durch die Erddrähte an den besagten
Stationen zurückgeleitet wird. Da aber kein Strom über Leiter B gesendet wird, bleiben
alle acht .B-Relais unbeeinflufst. Unter diesen Umständen wird auf Station 5 das Relais R
die offene Stelle io seiner localen Leitung schliefsen, und da die Stelle ii bereits durch
die normale Lage des Ankers des Relais i?2, welche nicht verändert wurde, geschlossen ist,
so ist der locale Stromkreis c der Station S geschlossen, und der Wecker an dieser Station
ertönt.
Station 52 wird dagegen nicht angerufen
werden, da die positiven Ströme keinen Einflufs auf das dortige negativ polarisirte Relais i?
ausüben, ihr localer Stromkreis bleibt offen; Station S3 wird nicht angerufen, weil der
positive Strom des Leiters A nur den Anker des neutralen Relais R anziehen kann und so
den localen Stromkreis (welcher bereits an Punkt . 11 offen ist) an der anderen Stelle io
unterbricht. Station S* empfängt aus demselben
Grunde kein Signal, S5 wird nicht angerufen,
weil der besagte Stromkeis bei ii offen bleibt, obgleich das positive Relais von
Leitung A den Contact io seiner localen Leitung
schliefst, da Leiter B stromlos ist. Station Sä wird nicht angerufen, weil keines der
Relais bethätigt wird, da Relais R negativ polarisirt und R'2 stromlos ist, ebensowenig
Station S7, weil R allein bethätigt wird, und auch Station 8 nicht, weil beide Relais für
negativen Strom construirt sind. Die Wirkungsweise des Tasters 2 ist wie die des
Tasters i, nur dafs die Pole des Inductors umgekehrt sind, d. h. der negative Pol ist mit
Leiter A bei \ und ν und der positive Pol mit
Erde bei y und w> verbunden. Leiter B bleibt
wiederum unverbunden.
Die ßethätigung dieses Tasters sendet einen negativen Strom durch den Hauptleiter A und
keinen Strom durch B. Da dies die Combination ist, welcher die Relais der Theilnehmerstation
S2 entsprechen, so schliefsen sie gemeinschaftlich ihren localen Stromkreis, und
die Glocke dieser Station wird läuten. Der W'ecker auf Station 5 wird nicht ansprechen,
da sein localer Stromkreis bei dem Relais R des Leiters A offen bleibt, und die Glocken an
allen anderen Stationen werden nicht wecken, weil ihre localen Stromkreise an dem Relais R2
der Leitung B offen bleiben.
Die Bethätigung der Tasten 3 und 4 ist
eine Wiederholung der Wirkungsweise der Tasten 1 und 2, nur dafs die positiven und
negativen Ströme über Leiter B gesendet werden und Leiter A unverbunden bleibt. Es
werden daher diese Tasten die Stationen S3 und 5* anläuten.
Die fünfte Taste verbindet den Hauptleiter A mit dem positiven Pole der Stromquelle G und
den Leiter B mit dem negativen Pole desselben , die Erdleitung wird freigelassen. Die
beiden Hauptleiter sind infolge dessen mit einander in Hintereinanderschaltung verbunden
und stehen auch mit dem Inductor in Verbindung, und es fliefst in beiden ein Strom,
dessen Richtung im Draht A positiv und im Draht B negativ ist. Da das A-Relais der
Theilnehmerstation S5 positiv polarisirt und
das B-Relais negativ polarisirt ist, verursacht das Zusammenwirken beider ein Schliefsen des
localen Stromkreises c, und das Signal wird daher nur an dieser Station gegeben werden.
Keine andere Station kann durch diese Combination beeinflufst werden. Bei Station S
öffnet das Relais R2 die locale Leitung, während Relais R dieselbe geschlossen hält. Bei Station
S2 hat Relais R die locale Leitung offen, bei S3 und S6 wird die locale Leitung an
beiden Stellen offen sein, bei S4 wird sie bei Contact 10 offen sein, bei S1 wird sie am
Punkte 11 des Relais R2 und bei Ss bei
Punkt 10 des Relais R offen bleiben.
Taste 6 wirkt in ähnlicher Weise, jedoch ist der Strom in beiden Leitungen umgekehrt,
und da die Relais der Station S6 für diese Combination eines negativen Stromes in Leiter A
und eines positiven in Leiter B eingerichtet sind, wird die Glocke bei Se' ertönen. Die
Taster 7 und 8 werden die positiven bezw. die negativen Pole mit den beiden Hauptleitern
in Parallelschaltung verbinden und in jedem Falle die Erdleitung mit dem verbleibenden
Inductorpql. Bei S1 wird das Signal in beiden Hauptleitungen durch positive Ströme
und bei S8 in beiden Hauptleitungen durch negative Ströme gegeben werden. Aus Vorstehendem
geht hervor, dafs jede Taste nur eine bestimmte, von denen der anderen Tasten verschiedene Stromcombination vermittelt, so
dafs jede Theilnehmerstation nur für eine bestimmte und von anderen Strömen verschiedene
Stromcombination empfänglich ist, so dafs die Handhabung irgend einer besonderen Taste
immer das Signal an der Ihr entsprechenden Station erzeugt, aber an keiner anderen.
Das Princip der Anordnung der Hauptleiter dieses Signalsystems kann durch Fig. 1 veranschaulicht
werden. In dieser Figur stellen A
und B die beiden Leiter der Schleife dar, von welchen in jeder Station die betreffenden
Relais in den Abzweigungen zur Erde E2 liegen. Wie aus Fig. ι und 2 ersichtlich,
können Ströme beider Richtungen zwischen A und E2 fliefsen, z. B. von Tasten 1 und 2
über A nach den verschiedenen Erdleitungen der Theilnehmerstationen, von den Tasten 3
und 4 zwischen B und E2, von Tasten 5 und 6 zwischen A und B in beiden Richtungen
und von Tasten 7 und 8 über A und B nach E in beiden Richtungen. Falls
nolhwendig, können noch vier weitere Combinationen angewendet werden , wie später
dargelegt werden wird, ohne von diesem Princip abzuweichen.
Die bis jetzt behandelten acht Combinationsformen des Signalstromes sind in Tabellenform
in Fig. 2 dargestellt, welche keiner weiteren Erläuterung bedarf.
Eine eingehendere Betrachtung der Relaiscombinationen wird die aufserordentliche Wichtigkeit
der nicht polarisirten oder neutralen Relais in den ersten vier Stationen erweisen. Die
acht Stationen können in zwei Gruppen zerlegt werden, wovon eine die ersten vier Stationen
umfafst, welche durch Strom in einer einzelnen Leitung bethätigt werden, während die andere
Gruppe die letzten vier Stationen einschliefst, welche in den beiden Hauptleitern durch
Ströme verschiedener Combination in Bezug auf Polarität nach Wahl bethätigt werden.
Soweit die beliebige Bethätigung der ersten vier Stationen in Betracht kommt, sind die
neutralen Relais nicht erforderlich, jedoch würde jede der Stromcombinationen für die
letzten vier Leitungen eine der ersten vier Stationen anrufen, wenn sich nicht der verhindernde
Einflufs der eingeschalteten neutralen Relais fühlbar machen würde.
Die Anrufvorrichtung kann indessen auch ohne solche neutralen Relais praktisch verwendet
werden, und die Fig. 5 und 7 stellen zwei verschiedene Methoden zur Verhinderung
der Beeinflussung der ersten vier Stromcombinationen durch die letzten vier Stromcombinationen
dar. Durch diese beiden verschiedenen Systeme wird weder eine Aenderung in der Schalttafel der Stromcombinatioen in dem
Inductor oder in der Tasteranordnung noch in den Apparaten der Stationen 5 bis incl. 8
veranlafst.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich, sind bei jeder der ersten vier Stationen S, S2, S3 und S4 die
beiden Relais R und R'2 polarisirt und jedes mit doppelten Wickelungen versehen. Die
eine Wickelung eines jeden Relais steht in Verbindung mit der Leitung A, die zweite
Wickelung eines jeden Relais mit der Leitung B. Die beiden Relais R und R2 der Sprechstelle S
sind positiv polarisirt, d. h. die Verbindung der Wickelungen der Relais. JR und R2 ist derart
mit der Leitung A bewirkt, dafs, wenn ein positiver Strom von dieser Leitung durch die
Wickelungen gesendet wird, in den Relais R und R2 ein positiver Pol erzeugt wird, welcher
die beiden Anker 13 abstöfst und den localen Weckerstromkreis schliefst. . .
Ein negativer Strom, welcher von der Leitung A durch die ^.-Wickelungen der Relais R ■
und -R2 gesendet wird, wird dagegen einen
negativen Pol erzeugen und die Anker der beiden Relais werden in ihrer Ruhelage verbleiben.
Die beiden Wickelungen der Relais R und R2
der Sprechstelle S, welche mit B verbunden sind, seien die B-Wickelungen der betreffenden
Sprechstelle genannt. Diese J3-Wickelungen sind nun auf den Relais so angeordnet und
mit der Leitung B derart verbunden, dafs, wenn ein positiver Strom von der Leitung B
aus durch diese Wickelungen kreist, in dem i?-Relais ein negativer Pol erzeugt wird und
in dem Relais R2 ein positiver Pol. Es haben also diese beiden B-Wickelungen der Relais R
und R2 eine entgegengesetzte Wirkung, derart, dafs in einem Fall die richtige Polarität erzeugt
wird, um das Relais zum Functioniren zu bringen, während in dem anderen Fall die
entgegengesetzte Polarität erzeugt wird, und das Relais an der Bewegung verhindert wird.
Diese entgegengesetzten Pole der Relais R und R2 werden durch die B-Wickelungen der
Station S sowohl mit einem positiven, als auch einem negativen Strom erzeugt. Mithin folgt
aus der Anordnung dieser Wickelungen, dafs, da beide Relais nur auf positiven Strom aus
den ^4-Wickelungen ansprechen, nur bei Sendung
eines solchen Stromes die Contacte geschlossen werden können. Sobald entweder ein positiver oder ein negativer Strom in den
E-Wickelungen der Relais R und R2 kreist,
können in keinem Falle beide Contacte des localen Stromkreises geschlossen werden.
In einer ähnlichen Weise sind die Wickelungen der Relais R und R2 der Sprechstelle
S2 angeordnet. Die A-Wickelungen dieser Relais der Station S2 sind derart angeordnet,
dafs in jedem Relais bei Sendung eines negativen Stromes ein negativer Pol erzeugt wird.
Die Relais sind auch negativ polarisirt, so dafs bei Sendung eines Stromes beide Anker an
den Stellen 10 und 11 geschlossen werden.
Wird dagegen ein positiver Strom von A durch diese Wickelungen gesendet, so werden positive
Pole erzeugt und die Anker bleiben angezogen. Die B- Wickelungen der Relais R
und R2 der Sprechstelle S2 sind derart verbunden,
dafs bei einem positiven Strom von der Leitung B im Relais R ein negativer Pol
erzeugt wird, im Relais R2 dagegen ein positiver Pol. Wenn ein negativer Strom
von der Leitung B durch die Wickelungen B gesendet wird , wird dagegen durch
diese Wickelungen ein positiver Pol im Relais R und ein negativer Pol im Relais i?2 der Station
S'2 erzeugt. Es folgt wiederum, dafs, sobald Strom aus der B-Leitung durch diese
Relaiswickelungen zur Erde geht, also entgegengesetzte Pole hierdurch bei den Relais R
und R2 der Sprechstelle S'2 erzeugt werden, immer in einem Relais die Wirkungen eines
etwa in den 4-Wickelungen derselben Station
kreisenden Stromes aufgehoben werden und mithin ein Contact nicht geschlossen wird.
Bei Station 3 sind die Schaltungen analog den beiden ersten, nur mit dem Unterschiede,
dafs die beiden Relais der Station S3 positiv polarisirt sind und auf positiven Strom aus
den JB-Wickelungen dieser Relais ansprechen.
Negativer Strom in den B-Wickelungen würde ■ negative Pole erzeugen und ein Abstofsen der
Anker verhindern. Die .4-Wickelungen der Relais der Station S^ sind wiederum derart
mit der. ,4-Leitung verbunden, dafs, sei es mit
positivem oder negativem Strom, in dem einen Relais ein positiver Pol, in dem anderen Relais
ein negativer Pol erzeugt wird, wodurch die Wirkungen eines etwa in den 23-Wickelungen
kreisenden Stromes derselben Sprechstelle immer in einem Relais mindestens neutralisirt werden,
mithin auch keine Signalabgabe erfolgen kann.
Bei der Sprechstelle S4 hat man den gleichen Fall wie bei der Station S2, mit dem Unterschiede,
dafs die Relais negativ polarisirt sind und auf negativen Strom in den B -Wickelungen
ansprechen. Positiver Strom, in den B-Wickelungen kreisend, würde positive Pole
erzeugen und ein Abstofsen der Anker verhindern.
Die 4-Wickelungen der Station Si sind derart
angeordnet, dafs bei einem positiven Strom von der Leitung A das Relais R einen negativen
Pol, dagegen das Relais i?2 einen positiven Pol erzeugt. Bei negativem Strom in
den A-Wickelungen entsteht dagegen in dem Relais R ein positiver Pol, in dem Relais i?2
ein negativer Pol. Es geht hieraus gleichfalls wieder hervor, dafs die A-Wickelungen etwaige
Wirkungen eines Stromes in den B-Wickelungen der Sprechstelle S* aufheben.
Es ist also einleuchtend, dafs die ersten vier Stationen, wie in Fig. 5 angeordnet, ihren
eigenen Stromcombinationen, bei welchen in einem Hauptleiter ein Strom fliefst, wählbar
entsprechen und dafs bei den Combinationen 5 und 6 nach Fig. 2, welche entgegengesetzt gerichtete
Ströme in den beiden Hauptleitern haben, die Wirkung in den Relais R'2 bei
Station 5 bis S4 neutralisirt wird, weshalb diese Combination nur die Stellen 10 der
localen Weckstromkreise schliefsen werden. Bei den Stromcombinationen 7 und 8, welche
gleiche Richtung in beiden Hauptleitern haben, wird die Wirkung bei den Stationen S bis S4
in den Relais R aufgehoben, so dafs diese Combinationen nur die Stellen 11 der localen
Weckstromkreise schliefsen werden. An den ersten vier Stationen schützen diese polarisirten
Relais mit doppelter Wirkung die Läutewerke daher hinreichend vor einer Bethätigung durch
die Stromcombinationen, welche die übrigen vier Stationen anläuten, und die Signale der
acht Stationen können wählbar und unabhängig von einander bethätigt werden.
In diesem System ist es ein wesentliches Erfordernifs, dafs die neutralen Relais in den
ersten vier Stationen des Stromlaufes nach Fig. 3 bei 11 geschlossen sind, wenn die betreffenden
Hauptleitungen, von welchen die neutralen Relais abgezweigt sind , stromlos
sind, dafs die Relais diesen Ortsstromkreis jedoch bei einem Strom beliebiger Polarität
unterbrechen. Bei der in Fig. 7 dargestellten Anordnung ist dies Erfordernifs durch
polarisirte Relais mit doppelten Contacten erfüllt.
Fig. 6 zeigt die Hauptbestandtheile eines solchen Relais. Der Elektromagnet M besitzt
einen polarisirten Anker, welcher an seinem einen Pol drehbar gelagert ist, während sein
anderer Pol in dem magnetischen Felde des Kernes liegt. Ein fester Anschlag 20 hat ein
Stromschiufsstück 21, gegen welches durch die
Feder r ein um den Zapfen 25 drehbarer Contacthebel 22 gedrückt wird. Ein am Anker
angebrachter Arm b bildet bei 11 Contact mit dem besagten Hebel. Diese Theile sind so
eingestellt, dafs die zwischen dem Ankerpol N und dem Kerne des Elektromagneten M bestehende
magnetische Anziehung'zwar genügend stark ist, um den Contact zwischen dem Arm b
und dem Hebel 22 aufrecht zu erhalten, jedoch den Contact zwischen dem letzteren und dem
StromschlufsstUck 21 entgegen der Zugkraft
der Feder r nicht zu unterbrechen vermag.
Wird nun durch M ein Strom in einer solchen Richtung geschickt, dafs er einen S-PoI
in dem dem iV-Ankerpole gegenüberliegenden Kerne erzeugen würde, so wird die Anziehung
verstärkt und der Contact bei 21 unterbrochen werden, während der Anker, falls der Strom
entgegengesetzte Richtung hat, zurückgestofsen und der locale Stromkreis c bei 1 1 unterbrochen
werden wird.
Ein Relais dieser Art wird deshalb seinen localen Stromkreis nur dann geschlossen halten,
wenn kein Strom durch seine Spule fliefst, denselben aber öffnen, wenn ein Strom beliebiger
Richtung kursirt.
In Fig. 7 ist bei den Theilnehmerstationen S, S'2, S3 und S4 ein derartiges Relais an Stelle
des neutralen Relais gesetzt. Da diese Anordnung aber sonst nicht von der in Fig. 3 an-
gegebenen abweicht, ist eine weitere Beschreibung oder Erläuterung derselben nicht nothwendig.
Bei der praktischen Anwendung der angeführten Principien auf eine Leitung mit mehreren Theilnehmern ist es empfehlenswerth,
zwei der Stromcombinationen für die Sperrvorrichtungen, welche sich an allen Stationen
vorfinden, zu verwenden.
Bei der in Fig. 2 und 3 dargestellten Anordnung waren die siebenten und achten Stromcombinationen
für diesen Zweck geeignet, nämlich ein positiver Strom über beide Leiter A
und B zum Sperren der Telephonapparate an den nicht angerufenen Stationen und ein negativer Strom über beide Leitungen zum Auslösen
der Sperrung.
Es bleiben also sechs Combinationen zum wählbaren Anrufen von Stationen übrig. Wenn
keine weiteren Combinationen hinzugefügt werden, ist die Zahl der Stationen daher auf sechs
beschränkt, was gewöhnlich für eine einzelne Leitung genügend ist.
Die Sperrvorrichtung des Telephons und ein mit derselben verbundenes Signal, welches das
Besetztsein der Leitung anzeigt, ist in Gemeinschaft mit den anderen Stationsapparaten in
den Fig. 8, 8a, 8 b und 9 dargestellt.
In denselben ist aufser den Relais R und R2
noch ein weiterer elektromagnetischer Apparat R3 bei jeder Theilnehmerstation in die Leitung
eingeschaltet. Eine Hälfte seiner Wickelung liegt in dem Erdzweig m des Relais R und
die andere Hälfte in dem Erdzweig q des Relais R-. Diese Instrumente entsprechen bei
allen Stationen gleichzeitig den Sperr- und Auslösungsströmen. Sie bleiben jedoch den
Anrufstromcombinationen gegenüber (mit Ausnahme der noch anzuführenden Fälle) wirkungslos.
Die Sperrvorrichtung R3 besteht im wesentlichen aus zwei elektromagnetischen Spulen 40
und 41 (Fig. 8a und 8 b), deren gleiche Kernenden durch Querstücke r2 und r3 aus weichem
Eisen verbunden sind, auf welche zwei Polschuhe h und f aus weichem Eisen aufgesetzt
sind. Der bei 42 (Fig. 8 a) aufgehängte polarisirte Anker j liegt mit seinem einen Pol, ζ. Β.
dem iV-Pol, zwischen den Polstücken h undy
und ist so angeordnet, dafs er sich unter dem Einflüsse derselben nach der einen oder anderen
Seite bewegen kann.
Wenn ein Strom nur durch die Spule 40 geht, werden die magnetischen Kraftlinien durch
die Querslücke r2 r3 und den Kern der Spule 41
kurz geschlossen werden, so dafs in den Polstücken h und f nur wenig Wirkung verspürt
wird. Wenn ein Strom nur durch die Spule 41 geht, werden die magnetischen Kraftlinien
ähnlich kurz geschlossen, und es wird wiederum wenig Wirkung in den Polstücken wahrgenommen
werden.
Wenn ferner in den Spulen 40 und 41 ein
Strom in solcher Richtung fliefst, dafs keine freien Pole erzeugt werden, werden die Querstücke
r2 und r3 sehr wenig in Bezug auf Polarität beeinflufst. Wenn dagegen auf die
Spulen 40 und 41 ein Strom in solcher Richtung einwirkt, dafs sich freie Pole bilden, wie
es der Fall sein wird, wenn die siebenten und achten Stromcombinationen benutzt werden,
so werden bei h und f die freien Pole in voller Stärke und entgegengesetzter Polarität
gebildet werden. Der polarisirte Anker j verbleibt in der Nähe der Polstücke h oder f in
der Ruhelage, und dieselbe wird bei Strom, welcher nur durch Spule 40 oder 41 fliefst,
nicht verschoben oder verändert werden. Dies ist auch nicht der Fall, wenn der Strom durch
beide Rollen fliefst, wenn die Stromrichtungen derartige sind, dafs die magnetischen Kraftlinien
in dem magnetischen Stromkreise durch die Querstücke r2 r3 ohne äufsere Wirkung verlaufen.
Wenn aber die Wirkung des Stromes in Spule 40 derjenigen des Stromes in Spule 41
entgegen ist, werden die freien Pole bei h und f das freie Ende des polarisirten Ankers j
nach rechts oder links bewegen, je nachdem die Polarität der Pole der des Ankers gleich
oder entgegengesetzt ist. Wie schon in Fig. 9 angedeutet, kann dieser Hülfsapparat zur Bethätigung
der Sperrung und eines sichtbaren Signals, welches das Besetztsein der Leitung anzeigt, benuzt werden.
Dies kann natürlich auf verschiedene Weise durchgeführt werden; die in Fig. 9 dargestellte
Anordnung ist jedoch einfach und klar. Nach derselben wird nach der durch Patent Nr. 94790
geschützten Schaltung das freie Ende des polarisirten Ankers j selbst als Sperrklinke verwendet.
In Fig. 9 ist der Telephonapparat als bei Station S'2- gesperrt dargestellt. Der
Anker ist hier nach links bewegt und legt sich über einen auf dem Umschaltehebel L angebrachten
Stift j3, so' dafs dieser Hebel nicht bewegt werden kann, selbst wenn er vom
Gewicht des Telephons T befreit wird. Da aber bei Station S3 der Apparat frei ist und
als nicht besetzt dargestellt ist, ist hier der Anker nach der rechten Seite herumgelegt, so
dafs der Stift j3 freigegeben ist. Das das Besetztsein anzeigende Signal X ist als eine mit
B bedruckte Scheibe dargestellt, welche an der Verlängerung J* des Ankers befestigt ist
und hinter einer mit einer Oeffnung versehenen Scheibe j5 liegt. Die Signalscheibe wird hinter
der Oeffnung sichtbar, wenn der Anker seine Sperrstellung einnimmt, während sie verschwindet,
wenn der Anker seine Auslösungsstellung einnimmt.
Der Strom fliefst bei dieser Anordnung (Fig. 9) vom Leiter A jeder Theilnehmerstation
durch Relais R und eine Spule des Magneten R3
, zur Erde und von Leiter B durch Relais R'2
und die andere. Spule des Magneten R3 nach der Erde. Unter diesen Umständen kann die
Sperrvorrichtung nicht unter dem Einflufs eines Stromes in einem Leiter allein in Thätigkeit
treten , sondern sie wirkt nur bei einer Combination , durch welche entweder ein positiver
oder ein negativer Strom beide Leitungen passirt.
Es wird ferner in den Fig. 8 und 9 ein Zweig des Ortsstromkreises veranschaulicht,
welcher an jeder Station im Nebenschlufs zu dem Wecker liegt. Derselbe zweigt von der
localen Leitung 16 (Fig. 9) an einer Seite des Weckers ab, geht dann durch Draht 26 nach
der Wickelung des einen Polstückes h des Hülfsmagneten Rs, dann durch Draht 28 nach
der Wickelung des anderen Polstückes / und durch Draht 27 zurück nach Leiter 16, jedoch
an der anderen Seite des Weckers.
Die Richtung der Wickelung der Polstücke h und f ist eine solche, dafs, wenn beim Anruf
irgend einer Station der Localstromkreis c derselben durch das Zusammenwirken seiner
Relais R i?2 geschlossen wird, ein Theil des
Stromes von der Localbatterie s durch die Zweigleitung und um die besagten Polstücke
geht, wodurch in demselben unabhängig von den Leitungsströmen in den Hauptleiterspulen
40, 41 entgegengesetzte Polaritäten erzeugt werden, welche infolge ihrer Richtung den
Anker j in seine Auslösungsstellung bringen.
Infolge dieser Anordnungen können alle Stationen des allgemeinen Stromkreises durch
Anwendung der vorbeschriebenen Sperrstromcombinationen gleichzeitig gesperrt werden,
und wenn die gewünschte Station angerufen wird, kann nur der Telephonapparat dieser
Station durch die Einwirkung des localen Weckstromes auf die Polstücke h und f ausgelöst
werden. Die Localbatterie einer solchen Station läutet, wenn ihr Stromkreis geschlossen
ist, die Glocke durch den Strom in einer ihrer Abzweigungen und löst ihren Apparat durch
den Strom in der anderen aus. Da die localen Leitungen der anderen Stationen nicht geschlossen
sind, so werden an denselben die Apparate nicht ausgelöst.
Fig. 8 zeigt eine schematische Darstellung der elektrischen Anordnung einer Leitung mit
sechs Theilnehmerstationen und einer Centralstation nebst den wie gewöhnlich verbundenen
Apparaten der letzteren und giebt eine Methode an, nach welcher ankommende Signale vermittelt
werden können.
Der Umschaltestöpsel P, welcher in die Klinke J pafst, besitzt zwei Leitungen A2B-,
die mit den Anrufschlüsseln verbunden sind. / ist eine differential gewundene Klappe, G2 ist
eine für gewöhnlich eingeschaltete Stromquelle. Die Klappenleitung führt von dem abhebbaren
Klinkencontact des Hauptleiters A durch eine der erwähnten differentialen Wickelungen 31,
dann zurück durch die andere Wickelung 32 nach dem abnehmbaren Klinkencontact des
Leiters B. An dem Punkt 60 ist zwischen den beiden Wickelungen ein Draht 30 eingeschaltet,
welcher nach der Stromquelle G2 führt, deren anderer Pol an Erde gelegen ist.
Die Richtung der Klappenankerwickelungen ist eine solche, dafs der Strom der Stromquelle
G'2 um den Kern in beiden Richtungen fliefst und zu gleichen Theilen in die Hauptleiter
A und B übergeht, von wo er durch die Erdverbindung £"2 der verschiedenen Theilnehmerstationen
zurückgeleitet wird.
Der von der Stromquelle G2 nach den beiden Hauptleitern fliefsende Strom ist als
negativer angegeben. Dies geschieht, damit der erwähnte Strom mit den Auslösungsströmen
auf beiden Leitungen übereinstimmt und nicht die normal an den Theilnehmerstationen bestehenden
Verhältnisse stört.
An jeder Theilnehmerstation ist hinter dem Telephonumschaltehaken L eine Contactfeder d,
welche Erdverbindung hat, in der Weise angebracht, dafs sie den Haken nicht berührt,
wenn derselbe in einer seiner beiden Grenzstellungen ist, dafs sie aber als Reibungscontact
dient und für einen Augenblick eine Erdverbindung von geringem Widerstand mit dem Hebel
und infolge dessen auch mit dem Hauptleiter herstellen kann, wenn sich der erwähnte Hebel
in der einen oder der anderen Richtung bewegt.
Wenn also die Leitung nicht zum Sprechen benutzt wird und die Telephone an allen Stationen
an ihren bezw. Haken angehängt sind, sendet die Stromquelle G2 einen negativen
Strom differential durch die Klappe und gleichmäfsig über beide in Parallelschaltung liegende
Hauptleitungen.
Die Abnahme irgend eines Telephons von seinem Haken führt eine augenblickliche unmittelbare
Verbindung zwischen dem Hauptleiter B und der Erde herbei, wodurch der Widerstand des erwähnten Leiters plötzlich
verringert und ein starkes Ueberwiegen des Theiles des Stromes, der durch die B-Wickelung
der Klappe fliefst, verursacht wird. Der Kern der Klappe wird infolge dessen magnetisirt,
sein Anker angezogen, die Nummernscheibe ausgelöst und auf diese Weise das Signal
gegeben.
Der Beamte stöpselt nun die Abfrageklinke und setzt sich durch Umlegung seines Sprechtasters
mit dem Theilnehmer in Verbindung.
Wenn eine Theilnehmerstation angerufen werden soll, wird der Stöpsel P in die Klinke /
gesteckt, wodurch die Klappe ausgeschaltet wird und die Taster K mit der betreffenden
Leitung verbunden werden. Taster 7 (Fig. 3)
oder die Taste, welche einen positiven Strom über beide in Parallelschaltung .befindliche
Hauptleitungen sendet, wird sodann niedergedrückt und sperrt die Apparate an allen
Stationen, ohne irgend einen der Stationswecker zu bethätigen. Dann wird der der gewünschten
Station entsprechende Taster heruntergedrückt, was ein Läuten der Glocke und eine Auslösung des Telephons an dieser Station
vermittelst der daselbst befindlichen Localbatterie herbeiführt, ohne dafs die Wecker
oder Sperrvorrichtungen irgend einer der anderen Stationen in Mitleidenschaft gezogen
werden.
Bei Beendigung des Gespräches wird Taste 8 (Fig. 3) oder die den Auslösungsstrom bethätigende
Taste heruntergedrückt, d. h. ein negativer Strom wird durch beide in Parallelschaltung
befindlichen Leitungen geschickt, um die Sperrung der Apparate an allen Stationen
wieder aufzuheben.
Obgleich, wie erläutert worden ist, die bisher erwähnten acht Stromcombinationen für den
gewöhnlichen Gebrauch genügen, braucht man sich nicht auf dieselben zu beschränken , sondern
kann nach Bedarf weitere hinzufügen.
Die Tabelle von Fig. ι ο zeigt vier weitere Stromcombinationen, welche nutzbar gemacht
werden können, und der Stromlauf in Fig. 11 stellt eine Leitung von zwölf Theilnehmerstationen
dar, welche alle mit Hülfe dieser Combinationen nach Wahl angerufen werden
können. Der Einfachheit wegen sind die Sperrvorrichtungen in Fig. 11 weggelassen , es
ist aber klar, dafs diese Anordnung einem Stromkreis von zehn Stationen entspricht, von
denen jede mit den bereits beschriebenen Sperrvorrichtungen versehen sein würde.
Die weiteren vier Stromcombinationen sind diejenigen, welche in Fig. 10 als die 7., 8., 9.
und 10. aufgeführt sind. Die siebente und achte Combination der ursprünglichen Tabelle
Fig. 2 sind hier in die elfte und zwölfte Stelle gesetzt worden, da es bei dieser Anordnung
passend ist, auch diese besonderen Combinationen zur Bethätigung der Sperr- und Auslösungsvorrichtungen
zu verwenden.
In Fig. 11 sind jedoch die Sperrvorrichtungen und ihre Verbindungen nicht angegeben, da
sie in keiner Weise von den bereits beschriebenen abweichen. Die Skizze zeigt einfach,
wie die Rufapparate weiterer Theilnehmerstationen den acht der Fig. 3 hinzugefügt und
wie sie nach Wahl bethätigt werden können. Nr. 7 der in der Tabelle der Fig. 10 angegebenen
weiteren Combinationen wird durch ein Niederdrücken der Taste 7 erzeugt, wodurch
der Hauptleiter A und die Erdleitung der Centralstation beide an den negativen Pol η
und Hauptleiter -B an den positiven Pol ρ der
Stromquelle G angeschlossen werden. Hierdurch wird die Stromquelle in zwei Leitungen
eingeschaltet, d. h. in eine Schleifenleitung, welche beide Hauptleiter benutzt, und in eine
Erdleitung, welche von der Erde der Centralstation nach der Erde der Theilnehmerstation:
geht. Der Anrufapparat für Theilnehmerstation S1 ist so eingerichtet, dafs nur ihr
Läutewerk allein durch diese Combination bethätigt wird. Dasselbe hat ein negatives Relais
R in dem Erdzweig von dem Hauptleiter A, kein Relais in den Zweig q vom
Hauptleiter B und ein positives Relais R2 in der gemeinsamen Erdleitung E2, welche durch
die Verbindung der beiden Erdableitungen bei e gebildet wurde.
Der locale Stromkreis c wird bei den durch die beiden Relais beherrschten Punkten 10
und 11 geschlossen werden und infolge dessen die Glocke D zum Läuten gebracht.
Combinationen 8, g und 10 werden durch die Bethätigung der Tasten 8, 9 und 10 gegeben
und läuten die bezüglichen Theilnehmerstationen S8, S9 und S10 an.
Die Anordnung der Tastenstromkreise und der Weckapparate an den Theilnehmerstationen
für diese Combinationen ist der für Nr. 7 ähnlich, nur dafs die Gruppirung der Ströme
geändert ist. Taster 8 verbindet z. B. Leiter A und den Erddraht E mit dem positiven Pol
der Stromquelle und Leiter B mit dem negativen Pol derselben, so dafs ein positiver Strom
in der Schleifenleitung durch das positiv polarisirte Relais R und ein negativer Strom in dem
geschlossenen Erdstromkreis des Leiters B, in welchen das negative Relais B2 bei Station S8
eingeschaltet ist, fliefst.
Die Bethätigung des Tasters 9 für Theilnehmerstalion
S9 schickt einen positiven Strom über A und einen negativen über B in die
Schleifenleitung, welche das negative Relais R2 von B enthält, und ferner einen positiven Strom
in die an Erde gelegte Leitung über den Hauptleiter A, welche das positive Relais R2
enthält, da in diesem Falle der positive Pol der Stromquelle mit A und der negative Pol
mit B und der Erde verbunden ist. Taster 10, welcher den positiven Pol der Stromquelle
mit B und E und den negativen Pol mit A verbindet, wird einen positiven Strom über B
und einen negativen über A in die Schleifenleitung senden, welche das positive Relais R-enthält,
und einen negativen Strom in die Erdleitung, für welche A den einzigen Hauptleiter
bildet, welcher das negative Relais R enthält, und das Anrufsignal wird bei Theilnehmerstation S10 gegeben werden.
Es sei erwähnt, dafs die Relaisverbindungen der ersten vier und der letzten zwei
Stationen nicht von den in Fig. 3 veranschaulichten abweichen. Bei den anderen sechs
Stationen ist eins der beiden Relais in den
gemeinsamen Erddraht, welcher von e nach E'2
führt, eingeschaltet, was auch bei denen für die Stationen 5 und 6 zutrifft. Die dort angeordneten
Relais i?2 sind neutrale Relais oder solche, welche allen Strömen von genügender
Stärke, welche daselbst nach der Erde gehen, ohne Unterschied der Richtung entsprechen.
Ein Ausgleichswiderstand Z ist bei jeder Station in dem Zweige der Dreileitererdverbindung
vorgesehen, welcher nicht von einem der beiden Relais benutzt wird, und es ist
empfehlenswerth, die Gröfse dieses Widerstandes dem des einen Relais gleich zu machen,
so dafs an jeder Station die zwischen dem Verbindungspunkte der Hauptleiter A und B
und dem Erddraht E'2 bestehenden Widerstände gleich sind. Die Einschaltung der genannten
Widerstände Z dient zur symmetrischen Vertheilung der verschiedenen Ströme
über alle Stationen.
Die Localbatterie s jeder Theilnehmerstation
kann, falls erwünscht, wie in Fig. 9 angegeben, gleichzeitig zur Lieferung von Strömen für
das Mikrophon Tr benutzt werden.
Die beschriebenen Einrichtungen lassen sich nicht nur für den Anschlufs von Theilnehmern
an eine gemeinsame Vermittelungsstelle, sondern auch dann verwenden, wenn jeder Theilnehmer
der gemeinsamen Leitung mit den erforderlichen Ruftastern zum Senden der beschriebenen
Stromcombination versehen ist. Natürlich könnte an Stelle einzelner Ruftaster auch eine
einzige Vorrichtung, beispielsweise ein Kurbelumschalter, benutzt werden, um die erforderliche
Stromcombination in die Schleifenleitung zu senden.
Ebenso könnte, ohne dafs am Wesen der Erfindung etwas geändert wird, der Localstromkreis
mit Ruhestrom anstatt mit Arbeitsstrom arbeiten, so dafs dann bei Anruf der Theilnehmer etc. der Stromkreis nicht geschlossen,
sondern geöffnet wird.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Anrufen einer beliebigen Fernsprechstelle von mehreren auf derselben
Schleifenleitung liegenden Sprechstellen, gekennzeichnet durch zwei auf jeder Station
angebrachte, den Ortsstromkreis der Anrufvorrichtung beherrschende Relais (R R2J,
die mit den beiden Leitern (A B) der Schleife und der Erde so verbunden sind
dafs mittelst eines der anzurufenden Station entsprechenden Tasters (K) eine bestimmte
Stromcombination durch die Leitungen geschickt werden kann, welche so auf die Relais der angerufenen Stelle einwirken,
dafs sie nur den Ortsstromkreis dieser Station schliefsen bezw. öffnen.
2. Bei der zu 1. gekennzeichneten Vorrichtung ein Sperrungsrelais (R3), Fig. 9, bestehend
aus zwei Spulen und einem geschlossenen Eisenring mit freien Polansätzen ff h) derart, dafs nur durch zwei gleichgerichtete
Ströme positiver oder negativer Richtung Folgepole erzeugt werden, die den polarisirten Anker nach der durch
Patent Nr. 94790 geschützten Schaltung so umlegen, dafs er eine Sperrung und spätere
Entsperrung der Hakenumschalter derTheilnehmerstellen
zu dem Zwecke bewirkt, bei Benutzung der Schleifenleitung durch den einen Theilnehmer ein Anrufen durch einen
zweiten Theilnehmer zu verhindern.
3. Abänderung der durch Anspruch 2 gekennzeichneten Sperrvorrichtung, bestehend
aus einer von dem Ortsstromkreis der Theilnehmerstelle ausgehenden Wickelung
. der Folgepolstücke ff h) des Sperrungsrelais (R3J, wodurch erreicht wird, dafs
auch bei Sperrung der an die Schleifenleitung angeschlossenen Theilnehmerstellen
durch Anruf eine Entsperrung der angerufenen Stelle erfolgen kann, zu dem Zweck,
ein Gespräch zwischen zwei Theilnehmern derselben Schleifenleitung zu vermitteln.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE106153C true DE106153C (de) |
Family
ID=376356
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT106153D Active DE106153C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE106153C (de) |
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0
- DE DENDAT106153D patent/DE106153C/de active Active
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