DE69311C - Verfahren zur elektrischen Uebertrag-ung von Schallschwingungen mit Hilfe von Strömen mit regelmäfsig veränderlichem Potential, welche durch die Wirkung der Schallschwingungen inductiv beeinflufst werden - Google Patents

Verfahren zur elektrischen Uebertrag-ung von Schallschwingungen mit Hilfe von Strömen mit regelmäfsig veränderlichem Potential, welche durch die Wirkung der Schallschwingungen inductiv beeinflufst werden

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DE69311C
DE69311C DENDAT69311D DE69311DA DE69311C DE 69311 C DE69311 C DE 69311C DE NDAT69311 D DENDAT69311 D DE NDAT69311D DE 69311D A DE69311D A DE 69311DA DE 69311 C DE69311 C DE 69311C
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J. W. GlBBONEY in Lynn und E. thomson in Swampscott, Grafschaft Essex, Mass., V. St. A
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Description

KAISERLICHES
PATENTA
PATENTSCHRI
KLASSE 21: Elektrische Apparate
(Grafschaft Essex, Mass., V. St. A.).
inductiv beeinflufst werden.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. August i8ga ab.
Den Gegenstand, der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Hervorrufung von Schwingungen in einem elektrischen Stromkreis durch gesprochene oder gesungene Laute oder von anderen mechanischen Einwirkungen, wie dieselben für die Zwecke des Fernsprechens erforderlich sind. Dieses Verfahren besteht im wesentlichen darin, dafs im Stromkreise ununterbrochen eine Anzahl von Schwingungen oder Aenderungen in der · Stärke eines von einer geeigneten Quelle ausgehenden Stromes hervorgerufen, welche Schwingungen durch die Windungen einer Spule geleitet werden, die eine oder mehrere andere Spulen inducirend beeinflufst. Der Strom in den letzteren wird aber bezüglich seiner Stärke dadurch veränderlich gemacht, dafs man die Inductionsfähigkeit, den Widerstand oder die Selbstinduction oder auch alle diese Wirkungen gleichzeitig ändert. Die Gröfse dieser Aenderungen ist dabei eine mehr oder weniger weitgehende und wird durch die beim Sprechen auftretenden oder auf andere mechanische Weise hervorgerufenen Schallwellen bewirkt, die man auf einen Uebertrager oder eine Schallplatte einwirken läfst.
Die Aenderungen bezüglich der Capacität, der Selbstinduction und des Widerstandes, jede für sich oder zweier bezw. aller dieser Wirkungen, verursachen durch Inductionswirkung, dafs die die Leitung durchfliefsenden primären Ströme bezüglich ihrer Stärke veränderlich sind.
Deshalb können sie auch in diese Leitungen eingefügte, entfernt liegende und hinter einander geschaltete Vorrichtungen beeinflussen, wobei auch die letzteren derart angeordnet sein können, dafs sie sich den erwähnten Schwankungen anpassen. Als eine solche Vorrichtung ist der gewöhnliche Empfänger einer Fernsprechanlage zu bezeichnen. .
Der vorliegenden Erfindung gemäfs wird ein Wechselstrom mit einer so geringen Zahl von Richtungswechseln benutzt, dafs durch dieselben das Gespräch nicht ernstlich beeinflufst wird, wobei diese Wechselströme an die Stelle der bisher benutzten Gleichströme oder Batterieströme treten. Auf den Aemtern von Fernsprechanlagen kann gemäfs dieser Erfindung ein Wechselstromerzeuger benutzt werden, an welchen eine grofse Anzahl von Sprechstellen angeschlossen ist. Als Wechselstromerzeuger eignet sich eine Dynamomaschine, welche mit einer solchen Geschwindigkeit angetrieben wird, dafs die erforderliche Anzahl von Polwechseln herauskommt. Die Wechselströme werden in die Leitungen der einzelnen Sprechstellen hineingeführt und liefern ein von zwei von dem Amt aus oder sonstwie mit einander leitend zu verbindenden Fernsprechstellen zu benutzendes Uebertragungsmittel. Die Zahl der Richtungswechsel ist vorzugsweise eine geringe und beträgt ungefähr zweiunddreifsig Schwingungen in der Secunde oder sogar noch weniger als
sechszehn. Die Zahl der Schwingungen ist so gering, dafs dieselben auf die Empfangsvorrichtungen ohne Einflufs bleiben, d. h. entweder gar keine oder so leise Töne hervorbringen, dafs dieselben wegen der geringen, von den Schallplatten in Bewegung gesetzten Luftmenge dem Öhre nicht mehr bemerkbar werden.'
Bei einer der vorliegenden Erfindung gemäfs angeordneten Fernsprechanlage sind alle Batterien auf den einzelnen Sprechstellen überflüssig. Es wird ferner ermöglicht, auf dem Amt Signalvorrichtungen durch den Anrufenden augenblicklich in Betrieb setzen zu lassen, sobald derselbe den Stromkreis vermittelst eines Umschalters öffnet, oder vielmehr einfach den Fernsprecher vom Haken nimmt; beim Wiederanhängen des Fernsprechers wird alsdann dem Amt ein zweites, die Beendigung des Gespräches andeutendes Signal gegeben.
Ein solches Verfahren ermöglicht auch, von dem wirklichen Anschliefsen der Leitungen an Erde abzusehen, da ein solcher Anschlufs durch die Condensatorplatten bewirkt werden kann, anstatt den Strom durch einen zusammenhängenden, an Erde angeschlossenen Leiter zurückzuführen.
Auf den beiliegenden Zeichnungen stellen die Fig. ι und 2 in schematischer Weise eine der vorliegenden Erfindung gemäfs angeordnete Fernsprechanlage dar, die Fig. 3 läfst in ähnlicher Weise die Einrichtung eines Amtes erkennen. Die Fig. 4 stellt graphisch die Schwingungen der bei einer solchen Anlage benutzten Wechselströme dar, die Fig. 5 und 6 lassen die Einrichtung einer Sprechstelle erkennen. Fig. 7 stellt einen eigenartigen Sender oder Uebertrager dar, welcher in bestimmten Fällen zu benutzen ist, und Fig. 8 zeigt eine Leitungsanordnung, wie solche vorzugsweise bei diesem Verfahren Anwendung findet.
In Fig. ι ist mit L eine Fernleitung bezeichnet, welche einen Fernsprecher R mit einem solchen R] verbindet. Diese liegen im Stromkreis einer Spule P und einer Wechselströme oder pulsirende Ströme erzeugenden Maschine A. Die Erdleitungsplatten E E dienen zur Rückleitung des Stromes bezw. zum Schliefsen des Stromkreises, können aber durch metallische Rückleitungen ersetzt werden. Der Wechselstromerzeuger A ist befähigt, derartige Impulse zu erzeugen, dafs die Hörgrenze unterschritten wird, oder er kann auch Stromwellen von einer so geringen Dauer hervorrufen, dafs in den Empfängern R und R1 keine hörbaren Töne entstehen; keinesfalls sind dieselben aber so stark, dafs die beim Sprechen erzeugten Schallwellen gehemmt werden. Durch die Spule P wird eine Nebenspule S, welche mit einer Vorrichtung zum Aufnehmen der durch das Sprechen hervorgerufenen Schallwellen versehen ist, inducirend beeinflufst, um in Uebereinsfimmung mit den Schwingungen der Stimme die inducirende Wirkung der Spule P in dem magnetischen Felde der Spule S zu verstärken oder zu verringern.
Wenn die Spule S aus einem sehr feinen Draht besteht, so dafs die. durch dieselben fliefsenden Ströme ein bedeutendes Potential aufweisen, so kann man zwei Platten B, welche condensirend wirkende Flächen oder statische Uebertrager bilden, benutzen, indem eine derselben eine Schallplatte darstellt, um die beim Sprechen hervorgerufenen Schallwellen aufzunehmen, während die andere derart befestigt ist, dafs bei der Biegung und Bewegung der Schallplatte dieselbe sich mehr oder weniger der anderen Platte nähert und die statische Capacität der dielektrischen Schicht ändert. Durch solche Lageänderungen wird in Uebereinstimmung mit dem Wechsel der Schallwellen die inducirende Wirkung zwischen den Spulen S und P derart geändert, dafs die ursprüngliche Schwingung durch die den Schallwellen entsprechende ersetzt wird. Wenn, wie dies durch Versuche festgestellt worden ist, die ursprünglichen Schwingungen nur in ganz geringer Weise dem Ohre sich bemerkbar machen, behalten die durch das Sprechen hervorgerufenen Schwingungen ihre Eigenschaften hinsichtlich des Hörbarseins bei und können auf die Fernleitung übertragen, d. h. auf einen oder mehrere Empfänger jR R1 in demselben Stromkreis übertragen werden, oder auch auf solche, die in einen von diesem Stromkreise inducirend beeinflufsten zweiten Stromkreis eingeschaltet sind. Ein solches Ergebnifs kann auch ohne den statischen Uebertrager -B erreicht werden. So z. B. kann, der Fig. 2 gemäfs, die Anordnung der Fig. 1 insofern verändert werden, als die Nebenspule S nur einen ganz geringen Widerstand darbietet, oder nur aus wenigen Windungen eines isolirten Leiters besteht. In den Stromkreis derselben ist aber ein zur Aufnahme der Schallwellen bestimmtes Mikrophon eingeschaltet. Für den Fall aber, dafs der secundäre Stromkreis S einen noch geringeren Widerstand leistet, kann der Uebertrager T eine stromleitende Schallplatte erhalten, welche den einen Pol bildet, sowie einen Knopf aus gut leitendem Stoff auf derselben, indem der letztere den zweiten Pol bildet. In Wirklichkeit können, wenn die Zahl der Windungen genügend klein ist, bei dieser Spule Elektroden aus reinem Silber im Uebertrager Verwendung finden. Man kann aber auch mit Quecksilber amalgamirte Silberelektroden verwenden, wobei die Aenderung des Widerstandes im Stromkreise der Spule S abhängig ist vor/ dem Antheil des Quecksilbers oder von der Veränderung in dem Uebergangswiderstand zwischen den beiden Flächen, von denen die eine durch die Schallplatte bewegt
wird und die zweite gegen die erstere sich stützt.. Es ist klar, dafs jede bekannte Form eines Uebertragers, welcher den Widerstand im Stromkreise mittelst Einwirkung der Stimme auf denselben ändert, in den Stromkeis der Spule S eingefügt werden kann und den Zwecken der vorliegenden Erfindung zu dienen vermag, wobei es nur erforderlich ist, die Zahl der Windungen der Spule S1 dem gewöhnlichen Widerstände des Uebertragers selbst anzupassen. Anstatt den Widerstand zu ändern, kann man natürlich auch die Bewegung eines Eisenkernes in einer Spule oder diejenige einer Spule auf einem Eisenkern benutzen, welche durch die beim Sprechen erzeugten Schallwellen hervorgerufen wird, um die Selbstinduction im Stromkreise der Spule S zu ändern, und auf solche Weise die in denselben von dem primären Strom inducirten Stromwellen zu verändern, welche auf die Primärspule P zurückwirken, und die Uebertragung der entsprechenden Wellen auf die Linienleitung und die Empfangsvorrichtungen derselben zu verursachen.
Es ist einleuchtend, dafs bei der vorliegenden Erfindung gemäfs angeordneten Fernsprechanlagen in der Spule P sowohl, als auch in der zugehörigen Leitung Ströme von jedem beliebigen Potential Verwendung finden können, auch ist es erlaubt, jede beliebige Stromstärke in der securidären oder Senderleitung zu verwenden, und hierin liegt der Hauptwerth der Erfindung. Es kann ferner der an die Stelle der Ortsbatterien tretende Stromerzeuger A, welcher die Stromschwankungen hervorruft, an irgend einem geeigneten Orte aufgestellt sein, erforderlichenfalls in der gröfsten Entfernung von den Uebertragern. Die Feldmagnete der Wechselstrommaschine A können in irgend einer geeigneten Weise erregt werden, so z. B. durch eine besondere Ankerwickelung (Fig. ι), welcher gemäfs der Feldmagnete M mit den Bürsten eines Stromwenders verbunden ist, um für einen solchen Zweck geeignete Ströme zu erzeugen, oder es kann dies mit Hülfe einer Batterie J geschehen (Fig. 2).
In der Fig. 3 ist mit G ein Wechselstromerzeuger bezeichnet, welcher eine um einen Scheibenanker gelegte Wickelung erhalten kann und in geeigneter Weise angetrieben wird. Vorzugsweise läfst man aber um denselben Magnete N S sich drehen. In der Wickelung des Ankers A werden dadurch Wechselströme erzeugt, welche durch die Wellenlinie (in Form von Sägezähnen, Fig. 4) graphisch dargestellt sind. Die Anordnung des magnetischen Feldes und des Ankers mufs also einer solchen Art von Wellenbewegungen entsprechend abgeändert werden.
Unter Benutzung der oben entwickelten Grundsätze lassen sich die folgenden Anordnungen treffen:
An die Ankerwickelung A werden Leitungen angeschlossen, so dafs in den in diese eingeführten Spulen oder Stromumwandlern B1B2B3B11 Wechselströme erzeugt werden. Dabei sind so viele Stromumwandler vorhanden, wie Sprechsfellen an das Amt angeschlossen sind. Diese Stromumwandler können parallel oder hinter einander oder auch sonst wie geschaltet sein; Fig. 3 stellt dieselben aber dar, als mit einander parallel geschaltet, an die Polklemmen der Wickelung A angeschlossen. Die primären Wickelungen erhalten somit dieselben Wechselstromimpulse, wie dieselben in der Wickelung A erzeugt werden. Diese primären Spulen wirken inducirend auf secundäre Spulen, die denselben Kern umgeben, und die letzteren sind in die zu den Fernsprechstellen führenden Leitungen eingefügt oder derart angeordnet, dafs sie in die letzteren eingeschaltet werden können, wenn eine Verbindung gewünscht wird. Von solchen Anschlufsleitungen sind auf der Zeichnung vier dargestellt und mit abcd bezeichnet. Diese Anschlufsleitungen können, wie gewöhnlich, von sehr grofser Länge sein. Die nicht an die Leitungen abcd angeschlossenen Enden der Secundärspulen können bei E1 unmittelbar oder unter Benutzung eines Condensators K an Erde angeschlossen werden. In die Leitungen α bis d sind ferner Weekday g" h eingeschaltet, deren Klappen so lange festgehalten werden, wie Strom durch die Leitung Riefst. Eine auch noch so kurze Zeit andauernde Stromunterbrechung verursacht aber ein Fallenlassen der Klappe, und es wird auf dem Amt erkennbar, dafs von einer Sprechstelle ein Anschlufs an eine Fernleitung gewünscht wird oder nur dem Amt ein Zeichen gegeben werden soll. Es empfiehlt sich, in dieser Figur nicht besonders dargestellte Anordnungen zu treffen, um die zu den einzelnen Sprechstellen führenden Leitungen in gewöhnlicher Weise durch Stöpsel mit den Vorrichtungen des Amtes zu verbinden. Auf dem Amt sind Sender und Empfänger von derselben Form vorhanden, wie dieselben auf den einzelnen Sprechstellen benutzt werden.
Hat ein Fallenlassen einer der Klappen, z. B. derjenigen e, stattgefunden, so stöpselt der Beamte die Linie b in der üblichen Weise derart, dafs eine Verbindung derselben mit der betreffendenFernleitung hergestellt wird. Gleich zeitig wird die Verbindung mit der Erdleitung El aufgehoben. Dies kann geschehen, indem man Stöpsel oder Umschalter benutzt. Wird nun angenommen, dafs die Linien a-b, c-d von Seiten des Amtes infolge eines Anrufes von b oder c gestöpselt sind, so ist nun ein Anschlufs ' zwischen den zu diesen Leitungen gehörigen Sprechstellen hergestellt.
In den Fig. 5 und 6 ist eine Einrichtung für eine Sprechstelle dargestellt. Dieselbe ent-
hält eine Anrufglocke H. Die elektromagnetische Einrichtung derselben ist eine solche, dafs eine Bethätigung mittelst Wechselströme mit einer geringen Zahl von Polwechseln, jedoch einer grofsen Stärke möglich ist. Zu einer solchen Einrichtung gehört ferner der Stromumwandler des Uebertragers, dessen eine Spule P mit den Leitungen verbunden wird, sobald derselbe in Benutzung genommen wird, während die Secundärspule S durch eine Ortsleitung an den Uebertrager T angeschlossen ist. Hierdurch ist man in den Stand gesetzt, Aenderungen in dem Stromschlufs der durch die Spule S geführten Leitung herbeizuführen. Diese Spule kann Strom mit sehr niedrigem Potential erhalten, falls im Uebertrager metallische Elektroden vorhanden sind, oder wenn die Aenderungen des Widerstandes in diesem Stromkreise durch eine auf ein Quecksilberkügelchen wirkende Schallplatte herbeigeführt wird. Ein höherer Widerstand, jedoch eine Leitung mit einem noch verhältnifsmäfsig grofsen Durchmesser, würde erforderlich sein, wenn ein Kohlenmikrophon benutzt wird. In dem Falle, wo ein statischer Uebertrager von der in der Fig. 7 dargestellten Art benutzt wird, der aus einem Condensator besteht, dessen Platten nahe an einander gebracht und durch die beim Sprechen erzeugten Schallwellen in Bewegung gesetzt werden, würde ein Widerstand mit sehr vielen Windungen erforderlich sein. Mit R ist der Empfänger bezeichnet, welcher unter Hintereinanderschaltung mit der Spule P in die Linienleitung eingefügt ist, und sie können durch einen Stromwandler, wie den Uebertrager, mit einander verbunden und demgemäfs gewickelt sein. Der Empfänger ist ein solcher von gewöhnlicher Form und besteht aus einem dauernd magnetischen Kern bezw. einem der Einwirkung einer stromdurchflossenen Spule stehenden Kern aus weichem Eisen, mit einer dem Kern gegenüber stehenden Schallplatte, deren Zweck ist, die Stromwellen in Töne umzusetzen. Es empfiehlt sich, einen Anschlufs E'1 an Erde herzustellen. Derselbe . braucht jedoch kein vollständiger zu sein und kann durch einen Condensator von genügender Capacität hergestellt werden, so dafs die Linienleitung isolirt bleibt, während dieselbe noch im Stande ist, die Stromwellen zu übertragen. Der mit -R1 bezeichnete, mit punktirten Linien dargestellte Empfänger ist in derjenigen Stellung gezeichnet, welche er einnimmt, wenn er auf den Haken gehängt ist oder vielmehr auf denselben gehängt wird. Ist der Empfänger (das Telephon) abgenommen, so ist der Stromflufs bei / geschlossen und würde erforderlichenfalls dig Schliefsung eines zu der Anrufglocke H eine Nebenleitung bildenden Stromkreises bewirken. Da jedoch der Läuteelektromagnet bei den gewöhnlichen, beim Sprechen auftretenden Stromschwankungen'nicht beeinflufst wird, so ist es nicht nöthig, denselben derart zu schalten, ausgenommen um die Selbstinduction oder den Widerstand zu beseitigen. Mit j k sind Stromschlufsstücke bezeichnet, welche folgendermafsen benutzt werden: Ist der Empfänger R1 abgehängt, so wird der Stromkreis bei k mittelst des beweglichen Hebels L geschlossen. Infolge dieser Einrichtung wird der durch die Mikrophone (Sender oder Uebertrager) gelegte Stromkreis geschlossen, sobald der Fernhörer R1 vom Hebel L abgehängt, der Stromschlufs bei j geschlossen und diejenige Verbindung hergestellt ist, durch welche das Mikrophon und der Fernhörer ausgeschaltet sind und nur die Anrufglocke H in die Sprechleitung b eingeschaltet ist. Diese Reihe von Umschaltungen ist nicht wesentlich, jedoch bei der folgenden Einrichtung zu empfehlen: Beim Abnehmen von R1 vom Haken wird bei j der Stromschlufs unterbrochen, bevor Stromschlufs bei k hergestellt ist, d. h. es ist für einen Augenblick die Leitung offen und hierdurch" ist ein Mittel geschaffen, auf dem Amt ein durch Fallenlassen einer Klappe hervorgebrachtes Zeichen zu geben. Wird diese Klappe wieder gehoben, so wird dieselbe so lange in dieser Stellung erhalten, wie die Leitung von der Erdplatte E1 zu derjenigen E'2 unversehrt bleibt, gleichviel, ob Condensatoren in dieselbe eingeschaltet sind oder nicht. Während dieser Zeit erzeugt der Stromumwandler B1 Stromstöfse von geringer Stärke, z. B. solche von 16 bis 20 Schwingungen in der Secunde; dieselben sind jedoch nicht stark genug, um ein Ertönen der Glocke zu veranlassen. Die Aufwärtsbewegung des Fernhörers R1 und des Hebels L veranlafst ein Oeffhen des Stromschlusses bei j eine kurze Zeit, bevor ein solcher bei k hergestellt wird, somit fällt die Klappe e herunter und zeigt an, dafs der Theilnehmer den Fernhörer abgehängt hat und Anschlufs wünscht. Das Amt antwortet nun, indem der auf demselben befindliche Fernhörer gestöpselt wird. Der Theilnehmer spricht darauf in sein Mikrophon T hinein und ändert dadurch den Widerstand in der zur Spule S gehörigen Leitung, welche diejenige der Spule P der Linienleitung beeinflufst. Die Leitung des Mikrophons T bildet, wie erwähnt, einen geschlossenen Stromkreis, welcher als secundärer Stromkreis zu der Spule P der Linienleitung angeordnet ist, wobei die letztere ununterbrochen von Wechselströmen durchflossen wird, wenn die Spule eingeschaltet ist. Die Widerstandsänderungen in diesem geschlossenen Stromkreise haben Aenderungen der Stärke der von diesem durch Induction in der Spule P hervorgerufenen Ströme zur Folge. Diese Ströme gehen in die Linienleitung über, und zwar haben dieselben eine Schwingungszahl, welche mit derjenigen
der Schallschwingungen übereinstimmt. Diese kleinen, zu den durch die Maschine hervorgebrachten sich addirenden Schwingungen gelangen somit an die gerade angeschlossene Sprechstelle, z. B. der mit c bezeichneten, wo dieselbe in dem Fernhörer R2 hörbar werden, wenn derselbe abgehängt und der Stromschlufs bei k2 hergestellt wird. Der Theilnehmer bei c hat auf seiner Sprechstelle Vorrichtungen von gleicher Art, wie die angegebenen; dieselben sind in wesentlich übereinstimmender Weise geschaltet. Es sei noch erwähnt, dafs das nach rückwärts gelegene, mit j2 bezeichnete Stromschlufsstück des Hebels I entweder unmittelbar an Erde angeschlossen sein kann, oder auch durch eine mittelst punktirter Linien dargestellte Leitung W mit dem durch die Vorrichtungen gelegten Stromkreis. .
So lange Wechselströme gleichzeitig in beiden mit einander verbundenen Linienleitungen b und c erregt werden, kann auf denselben in beiden Richtungen gesprochen werden, indem die betreffenden Uebertrager und Empfänger zur Benutzung kommen, und obgleich ein Wechselstrom die Leitungen gleichzeitig durchfiiefst, so ist. dies doch nur ein solcher von geringer Schwingungszahl, welcher den Empfänger entweder vollständig unbeeinflufst läfst, höchstens einen ganz schwachen summenden Nebenton hervorruft.
Bei der durch die Fig. 4 veranschaulichten Form der Schwingungen, bei welchen der . Richtungswechsel stets schnell vor sich geht, sind keine Todtlagen vorhanden, welche die Wirkung des Uebertragers wesentlich hemmen würden, nur an der Spitze der Welle tritt dies ein, aber nur auf einem so geringen Theil der ganzen Welle, dafs das Sprechen unbeeinflufst bleibt.
Die Einrichtung zum Anrufen des Theilnehmers von Seiten des Amtes ist die folgende: Es ist ein Stromumwandler B5 angeordnet, welcher durch eine geeignete Vorrichtung Fin die nach der betreffenden Sprechstelle fahrende Leitung eingeschaltet werden kann. Dieser Stromumwandler kann derart eingerichtet sein, dafs er im Stande ist, Ströme von grofser Kraft und höherem Potential zu erzeugen. Die letzteren summiren sich alsdann mit den schon in die Leitungen hineingesandten, von den Stromumwandlern B1B* erzeugten. Infolge der auf solche Weise vermehrten Stromstärke können die Weckerelektromagnete leicht zum Ansprechen gebracht werden. Der erwähnte summende Ton kann auch als Mittel zur Prüfung der, Leitung auf ihre Unversehrtheit benutzt werden. Sobald nämlich der Theilnehmer diesen Ton nicht vernimmt, weifs er, dafs die Leitung beschädigt ist.
Bei einer der vorliegenden Erfindung gemäfs angeordneten Fernsprechanlage sind auf den einzelnen Sprechstellen lediglich aus nicht veränderlichen Theilen zusammengesetzte Vorrichtungen vorhanden, welche insofern keiner Beaufsichtigung bedürfen, als sie ohne Batterie arbeiten. Die elektrische Energie, welche dem Theilnehmer zur Verfügung steht, ist also nur insofern beschränkt, als das Amt nicht dauernd angeschlossen sein kann.
In der Fig. 7 ist ein Uebertrager dargestellt, bei welchem die Spule S aus einem sehr feinen Draht besteht und mit zwei parallelen Platten verbunden ist, welche einen mit Condensationswirkung arbeitenden Uebertrager bilden. Die Hin- und Herbewegung der Platten beim Sprechen verändern, wie erwähnt, die Condensirungsfähigkeit und somit auch die Strommenge, welche durch S hindurchfliefst. Schliefslich wird auch die auf die Spule P ausgeübte Inductionswirkung geändert. Bei einer solchen Anordnung sollte die Condensationsfläche so grofs wie möglich sein oder eine gröfsere Schwingungszahl benutzt werden als bei anderen Gattungen von Uebertragern.
Bei solchen Fernsprechanlagen ist es wichtig, einen Condensator von mäfsiger Wirksamkeit im Nebenschlufs zu den secundären Spulen der Stromumwandler B1 B'2 B3 B* zu benutzen. Die Condensationsfähigkeit sollte aber nicht gröfser sein, als dafs der Stromumwandler in seiner Wirkung nicht gestört wird, oder mit anderen Worten, dafs ein Kurzschlufs dieser Spule nicht stattfindet, jedoch bei kurz auf einander folgenden Impulsen vom praktischen Standpunkt aus. als im Nebenschlufs zur Secundärspule des Stromumwandlers B1 liegend zu betrachten sind. Die durch die Schallwellen beeinflufsten Ströme können durch einen Condensator von der in der Fig. 6 dargestellten Form vollkommen frei hindurchfiiefsen, da die durch die Linienleitung fliefsenden Wechselstromwellen im Condensator nicht genügend beeinflufst werden, um eine Abschwächung zu erfahren. Auf diese Weise ist man in den Stand gesetzt, die Selbstinduction des secundären Theiles der Stromumwandler zum gröfsten Theil aufzuheben. Um mit Sicherheit für einen kurzen Zeitraum die zu den einzelnen Sprechstellen führenden Leitungen unterbrochen zu erhalten, und zwar sowohl dann, wenn der Empfänger abgehängt wird, als auch in dem Augenblick, wo derselbe wieder an seine Stelle gebracht wird, ist es zu empfehlen, die Anhängehaken mit hydraulischen Bremsen oder ähnlichen verzögernd wirkenden Vorrichtungen zu versehen. Solche Bremsen sind in den Fig. 5 und 6 in ihren Umrissen dargestellt und mit D D bezeichnet.
Selbstverständlich ist es unwesentlich, ob beim Anrufen der Sprechstellen von Seiten des Amtes dieselbe Anzahl von Polwechseln statt-
findet oder überhaupt Wechselströme benutzt werden, wobei man die Wecker auf den Sprechstellen so einrichtet, dafs sie durch periodisch auftretende Ströme oder auch durch solche von einer bestimmten Dauer in Gang gesetzt werden, also die Wecker durch besondere Ströme bewegt werden.

Claims (4)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Das Verfahren, Schallschwingungen auf elektrischem Wege nach entfernten Orten dadurch zu übertragen, dafs man einen Wechselstrom oder irgend einen elektrischen Strom mit periodisch veränderlichem. Potential in Uebereinstimmung mit den Schallschwingungen inductiv beeinflufst.
  2. 2. Eine besondere Art des im Anspruch i. bezeichneten Verfahrens, darin bestehend, dafs man den Wechselstrom oder irgend einen elektrischen Strom mit periodisch veränderlichem Potential in die Leitung durch die Windungen eines Inductors schickt und die inducirende Gegenkraft des letzteren durch Vermittelung an Schallschwingungen; verändert. ..·.■'
  3. 3. Eine besondere Art des im Anspruch 2: ber zeichneten Verfahrens, darin bestehend, dafs man in die Fernleitung Ströme mit periodisch wachsendem oder abnehmendem Potential leitet.und in dieselbe einen Apparat mit inductiver Gegenwirkung einschaltet, wobei man die letztere durch Vermittelung von Schallschwingungen derart regelt, dafs der Leitungsstrom genöthigt wird, in -— den Schallschwingungen entsprechenden ·—· Impulsen oder Wellen zu fliefsen.
  4. 4. Bei Anwendung des in den Ansprüchen 1. bis 3. bezeichneten Verfahrens eine Anrufvorrichtung, bestehend aus einem am Amtvorhandenen Zeichengeber, welcher durch die Schwächung oder Unterbrechung des beständig geschlossenen Arbeitsstromkreises in Thätigkeit gesetzt wird, und einem Läutewerk an der Sprechstelle, welches, gewöhnlich nim Stromkreise, von einem besonderen Rufstrom vom Amt aus in Betrieb gesetzt wird. . . ■
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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