DE118660C - - Google Patents
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- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04M—TELEPHONIC COMMUNICATION
- H04M5/00—Manual exchanges
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum selbsttätigen Anrufen von Fernsprechstellen, mittels welcher bei Herstellung
einer Verbindung zwischen dem anrufenden Theilnehmer und dem angerufenen
Theilnehmer selbstthätig ein Änrufstrom in die Leitung des letzteren geschickt wird, welcher
unterbrochen wird, sobald der angerufene Theilnehmer antwortet. Wenn die Verbindung
zwischen den beiden Theilnehmern hergestellt ist, wird das Telephon des Beamten
von der Stöpselleitung, mit welcher es für gewöhnlich für Prüfungszwecke verbunden ist,
abgeschaltet. Mit der Stöpselleitung ist ferner ein Ueberwachungssignal verbunden, welches
durch die Stellung des Hakenumschalters auf der Unterstation beeinflufst wird und welches
unthätig ist, so lange der Anruf strom in die Leitung geschickt wird, während es erst in
einem späteren Stadium der Verbindung aufleuchtet.
Es sind bereits früher verschiedene Versuche gemacht worden, den Wecker einer
Theilnehmerstelle bei Herstellung der Verbindung selbstthätig in Thätigkeit zu setzen
und denselben bei Antwort des Theilnehmers selbstthätig , wieder abzuschalten. Derartige
Einrichtungen wurden aber mit mechanischen Vorrichtungen versehen, um die Dauer des
Anruf stromes zu bestimmen, sowie mit mechanischen Sperrvorrichtungen, die durch Magnete
beeinflufst wurden, um den Anrufstrom zu unterbrechen1. Nach der vorliegenden Erfindung
werden alle mechanischen Sperrvorrichtungen, welche auf das Anrufen und die
Ueberwachung des Telephons Einflufs haben, fortgelassen. Die Beeinflussung der verschiedenen
Einrichtungen erfolgt vielmehr lediglich selbstthätig auf elektrischem Wege'. Zu diesem Zweck ist die Vorrichtung mit
einem Elektromagneten versehen, welcher bei Herstellung der Verbindung so erregt wird,
dafs er mittels eines geeigneten Umschalters die Anrufstromquelle mit der Linienleitung
verbindet, während ein zweiter Elektromagnet, welcher durch eine Aenderung des Widerstandes
der Linienleitung beeinflufst wird, die Anrufstromquelle von der Leitung wieder
abschaltet. Mit diesem zweiten Magneten ist ein Örtsstromkreis verbunden, welcher die
Erregung des Magneten unabhängig von dem Strom der Linienleitung aufrecht erhält.
Die Fernsprechleitungen, für welche die vorliegende Erfindung besonders bestimmt ist,
besitzen für jede Linie ein Relais für ein besonderes Anrufsignal, ein Unterbrechungsrelais, um die normale \^erbindung der Linienleitung
mit dem Relais des Anrufsignals zu trennen, sowie einen Ortsstromkreis, der bei
Stöpselung der Klinke geschlossen wird, um das Unterbrechungsrelais zu erregen und ein
Ueberwachungssignal in dem mit dem Stöpsel verbundenen Stromkreis enthält.
Bei Anordnung der vorliegenden Einrichtung an einer Fernsprechverbindung dieser
Art wird dem Elektromagneten, durch welchen der Anruf strom in die Leitung geschickt
wird, ein verhältnifsmäfsig . hoher Widerstand
gegeben und derselbe wird mit der Ueberwachungslampe mit dem Unterbrechungsrelais
in demselben Stromkreis eingeschaltet. Der Magnet zum Abschalten des
Anrufstromes besitzt dagegen einen geringen Widerstand und wird in einen Nebenschlufsstromkreis
der Ueberwachungslatnpe und des anderen Magneten eingeschaltet, welcher durch
das von dem Strom in der Telephonleitung beeinfluiste Ueberwachungsrelais geregelt
wird. Durch den letzterwähnten Elektromagneten wird ein Ortsstromkreis geschlossen,
welcher den anderen Elektromagneten in Nebenschlufs legt. Das Telephon, welches gewöhnlich mit der Linie verbunden ist, wird
durch Umschaltcontacte abgetrennt, welche durch den Anrufmagneten geregelt werden,
während eine für gewöhnlich in der Stöpselleitung vorhandene Unterbrechung, die verhindert,
daf s der Anruf strom zu der Anrufleitung fliefst, durch den Elektromagneten
geschlossen wird, welcher den Anrufstrom abschaltet. Wenn die Vorrichtung in Thätigkeit
tritt, wird daher bei Herstellung einer Verbindung das Linienrelais abgeschaltet, ein
Anrufstrom in die Leitung geschickt und das Telephon des Beamten abgeschaltet, wobei das
Ueberwachungssignal infolge' des Widerstandes des mit dem Signal hinter einander
geschalteten Elektromagneten unwirksam bleibt. Während durch das Herabnehmen des Fernhörers auf der angerufenen Station
der Anrufstrom abgeschaltet wird, wird die normale Unterbrechung in der Stöpselleitung
geschlossen und das Hülfsüberwachungssignal wird unter den Einflufs des Ueberwachungsrelais
gestellt, indem der Widerstand des mit dem Signal hinter einander geschalteten Elektromagneten ausgeschaltet wird. Nach
der Antwort des angerufenen Theilnehmers sind fernere Aenderungen des Widerstandes
der Linienleitung nicht im Stande, die Stöpselleitung zu unterbrechen, einen Anrufstrom in
die' Linienleitung zu schicken oder einen Widerstand in die Leitung des Ueberwachungssignals
einzuschalten. Die Anrufvorrichtung ist mit einem Commutator versehen, durch welchen abwechselnd ein Anrufwechselstrom
und ein Gleichstrom in die Linie geleitet wird, welch' letzterer auf die Unterstation
keinen Einflufs hat, so dafs bei der Antwort des angerufenen Theilnehmers die
Stöpselleitung sofort für das Gespräch bereit ist.
Diese Einrichtung ist besonders für das Ankunftsende1 von Verbindungsleitungen in
Centralämtern von Nutzen, da der diese Verbindungsleitungen,
bedienende Beamte nicht nöthig hat, mit einem Theilnehmer durch den Fernsprecher in Verbindung zu treten; der
Beamte hat vielmehr lediglich die anzurufende Leitung zu prüfen, die' Verbindung herzustellen
und ein Anruf signal zur Station zu schicken. Durch die Benutzung dieser selbstthätigen
Anrufvorrichtung an dem Ankunftsende der Verbindungsleitung werden daher alle besonders zu handhabenden Tasten und
Einrichtungen überflüssig, und die Thätigkeit des Beamten wird darauf beschränkt, die'
Leitungen zu prüfen und den Stöpsel in die Klinke der Leitung zu stecken, wenn dieselbe
frei ist.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist in Fig. ι die Schaltung einer derartigen Vorrichtung
dargestellt. Diese Zeichnung zeigt das Ankunftsende einer Verbindungsleitung, mit welcher
die Dienstleitung verbunden ist, durch welche der Beamte' des Ankunftsendes die
Aufträge anderer Aemter empfängt. In Fig. 2 ist die Vorrichtung zur Verbindung der Verbindungsleitung mit der Stromquelle
und mit dem Telephon, sowie zur Beeinflussung des Ueberwachungssignals in Seitenansicht
dargestellt. Fig. 3 zeigt die Vorrichtung in Oberansicht, Fig. 4 zeigt dieselbe von
der anderen Seite gesehen.
Die Leitungen 1,2 des Ankunftsendes der \^erbindungsleitung endigen in einen Stöpsel g,
welcher mit der Klinke b einer mit dem Amt verbundenen Theilnehmerstelle A in der bekannten
Weise in Verbindung gebracht werden kann. Diese Theilnehmerstelle ist in der
üblichen Weise mit einem Hörer a, einem Mikrophon 21, einem polarisirten Wecker 22,
einem Condensator 23 und einem Hakenumschalter 24 versehen. Der Wecker und der Condensator liegen in einer beständig geschlossenen
Brücke der Linienleitung, welche jedoch für Gleichstrom geöffnet ist, während der Fernhörer und das Mikrophon in einer
für gewöhnlich offenen Brücke liegen, welche geschlossen wird, wenn der Fernhörer von
seinem Umschalthaken herabgenommen wird. Die Linienleitungen 3, 4 führen von dieser
Sprechstelle zu einer Klinke b im Klappenschrank des Ankunftsamtes und zu einer
Klinke 25 in einem anderen Klappenschrank, welche zur Herstellung einer Ortsverbindung
benutzt werden kann. Jede Linienleitung ist in Vielfachschaltung mit einem Liniencontact
einer jeden dieser Klinken verbunden. Verlängerungen der Linienleitungen führen zu den Polen einer Batterie c und
zur Erde, wobei in die Leitung 3 die' Windung eines ein Anrufsignal bethätigenden
Relais d eingeschaltet ist. Durch dieses Relais wird ein Ortsstromkreis 5,6 geschlossen, in
welchen eine Stromquelle sowie ein Anrufsignal e eingeschlossen ist. Dieses Signal e
bildet das Anrufzeichen des Theilnehmers und kann neben der Klinke 25 des Klappenschrankes
angebracht sein. In die Linienleitungen 3,4 sind die Contacte des Unterbrechungsrelais
/ eingeschaltet, durch welche die gewöhnlichen Verbindungen der Leitung
mit der Erde und der Batterie unterbrochen
werden, wenn der Magnet dieses Relais erregt wird. Dieser Magnet liegt in einer an Erde
liegenden Leitung 7, welche mit den Contactringen der Klinken b und 25 der Linie verbunden
ist.
Der Stöpsel g des Ankunftsendes der Verbindungsleitung, welcher in die Klinke b gesteckt
wird, ist mit drei Contactstücken 26, 27 und 28 versehen,, welche mit den Linien-,
contacten sowie mit den Contactringen der Klinke in Berührung kommen. Die Contactstücke
26 und 27 bilden die Enden der Drähte 1 und 2 der Verbindungsleitung. Diese Drähte
sind durch eine beständig geschlossene Brücke 8 verbunden, in welcher eine Stromquelle
h liegt, welche dazu dient, das Mikrophon des mit der Verbindungsleitung verbundenen
Theilnehmers zu speisen, sowie die mit der Verbindungsleitung verbundenen Signale zu vermitteln. In diese Brücke sind
ferner Impedanzspulen eingeschaltet, welche verhindern, dafs Fernsprechströme durch die
Brücke niefsen. Der Draht 2, welcher zu dem Contactring 27 des Stöpsels führt, enthält
die Magnetwindung eines Relais i, durch welches ein Überwachungssignal / beeinflufst
wird, welches neben dem Stöpsel angeordnet ist. Die Vorrichtung, mit welcher
das Relais i das Signal / beeinflufst, wird in
Folgendem näher beschrieben werden. Die Verbindungsleitung ist aufserdem mit einer
Vorrichtung verbunden, welche in Folgendem mit Anrufvorrichtung bezeichnet wird, obgleich
sie nicht allein den Zweck hat, den gewünschten Theilnehmer anzurufen, sondern auch den, den Prüfungsapparat abzuschalten
und ein Signal zu regeln. Diese Anrufvorrichtung ist in Fig. 2, 3 und 4 besonders dargestellt
und hat folgende Einrichtung.
Zwei Magnete k und / sind conaxial zu einander angeordnet. Jeder Magnet ist mit nach
innen gebogenen Polstücken 29, 30 und 31, 32 versehen, von denen 30 und 32 mit einander
verbunden sind. Der Anker eines jeden Magneten liegt zwischen den sich nach innen
erstreckenden Enden der Polstücke und der Spule des Magneten, und ist mit seinem einen
Ende an einem der Polstücke befestigt, während sein anderes Ende frei ist und nahe bei
dem anderen Polstück liegt. Der Anker 33 des.Magneten k ist z.B. an dem Polstück 29
durch einen dünnen Metallstreifen 34 be-. festigt, welcher aus einem federnden Eisenband
besteht, dessen Dicke ungefähr 0,25 mm beträgt. Das andere Ende des Ankers 33 liegt vor dem inneren Ende des Polstückes 30,
so dafs der Anker bei Erregung des Magneten von diesem Polstück angezogen wird und mit
demselben in Berührung kommt, so dafs der magnetische Stromkreis des Kernes geschlossen
wird. In ähnlicher Weise ist der Anker 35 des Magneten I an dem einen Ende
des Polstückes 31 befestigt und wird von dem Polstück 32 angezogen. Das Polstück 31
trägt vier Contactfedern 37,38 und 39,40, welche fest zwischen Blöcken aus isolirendem
Material liegen, die an dem Polstück 31 befestigt sind und weiche parallel zur Achse des
Magneten angeordnet sind. Die freien Enden der Contactfedern 39, 40 ruhen für gewöhnlich
auf Stiften 41, 42 aus isolirendem Material, welche an dem äufseren Ende des
Polstückes 32 angebracht sind. Die Feder 37 ruht in ähnlicher Weise auf einem isolirenden
Stift 43, während die Feder 38 auf einem isolirten Stück 44 ruht, welches an dem Polstück befestigt ist. Die Feder 39 trägt ein
Contactstück 45, welches mit der Feder 37 in Berührung kommt, wenn die Feder 39 angehoben
wird. Unter diesem Contactstück 45 ist an dem Anker 35 ein Stift 46 aus isolirendem
Material angebracht, welcher bei der Erregung des Magneten gegen die Feder 39 trifft und dieselbe mit der Feder 37 in Berührung
bringt. Nahe an der anderen Kante trägt der Anker 35 unterhalb der Feder 40 einen Contactstift 47 (Fig. 4), welcher mit
der Feder 40 in Berührung kommt, wenn der Anker angehoben wird, so dafs diese Feder
gegen einen aus isolirendem Material hergestellten Stift 48 der Feder 38 trifft, um dieselbe
von ihrem Ruhecontact abzuheben. An dem Polstück 29 des Magneten k sind ebenfalls zwei Contactfedern 49, 50 angebracht,
welche von dem Polstück isolirt sind. Die freien Enden dieser Federn erstrecken sich nach vorn bis unter die Enden der
Contactfedern 37, 38 und werden mit diesen Federn in Berührung gebracht, während sich
dieselben gleichzeitig von ihren Ruhecontacten abheben, wenn der Anker 33 durch Erregung
. des Magneten k angezogen wird. Diese Contactfedern liegen in ihrer Ruhestellung
auf isolirenden Knöpfen 51, 52 des Polstückes 30.
Die Federn 39 und 40 liegen für gewöhnlich auf ihren isolirten Anschlägen 41 und 42,
während die Federn 37 und 38 auf ihrem Anschlag 43 und dem Contact 44 liegen. Die
Federn 49 und 50 liegen auf ihren Anschlägen 51 und 52, aufser Berührung mit den
Federn 37 und 38. Wenn der Anker 33 des Magneten k angezogen wird, werden seine
Contactstücke 49 und 50 gegen die Federn 37 und 38 geprefst, wobei die Feder 37 von ihrem
Anschlag 43 und die Feder 38 von ihrem Contact 44 abgehoben wird. Wenn nun der Anker 35 angehoben wird, trifft der isolirte
Stift 46 gegen die Feder 39, hebt dieselbe von ihrem Anschlag 41 und preist den Contact
45 gegen die Feder 37, wobei letztere mit der Contactfeder 49 aufser Berührung ge-
bracht wird, während der Contactstift 47 gegen die Feder 40 gepreist wird und die
elektrische Verbindung mit derselben herstellt, wobei er sie gegen den Stift 48 preist, so. dafs
die Feder. 38 mit der Contactfeder 50 aufser Berührung gebracht wird.
Die1 Anrufvorrichtung ist an irgend einer
geeigneten Stelle des Klappenschrankes angeordnet. Die Feder 38 ist durch einen Draht 9 mit der Leitung 1 verbunden. Die
Leitung 2 der Verbindungsleitung ist unterbrochen, indem das Ankunftsende der Leitung
mit der Contactfeder 39 verbunden ist, während der Draht 2, der von dem Contactstück 27
des Stöpsels durch die Spule des Relais i führt, mit der Contactfeder 37 verbunden ist. Die
Contactfeder 50 ist an Erde gelegt, während die Contactfeder 49 mit einer Bürste oder
einem Contactstück verbunden ist, welches auf einem beständig rotirenden Commutator p
mit zwei Segmenten 53 und 54 ruht, von denen das Segment 53 ungefähr ein Viertel
des Umfanges einnimmt, während das Segment 54 nahezu die verbleibenden drei Viertel
des Umfanges umfaist. Das Segment 53 ist mit dem einen Pol eines Wechselstromerzeugers
55 verbunden, dessen anderer Pol an Erde gelegt ist. Das Segment 54 ist mit dem einen Pol einer an Erde liegenden
Batterie r verbunden; deren elektromotorische'
Kraft ungefähr gleich derjenigen der Batterieh
ist. Der Commutator ist so angeordnet, dafs er in 12 Secunden etwa eine Umdrehung macht.
Durch diese Vorrichtung werden also der Wechselstromerzeuger 55 und die Batterie r
abwechselnd mit der Feder 49 verbunden, wobei die Verbindung mit dem Wechselstromerzeuger
jedesmal etwa drei Secunden, diejenige mit der Gleichstromquelle dagegen neun Secunden dauert.
Der Beamte ist mit dem üblichen Telephon q versehen, um die Leitung prüfen zu können,
sowie um Aufträge über eine. Dienstleitung entgegennehmen zu können. Eine Zweigleitung"
11 dieses an Erde liegenden Telephons ist zu dem Contactstück 44 geführt.
Das Contactstück 28 des Stöpsels bildet das Endstück einer Gruppe von Leitungen,
die von dem freien Pol einer an Erde liegenden Batterie r ausgehen, und welche bei der Beeinflussung
des Unterbrechungsrelais, des Überwachungssignal und der Anrufvorrichtüng
mitwirken. Die eine Polklemme des Magneten k ist durch den Draht 12 mit dem
freien Pol der Batterie r verbunden, ebenso ist dieselbe durch den Draht 13 mit dem
Magneten I verbunden. Die andere Polklemme des Magneten k ist durch einen Draht 14 mit
der Signallampe / verbunden, welche durch den Draht 15 mit dem Contact 28 des Stöpsels
verbunden ist. Die zweite Polklemme des Magneten / ist durch einen Draht 16 mit dem
Anker 56 des Relais i verbunden und durch den Draht 17 mit dem Anker 35 des Magneten
/, an welchem der oben beschriebene Contactstift 47 (Fig. 2, 3 und 4) angebracht
ist. Der Contact 40 ist durch einen Draht 18 mit dem vom Magneten k kommenden Draht 14
verbunden. Der Arbeitscontact 57 des Relais i ist durch einen Draht 19 mit dem zum
Stöpselcontact 28 führenden Draht 15 verbunden. Die Batterie r hat eine elektromotorische
Kraft von etwa 10 Volt, das Unterbrechungsrelais / einen Widerstand von
20 Ohm; die Signallampe / kann zwei Zehntel Ampere verbrauchen bei einer elektromotorischen
Spannung von 4 Volt; der Magnet k hat 30 Ohm und der Magnet /
6 Ohm Widerstand.
Der Anruf der Centralstation zur Herstellung einer Verbindung mit der entsprechenden
Linie wird auf folgende Weise' bewirkt: Wenn der Fernhörer von seinem Umschalthaken
herabgenomen ist, kann Strom von der Batterie c des Amtes durch das Relais d über
die Linienleitung fliefsen, um zum Amt zurückzukehren. Hierdurch wird das Relais erregt
und schliefst den Stromkreis 5, 6 des Anrufsignals e, so dafs dieses erglüht. Es sei angenommen,
dais die Verbindung in einem Klappenschrank herzustellen ist, in welchem
die Klinke 25 liegt. Die Beantwortung des Anrufes erfolgt in der bekannten Weise durch
einen Stöpsel, der mit der Batterie r verbunden ist und bei Verbindung mit der Leitung
7 das Unterbrechungsrelais f erregt, so dafs die gewöhnliche Verbindung der Linienleitung
3, 4 mit der Batterie c und der Erde unterbrochen wird, während die Verbindung
der Linienleitung mit der Stöpselleitung hergestellt wird.
Die Anrufvorrichtungen lassen sich sowohl für gewöhnliche Stöpselpaare im Amt zur
Verbindung zweier Theilnehmer desselben Amtes verwenden, als auch für ankommende
Verbindungsleitungen, durch welche zwischen einem ersten Amt und einem Theilnehmer
eines zweiten Amtes Verbindungen hergestellt werden können.
Im zweiten Fall wird der eine Stöpsel des Paares durch eine Schleifenleitung ersetzt,
welche bis zum ersten Amt an entsprechende Klinken geführt wird.
Die Wirkungsweise der Anruf vorrichtungen, an und für sich ist in beiden Fällen gleich, mit
dem Unterschied, dafs bei der Anrufvorrichtung, welche zur Verbindung zweier Theilnehmer
eines Amtes dient, der Abfrageapparat des Beamten mit beiden Seiten des Schnurpaares
verbunden ist und durch die' Anrufvorrichtungen bei Stöpselung der Klinke' des
angerufenen Theilnehmers abgeschaltet wird.
In der vorliegenden Beschreibung ist die Erfindung an einer ankommenden Verbindungsleitung
erläutert.
Nachdem der Beamte eines anderen Amtes, nach welchem die Verbindungsleitung i, 2
führt, den Auftrag zur Herstellung der Verbindung mit dem Theilnehmer A des auf der
Zeichnung dargestellten Amtes erhalten hat, schaltet er sein Telephon in die Dienstleitung
io ein und beauftragt den an dem Fernhörer q horchenden Beamten, die Verbindung
mit der Theilnehmerstation A durch die Verbindungsleitung i, 2 herzustellen. Die
Prüfung und Bestimnutng der zu benutzenden Verbindungsleitung kann auf beliebige
Weise bewirkt werden. Der Beamte bringt z. B. die Spitze 26 des Stöpsels g mit dem
Prüfungsring der Klinke 25 der anzurufenden Leitung in Verbindung, wodurch das an
Erde liegende Telephon q durch, die Leitungen
i, 9, 11 mit dem Contactring verbunden
wird, da die Contactfeder 38 auf dem Ruhecontact 44 liegt. Wenn die Leitung besetzt
ist, würde die Batterie r mit dem Prüfungsring der Klinke verbunden sein, so
dafs ein Strom durch das Telephon des Beamten flieist und das bekannte Prüfungsgeräusch hervorbringt. Wenn die Leitung
frei ist, schiebt der Beamte seinen Stöpsel g in die Klinke 25. Hierbei kommt der Contact
28 mit dem Prüfungsring der Klinke in Berührung und schliefst einen Ortsstromkreis
der Batterie r, so dafs der Batteriestrom durch die Drähte 12, 14, 15 und 7 flieist,
wobei der Magnet k, die Lampe / und das Unterbrechungsrelais f in den Stromkreis eingeschaltet
sind. Der in diesem Strömkreis fliefsende Strom ist nicht stark genug, um
die Signallampe / zum Erglühen zu bringen, ist aber genügend stark, um die Magnete k
und / zu erregen. Durch die Erregung des Unterbrechungsrelais f werden die normalen
Erdverbindungen der Linienleitungen unterbrochen. Durch die Erregung des Magneten
k werden die Federn 49 und 50 mit den Federn 37 und 38 in Berührung gebracht,
während gleichzeitig die Verbindung zwischen dem Ruhecontact 44 und der Feder 38
unterbrochen wird. Hierdurch wird das Telephon des Beamten von der Stöpselleitung
ausgeschaltet und ein Anrufstrom iü dieselbe geschickt. Die Leitung 1 der Verbindungsleitung ist an Erde gelegt, während die'
Leitung 2 durch die Feder 49 mit dem Commutator p verbunden ist. Bei der Drehung
des Commutators werden also der Wechselstromerzeuger und die Batterie abwechselnd
mit der Leitung 2 verbunden. Bei jeder Verbindung mit dem Wechselstromerzeuger 55
wird natürlich der Wecker 22 der Station A ertönen. Dieser Weckerstrom, welcher durch
den Condensator und den Wecker der angerufenen Station sehr· geschwächt wird, ist aber
ungenügend, um das Relais i zu erregen. Wenn das Telephon der angerufenen Station
von seinem Haken herabgenommen wird, wird ein Stromweg von ,,geringerem Widerstand
geschlossen. Der Strom von der Batterie oder der Wechselstromquelle 55 wird daher durch diesen Stromweg von geringerem
Widerstand flieisen und daher genügend stark sein, ttm das Relais i zu erregen, so dafs sein
Anker 56 angezogen wird. Die abwechselnde Verbindung der Linie mit der Batterie und
dem Wechselstromerzeuger hat einen zweifachen Zweck, nämlich erstens, dafs die Abschaltung
des Anrufapparates und die Vervollständigung der Stöpselleiturig sofort nach
dem Herabnehmen des Telephons auf der Theilnehmerstation erfolgt, wie auch die Stellung des Umschalters p sein möge, und
zweitens, dafs die Erregung des Relais i besser
durch einen Gleichstrom erfolgt als durch den zum Anruf dienenden Wechselstrom.
Durch das Anziehen des Ankers 56 wird dieser mit dem Contact 57 in Berührung gebracht,
wodurch ein Zweig des Ortsstromkreises, welcher den Magneten / einschliefst, durch die Drähte 13, 16 und 19 geschlossen
wird. Durch die Erregung dieses Magneten / wird der Contact 39 mit der Contactfeder 37
in Berührung gebracht, während die Contactfedern 37 und 38 mit den Federn 49 und 50
aufser Berührung gebracht werden und während gleichzeitig der Anker 35 mit der Contactfeder 40 in Berührung gebracht wird.
Die Leitung 2 des Verbindungsstromkreises wird auf diese Weise geschlossen, die' Anrufstromquelle
wird von der Leitung getrennt und die Ortsstromkreise werden in folgender Weise geschaltet: Durch die Drähte 13, 16,
17 und 18 wird um den Magneten k ein Nebenschlufsstromkreis
geschlossen, in welchem der Magnet / liegt. Da dieser Stromkreis von den Contacten 56 und 57 unabhängig ist, wird der
Magnet I nicht langer von dem Ueberwachungsrelais i beeinfluist und wird so lange
erregt bleiben, wie der Ortsstromkreis 12, 13, 16, 17, 18,14, 15 und 7 geschlossen bleibt, d. h.
so lange, wie die Verbindung besteht. Der Widerstand in der Leitung der Lampe / wird
dadurch, dais der Magnet k durch den Magneten I in Nebenschlufs gelegt wird, wesentlich
vermindert, so dais der durch die Signallampe fliefsende Strom genügend stark ist,
um die Lampe zum Glühen zu bringen. Es ist jedoch zu beachten, dais diese Lampe nun
von dem Ueberwachungssignal i geregelt wird, insofern als dieses Signal einen Nebenschlufsstromkreis
19, 16 um die Lampe legt, wenn es erregt wird. So lange wie die Anrufvorrichtung
bethätigt wurde, blieb die Signal-
lampe' / dunkel, infolge des hohen Widerstandes ihres Stromkreises. Auf diese Weise
wird eine Irreführung des Beamten durch Abgabe eines Signales vermieden. Nachdem
der angerufene Theilnehmer geantwortet hat, und nachdem der Anruf strom abgeschaltet ist,
tritt das Ueberwachungssignal in Thätigkeit und wird durch das Relais i geregelt, dadurch,
dais der Fernhörer auf der Unterstation in der üblichen Weise von dem Umschalterhaken
herabgenonimen wird. Wenn dieser Fernhörer nach Beendigung des Gespräches auf
seinen Haken zurückgehängt wird, wird das Relais i stromlos, der um die Lampe gelegte
Nebenschlufsstromkreis wird unterbrochen und die Lampe leuchtet auf. Dieses Aufleuchten
bildet ein Schlufszeichen, worauf der Beamte den Stöpsel g aus der Klinke 25 herauszieht.
Wenn dies geschehen ist, werden die Magnete' / und k stromlos und die Anrufvorrichtung
geht in ihre Normalstellung zurück.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum selbstthätigen Anrufen von Fernsprechstellen, gekennzeichnet
durch einen Magneten (k), welcher nach seiner Erregung den Beamtenapparat von
der Schleife abschaltet und letztere einseitig direkt an Erde legt und gleichzeitig
eine geerdete Anrufstromquelle mit der anzurufenden Leitung, welche normal nach der . Seite des anrufenden Theilnehmers
unterbrochen ist, verbindet, sowie durch einen in einem Ortsstromkreis liegenden
Magneten (I), dessen Stromkreis beim Abnehmen des Fernhörers der angerufenen
Stelle von seinem Hakenumschalter durch ein in der Stöpselleitung liegendes Relais (i), welches beim Anrufen wegen
des grofse'n Widerstandes der Leitung nicht erregt wurde, geschlossen wird,
wobei durch Erregung dieses Magneten (I) die Stöpselleitung geschlossen und der
Anrufstrom abgeschaltet wird, während bei Anhängen des Fernhörers auf der angerufenen
Stelle das in der Stöpselleitung liegende Relais (i) wieder stromlos wird,
wodurch ein um die Signallampe gelegter Nebenstromkreis unterbrochen wird, so dais die Signallampe aufleuchtet und das
Schlufszeichen giebt.
2. Vorrichtung der unter 1. gekennzeichneten Art, bei welcher der Magnet (k) von hohem
Widerstände in dem Stromkreis der Signallampe (j) liegt, während der im Nebenschlufs
zur Lampe (j) liegende und durch Stromführung des Relais (i) vermöge der
Contacte (56,57) erregte Magnet (I), die
Magnete (k und I) parallel schaltet und einen von dieser Parallelschaltung alsdann
unabhängigen Nebenschlufs um die Lampe bildet, so dafs die Lampe erglüht, wenn dieser Nebenschlufs geöffnet wird.
3. Vorrichtung der unter 1. gekennzeichneten Art, bei welcher beim Anrufen mittelst
eines beständig rotirenden Commutators abwechselnd ein Wechselstrom und ein Gleichstrom in die Leitung geschickt wird,
um einerseits den Wecker der angerufenen Stelle in Thätigkeit zu Setzen und andererseits
das in der Verbindungs leitung liegende Relais (i) durch einen Gleichstrom zu erregen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT7049D AT7049B (de) | 1899-05-16 | 1900-03-05 | Schaltungsanordnung zum selbstatthätigen Anrufen von Theilnehmerstellen durch Fernsprechvermittelungsämter. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE118660C true DE118660C (de) |
Family
ID=387841
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1899118660D Expired - Lifetime DE118660C (de) | 1899-05-16 | 1899-05-16 |
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DE (1) | DE118660C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5927516A (en) * | 1997-03-26 | 1999-07-27 | Berry; Homer H. | Concealed sack holder and bag dispenser |
-
1899
- 1899-05-16 DE DE1899118660D patent/DE118660C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5927516A (en) * | 1997-03-26 | 1999-07-27 | Berry; Homer H. | Concealed sack holder and bag dispenser |
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