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Österreichische
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Vorliegende Erfindung betrifft Einrichtungen, bei welchen mit Hilfe von einfachen Magneten mit entsprechenden Kontakteinricbtungen im Amte und entsprechenden Schaltern und Widerständen am Teilnehmerapparat eine beliebige Zahl von Anrufsignalen bezw.
Anruf-oder Signalstellen im Amte geschaffen werden kann. Es wird durch diese Einrichtung möglich, ein den örtlichen Verhältnissen angepasstes Mehrgruppensystem anzuwenden und insbesondere auch den Vermittlungsdienst mit anderen Amtern dadurch zu vereinfachen, dass je ein eigenes Anrufsignal des Teilnehmers jenes Amt bezeichnet, mit welchem der Teilnehmer zu sprechen wlinscht, damit nach hergestellter Verbindung mit diesem Amte der Teilnehmer direkt dortselbst und nur einmal die gewünschte Nummer anzugeben hat.
Die verschiedenen Anrufsignale werden durch den Teilnehmer dadurch zum Ansprechen gebracht, dass derselbe seine in Ruhestellung (bei angehängtem Telephon) für Gleichstrom nicht leitend verbundenon LL rechleitungen über verschiedene Widerstandstufen oder direkt mit einer gemeinsamen Hilfsleitung (Erde) verbindet oder auch dieselben miteinander direkt in Kontakt bringt. Werden die beiden Sprcchleitungon einer Schleife mit 1 und 2 hezeichnet, so können, wenn vorläufig die direkte Vorbindung der beiden Leitungen miteinander nicht in Betracht gezogen wird, ohne Widerstände drei. \nrufsignale YorgeseÌ1eù sein,
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Erhält Leitung 1 einen zweistungen Widerstand, so sind elf ; erhält auch Leitung einen solchen Widerstand, fünfzehn Anrufsignale möglich. Es ist leicht einzusehen, dass bei mehrstufigen Widerständen die Zahl der möglichen Anrufsignale sich progressiv vermehrt, so dass z. B. bei vierstufigen Widerstandes für beide Sprechleitungen fünfunddreissig verschiedene Anrufsignale für jeden Teilnehmer vorhanden sein können, eine Zahl, welche bei der praktischen Ausführung auch al1ergl'össter Anlagen nicht in Frage kommen wird.
Im Amte wird für jede Leitung und für jede Widerstandstufe beim Teilnehmer an dieser Leitung ein einfacher Magnet vorgesehen, der so eingestellt wird, dass derselbe auf die durch die verwendete Strpomquelle über die betreffende Widerstandstufe erzeugte Stromstärke anspricht. Es wird daher der Magnot, welcher dem grössten Widerstande an der betreffenden Leitung entspricht, zuerst ansprechen und sein Anker wird auch dann in den angezogenen Zustand übergehen, wenn ein geringer Widerstand beim Teilnehmer eingeschaltet wird. Wenn z. B. drei Widerstandstufen und infolgedessen vier Magnete pro Leitung vorgesehen sind, so worden, wenn der Drücker beim Teilnehmer die Leitung ohne Widerstand anschliesst, alle vier Magnete gleichzeitig ansprechen.
Die Magnete, welche bei der Einschaltung der grösseren Widerstände ansprechen, worden entsprechend empfindlich sein müssen und wird man dieselben, wenn man sie nicht von vorneherein entsprechend widerstandsfähig baut, vor der dauernden Wirkung der für die folgenden Magnete he-
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ist es gleichgiltig, ob die einzelnen Magnete in Hintereinander-oder'Parallelschaltung'an die botreffenden Sprechleitungen gelegt werden.
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Durch die infolge der verschiedenen Anrufschaltungen beim Teilnehmer bedingten, verschiedenen Stellungen der Anrufmagnetanker werden verschiedene Anrufsignalstromkreise gebildet. Die sich ergebenden Verzweigungen der Stromkreise auf den Magnotankern können auf verschiedene Art ausgebildet werden. Die geringste Zahl von Stromiäufen auf den Magnotankorn erhält man, wenn man die Verzweigung der Signatstromkreise von beiden Polen der Stromquelle aus vornimmt. Fig. 1 und 1 a der beifolgenden Zeichnungen sind.
Beispiele einer solchen Verzweigungsart. Man kann die Verzweigungen der Signalstromkreise auch von nur einem Pole ausgehend machen, so dass nur ein erstes Relais mit nur einem Stromweg am Anker vorhanden ist und die folgenden Relais auf ihren Ankern eine immer grössere Zahl von Stormwegen aufweisen. Diese Stormwege werden sich dann beim letzten Anker in so viele Zweige teilen, als Anrufschaltungen am Apparate des Teilnehmers möglich sind. Fig. 2 und 3 zeigen diese Ausführungsform. Eine grössere Zahl von Strom- wegen am Magnetanker bedingt wegen des nötigen grösseren Kontaktdruckes eine grössere
Anzugskraft und hat daher ein solcher Magnet eine geringere Empfindlichkeit. Diese
Magnete werden daher vorteilhaft nicht direkt durch die Sprechleitungen erregt, sondern durch von letzteren betätigte Relais durch Lokalströme zum Ansprechen gebracht.
Bei einer grösseren Zäh ! von Anrufsignalen und Verwendung von verschiedenen Widerstand- stufen für den Anruf wird man die Ungleichförmigkeit des Erdschlusswiderstandes berück- sichtigen müssen. Man wird diesem dadurch Rechnung tragen können, dass man die Wider- standstufen durch arithmetische Teilung des grössten Widerstandes bestimmt und auf die gleich- mässige lineare Zunahme der in Frage kommenden Stromstärken verzichtet, weil im letzteren Falle bei den grösseren Stromstärken die entsprechenden Widerstände sich sehr wenig von- einander unterscheiden und die Änderung des Erdschlusses von wesentlichem Einflusse ist.
Beifügende Zeichnungen veranschaulichen durch einzelne Beispiele die Erfindung in schematischer Weise und zeigen Fig. 1 und 2 eine Anlage mit drei Anrufsignalen pro Teilnehmer ; hiebei ist in Fig. 1 und 1 a die Verzweigung der Signalstromkreise als von beiden Batteriepolen ausgehend durchgeführt. Fig. 2 hat wie Fig. 3 eine einpolige Vorzweigung der Signalstromkreise und sind in diesen Figuren auch die Kontrollrelais für die einzelnen Arbeitsplätze angedeutet. Fig. 3 zeigt eine Anlage mit acht Anrufsignalen für jeden Teilnehmer.
Die Teilnehmerstation ist bei diesen Beispielen nach dem Zentralbatteriesystem ein- gt'rif'htet und sind die beiden Sprechleit1lDgen in der Ruhestellung des Apparates nur durch einen Kondensator miteinander verbunden, daher für Gleichstrom voneinander getrennt. Zum Anruf dienen zwei Taster ; dieselben haben die Verbindung der betreffenden Sprechieitung über die Wicklung 1r des Weckers mit der Erde E herzustellen. Diese Taster D werden in der niedergedrückten Stellung durch einen Ansatz des Hakenumschalters U festgehalten und von letzterem freigegeben, wenn durch Abnehmen des Telephons der Hakenumschalter in die Sprechsteltung übergeht.
Die Sprechleitungen gehen von den Teilnehmerapparaten ins Vermittlungsamt, zweigen hier zu den verschiedenen Abfiage- und Verbindungsk@inken ab und führne über die Kontakte der Trennmagnete t zu den Anrufsignalmagneten. Es gehen Leitung 1 zu Magnet a und Leitung 2 zu Magnet b.
In Fig. 1 und 2 gehen diese Leitungen über die Bewicklung der eben genannten Magnete /u eicm Pol der Stromquelle Q, deren zweiter Pol geerdet ist. In Fig. 3 geht die Leitung 1 nach erfolgtem Passieren der Wicklung von Magnet a zur Wicklung von Magnet c, Leitung 2 dagf'pn nach Passieren der Wicklung von Magnet b zur Wicklung von Magnet d ; nach Passieren dieser Wicklungen gehen die Leitungen erst zum Pol der Batterie Q, welche wie in Fig. 1 und 2 mit dem zweiten Pol geerdet ist. In Fig. 3 sprechen die Magnete a und b auf schwache, die Magnete c und d auf stärkere Ströme an. Die Schaltung der Trenn- magnets t ist die übliche und kann unmittelbar aus den Zeichnungen entnommen werden.
Die Signalstromkreise verlaufen in Fig. 1 und 1 a von einem Pol der Batterie Q ausgehend über die Ankerleitung a und verzweigen sich in die Leitungen b und e ; die
Leitung c fahrt zum Signale z1 und geht von hier zur Leitung d bezw. dur ; Leitung b
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schaltung von Leitung 1 und z : J die Anschaltung beider Leitungen.
In Fig. 3 wird z1 betätigt durch Anschaltung von Leitung 1 mit Widerstand R1 seitens des Teilnehmers, durch Anschaltung von Leitung 1 ohne Widerstand, z. durch Anschaltung von Leitung 2 mit Widerstand R2, z4 durch Anschaltung von Leitung 2 ohne Widerstand, sg durch Anschaltung der Leitungen 1 und 2 mit ihren Widerständen, Sss durch Anschaltung von Leitung J mit Widerstand und Leitung 2 ohne Widerstand, z7 durch Anschaltung von Leitung 1 ohne Widerstand und Leitung 2 mit Widerstand, endlich zig durch Anschaltung beider Leitungen ohne Widerstand.
Will z. B. ein Teilnehmer in Fig. 3 sein Anrufsignal z6 zum Ansprechen bringen, so wird er seinen Taster Dt auf Kontakt r, seinen Taster D, aber auf Kontakt d stellen und dann beide Taster gleichzeitig niederdrücken. Hiedurch wird die Sprecbleitung 1 über den Widerstand riz die Sprechleitung 2 aber direkt über die Wicklung W des Weckers an Erde angeschlossen. Von der Stromquelle Q geht ein schwacher Strom durch die
Leitung 1 zu den Magneten a und c und ein stärkerer Strom durch Leitung 2 zu den Magneten b und d. Der Klöppel der Weckerglocke wird einmal anschlagen und so dem Teilnehmer das Vorhandensein des Stromes anzeigen.
Von der Leitung 1 wird nur Magnet a ansprechen, von Leitung 2 sprechen beide Magnete 1, und d an und ein Signalstromkreis geht von der Stromquelle Q über Leitung a, b, d, h und o zu dem gewünschten Anruf- signal z6 und von diesem über das Kontrollrelais Cg und Erde zurück zur Stromquelle Q.
In Fig. 1 und 2 werden sich im gleichen Falle ähnliche Stromwege bilden, welche nach der vorhergehenden Beschreibung und den Zeichnungen leicht verfolgt werden können.
In den Zeichnungen sind die Magnete als unmittelbar wirkend angegeben. Es ist keine nähere Ausführung für das Verständnis der Sache notwendig, wenn dieselben mittelbar erst durch Relais betätigt werden sollen. Gerade wie die Verzweigung der Signalstromkreise zwei-oder einpolig beliebig durchgeführt werden kann, so kann auch die Reihenfolge der von den Sprechleitungen abhängigen Magnete für die Signalstromkreise beliebig gewählt worden ; doch wird der Umstand, dass die empfindlicheren Magnetanker einer Sprechleitung stets angezogen sind, wenn die folgenden Magnete dieser Leitung ansprechen, in allen Fällen leicht jene Stromwege finden lassen, welche sich hinter einem Anker teilen und jene, welche über einfache Kontakte weitergehen.
Es wurden bisher nur an die einzelnen Sprechleitungen angeschlossene Magnete in Frage gezogen ; wenn man nun auch den Fall ins Auge fasst, dass durch den Teilnehmer für Ion Anruf auch seine beiden Sprechleitungen direkt. niteinander verbunden werden können, so sind in diesem Falle, wenn man von Widerständen beim Teilnehmer absieht,
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und Leitung 2, Erde ; endlich Leitung J ! mit Leitung, 3 in Kontakt. Im Amte können dann neben den früher beschriebenen Magneten Magnete mit Wicklung von hohem Widerstande zwischen den Leitungen j ! und liegen, zwischen welchen Leitungen auch eine entsprechende Stromquelle in eine zweite Brückenleitung geschaltet ist.
Dieser Magnet hat immer Strom, nur bei Verbindung der beiden Leitungen durch den Teilnehmer wird seine Magnetwicklung infolge des hiedurch gebildeten, widerstandslosen Nebenschlusses praktisch stromlos. während die beiden anderen Magnete, wie bei Anschaltung von 1 und 2 an Erde, Strom erhalten. Der Anschluss an Erde beim Teilnehmer muss hiebei stets über Widerstände erfolgen. Eine Vermehrung der Signale durch Annahme verschiedener Widerstände beim Teilnehmer ist auch hier verwendbar, doch sind die Verhältnisse, weil die beiden Leitungen sich gegenseitig beeinflussen, weniger einfach, weshalb nicht näher auf dieselben eingegangen werden soll.
Bei Einfachleitungen ist auch, ebenso wie bei den bisher behandelten Schleifenleitungen, ein mehrfaches Anrufsignal für jeden Teilnehmer nach diesem System möglich ; doch geben hier die Anzahl Widerstandstufen unmittelbar die Zahl der möglichen Signale, weil hier nicht die Schaltungen von zwei Leitern miteinander kombiniert werden können.
Die eben beschriebene Erfindung lässt sich unmittelbar mit der gemäss'Ö. P. Nr. 13956 zusammen anwenden, indem auch bei der eben beschriebenen Anrufeinrichtung durch Hilfsleitungen und Umschalter die Zahl der Anrufstellen vervielfacht und durch Gruppensignale und Umschalter@ etc. bei gleich bleibender Zahl von Schaltstellen die Zahl der Anrufsignale vermindert werden kann.