DE1558901C3 - Verfahren zur Behandlung von Silberoberflächen zur Erhaltung ihrer Lötbarkeit und Leitfähigkeit - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Silberoberflächen zur Erhaltung ihrer Lötbarkeit und LeitfähigkeitInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23F—NON-MECHANICAL REMOVAL OF METALLIC MATERIAL FROM SURFACE; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL; MULTI-STEP PROCESSES FOR SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL INVOLVING AT LEAST ONE PROCESS PROVIDED FOR IN CLASS C23 AND AT LEAST ONE PROCESS COVERED BY SUBCLASS C21D OR C22F OR CLASS C25
- C23F11/00—Inhibiting corrosion of metallic material by applying inhibitors to the surface in danger of corrosion or adding them to the corrosive agent
- C23F11/08—Inhibiting corrosion of metallic material by applying inhibitors to the surface in danger of corrosion or adding them to the corrosive agent in other liquids
- C23F11/18—Inhibiting corrosion of metallic material by applying inhibitors to the surface in danger of corrosion or adding them to the corrosive agent in other liquids using inorganic inhibitors
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Silberoberflächen, insbesondere der Oberflächen
von mit Lötanschlüssen versehenen Schalterkontakten aus Silber oder versilberten Werkstoffen.
In der Elektroindustrie, speziell in der Hochfrequenztechnik werden die Oberflächen zahlreicher
Bauelemente zum Zwecke einer besseren Leitfähigkeit versilbert. Diese Oberflächenveredelung ist jedoch
mit dem Nachteil verbunden, daß auf den versilberten Flächen durch den in der Atmosphäre vorhandenen
oder sich bildenden Schwefelwasserstoff Silbersulfid entsteht, wodurch die Leitfähigkeit verringert
wird und die Lötbarkeit verlorengeht.
Zweck des Verfahrens ist es, die vorstehend genannten, durch die Bildung von Silbersulfid bedingten
Nachteile auszuschalten. Es ist bereits bekannt durch Passivierungsverfahren das Silber gegen die
genannte Umsetzung mit Schwefelwasserstoff zu schützen. Diese Passivierungen bestehen vorwiegend
im Aufbringen von Chromat- oder Zinnschichten durch stromlose oder galvanische Verfahren. Sie arbeiten
in verschiedenen pH-Bereichen, die meist sehr genau eingehalten werden müssen.
Eine starke Passivierung, welche einen weitgehenden Schutz gegen die Silbersulfatbildung gewährleistet,
ist zwar in vielen Anwendungsfällen, wie z. B. für Bijouteriewaren, jedoch nicht für elektrotechnische
Zwecke geeignet, da die Lötbarkeit stark herabgesetzt oder sogar aufgehoben und die Leitfähigkeit
wesentlich verschlechtert wird. Man hilft sich daher in der bisherigen Praxis mit einem Kompromiß durch
den Auftrag von dünnen Passivierungsschichten, die wenigstens eine Verzögerung der Silbersulfidbildung
bewirken und andererseits eine gerade noch ausreichende Lötbarkeit und Leitfähigkeit zulassen.
Es ist weiterhin bekannt die Silberoberflächen durch zusätzliche aufgebrachte, edlere Metallschich-S
ten wie z. B. Gold-, Rhodium- oder Palladiumschichten zu schützen. Hierbei werden die erwähnten
Nachteile der Passivierungen vermieden, dafür müssen aber die erheblichen Mehrkosten für die zusätzlichen
Edelmetallschichten und der höhere apparative
ίο Aufwand zum Auftragen derselben in Kauf genommen
werden.
Schließlich ist es auch bekannt, die Silberoberflächen mit sogenannten Lot- oder Klarlacken zu überziehen.
Durch diese Lackschichten wird zwar die Lötbarkeit erhalten, jedoch wirken sie sich auf Flächen,
die kontaktieren sollen, nachteilig aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Behandlung von Silberoberflächen
vorzuschlagen, mit welchem die Bildung von Silber-
ao sulfid völlig verhindert oder wenigstens so weit zurückgedrängt
wird, daß die Lötbarkeit und Leitfähigkeit nicht beeinträchtigt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf die Silberoberfläche Jod in einem geeig-
a5 neten organischen Lösungsmittel wie halogenierten
Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Äthern, Ketonen durch Tauchen, Spritzen oder andere bekannte Verfahren
aufgetragen wird, welches nach dem Verdampfen des Lösungsmittels eine Schutzschicht gegen
die Einwirkung von Schwefelwasserstoff bildet.
Entsprechende Versuche haben gezeigt, daß selbst nach mehrtägiger Lagerung erfindungsgemäß behandelter
Kontakte über einer Alkalisulfidlösung die ursprüngliche Leitfähigkeit und Lötbarkeit vollständig
erhalten bleiben. Auch die Gleiteigenschaften von versilberten Schiebekontakten werden durch die erfindungsgemäße
Behandlung günstig beeinflußt.
Ein weiterer Vorteil des vorgeschlagenen Verfahrens besteht darin, daß es in einem Arbeitsgang mit
sehr geringem apparativem Aufwand und in kurzer Zeit durchführbar ist, da zusätzliche Behandlungen
wie bei den bekannten Verfahren z. B. Spülen und Trocknen entfallen. Dadurch wird nicht nur der
Wasserverbrauch für die Spülvorgänge, sondern auch der Anfall von Abwässsern, die entgiftet werden
müssen, vermieden. Die Materialkosten sind sehr gering, da der wirksame Bestandteil der Lösung ohne
Verlust voll ausgenutzt wird.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, Jodverbindungen, die in organischen Lösungsmitteln
löslich sind und gegenüber Silber die gleiche Wirkung erzielen wie elementares Jod, in Lösung,
von Jodoform, Tetrajodpyrrol zu verwenden.
Bei Kontakten, deren Oberfläche zusätzlich einen Fettfilm aufweisen soll, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, der Lösung bis zu 10 °/o Vaseline oder Vaselineöl als Kontaktfett beizufügen.
Bei Kontakten, deren Oberfläche zusätzlich einen Fettfilm aufweisen soll, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, der Lösung bis zu 10 °/o Vaseline oder Vaselineöl als Kontaktfett beizufügen.
Zweckmäßigerweise wird bei dem Verfahren doppelt sublimiertes Jod aufgetragen.
Erfindungsgemäß behandelte Silberoberflächen nehmen unter dem Einfluß von ultraviolettem
Licht verschiedenartige Verfärbungen an. Diese können durch die Wahl entsprechender Lösungsmittel
beeinflußt werden, da z.B. durch Zusatz von Jod zu sauerstoffhaltigen Lösungsmitteln bräunlichgelbe
bis braune und durch Zusatz zu halogenierten Lösungsmitteln rote bis violette Verfärbungen gebildet
werden.
Ausführungsbeispiel 1
Die Silberkontakte werden in einer Lösung von 1 g elementarem, doppelt sublimiertem Jod in 11 inhibiertem
1,1,1-Trichloräthylen oder Tetrachlorkohlenstoff 5 Sek. lang getaucht und anschließend bei
Raumtemperatur getrocknet.
Ausführungsbeispiel 2
Die Silberkontakte werden mit einer O,2°/oigen Lösung von Jodoform in Äthylalkohol oder Chloro
10 form gespritzt und anschließend bei Raumtemperatur getrocknet.
Ausführungsbeispiel 3
Silberkontakte, die einen dünnen Fettfilm erhalten sollen, werden in einer Lösung von 3 g elementarem,
doppelt sublimiertem Jod in 11 Trichlormethan oder Diäthyläther, mit einem Zusatz von 50 g
Vaseline getaucht und anschließend bei Raumtemperatur getrocknet.
Claims (4)
1. Verfahren zur Behandlung von Silberoberflächen zur Erhaltung ihrer Lötbarkeit und Leitfähigkeit,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Silberoberfläche Jod in einem geeigneten organischen Lösungsmittel wie halogenierten
Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Äthern, Ketonen durch Tauchen, Spritzen oder andere bekannte
Verfahren aufgetragen wird, welches nach dem Verdampfen des Lösungsmittels eine Schutzschicht
gegen die Einwirkung von Schwefelwasserstoff bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Silberoberflächen Jodverbindungen,
die in den im Anspruch 1 genannten Lösungsmitteln löslich sind und gegenüber Silber die gleiche Wirkung erzielen wie elementares
Jod, in Lösung von Jodoform, Tetrajodpyrrol aufgetragen werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Lösungen
bis zu lO°/o Vaseline oder Vaselineöl als Kontaktfette zugesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Jod doppelt sublimiert verwendet
wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP0042017 | 1967-04-27 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1558901A1 DE1558901A1 (de) | 1970-04-23 |
DE1558901B2 DE1558901B2 (de) | 1974-11-21 |
DE1558901C3 true DE1558901C3 (de) | 1975-06-19 |
Family
ID=7378253
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671558901 Expired DE1558901C3 (de) | 1967-04-27 | 1967-04-27 | Verfahren zur Behandlung von Silberoberflächen zur Erhaltung ihrer Lötbarkeit und Leitfähigkeit |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
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FR (1) | FR1564969A (de) |
GB (1) | GB1151978A (de) |
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1967
- 1967-04-27 DE DE19671558901 patent/DE1558901C3/de not_active Expired
-
1968
- 1968-03-18 FR FR1564969D patent/FR1564969A/fr not_active Expired
- 1968-04-17 GB GB1820068A patent/GB1151978A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1151978A (en) | 1969-05-14 |
DE1558901A1 (de) | 1970-04-23 |
FR1564969A (de) | 1969-04-25 |
DE1558901B2 (de) | 1974-11-21 |
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Legal Events
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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