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Schaltungsanordnung für Telephonanlagen.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf Schaltungen für Telephonanlagen, wie sie insbesondere für lautsprechende Apparate verwendet werden. Sie bezieht sich ferner auf die unter dem Namen Zentralbatteriesysteme bekannten Schaltungsanordnungen, bei denen der Speisestromkreis verhältnismässig hohe Impedanzen aufweist und zu den Mikrophon-und Hörerstromkreisen in Brücke geschaltet ist, wobei die durch die Änderung des Widerstandes im Mikrophon hervorgerufene Zu und Abnahme der Stromstärke in einem Parallelast eine entsprechende Ab-und Zunahme der Stromstärke eines anderen Astes, der einen Hörer enthält, infolge der Wirkung der Induktanz in der gemeinsamen Stromzuleitung hervorruft.
Derartige Schaltungen sind in der Telephonie bekannt und ist eine derartige Anordnung z. B. in der österr. Patentschrift Nr. 2922 beschrieben.
In der genannten Veröffentlichung sind zwischen den Sprechstellen zwei Leiter angeordnet, während die Mikrophone und Hörer z. B. in Parallelschaltung in Brücke an den Linienleitungen liegen. Nur eine geringfügige Abweichung von den früher genannten wird durch die Anordnung von drei Leitern erzielt, bei welcher Schaltung zwei einander entsprechende, parallelgeschaltete Stromkreise angeordnet sind, von denen jeder nur ein Mikrophon und einen oder mehrere Hörer enthält, welche Stromkreise durch eine gemeinsame Rückleitung vervollständigt werden. Eine derartige Anordnung erscheint z.
B. in den deutschen Patentschriften Nr. 152372 und 159780 (Mix & Genest) beschrieben, bei welcher das Mikrophon des einen Apparates parallel zu dem Hörer eines anderen Apparates und umgekehrt geschaltet ist und bei welcher ferner zwischen die auf diese Weise angeordneten Stromkreise die Stromquelle und Induktanzspulen in Brücke gelegt werden. Diese Schaltungsanordnungen bilden, insoweit sie bei vorliegender Erfindung mitverwendet werden, nicht den Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Das Hauptmerkmal der vorliegenden Erfindung besteht nun in der Anordnung der Induktanzspulen, welche im vorliegenden Fall einen Teil des eigentlichen Stationsapparates bilden und welche so angeordnet sind, dass der Mikrophonspeisestrom für die rufende Sprechstelle durch die Wicklung einer Induktanzspule fliesst, die in der angerufenen Sprechstelle liegt. Dabei ist der Hörer in dieser Sprechstelle auch mit der Induktanzspule über eine mit dem Mikrophon der rufenden Sprechstelle parallelgeschaltete Kondensatorbrücke verbunden. Die Zwischenschaltung des Kondensators ist von Vorteil, da nur Sprechströme die Wicklungen des Hörers durchfliessen und die Hörer demnach immer für Anrufe mittels der Stimme verfügbar sind, ohne dass ein kontinuierlicher Stromfluss durch ihre Wicklungen stattfinden kann.
Ausserdem kann durch diese Anordnung jede Induktanz, die als Verzögerungsspule oder als eine'andere Spule ausgebildet sein kann, dazu verwendet werden, um anderen Zwecken als denen der reinen telephonischen Übertragung zu dienen ; so z. B. kann sie als Erregerspule eines Relais für die verschiedensten Zwecke oder als Magnetisier-oder Polarisier- einrichtung zum Ersatz für einen permanenten Magneten des Hörers beim Telephon dienen.
In jeder der Fig. 1 bis 12 der Zeichnungen sind Schaltungsschemata für je eine der Erfindung gemäss eingerichtete Sprechstellenanordnung dargestellt.
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In Fig. i bezeichnet A eine Induktanzspule, die in der positiven Speiseleitung + liegt.
Diese Spule ist zwar in vielen Fällen vorteilhaft, wie z. B. dann, wenn von einem Generator erzeugter Strom in Verwendung kommt, ist jedoch für die Wirkungsweise des vorliegenden Systems nicht wesentlich. Als Abänderung der genannten Schaltung können auch getrennte Induktanzspulen in die positiven Zuleitungen, die zu jedem einzelnen Apparat führen, eingeschaltet werden. Mit B und B sind ebenfalls Induktanzspulen bezeichnet, die zu einem später zu erläuternden Zweck dienen, mit C und Cl sind Kondensatoren, mit D und D die telephonischen Empfänger (Hörer), mit E und E die Mikrophone bezeichnet. F und
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der entfernten Station ein Summen hervorbringen, um die Aufmerksamkeit auf den Apparat zu lenken.
Mit G und < ?- sind Schaltarme bezeichnet, welche mit den Kontakten H und I, bzw. Hl und 11 abwechselnd in Verbindung gebracht werden können. Mit J, K, L und M sind die die beiden Apparate verbindenden Linienleitungen bezeichnet.
Soll eine Sprechverbindung, z. B. zwischen den Sprechstellen X und Y, hergestellt werden, so wird das Anlegen des Schaltarms G gegen den Kontakt I bewirkt. Es fliesst dann ein Strom von der positiven Stromzuführungsleitung + durch die Wicklung der Induktanzspule Bl der Sprechstelle Y, die Linienleitung L, den Unterbrecher F und die Kontakte 1, G in der Sprechstelle X und über die Leitung K zur negativen Stromzuführungsleitung-.
Der Hörer D'der Sprechstelle Y und der Kondensator Cl liegen im Nebenschluss zu dem genannten, über den Unterbrecher F verlaufenden Stromkreis ; infolge der Tätigkeit des Unterbrechers werden Stromimpulse, die den Charakter von Wechselstromimpulsen aufweisen, durch die Wicklung D'des Hörers fliessen und bewirken, dass dieser ein lautes Summen zwecks Anruf hören lässt.
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Fig. 4 ist eine derartige Anordnung dargestellt.
Wenn der Stromkreis in der entfernten Sprechstelle geschlossen wird, wird die Induktanzspule B erregt und der Anker N. angezogen ; dadurch wird der Signalstromkreis n, in welchem sich die Anrufglocke R befindet, geschlossen, und zwar verläuft dieser Stromkreis von der positiven Leitung + zur negativen Leitung-über den Kontakt b und über einen Kontakt S, mit welchem der Schaltarm G noimal in Berührung steht. Wenn der Schaltarm G mit dem Kontakt H in Be. ührung ist, um den Mikrophonstromkreis zu schliessen, verlässt der'Arm G den Kontakt S und öffnet den Signalstromkreis n, so dass die Anrufglocke R während des Gespräches nicht läuten kann.
Bei einer abgeänderten Ausführungsform kann der Unterbrecher F oder Fl in jeder Sprechstelle weggelassen werden, und in diesem Fall ist es nur nötig, den Mikrophonstromkreis wie beim Sprechen zu schliessen, um die Glocke zum Tönen zu bringen. Eine derartige Anordnung ist in Fig. 5 dargestellt ; bei derselben wird der Signalstromkreis n durch die Kontakte bund 1 geschlossen. Wird z.
B. die Sprechstelle Y von der Sprechstelle X aus gerufen,'so wird zunächst der Schaltarm G vergnlasst, sich gegen den Kontakt H zu legen, worauf ein Strom von der positiven Zuführungsleitung + über die Induktanzspule Bl, entlang der Leitung L über das Mikrophon E, den Kontakt H, den Arm G und über die Leitung K zur negativen Leitung - fliesst. Der Anker N'der Spule Bu in der Sprechstelle Y wird demgemäss betätigt und schliesst über die Kontakte bl und 11 den Signalstromkreis n1, welcher die Anrufglocke Rl enthält.
Antwortet die Sprechstelle Y, so wird der Signalstromkreis nl durch den Schaltarm GÚ unterbrochen, welcher vom Kontakt J1 abgehoben wird, worauf der Sprechstromkreis über den Kontakt HÚ vervollständigt wird.
Statt die Signalstromkreise n- und nÚ der Weckvorrichtungen R und RÚ durch die Bewegung des Schaltarmes G oder GÚ in der beschriebenen Weise zu unterbrechen, können induktionswiderstandslose Relais T, Tl in die Mikrophonstromkreise in der in Fig. 6 angegebenen Weise eingeschaltet und die Stromkreise der Weckvorrichtungen durch dieselben unte brochen werden.
In diesem Fall wird unter der Annahme, dass die Sprechstelle X die Sprechstelle Y anruft, durch den Kontakt des Schaltarmes G mit dem Kontakt H ein Strom von der positiven Leitung + durch die Spule B, über d : e Leitung L, die Wicklung des Relais T, das Mik ophon E und die Leitung K zur negativen Zuführungsleitung-fliessen. Der Anker NI in der Sprechstelle Y wird angezogen und der die Anrufglocke Rl enthaltende Stromkreis nl wird über die Kontakte bÚ und VÚ und den Anker Ul des induktionslosen Relais TÚ geschlossen ; dieses letztere liegt in dem Mikrophonstromkreis der Sprechstelle Y.
Wi, d der Mikrophonstromkreis in der Sprechstelle Y geschlossen, so dass diese nunmehr zur Antwort bereit ist, so bewirkt der durch die Wicklung des induktionslosen Relais TÚ fliessende Strom das Anziehen des Ankers Ut, welcher den Kontakt VÚ verlässt und auf diese Weise den Signalstromkreis nl der Rufglocke unterbricht, worauf ein ununterbrochenes Gespräch stattfinden kann.
Es wurde angegeben. dass An-ufglocken in dem Sign. alstromkreis liegen können, jedoch können selbstverständlich auch beliebige andere Alarm-oder Signalvorrichtungen daselbst angeordnet werden.
Es ist manches Mal wünschenswert, dass eine angerufene Sprechstelle antworten kann, ohne dass erst von Hand aus der Mikrophonkreis in einer solchen gerufenen Sprechstelle geschlossen wird. Dies kann der vorliegenden Erfindung gemäss bewirkt werden, indem z. B. in der Sprechstelle X das Mikrophon E mit dem Anker N verbunden wird, wie dies
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Sprechstelle Y zum Anrufen der Sprechstelle X fliesst ein Strom durch die Wicklungen der Induktanzspule B in dieser letzteren Sprechstelle, worauf der Anker N angezogen wird und die den Speisestrom führende Leitung J an das Mikrophon anschliesst ; dadurch wird der zum Antworten nötige Stromkreis geschlossen und bleibt so lange geschlossen, bis der Mikrophonkreis in der entfernten Sprechstelle unterbrochen wi, d.
Weitere Ausführungsformen der beschriebenen Schaltung sind in den Fig. 8,9 und 10 da gestellt.
In Fig. 8 we. den an den Stationen Stromquellen, wie z. B. die Batterien W, verwendet, in welchem Fall es nur nötig ist, drei Leiter zwischen den Stationen zu verwenden. In jeder anderen Beziehung sind die Stromkreise denen der Fig. i analog.
In Fig. 9 ist die Schaltung der Sprechstellen ebenfalls im Wesen der der Fig. i gleichartig, wobei jedoch die äussere Schaltung in der aus de-Figur ersichtlichen, ohne weiteres verständlichen Weise abgeändert ist ; die positiven und negativen Zuführungs- leitungen + und -, welche gegebenenfalls eine ringförmige Hauptleitung bilden, können irgendeiner Anzahl von Telephonapparaten gemeinsam sein.
Bei der Anordnung gemäss Fig. 10 ist die Schaltung der für die telephonische Übertragung in Betlacht kommenden Elemente in den Apparaten so abgeändert, dass bloss eine Linienleitung LÚ ausser der positiven und negativen Zuführungsleitung K, M an-
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geordnet ist. In diesem Falle fliesst, wenn einer der beiden Mikrophonkreise geschlossen Ist, der Strom durch die Induktanzspulen B, BI sowohl in der rufenden als auch in der angerufenen Sprechstelle.
Wenn also der Schaltarm G in der Sprechstelle X sich gegen den Kontakt H legt, so fliesst der Strom zum Mikrophon E über zwei Wege : der eine derselben verläuft direkt über die Induktanzspule B, der andere über die Induktanzspule B und die Linienleitung Ll. Arbeitet das Mikrophon E, so fliessen die Telephonwechselströme über den Kondensator Cl und die Wicklungen des Hörers Du in der Station Y. In dieser letzteren fliesst ein konstanter Gleichstrom durch die Induktanzspule B*-so lange, als der Mikrophonkreis in der Station X geschlossen ist ; und die genannte Induktanzspule B kann demnach für die früher erwähnten Zwecke gebraucht werden.
Beispielsweise kann der Stromkreis eines Läutewerkes durch die Induktanzspule B geschlossen und während des Gespräches, wie bereits erläutert, durch die Bewegung des Schalters ss wieder geöffnet werden.
Als Beispiel für die Verwendung der Induktanzspule für einen anderen Zweck als für den eines Relais oder für irgendeinen bei der reinen telephonischen Übertragung in Betracht kommenden Zweck, kann die Anordnung gemäss Fig. n betrachtet werden. Die Anordnung der übrigen Teile des Stromkreises in dieser Figur ist die früher beschriebene ; ein Teil B2 der Wicklung der Induktanzspule (der zweite Teil ist bei B angedeutet) wird, wie ersichtlich, dazu verwendet, um als Erregerspule für den Hörer D zu dienen und in diesem statt des permanenten Magneten verwendet, welcher in den gewöhnlichen Konstruktionen zur Anwendung gelangt. Wenn es erforderlich sein sollte, können alle Wicklungen mit Induktionswiderstand als Erregerspulen für die Telephonempfänger verwendet werden.
Die Schaltung der Sprechstelle ist gemäss Fig. 12 dahin abgeändert, dass eine Übertragungsspule Z, wie sie häufig in Telephonsystemen Verwendung findet, angeordnet ist. Im übrigen ist Schaltung und Witkungsweise genau der früher beschriebenen gleich.
Es ist selbstverständlich, dass bei Verwendung einer Übertragungsspule die Induktanzspule B weggelassen werden kann, da eine Übertragungsspule auch als Relais oder für die anderen früher angegebenen Zwecke verwendet werden könnte.
Es ist nun klar, dass die früher beschriebene Erfindung auch auf eine andere Art und Weise als die speziell im vorstehenden beschriebene ausgeführt werden kann, ohne dass von den wesentlichen Merkmalen abgegangen wird, die sich hauptsächlich auf die Verwendung von Induktanzspulen für telephonische Zwecke oder ähnliche in den Sprechstellen angeordnete Spulen beziehen, welche so angeordnet werden, dass der Strom durch die Wicklung der genannten Spule bzw. der Spulen in der angerufenen Sprechstelle fliesst, wenn der Stromkreis in der rufenden Station geschlossen wird ; infolgedessen sind die genannten Spulen auch für andere Zwecke verfügbar, als für die rein telephonische
Funktion der Wiedergabe der Sprechlaute und der Verhinderung des Durcheinandersprechens oder des Überhörens.
Obgleich'in den Zeichnungen nur Paare von Sprechstellen als miteinander ver- bunden dargestellt sind, ist es doch klar, dass das besagte System auch für den Verkehr durch Vermittlungszentralen oder für den Verkehr eines Kontrollpostens mit mehreren
Unterstationsposten verwendet werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Schaltungsanordnung für Telephonanlagen, bei denen das Mikrophon einer jeden
Station parallel zum Hörer und Kondensator der anderen Station liegt, dadurch gekennzeichnet, dass auf jeder Station Induktanzwicklungen (B, Bt) derart angeordnet und geschaltet sind, dass die Induktanzwicklung einer jeden Station den Speisestrom für das Mikrophon der anderen Station führt.