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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen. Die Erfindung betrifft
Einrichtungen zur Herstellung von Verbindungen zwischen Teilnehmern in Fernsprechanlagen,
deren Schaltvorrichtungen teils durch: Vermittlung einer Beamtin und teils rein
selbsttätig gesteuert werden.
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Die Erfindung hat insbesondere Bezug auf Schaltungen und Apparate,
welche den Betrieb einer ein Hauptamt mit mehreren Unterämtern verbindenden Verbindungsleitung
in zwei Richtungen ermöglichen, d. h. in der Weise, daß der Verkehr über diese Verbindungsleitung
sowohl von dem Hauptamt nach irgendeinem der angeschlossenen. Unterämter als auch
von irgendeinem Unteramt nachdem Hauptamt stattfinden kann.
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Erfindungsgemäß soll dieses mit Hilfe eines nach der Art eines Simultanstromkreises
geschalteten, den Sprechleitungszweigen überlagerten Schaltstromkreises erreicht
werden, wodurch ein von einem Unteramt nach dein Hauptamt gehender Anruf auf- derselben
Leitung nach einem Teilnehmer desselben oder eines anderen Unteramtes zurückgeschickt
werden kann, ohne den anrufenden Teilnehmer zu stören.
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Um diese und andere bisher unbekannte Wirkungen zu erzielen, wird
erfindungsgemäß die in zwei Richtungen zu betreibende Verbindungs1eitung in jedem
der verschiedenen Unterämter je an einen Gruppenwähler angeschlossen. jeder 'der
an die gemeinsame Verbindungsleitung angeschlossenen Gruppenwähler hat mehrere tote
Kontaktreihen, also solche, an, die keine Sprechleitungen äiigeschlossen sind, und
an jedem Gruppenwähler ist die Anzahl der toten Kontaktreihen gleich der Anzahl
der an ihn selbst nicht angeschlossenen, aber durch die anderen Gruppenwähler der
gemeinsamen Leitung erreichbaren Unterämter. Die an die gemeinsame Verbindungsleitung
angeschlossenen Gruppenwähler werden durch die Beamtin des Hauptamtes alle gleichzeitig
eingestellt, aber nur derjenige Gruppenwähler, dessen Kontaktarme auf eine an Sprechleitungen
angeschlossene Kontaktreihe eingestellt. wird, bleibt zwecks Durchschaltung der
gemeinsamen Verbindungsleitung nach weiteren Wählern eingeschaltet, während die
übrigen Gruppenwähler, deren Kontaktarme auf tote Kontaktreihen treffen, sofort
wieder ausgelöst werden.
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Die. Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. In der Abb. r ist
ein Schnurstromkreis A veranachatilioht, welcher mittels seines Stöpsels mit mehreren
Amtsverbindungsleitungen verbunden werden kann, die mach in verschiedenen Unterämtern
oder Zweigämtern untergebrachten Gruppenwählern führen. Ein solcher Gruppenwähler
ist in Abb. z bei E schaltungsmäßig dargestellt. Die dargestellte Amtsverbindungsleitung
bz-w. Fernleitung ist für den Verkehr in; zwei Richtungen eingerichtet, so daß ein
Teilnehmer irgendeines der Unterämter über Leitungszweige, welche von den Kontaktreihen
eines Leitungswählers ausgehen, nach der Verbindungsleitung gelangen
und
über diese die Beamtin im Hauptamt anrufen kann. Das Abfrageende des Schnurstromkreises
ist ohne Überwachungsstromkreise oder ähnliche ihm. zugehörige Stromkreise dargestellt.
Dasselbe kann in bekannter Weise zurr Verbinden mit gewöhnlichen von Hand bedienten
Leitungen eingerichtet oder auch als eine von einer Selbstanschlußanlage kommende
Leitung eingerichtet werden. Die GruppenwählerE können Leitungswähler H (Abb. 2)
ihrer entsprechenden Ämter erreichen. In jedem Gruppenwähler E ist eine Anzahl toter
Kontaktreihen vorhanden, die der Anzahl der Ämter entspricht, an welche die gemeinsame
Fernverbindungsleitung angeschlossen ist.. Werden also zwei Stromstöße über diese
Verbindungsleitung gesandt, so werden die Ferngruppenwähler in jedem Amte auf die
zweite Kontaktreihe eingestellt. Diese ist jedoch in allen Ämtern, mit Ausnahme
des Amtes 2, tot, so daß alle Wähler mit der Ausnahme des in lern Amte 2 befindlichen
ausgelöst werden. Die Leitungswähler H sind in der üblichen. in der Abh. 2 veranschaulichten
Weise an anzurufende Leitungen B angeschlossen.
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Die Teilnehmer B jedes Amtes können auch mittels geeigneter Wähler,
wie z. B. Leitungswähler, die zum selbsttätigen Aufsuchen freier Leitungen oder
mittels Gruppenwähler an die Fernverbindungsleitung Ans:chluß bekommen, um Anrufe
in später erläuterter Weise nach dem, Hauptamt schicken zu können.
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Es sollen n!u'n die Schaltungsvorgänge im einzelnen beschrieben werden,
die in solchen Fällen auftreten, wo die Beamtin einen Anruf erhält und vermittels
der Wähler E und; H unter Benutzung der in zwei Richtungen zu benu=tzenden Amtsverb:indungsleitwng
io und i i eine Verbindung mit einem an eines der Unterämter angeschlossenen Teilnehmer
herstellt. Sobald die Beamtin das Anrufzeichen eines anrufenden Teilnehmers bemerkt,
führt sie den Stöpsel: P' in. die Abfrageklinke der anrufenden Leitung ein und schaltet
durch Umlegen. des Sprechumschalters K3 ihren Sprechapparat X an die anrufende Leitung
an. Der anrufende Teilnehmer teilt nun der Beamtin die Nummer des gewünschten Teilnehmers
mit, worauf sie den Verbindungsstöpsel P in die Klinke J einführt, welche mit dem
Ende einer nach den Unterämtern füh-
renden Verbindungsleitung io, i i verbunden
ist. Durch die Einführung des Stöpsels P in die Klinke J wird ein Stromkreis. geschlossen,
der von der Erde über die Kontaktfedern .7 und das Relais 8 nach der Batterie verläuft.
Hierdurch wind Idas Relais 8 erregt, und dieses trennt die Wicklungen des Relais
9 von den Zweigen der Verbindungsleitung io und i i ab und verbindet letztere mit
der Spitzen-bzw. Buchsemader der Klinke T. Hierdurch wird ein Stromkreis geschlossen,
der folgendermaßen verläuft: Von der Batterie durch die Spule 13, Kontaktfedern
des Umschalters K, Umschalter K1-, K=, Wicklungen des Relais 14, Leitungszweige
io und i i in Parallelschaltung, die Wicklungen 15 und 16 des Fernsprechübertragers,
Kontaktfedern 17, 18, 19, Relais 20 und die Kontaktfedern 21 nach Erde. Bei der
Schließung des beschriebenen, das Relais 2o enthaltenden Stromkreises wird gleichzeitig
ein ähnlicher Stromkreis für so viele andere Leiturigs- bzw. Stromstoßrelais 2o
geschlossen, als noch weitere Unterämter vorhanden sind. Es ist mit anderen Worten
eine Anzahl andere, dem Relais 2o ähnlicher Relais vorhanden, die in. gleicher Weise
an Abzweigungen z2 und 23 angeschlossen sind, so daß, sobald eine Verbindungsleitung
io, i i im Hauptamt belegt wird,, eine gleichzeitige Erregung der Leitungsrelais
einer Mehrzahl von Wählern stattfindet, wobei jedes dieser Relais 20 einem Gruppenwähler,
der dem Gruppenwähler E (Abb. i) ähnlich ist, zugeordnet ist. Die Beamtin schaltet
nun durch Umlegen ihres Umschalters K den; Nummernschalter C, D in den oben.
beschriebenen, das Relais 2o enthaltenden Stromkreis ein. Der Ntunrnernschalter
wird nun zwecks Abgabe einer Stromstoßreihe, die der betreffenden Ziffer der anzurufenden
Nummer entspricht, und die das Stromstoßrelais 20 beeinflussen soll, eingestellt.
Das Relais :2o spricht auf diese Stromstoßreihe an und schickt Stromstöße durch
den Hebemagneten 32 über folgenden Stromweg: Von der Erde .über die Kontaktfedern
2i, Kontakte 25 und 26, Kontakte 28, Kontaktfedern 29 und 30, Relais 3 i, Hubmagnet
32 nach der Batterie. Das Relais 24 ist ein langsam arbeitendes und zielst bei der
-oben beschriebenen Erregung des Relais -2o seinen Anker am, um die Kontaktfedern
29 und 30 in Berührung zu bringen und um die Erde über die Kontaktfedern
33 an den; Prüfkantakt 34 und an die mit diesem in. den Kontaktfeldern der abgehenden
Wähler vielfach o» schalteteni Kontakte anzul egen. Durch das Arbeiten des Magneten.
3:2 werden die Kontaktarme 35 bis, 38 auf eine Kontaktreihe des Kontaktfeldes
eingestellt. Da das Relais 31 langsam arbeitet, bleibt sein Anker während dieser
Stromstoßgabe angezogen und, sobald die Wellenkontakte 39 geschlossen sind, wird
für Idas Unterbrechungsrelais 4o- des Drehmagneten ein Stromkreis geschlossen, der
von der Erde über die Kontaktfedern! 33, Kontaktfedern 41 und 42, Federn 39 und
über das Relais 4o nach der Batterie verläuft. Bei seiner Erregung bereitet das
Relais an. den Kontakten 43 für den Drehmagneten 44 einen Stromkreis. vor, der,
sobald das Relais 31
nach der Impulsgabe zurückfällt, an den Kontaktfedern
41 und: 45 geschlossen wird. Der Magnet 44 wird dann erregt und stellt die Kontaktarme
35 bis 38 auf den. ersten Kontaktsatz der gewählten Kontaktreihe ein. Ist die mit
diesem ersten Kontaktsatz verbundene Verbindungsleitung besetzt, so wird durch den
die Verbindungsleitung bereits belegenden Wähler die Erde an den Kontakt bzw. Kontaktarm
37 angelegt sein, so daß, sobald der Magnet 44 bei dem Abfallen des Magneten:4o
aberregt wird, ein Stromkreis zustande kommt, der folgendermaßen verläuft: Von der
Erde über den Kontaktarm 37, durch: die Kontaktfedern 46 und 47, Kontaktfedern 48,
39, Relais 4o nach der Batterie. Hierdurch wird der Stromkreis des Magneten
44 nochmals geschlossen, so daß dieser die Kontaktarme auf den Kontaktsatz
der nächsten Verbindungsleitung einstellt. Sobald eine freie Verbindungsleitung
erreicht ist, der Kontaktarm 37 also auf einen nicht beerdeten Kontakt trifft, wird
das Relais 49, welches bis dahin kurzgeschlossen war, durch einen Stromkreis erregt,
der von der Erde über die Kontaktfedern 33, das Relais 49, Kontaktfedern 48, Federn
39 und über das Relais 40 nach der Erde verläuft. Da das Relais 49 einen hohen Widerstand
hat, verhindert es die Erregung des Relais 40, während es selbst seinen Anker anzieht
und den Stromkreis des Arbeitsmagneten 32 an. den Kontaktfedern 28 öffnet. Gleichzeitig
bereitet es an den Kontaktfedern. 50 und 46 einen eigenen Haltestromkreis
vor, an den später von dem nächsten Wähler aus die Erde angelegt wird. Das Relais
49 öffnet auch den Stromkreis des Relais 20 und schaltet bei 18, 5 r den
die Nummernstromstöße führenden Stromkreis von dem Relais 2o ab und! an: den Konataktarm
38 an. Die Relais 2o u.nd 24 werden daher aberregt und die Arbeitsmagnete und Relais
des Gruppenwählers gehen in ihre Ruhestellung zurück.
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Es sei angenommen, daß der gefundene freie Kontaktsatz der gewählten
Kontaktreihe nach dem Leitungswähler H (Abb. 2) führt. Es wird dann, sobald dasRelais49
erregt wird ein das Stromstoßrelais 52 des Leitungswählers enthaltender Stromkreis
geschlossen, der folgendermaßen verläuft: Von der Erde durch das genannte Relais
durch den Kontakt 53, Kontaktarm 38, Kontaktfedern 5 1 und 18 und
dann über den bereits oben verfolgten, die Nummernstroanstöße führenden Stromkreis
durch den N ummernschatter C, D des Schnurstromkreises. Das Relais 52 wird
erregt und schaltet das langsam arbeitende Relais 54 ein, welches seinerseits die
Erde an die Auslöseleitung anschaltet und den: belegternWähler am Kontakt 37 und
an den: damit vielfach geschalteten Kontakten der anderen Wähler als besetzt kennzeichnet
und gleichzeitig die Erde. an den Hältestromkreis des Relais 49 des Haltestromkreises
anlegt.
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Der Nummernschalter C, D wird nun, entsprechend der zweiten
Ziffer der Anrufnummer eingestellt, -und hierbei arbeitet das Relais 52 und schickt
dabei Stromstöße durch den Hubmagneten 55, die von der Erde durch die Kontaktfedern
56, 57, Kontaktfedern 58, 59' Kontaktfedern 6o über das Relais 61 und den Magneten
55 nach der Batterie verlaufen. Sobald der Leitungswähler seinen ersten Hubschritt
ausführt, werden die Kontaktfedern 6o geöffnet und die Federn 62 geschlossen, so
daß der Stromkreis des Magneten 55 und des Relais 61 nun durch die Kontaktfedern
62, 63 und 64 und über das Relais 61 und den Magnettn 55 führt. Der Magnet 55- stellt
die Kontaktarme 65, 66 und 67 entsprechend der Anzahl der Stromstöße auf eine Kontaktreihe
des Leitungswählers ein, in welche die gewünschte Leitung angeschlossen ist. Sobald
die Hebestromstöße aufhören, fällt das. Relais 61 zurück und bereitet an den Kontaktfedern
63 und 68 für den Drehmagneten 69 und das damit parallel geschaltete Relais
70 einen Stromkreis vor.
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Wird nun der Nummernschalter entsprechend der letzten Ziffer derAnrufnummer
eingestellt, dann schickt das Relais 52 eine entsprechende Anzahl Stromstöße über
einen Stromkreis, der in diesem Falle folgendermaßen verläuft: Von -der Erde durch
die liontaktfedern 56, 57, Kontaktfedern 58, 59, Kontaktfedern 62, 63 und 68 sowie
71 und über das Relais 7o nach der Batterie. Gleichzeitig gehen Stromstöße
durch die Kontaktfedern 72 und 73 über den mit dem Relais 70 parallel geschalteten
Magneten 69 nach der Batterie. Während dieser Stromstoßgabe bleibt das Relais 7o
erregt. Der Magnet 69 aber schaltet die Kontaktarme auf die gewünschte Leitung D-a
. das Relais 7o ein Verzögerungsrelais ist, hält es nach Aufhören der Wahlstromstoßreihe
seinen Anker noch für eine kurze Zeit angezogen.
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Es sei angenommen, daß die angerufene Leitung in dem Augenblick der
Einstellung der Kontaktarme besetzt ist. Es wird dann ein Stromkreis geschlossen,
der von der mit dem Kontaktarm 67 verbundenen Erde über die Kontaktfedern 74 und
75, Kontaktfedern 75I und 76, Prüfrelais 77 fließt, ehe das Relais 70 genügend Zeit
gefunden hat, seinen Anker abfallen zu lassen. Das Relais 77 legt dann einen Besetztzeichenstrom
über den, Kontakt 78 an die Sprechleitung an. Es öffnet auch den Kontakt 71 des
Stromkreises des Arbeitsmagneten, verbindet den Widerstand 79 und die Batterie mit
dem oberen Sprechleitungszweig
als Rückleitung für den B.esetztzeichenstrom
und stellt einen. eigenen. über die Kontaktfedern taktfedern des Relais 54 verlaufenden
Haltestromkreis her. Ist die angerufene Leitung jedoch frei, so findet keine Erregung
des Relais 77 statt, und sobald das Relais 7o abfällt, wird ein die untere Wicklung
des Relais 8o enthaltender Stromkreis geschlossen, der von der Erde durch die oberen
Kontaktfedern des Relais 54, Kontaktfedern 8r, untere Wicklung des Relais8o, Kontaktfedern
82 und 75'-, Kontaktfedern 75 und 74, Kontaktarm 67 und über das Relais 83 des Vorwählers
der angerufenen, Leitung nach der Batterie verläuft. Das Relais 83 wird erregt und
schaltet die Magnete des Vorwählers Cl von den Sprechleitungszweigen ab, während
das erregte Relais 8o die Wicklung :des Brückenrelais 84 an die Sprechleitungszweige
anschaltet und die Erde über die Kontaktfedern 85 und 74 unmittelbar an den Prüfkontaktarm
anschaltet. Gleichzeitig verbindet das Relais 8o die Erde mit seiner eigenen oberen,
hohen Widerstand besitzenden Wicklung, die als Haltewicklung das Relais erregt hält.
Die Beamtin legt nun ihren Rufschlüssel KI um und schickt dadurch über den bereits
verfolgten, das Relais 52 des Leitungswählers enthaltenden Stromstoßkreis einen
Wechselstrom. Dieser Wechselstrom übt auf das Relais 52 keinen Einfluß aus, fließt
aber über den durch das abgestimmte Wechselstromrelais 86 führenden Zweigstromkreis.
Das Relais 86 spricht an und schließt an. den Kontaktfedern 88 einen das Läutestromrelais
87 enthaltenden Stromkreis. Das Relais 87 wird erregt und verbindet das nach dem
angerufenen Teilnehmer führende Ende der Sprechstromleitung einerseits mit dem Rufstromgenerator
R und anderseits mit dem Widerstand 79. Nachdem die Beamtin den Läutestrom abgeschaltet
und der angerufene Teilnehmer sich gemeldet hat, wird das Relais 84 über den nach
dem angerufenen Teilnehmer führenden Teil der- Sprechleitung erregt und schließt
die Kontakte 89 und go, so daß die Sprechleitung von der Beamtin nach der angerufenen
Leitung durchgeschaltet ist. Sobald die Beamtin hört, daß der angeläutete Teilnehmer
sich gemeldet hat, stellt sie den Sprechumschalter K zurück und läßt dadurch das
Gespräch zwischen dem anrufenden und den angerufenen Teilnehmer stattfinden. Am
Schluß des Gesprächs drückt die Beamtin die Auslösetaste K= nieder, zwecks Ausschaltung
des Relais 52 des Leitungswählers. Das Relais 52 schließt dann. den Kontakt 57 im
Stromkreis des Auslöseinagneten gi des Leitungswählers und öffnet den Stromkreis
des Relais 54. Dieses °trennt die Erde von dem Haltestromkreis des Gruppenwählers
E ab, so daß dieser seinerseits auch ausgelöst wird. Die Beamtin zieht dann. den
Stöpsel aus der Klinke .T heraus und kann den Schnurstromkreis für ein anderes Gespräch
benutzen.
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Wie im obigen: bereits auseinandergesetzt wurde, sind mehrere Gruppenwähler
E, Ei usw. von der Verbindungsleitung io, i i abgezweigt. Wäre nun der Anruf für
ein anderes Amt als das, an welches der Teilnehmer B angeschlossen ist, bestimmt
gewesen dann wären die Gruppenwähler E, E' usw. auf eine andere Kontaktreihe eingestellt
worden. Die Sprechverbindung wäre dann mittels: eines anderen Gruppenwählers, E
nach einem Teilnehmer eines anderen Amtes hingeleitet worden. Der Gruppenwähler
E jedoch würde seine Kontaktarme auf eine Kontaktreihe eingestellt haben., deren
Kontaktsätze wie der mit g2, 93, 94 und 95 (Abb. i) bezeichnete geschaltet
sind. Sobald der Gruppenwähler mit dem ersten Kontakt dieser toten Kontaktreihen
in, Verbindung gelangt, schaltet er in der üblichen Weise durch: die ErregungdesRelais4g
durch,so daß der@Valüstromstoßkreis über den Kontaktarm 38 und den Kontakt 94 mit
dem Relais 96 verbunden wird. Das Relais 96 wird daher zusammen mit dem Stromstoßrelais
(ähnlich demt Relais 5a des Leitungswählers H) desjenigen Leitungswählers, der durch
einen anderen Gruppenwähler E'-, welcher nicht mit einer toten Reihe in Berührung
gelangt ist, in Parallelschaltung erregt. Dias Relais 96 schaltet das Verzögerungsrelais
97 ein, und dieses verbindet die Erde über die Kontaktfedern 98, Kontakt93,
Kontaktarm37, Kontaktfedern46 und 5o und über das Relais 49 sowie über einen im
obigen; bereits verfolgten Stromkreise mit der Batterie. Der Gruppenwähler E und
die anderen ähnlichen Gruppenwähler, die auf eine tote Kontaktreihe eingestellt
worden sind, bleihen mit den Kontakten der toten Kontaktreihe in Verbindung, bis
die Auslösung durch die Beamtin erfolgt. Hieraus ergibt sich, daß jeder Gruppenwähler
so viele tobe Kontaktreihen besitzt, wie weitere Wähler von der Verbindungsleitung
abgezweigt sind, so daß in dem: Falle, wo z. B. zwei Nummernstromstöße über die
Verbindungsleitung geschickt werden, nur ein Wähler einen Leitungswähler finden
wird, während sämtliche übrigen Gruppenwähler auf tote Kontakte ihrer zweiten Kontaktreihen
eingestellt bleiben.
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Es soll nun angenommen -,verden, daß ein Teilnehmmer, wie z. B. der
Teilnehmer B, eines der Unterämter die Beamtin A über die Verbindungsl@eitung ro,
i i anrufen will. Der Teilnehmer stellt dann mittels eines für das Aufsuchen freier
Anschiußleitungen eingerichteten Leitungswählers bzw. eines mit Stromstoßübertragers
ausgerüsteten Gruppenwählers, oder idurch irgendeinen anderen
Wähler
bekannter Art eine Verbindung mit den Kontakten ioo, ioi und 34 (Abb. i) her. Nachdem
diese Kontakte zwecks Feststellung, ob sie belegt oder frei sind, geprüft wordensind,
wird idie von demTeilnehmer hergestellte Verbindung durchgeschaltet und eine Erdverbindung
auf den Kontakt 34 gelegt, so daß diese Erdverbindung über die Kontakte der Relais
24 und 49 sowie über das Relais 102 nach der Batterie verläuft. Das Relais log legt
dann einen Läutestrom auf die Zweige io, i i der Verbindungsleitung, und zwar über
die Kontaktfedern des Relais 103 und trennt bei 21 die Erde von den Kontaktfedern
des Leitungsrelais bzw. Stromstoßrelais 2o ab. Infolge der Anlegung des Wechselstroms
an die Leitungszweige io und i t wird das Relais 9 durch diesen Strom, der seine
Wicklungen in Reihenschaltung durchfließt, erregt. Das Relais 9 schließt den Stromkreis
der Lampe io5 als Anrufzeichen für die Beamtin. Gleichzeitig schließt es einen die
rechte Wicklung des Relais 104 enthaltenden Stromkreis, so daß dieseis Relais einen
neuen Stromkreis für die Lampe 1o5 herstellt und seine Kontaktfedern iog schließt.
Durch diese Schließung der Kontaktfedern iog wird der als Simultanstromkreis geschaltete
Stromstoßkreis sämtlicher übrigen Wähler F_ ÜC4v. geschlossen. Hierbei wird der
Simultanstromkreis des Wählers E nicht geschlossen, der durch die auf den Kontakt
34 gelegte Erde natürlich als besetzt gekennzeichnet ist. Der genannte Simultanstromkreis
hat folgenden Verlauf: Von der Erde durch die linke Wicklung des Relais 104, Kontaktfeder
log in Parallelschaltung durch die Wicklungen des Relais 9, Leitungszweige io und
i i, in Parallelschaltung durch die Wicklungen 15 und 16, Kontaktfedern 17, Kontaktfedern
18 und i9, Stromstoßrelais2o nach derErde. Inderselben Weise werden die Stromstoßrelais
aller Gruppenwähler E, El in Parallelschaltung geschlossen. und jedes dieser Relais
wird erregt und schließt den! Stromkreis des ihm zugeordneten Verzögerungsrelais
(ähnlich dem Relais 24), welches seinerseits die Erde mit der Auslöseleitung und
den Kontakt 34 verbindet, um die Verbindungsleitung anderen Anrufen. gegenüber als
besetzt zu kennzeichnen. Als weitere Folge der mit den Kontakten. ioo, ioi und 34
hergestellten Verbindung wird in der üblichen Weise ein durch den Leitungswähler
verlaufender Stromkreis geschlossen: Erde, Relais 103 des Gruppenwählers E, Kontaktfeder
io6 des Relais .I9, Wicklung 107 des Fernsprechübertragers, Kontakt ioi, durch eine
Brücke des Leitungswählers, der die Kontakte ioo, ioi und 34 belegt hat, zurück
nach dem Kontakt ioo, Wicklung io8, Kontaktfedern iog und über das Relais 11o nach
der Batterie. Die Relais i io und io3 werden durch diesen Stromkreis erregt, wobei
das Relais io3 den von dem Generator ausgehenden Strom von den Leitungszweigen io
und 1i an den Kontanten i i z und 112 abschaltet und bei 113 dieWicklungen 15 und
16 des Fernsprechübertragers an einer neuen Stelle zusammenfügt. Das Relais
schließt einen das langsam arbeitende Relais 114 enthaltenden Stromkreis, worauf
das Relais 114 nach dem Zurückfallen 'des Relais 24 eine neue Erdverbindung an die
Auslöseleitung und den. Kontakt 34 anlegt und gleichzeitig das Relais 1o2 erregt
hält.
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Sobald die Beamtin das Aufleuchten der Lampe i o5 bemerkt, führt sie
einen Stöpsel P in die Klinke J ein. Durch die Einführung des Stöpsels in die Klinke
wrd das Relais 8 eingeschaltet und dieses öffnet den Stromkreis der Lampe io5 und:
schaltet die Leitungszweige io und i1 von dem Relais 9 und dem Relais 104 ab und
verbindet dieselben mit der Klinke J bzw. mit den Wicklungen des Relais 14. sowie
über die verschiedenen von der Beamtin bedienten Schlüssel, ferner über die Spule
13 mit der Batterie.
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Wird nun angenommen, daß der anrufende Teilnehmer einen an eines der
anderen. Unterämter angeschlossenen Teilnehmer anrufen will, so wird ein anderer
an dieselbe Verbindungsleitung io, i i angeschlossener Gruppenwähler E1-, über welchen
der in dein anderen Unteramte gewünschte Teilnehmer erreicht werden kann, eingestellt.
Um dies zu bewerkstelligen, kann die Beamtin mittels ihres Nummernschalters
C, D die Gruppenwähler in der bei der Herstellung einer Verbindung mit dem
Teilnehmer B erläuterten Weise einstellen. Hierbei wird aber eine andere Kontaktreihe
der Gruppenwähler gewählt, und zwar eine solche Kontaktreihe, die nur in dem gewünschten
Amte an Sprechleitungen angeschlossen ist. Durch die Handhabung des Nummernschalters
C, D und. die hierdurch hervorgerufene Einstellung der Wähler El und Hl wird
der anrufende Teilnehmer in keiner Weise gestört, da die mit der Numm.ernstnomstoßgabe
und der Abgabe des Läutestroms zusammenhängenden Vorgänge über den als Simultanstromkreis
geschalteten bereits beschriebenen Arbeitsstromkreis gesteuert werden.
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Ist das Gespräch zwischen dem an das eine Unteramt angeschlossenen
anrufenden Teilnehmer und ,dem angerufenen Teilnehmer beendet, so wird beim Anhängen
. ödes Hörers des anrufenden Teilnehmers der auf die Kontakte ioo, 101, 34 eingestellte
Wähler in der üblichen Weise ausgelöst. Sobald dieser Wähler in seine Ruhestellung
zurückgeht, wird" der die Relais 1o3 und iio in Reihensch,altung enthaltende, über
die Kontakte ioo,
ioi verlaufende Stromkreis geöffnet, so daß die
Relais 103, i io aberregt werden. Da das Relais 114 langsam arbeitet, wird
es nach der Aherregung der Relais 103 und i io noch eine kurze Zeit seinen
Anker festhalten und während dieser Zeit das Relais io2 erregt halten, so daß beim
Abfallen des Relais 103 der Wechselstrom nochmals über die Arbeitskontakte von io2
und über die Ruhekontakte von Relais 103 an die Leitungszweige io, i i angeschaltet
wird. Dieser Wechselstrom fließt in Hintereinanderschaltung durch die Wicklungen
des Relais 14, welches d.ahei erregt wird und einen Kurzschluß des Relais 3 aufhebt.
Das Relais 3 @vird dann durch einen seine Wicklung und den Widerstand 2 durchfließenden
Strom erregt und bereitet einen beim Abfallen des Relais 14 geschlossenen Stromkreis
für die Lampe 4 vor, während es durch Öffnung des Kontaktes 5 die Herstellung eines
sonst durch das Abfallen; des Relais 14 nochmaligen Kurzschlusses seiner Wicklung
verhindert. Die Beamtin zieht dann den Stöpsel P aus der Klinke heraus und löst
die über die Wähler hergestellte Verbindung in der oben beschriebenen Weise aus.
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Aus den Darlegungen .ergibt sich, daß durch die Erfindung eine sehr
günstige und sparsame Anordnung für den Gebrauch einer nach zwei Richtungen zu betreibenden,
zwischen einem Hauptamt und mehreren Unterämtern sich erstreckenden Verbindungsleitung
geschaffen worden ist. Als besonders wichtige Neuerung werden unter anderem die
Einrichtungen angesehen, wonach erstens durch die erste, einer Annifnummer entsprechenden
Stromstoßreihe mehrere an eine Leitung angeschlossene Wähler gleichzeitig eingestellt,
aber alle Wähler mit Ausnahme von einem umwirksam gemacht werden, zweitens die Verbindungsleitung
allen nach dem: Hauptamt gerichteten Anrufen gegenüber als besetzt gekennzeichnet
und drittens Störungen in den Fällen vermieden werden, wo auf derselbenVerbindungsleitung
Anrufe gleichzeitig in. zwei Richtungen gesandt werden.
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Unter dem in der Beschreibung benutzten Ausdruck »Simultanschaltung«
ist ein solcher Stromkreis zu verstehen, der zwei nebeneinander geschaltete Zweige
einer Verbindungsleitung enthält, und von dem einen Pol einer Batterie nach einem
Punkt einer zwischen zwei Leitungszweigen liegenden #induktiven Brücke und dann
über die Leitungszweige in Parallelschaltung sowie über zwei weitere, an einer zweiten
Stelle an den Leitungszweigen in Brücke liegenden Drosselspulen und endlich von
einem Punkt dieser Spulen zum anderen Batteriepol führt.