DE699572C - Verfahren zum Aufschliessen von Torffasern - Google Patents

Verfahren zum Aufschliessen von Torffasern

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DE699572C
DE699572C DE1938ST057248 DEST057248D DE699572C DE 699572 C DE699572 C DE 699572C DE 1938ST057248 DE1938ST057248 DE 1938ST057248 DE ST057248 D DEST057248 D DE ST057248D DE 699572 C DE699572 C DE 699572C
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DE1938ST057248
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Richard Steins
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RICHARD STEINS
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RICHARD STEINS
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres

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Description

  • Verfahren zum Aufschließen von Torffasern Zum Aufschließen von Torffasern sind bereits eineAnzahl vo ' n Verfahren vorgeschlagen worden. So ist es bekannt, die Torffasern mit alkalischen - Laugen zu behandeln und entsprechend weiterzubearbeiten, um eine möglichst reine Cellulosefaser zu erzielen.
  • DiesesVerfahren ist umständlichundliefert Fasern, die gegenüber der Rohtorffaser durch den Verlust aller Humin- und Eiweißkörper eine beträchtliche Einbuße an Festigkeit und Elastizität erlitten habeh.
  • Auch ist es nicht mehr neu, die Rohtorffaser mit Mineralsäuren, wie Schwefel-, Salz-oder Flußsäure, zu behandeln. Da die Torffaser aber kolloidalen Charakter besitzt, behält sie stets von der Behandlung her, auch wenn die kolloidale Beschaffenheit dabei zerstört wird, einen unauswaschbaren Rest an Mineralsäure zurück. Beim Trocknen wird diese'r Minera«lsäurerest in der Faser konzentriert und wirkt sehr schädigend' auf die Cellulosesubstanz. Bei Flußsäure muß das Verfahren schon in Gefäßen aus Blei oder Platin ausgeführt werden, da alle anderen Metalle wie auch Holz, Glas, Ton und Porzellan angegriffen werden. Außerdem sind die Dämpfe der Flußsäure sehr giftig und die Torffasern *des Flußsäurerestes wegen nicht für jeden Zweck verwendbar.
  • Ferner ist der Vorschlag gemachi worden, die Rohtorffasern mit schwefliger Säure zu behandelh. Die schweflige Säure wird indessen in noch größerer Menge als die anderen Mineralsäuren von der Torffaser zurückgehalten. Beim Tfocknen tritt durch die Abspaltung von Sauerstoff und Wasserstoff aus der Cellulosesubstanz der Faser ein Ab- bau der Cellulose und dadurch sowie durch die nun eintretende Umsetzung von schwefliger Säure in konzentrierte Schwefelsäure eine beträchtliche Schädigung der Torffaser ein.
  • Auch hat man bereits auf Torffaser in Wasser unlösliche oder schwerlösliche Stoffe, wie Lehm, oder Oxyde der Erdalkalimetalle einwirken gelassen und dann die inkrustierenden Bestandteile von der Faser mittels alkalischer oder neutraler Seifen oder Türkischrotöle entfernt. Bei diesem Verfahren ist aber eine gleichmäßige Aufschließung nur sehr schwer möglich.
  • Erfindungsgemäß be3teht dieAufschließung von Torffasern in der Entfernung der gchleimigen Stoffe, die beim Trocknen die Torffasern verkleben. Alle bisher bekanntenVerfahren entfernen entweder alle, auch diewertvollen Stoffe, die die Cellulose umgeben, oder sie schädigen die Cellulose selbst. Nach der Erfindung werden die Torffasern mit solchen Chemikalien aufgeschlossen, die auf die Torffasern auch bei den nachfolgenden Behandlungen keinerlei schädigende Wirkungen ausüben. Die Entfernung der schleimigen, die Verklebung hervorbringenden Stoffe kann nur dadurch geschehen, daß diese mittels in Wasser leichtlöslicher Hydroxyde oder Halogenide von Sch-,verinetallen gefällt und die Fällungen gegebenenfalls durch Milchsäure oder in Wasser leichtlösliche Gerbsäuren von der Faser entfernt werden, oder daß die Schleimstoffe ohne vorherige Fällung durch Milchsäure oder in Wasser leichtlöslichen Gerbsäuren von der Faser getrennt werden.
  • Als Hydroxyde bzw. Halogenide kommen insbesondere Eisen- oder Zinkhydroxyd bzw. Eisenchlorid oder Chlorzink in Frage. Als Gerbsäuren dienen vornehmlich Tanin- und Huminsäure.
  • Das Verfahren sei an Hand der folgenden Beispiele erläutert: Beispiel i Rohtorffasern werden in einem Bade, das ein Gemisch von 3 9 Eisenhydroxyd und 3 g Eisenchlorid in 251 Wasser enthält, bei 70' io Minuten lang belassen und dann mit Wasser gespült, getrocknet und mechanisch entstaubt.
  • Di# so aufgeschlossenen Torffasern sind dunkel bis schwarz gefärbt, sie sind sehr feinfaserig, biegsam, nehmen nur langsam Wasser auf und haben an Festigkeit bedeutend zugenommen.
  • Beispiel '2' Rohtorffasern werden 24 Stunden in einer wäßrigen Lösung von 5% Chlorzink und 5 0/0 Eisenchlorid kalt behandelt, abgequetscht und mit Wasser gespült. Anschließend werden sie in ein Bad gebracht, das in 11 Wasser ioccmMilchsäureenthält, undhierinl/2Stunde nahe Kochtemperatur gehalten, abermals gespült und dann getrocknet.
  • Die Torffaser hat wieder ihre natürliche Farbe. Die Fällungen sind durch die Milchsäure gelöst worden, und die Faser hat ihre Quellfähigkeit und ihr großes Wasseraufnahmevermögen wiedererlangt.
  • Bei-spiel 3 Die Rohtorffasern werden iii einem Bade, das in il Wasser ig Eisenhydioxyd enthält, bei 15' 1 Stunde belassen und dann mit dem Wasser, das sich in den Baggerlöchern angesammelt hat und einen huminsäurehaltigen Torfextrakt darstellt, so lange bespült oder eingeweicht, bis alle bisher unlöslichen Metallverbindungen in Lösung geganKen und die kolloidalen Eigenschaften über das Maß der Rohtorffasern hinaus gesteigert sind. je nach der Torfart kann diese Behandlung mit Huminsäuren nur einige Minuten oder mehrere Tage dauern.
  • Die Torffasern sind frei-von Metallverbindungen, besitzen eine hohe Quellfähigkeit, sind voluminös und besonders zur Herstellung von filzartigen Gebilden geeignet. Beispiel 4 Die Robtorffasern werden in einem Bade, das in 1 1 Wasser 2o ccm Milchsäure und i g'Tanin enthält, bei 15' 24 Stunden belassen, dann mit Huminsäuren wie in Beispie13 nachbehandelt, gespült und ge- trocknet.
  • Das Ergebnis ist eine äußerst weiche, voluminöse, kräftige Torffaser mit außerordentlicheril -Quellvermögen und guter Elastizität. Die wertvollen Eigenschaften der Rohtorffaser sind hier nicht nur voll erhalten geblieben, sondern über das in der Rohtorffaser vorhandene Maß hinaus wesentlich gesteigert worden. Beispiel 5 Die Rohtorffasern werden durch Besprühen oder Einnebeln mit einer 51/2%igen Milchsäurelösung nur so weit angefeuchtet, daß der Gesamtfeuchtigkeitsgehalt der Faser etwa bei 6o% des Trockengewichtes liegt. Die Fasern bleiben fest verpackt 12 Stunden liegen, dann ist die Aufschließung beendet.
  • Durch den für die Torffaser nur geringen Feuchtigkeitsgehalt sind die Verklebungen und Schleirnstoffe zersetzt und in Staub verwandelt worden. Die Torffaser eignet sich gut für jede weitere Verarbeitung.
  • Es können ein oder mehrere Metallhydroxyde oder ein oder mehrere Metallhalogenide oder Gemische von Metallhydroxyden und Metallhalogeiiiden in Mengen von 0,00045. bis 2o% in jedem beliebigen Verhältnis zueinander gleichzeitig oder auch nacheinander verwendetwerden. In der gleichenWeise können die organischen Säuren, wie Milchsäure, Tanin- und Huminsäuren, verwendet werden. Dagegen können die Metallhydroxyde und Metallhalogenide oder Gemische dieser nicht mit den organischen Säuren oder Säuregemischen in einem Bade vereinigt werden.
  • Die Temperaturen können zwischen o' und i2o' schwanken, die Behandlung kann ohne Druck oder bei über- oder Unterdruck erfolgen. Die Dauer der Einwirkung ist unbegrenzt, da, Schädigungen der Torffasern nicht eintreten können.

Claims (2)

  1. PATrNTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Aufschließen von Torffasern durch Entfernung der inkrustierenden Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß, man die Torffasern mit 0,00045- bis 20%igen wäßrigen Lösungen_ in Wasser leichtlöslicher - Hydroxyde oder Halogenide von Schwermetallen bzw. Mischungen dieser Verbindungen und hierauf bzw. oder mit gleichkonzentrierten wäßrigen Lösungen von Milchsäure oder in Wasser leichtlöslichen Gerbsäuren, insbesondere Tanin- und Huminsäuren bzw. Mischungen dieser Säuren, bei Temperaturen zwischen o und 12o' behandelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit den in Wasser leichtlöslichen Schwermetallverbindungen und bzw. oder mit den organischen Säuren bei über- oder Unter--druck vornimmt.
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