DE559680C - Verfahren zur Erzielung der Leitfaehigkeit von Gipskoerpern zwecks Herstellung von galvanischen Abzuegen - Google Patents

Verfahren zur Erzielung der Leitfaehigkeit von Gipskoerpern zwecks Herstellung von galvanischen Abzuegen

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DE559680C
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    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25DPROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
    • C25D5/00Electroplating characterised by the process; Pretreatment or after-treatment of workpieces
    • C25D5/54Electroplating of non-metallic surfaces

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Description

  • Verfahren zur Erzielung der Leitfähigkeit von Gipskörpern zwecks Herstellung von galvanischen Abzügen Möbelbeschläge, Modellplatten und ähnliche Gegenstände werden in einfachster Ausführung aus Blech gepreßt, in besseren Ausführungen gegossen und seit einigen Jahren auch auf elektrolytischem Wege hergestellt. lm letzteren Falle benötigt man Gipsformen, die mit einer Metallschicht versehen werden müssen, um leitend gemacht zu werden. Das ursprünglich vorgeschlagene Verfahren, dieses Metall in Form von Pulver auf die Formen zu bringen, erfordert, daß diese zunächst mit einem Lack bestrichen werden, an welchem das Metallpulver haftet. Da sich zeigte, daß dieser Lack außerordentlich schnell austrocknet und das Metallpulver, sofern es auf ausgetrocknete Stellen trifft, nicht haftet und demzufolge nicht einen zusammenhängenden Metalleiter darstellte, verwarf man dieses Verfahren und ging dazu über, das Metall in Form von Metallsalzen auf chemischem Wege auf die Form zu bringen. Die bisher in dieser Richtung vorgeschlagenen chemischen Metallisierungsverfahren waren gegebenenfalls brauchbar bei massiven großen Stücken, die wenig Feinheiten aufwiesen. Unbrauchbar sind diese Verfahren jedoch dann, wenn es sich darum handelt, Metallteile, die viele Feinheiten aufweisen, z. B. Möbelbeschläge, herzustellen. Auch Teile, wie z. B. Modellplatten, bei denen bestimmte Maße exakt eingehalten werden müssen, konnten nach diesen bekannten Verfahren nicht genügend brauchbar hergestellt werden, insbesondere weil diese Verfahren ein Werfen der Platte hervorrufen und weil andererseits infolge der chemischen Zusammensetzung der benutzten Bäder die Formen ein reichlich verschwommenes, die Feinheiten nicht wiedergebendes Aussehen haben.
  • Es ist erkannt worden, daß bei derartigen chemischen Metallisierungsverfahren unter Benutzung von Metallsalzen verschiedene Maßnahmen zu treffen sind, um die erwähnten Nachteile zu beseitigen. Erfindungsgemäß kennzeichnet sich somit das Verfahren dadurch, daß die leitend zu machenden Teile der Oberfläche der Gipskörper zunächst leicht mit Spiritus eingespritzt und dann gleichzeitig mit dem Aufgeben der Metallsalze auf diese Teile der Gipsformen so in Spiritus eingelegt werden, daß die mit Metallsalz versehene Oberfläche nicht von der Flüssigkeit bespült wird, worauf der Körper bis zum Rande des Abdruckes in ein Lackbad getaucht wird und dann, nachdem die ganze Form sich mit dem Lack vollgesogen hat, die mit Metallsalzen präparierte Oberfläche in an sich bekannter Weise mittels Schwefelwasserstoffs, der aber tiefgekühlt ist, fixiert wird. Zweckmäßig wird als Lacklösung eine aus zoo ccm Spiritus und 35 g Kopalharz bestehende Lösung verwendet.
  • Bei den bisher verwendeten Verfahren wurde die Gipsform in ein Bad getaucht, das u. a. entweder Phosphor enthielt oder eine jodkaliumhaltige Lösung darstellte. Bei beiden Verfahren ergab sich der Nachteil, daß beim Herausnehmen der Gipsform aus dem Bade sich auf der Form ein gelatineartiger oder gummiartiger Überzug zeigte, der alle Feinheiten des Gipsabgusses verdeckte, so daß der elektrolytisch aufgebrachte Metallüberzug sich nicht allen Feinheiten der Gipsform anpassen konnte. Die Form wirkte somit verschwommen, und diese Verfahren waren für feingearbeitete Gipsmodelle nicht zu verwenden. Andererseits wurde vorgeschlagen, die Form in ein Wachsbad zu tauchen, um die Kapillaren der Gipsform mit dem Wachs durchziehen zu lassen. Dies kann jedoch nur bei einer verhältnismäßig hohen Temperatur erfolgen, was den Nachteil mit sich führt, daß die Abdrücke sich werfen, größere sogar springen und bedeutende Risse hinterlassen. Auch der Vorschlag, die Gipsformen zum. Zwecke des Galvanisierens durch Imprägnierung mittels einer durch- Erhitzen flüssig gemachten Mischung von Reten und schwarzem Pech zeigte sich aus dem gleichen Grunde nicht brauchbar, weil auch hier das Verfahren nur bei einer Temperatur von über ioo° vorgenommen werden kann, wodurch Risse in den Formen auftreten und die Abdrücke sich werfen. Wenn nach einem anderen Vorschlag die Form in eine ammoniakhaltige Silbersälzlösung gebracht werden soll, so zeigt sich, daß durch die Anwesenheit des Ammoniaks die Lösung bei der Durchführung des elektrolytischen Verfahrens neutralisiert wird und aufhört zu arbeiten.
  • Diesen bekannten Verfahren gegenüber geht das Verfahren nach der Erfindung wie folgt vor sich: Der Gipsabdruck wird zunächst im Ofen getrocknet und die Vorderseite leicht mit Spiritus eingespritzt. Dann wird auf die Formfläche das Metallsalz, zweckmäßig Silbernitrat in einer io°/oigen Lösung, aufgegeben und gleichzeitig der ganze Abguß in Spiritus bis fast zur Höhe des Formrandes eingelegt, wodurch erreicht wird, daß der Spiritus von allen Seiten in die Kapillaren eindringt und dadurch ein tieferes Eindringen der Metallsalze in die Form, gegebenenfalls bis zur Unterfläche und bis zu den Seitenflächen verhindert, so daß folglich in Auswirkung dieses Verfahrensabschnittes nur die Formoberfläche, welche also die abzuformenden Einzelheiten enthält, mit den Metallsalzen überzogen wird. Es folgt dann ein Trockenprozeß im Ofen und darauf eine Abkühlung. Um- nun eine Reaktionsfähigkeit der jetzt trockenen Metallsalze mit dem Fixiermittel herbeizuführen, muß den Salzen eine gewisse Nfenge Feuchtigkeit beigegeben werden, da sich anderenfalls nur eine wenig zusammenhängende Metallschicht bilden kann, die nicht dauerhaft ist und leicht abblättert. Zu diesem Zwecke wird die Gipsform bis fast zu ihrem Oberflächenrande in ein Spirituslackbad eingelegt, so daß sich die Kapillaren mit der Lacklösung vollsetzen werden, und hierdurch wird der Metallschicht zugleich auch die benötigte Feuchtigkeitsmenge übergeben. Hierauf erfolgt das Fixieren mittels bis auf etwa io° C gekühltem Schwefelwasserstoffs. Die fixierte Gipsform wird einem Trocknungsprözeß unterworfen, der die Aufgabe hat, den in der Form befindlichen Lack zu verharzen und dadurch der ganzen Form größere Stabilität zu geben. Nach dem Tränken der getrockneten und fixierten Form ist diese nunmehr gegen jeden Angriff in der Badflüssigkeit gesichert, sie bleibt elektrisch leitend und neutralisiert nicht das Bad. Als Lacklösung wird am zweckmäßigsten eine aus ioo ccm Spiritus und 35 g Kopalharz bestehende Lösung verwendet.
  • Ganz besonders eignet sich dieses Verfahren auch bei der Anwendung von Schnellgalvanoplastikbädern und ist auch in dieser Beziehung allen bisher bekannten Verfahren bei weitem überlegen. Die nach diesem Verfahren hergestellten Formen bedürfen nur in ganz geringem Maße einer Nacharbeit, und sollten sich beispielsweise an den Kontaktstellen des eingehängten präparierten Gipsabdruckes wirklich einige Schaumbildungen zeigen, so lassen sich diese mit Leichtigkeit beseitigen, ohne daß hierbei irgendeine Verletzung der leitend gemachten Schicht hervorgerufen wird, da diese ja infolge des Tränkens der Gipsform in der Lacklösung selbst bei kleinster Stärke außerordentlich stabil ist, nicht abblättert und zusammenhält. Mit diesem Verfahren wird somit nicht nur ein großer Zeitgewinn, sondern auch ein großer Gewinn an Metall ermöglicht, und dieses Verfahren ist somit als wirtschaftlich außerordentlich günstig anzusprechen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzielung der Leitfähigkeit von begrenzten Teilen der Oberfläche von Gipskörpern zwecks Herstellung von galvanischen Abzügen durch Behandlung mit Metallsalzen, z. B. Silbersalzen, dadurch gekennzeichnet, daß die leitend zu machenden Teile der Oberfläche der Gipskörper zunächst leicht mit Spiritus eingespritzt und dann gleichzeitig mit dem Aufgeben der metallhaltigen Salze auf diese Teile die Gipsformen so in Spiritus eingelegt werden, daß die mit Metallsalz versehene Oberfläche nicht von der Flüssigkeit bespült wird, worauf der Körper bis zum Rande des Abdruckes in ein Spirituslackbad getaucht wird und dann, nachdem die ganze Form sich mit der Lacklösung vollgesogen hat, die mit Metallsalzen präparierte Oberfläche in an sich bekannter Weise mittels Schwefelwasserstoffs, der aber tiefgekühlt -ist, fixiert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB der Lack aus einer Lösung von ioo cctn Spiritus und 35 g Kopalliarz besteht.
DE1930559680D 1930-12-24 1930-12-24 Verfahren zur Erzielung der Leitfaehigkeit von Gipskoerpern zwecks Herstellung von galvanischen Abzuegen Expired DE559680C (de)

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