DE1522447B2 - Diazoverbindungen, verfahren zu deren herstellung und diese enthaltende diazotypiematerialien - Google Patents

Diazoverbindungen, verfahren zu deren herstellung und diese enthaltende diazotypiematerialien

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DE1522447B2 DE1966C0038454 DEC0038454A DE1522447B2 DE 1522447 B2 DE1522447 B2 DE 1522447B2 DE 1966C0038454 DE1966C0038454 DE 1966C0038454 DE C0038454 A DEC0038454 A DE C0038454A DE 1522447 B2 DE1522447 B2 DE 1522447B2
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    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/52Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
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Description

NH,
35 ebenfalls einen gefärbten, voll belichteten Hintergrund. Dies ist besonders unerwünscht, wenn als Träger für das Diazotypiematerial weißes Papier verwendet wird oder wenn der Träger durchsichtig ist und die Kopie als Zwischenkopie für weitere Vervielfältigungen mit Diazotypiematerial dienen soll. Eine weitere unerwünschte Eigenschaft ist das mit der Zeit auftretende Vergilben der Kopien, wenn das Lichtzersetzungsprodukt beim Belichten zum Färben neigt. Wenn das Lichtzersetzungsprodukt die Eigenschaft besitzt, mit den Diazoverbindungen unter Bildung von Farbstoffen zu reagieren (z. B. zu kuppeln), bildet sich an jenen Stellen des Diazotypiematerials, an denen die Diazoverbindung nicht vollständig ausgebleicht ist, beim Entwickeln eine Mischung von Farbstoffen. Besonders wenn die in dem Material vorhandene oder dem Material beim Entwickeln zugegebene Azokupplungskomponente einen dunklen Azofarbstoff mit der Diazoverbindung bildet, können an diesen Stellen wegen der Reaktion des Lichtzersetzungsproduktes unerwünschte Farbunterschiede, sogenannte »off-shades« auftreten, was bedeutet, daß der Farbton des Schleierhintergrundes der Kopien nicht mit der Farbe des Azofarbstoffes an den gering oder nicht belichteten Stellen übereinstimmt.
In den letzten Jahren sind sehr lichtempfindliche Diazoverbindungen zum Sensibilisieren von Diazotypiematerialien in den Handel gekommen. Diese Verbindungen sind hauptsächlich Diazoverbindungen der Benzolreihe mit einer tertiären Aminogruppe in para-Stellung zur Diazogruppe und einer verätherten Hydroxylgruppe in meta-Stellung und eventuell einem weiteren Substituenten, wie z. B. einem Alkoxy-, Alkyl- oder Halogenrest in para-Stellung zur verätherten Hydroxylgruppe.
Das GB-PS 8 67 629 beschreibt Diazoverbindungen der allgemeinen Formel
worin Reste Y, Ri, R2 und R3 die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen, in an sich bekannter Weise diazotiert.
3. Diazotypiematerial, enthaltend eine Diazoverbindung gemäß Anspruch 1.
45
Die vorliegende Erfindung betrifft Diazoverbindungen, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende Diazotypiematerialien. Diese Diazotypiematerialien können ein sogenanntes Ein-Komponenten-Diazotypiematerial, das mit einer eine Azokupplungskomponente enthaltenden Flüssigkeit entwickelt wird, ein sogenanntes Zwei-Komponenten-Diazotypiematerial, das mit Hilfe von Ammoniakdampf entwickelt wird, oder ein durch Wärme entwickelbares Diazotypiematerial sein.
Neben guter Lichtempfindlichkeit, geeigneter Kupplungsaktivität und verhältnismäßig guter Stabilität müssen Diazoverbindungen zum Sensibilisieren von Diazotypiematerial in der Regel eine Anzahl anderer Eigenschaften aufweisen, von denen eine sehr wichtige die Lichtzersetzung unter Bildung von völlig oder fast völlig farblosen Produkten ist, die bei Belichtung sich nicht oder praktisch nicht färben und nicht mit Diazoverbindungen unter Bildung von Farbstoffen reagieren.
Wenn das Lichtzersetzungsprodukt gefärbt ist, zeigen die mit dem Diazotypiematerial angefertigten Kopien
in welcher X für ein Anion, Ri für eine Alkylgruppe, R2 für eine Alkylgruppe und A3 für eine Alkyl- oder eine Aralkylgruppe stehen.
Im GB-PS 8 67 630 sind Diazoverbindungen der allgemeinen Formel
N,X
(II)
beschrieben, in welcher X für ein Anion, Y für ein Fluoroder Chloratom, R4 für eine Alkylgruppe mit höchstens
4 Kohlenstoffatomen oder für eine Aralkylgruppe mit höchstens 11 Kohlenstoffatomen, Rs und Re für Alkyl-, Hydroxyalkyl- oder Chloralkylgruppen mit höchstens 4 C-Atomen, Aralkylgruppen oder kernsubstituierte Chloraralkylgruppen mit höchstens 11 Kohlenstoffatomen stehen, wobei R4, Rs und Re zusammen mindestens 6 und höchstens 17 Kohlenstoffatome enthalten.
Die GB-PS 8 88 598 beschreibt Diazoverbindungen der allgemeinen Formel
(III)
10
15
20
in welcher X für ein Anion, Y für ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder eine Alkyl- oder Alkoxygruppe, R7 für eine Alkylgruppe, Re für eine Alkylgruppe mit höchstens 3 C-Atomen und R9 für eine Cyclohexylgruppe stehen.
Ein mit den Diazoverbindungen der Formeln I, II und III sensibilisiertes Diazotypiematerial besitzt eine hohe Lichtempfindlichkeit. Es kann sowohl ein Ein-Komponenten- als auch ein Zwei-Komponenten-Diazotypiematerial sein. Ein Ein-Komponenten-Diazotypiematerial gemäß diesen Patenten liefert beim Entwickeln mit schwach alkalischen Phloroglucin-Entwicklern Kopien mit Bildern aus braunen Azofarbstoffen, und — falls die Diazoverbindung eine ausreichende Kupplungsaktivität besitzt — beim Entwickeln mit den üblicherweise verwendeten gepufferten, schwach sauren Phloroglucin-Entwicklern Kopien mit dunkleren Azofarbstoff-Bildern, die im Diazotypieverfahren sogar als schwarz bezeichnet werden können.
Der voll belichtete Hintergrund der Kopien ist jedoch etwas gefärbt.
Außerdem zeigen die Kopien, wenn sie längere Zeit mit Tageslicht oder dem Licht von Quecksilberhochdrucklampen, die beim Diazotypieverfahren üblicherweise als Lichtquelle für das Kopieren benutzt werden, belichtet werden, ein deutliches Vergilben, das die Weißheit oder Klarheit der weißen Kopien sowie die Lichtdurchlässigkeit der Transparentkopien beeinträchtigt.
Die Diazoverbindungen der Formeln II und III, in welchen Y ein Halogenatom darstellt, besitzen eine größere Kupplungsaktivität als die Verbindungen der Formel I. Außerdem neigen sie in wäßrigen Lösungen weniger zum Ausfällen mit Arylsulfonsäuren, insbesondere mit Naphthalin-1,3,6-trisulfonsäure, die allgemein als Stabilisator in Diazotypieverfahren verwendet wird, und ihre Azofarbstoffe sind gegenüber eventuellen pH-Wert-Veränderungen an der Oberfläche der Diazotypie-Kopien weniger empfindlich.
Beim Belichten liefern sie jedoch Lichtzersetzungsprodukte, die mit Diazoverbindungen Farbstoffe bilden können. Beim Entwickeln von Kopien, die mit mittels der Diazoverbindungen der Formeln II und III sensibilisierten Diazotypiematerialien hergestellt wurden, mit einem gepufferten, schwach sauren Phloroglucin-Entwickler, nehmen diese Lichtzersetzungsprodukte an den Stellen, an denen die Diazoverbindung nicht vollständig ausgebleicht ist, so stark an der Farbstoffbildung teil, daß an diesen Stellen deutliche Farbunterschiede (sog. »off-shades«) entstehen.
Aufgabe der Erfindung ist nun die Schaffung von neuartigen Diazoverbindungen, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende Diazotypiematerialien, die die oben beschriebenen Nachteile der bekannten Materialien nicht oder in geringerem Maße aufweisen.
Gegenstand der Erfindung sind
a) Diazoverbindungen der allgemeinen Formel
Xs
worin Χθ ein Anion, Y Chlor oder Brom ist, Ri eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen die Äthoxyäthyl- oder Allylgruppe bedeutet, R2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, die Hydroxyäthyl-Benzylgruppe ist und R3 die Benzyl- oder Cyclohexylgruppe bedeutet,
b) ein Verfahren zur Herstellung dieser Diazoverbindungen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Amin der Formel
NH.
worin die Reste Y, Ri, R2 und R3 die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzen, in an sich
bekannter Weise diazotiert,
c) Diazotypiematerial enthaltend eine Diazotypieverbindung gemäß Anspruch 1.
Die erfindungsgemäßen Diazoverbindungen sind sehr lichtempfindlich und liefern mit den bei dem Diazotypieverfahren üblicherweise verwendeten Azokupplungskomponenten sowohl hellgefärbte als auch dunkle Azofarbstoffe. Es ist überraschend, daß sie klarer ausbleichen und weniger reaktionsfähige Lichtzersetzungsprodukte bilden als die Diazoverbindungen der Formeln I, II und III.
Die mit den erfindungsgemäßen Diazoverbindungen sensibilisierten Diazotypiematerialien liefern Kopien, die einen klareren, voll belichteten Hintergrund haben, ein geringeres Vergilben zeigen und wegen der niedrigen Reaktionsfähigkeit des Lichtzersetzungsproduktes, besonders beim Entwickeln mit gepufferten, schwach sauren Phloroglucin-Entwicklern, wenige'r die obenerwähnten Farbunterschiede aufweisen als das entsprechende, mit einer Diazoverbindung entsprechend der Formeln I, II und HI sensibilisierte Diazotypiematerial.
Nachstehend folgt eine wenn auch nicht vollständige Liste von Diazoverbindungen, die mit guten Ergebnissen für das erfindungsgemäße Diazotypiematerial verwendet werden können:
^Diazo-S-chlor^-methoxy-N-n-propyl-N-benzylanilin,
4-Diazo-3-chlor-2-(2'-äthoxyäthoxy)-N-äthyl-N-benzylanilin,
4-Diazo-3-chloΓ-2-methoxy-N-methyl-N-cyclohexylanilin, 4-Diazo-3-brom-2-methoxy-N-methyl-N-cyclohexylanilin,
4-Diazo-3-chlor-2-methoxy-N-äthyl-N-cyclohexylanilin,
4-Diazo-3-chlor-2-allyloxy-N-methyl-N-cyclohexylaniliri,
4-Diazo-3-chlor-2-methoxy-N-benzyl-N-cyclohexylanilin.
Bei diesen und weiteren Diazoverbindungen wird eine physikalische Konstante aufgegeben. Wenn nichts näheres erwähnt wird, ist diese Konstante der Schmelzpunkt der Nitroverbindung, aus der die Diazoverbindung durch Reduktion und Diazotierung erhalten wurde. »Schmelzpunkt Azofarbstoff« heißt der Schmelzpunkt der Azofarbstoff der genannten Diazoverbindung mit 4-Phenyl-3-methylpyrazolon-(5). 4-Diazo-3-chlor-2-metnoxy-N-n-propyl-N-benzylanilin
(Schmelzpunkt Azofarbstoff: 1050C) 4-Diazo-3-chlor-2-(2'-äthoxyäthoxy)-N-äthyl-n-benzylanilin
(Schmelzpunkt Azofarbstoff: 76° C) i-Diazo-S-chlor^-methoxy-N-methyl-N-cyclohexylanilin
(112 bis 1130C)
i-Diazo-S-brom^-methoxy-N-methyl-N-cyclohexylanilin
(Schmelzpunkt von 4-Nitro-3-brom-2-methoxy-N-methyl-anilin: 113 bis 1150C)
4-Diazo-3-chlor-2-methoxy-N-äthyl-N-cyclohexylanilin
(69° C)
^-Diazo-S-chlor^-allyloxy-N-methyl-N-cyclohexylanilin
(Schmelzpunkt von 4-Nitro-3-chlor-2-allyloxy-N-methylanilin:84°C)
4-Diazo-3-chlor-2-methoxy-N-benzyl-N-cyclohexylanilin
(119 bis 121°C)
4-Diazo-3-chlor-2-methoxy-N-methyl-N-benzylanilin
(Schmelzpunkt Azofarbstoff: 1200C) 4-Diazo-3-chlor-2-butoxy-N-methyl-N-benzylanilin
(Schmelzpunkt Azofarbstoff: 119° C)
Diese Verbindungen können als Diazoniumsalze, z. B. als Diazoniumchlorid -sulfat oder -metallchlorid-Doppelsalz, wie Chlorzinkat, Chlormanganat und Chlorstannat, als Diazoniumborfluorid oder Diazoniumarylsulfonat verwendet werden.
Sie können in dem Diazotypiematerial einzeln, gemischt oder in Mischung mit Diazoverbindungen anderer Arten verwendet werden.
Natürlich wird ein erfindungsgemäßes Diazotypiematerial bei höherem Gehalt einer anderen Diazoverbindung die besonderen Vorteile der erfindungsgemäßen Diazoverbindungen in geringerem Maße zeigen.
Für die erfindungsgemäßen Diazoverbindungen können die bekannten Träger, wie Papier, Pauspapier, Druckplattenpapier, Pausleinen, undurchsichtiges Leinen, synthetisches Papier, Metallfolien, Glasfaserträger und Polyesterfilme sensibilisiert werden. Die Diazoverbindung kann gegebenenfalls auch einer hydrophilen oder hydrophoben Filmschicht einverleibt werden.
Ein mit diesen Verbindungen sensibilisiertes Ein-Komponenten-Diazotypiematerial liefert beim Entwikkeln mit den üblichen alkalischen Phloroglucin-Entwicklern Kopien mit besonders feinen braunen Azofarbstoff-Bildern, wie z. B. Bilder mit der besonders erwünschten Sepia-Farbe.
Für das erfindungsgemäße Diazotypiematerial können die üblichen Hilfsmittel verwendet werden, z. B. Säuren, wie Citronensäure, Weinsäure, Borsäure; Stabilisatoren, wie Benzol- und Naphthalinsulfonsäuren, p-Phenolsulfonsäure und ihre wasserlöslichen Salze; Metallsalze, wie Zinkchlorid, Magnesiumchlorid, Nikkeisulfat und Alaun; Materialien zur Verbesserung der Entwicklungsgeschwindigkeit, wie Glyzerin, Polyäthylenglykol, Harnstoff, Thiosinamin und dgl.; oberflächenverbessernde Stoffe, wie feinzerteiltes Siliciumdioxyd (kolloidal oder nichtkolloidal), Aluminiumoxyd, Bariumsulfat, Reisstärke usw.; Bindemittel, wie Gelatine, Gummiarabicum, Celluloseäther, Stärkederivate, Polyvinylalkohol; Dispersionen von Kunstharzen, wie Dispersionen von kationischem, nichtionischem und anionischem Polyvinylacetat, Stoffe zum Stabilisieren des Hintergrundes der Kopien, wie Thioharnstoff.
Die in dem Ein-Komponenten-Diazotypieverfahren verwendeten Phloroglucin-Entwickler variieren oft hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und ihres Säuregrades. Nachfolgend werden zwei schwach saure Phloroglucin-Entwickler und ein schwach alkalischer Phloroglucin-Entwickler beschrieben, die in der Praxis und in einer Reihe der folgenden Beispiele als Entwickler verwendet werden.
Entwickler A ist eine Lösung von
4 g Phloroglucin,
0,01 g Acetoacetanilid,
3 ecm 2-Äthylhexylsulfat,
15 g Rübenzucker,
2,5 g Benzoesäure,
14 g Natriumbenzoat,
135 g Natriumformiat in
1000 ecm Wasser.
Der pH-Wert dieser Flüssigkeit ist etwa 5,8.
Entwickler B ist eine Lösung von
6,5 g Phloroglucin
4g Resorcin
10 g Thioharnstoff,
2g Natriumdibutylnaphthalinsulfonat,
14 g Natriumformiat,
22 g Natriumbenzoat,
49 g Trinatriumcitrat(2 H2O),
1,2 g Zitronensäure in
1000 ecm Wasser.
Der pH-Wert der Flüssigkeit ist etwa 6,5.
Entwickler C ist eine Lösung von
30 g Thioharnstoff,
5.4 g Phloroglucin,
6.5 g Resorcin,
1 g Kaliumhydrochinonmonosulfonat
i-i "XTi
5 g Sorbit,
15 g Rübenzucker,
50 g Kaliumtetraborat (5 H2O),
1,5 g Natriumisopropylnaphthalinsulfonat in
1000 ecm Wasser.
Der pH-Wert der Lösung ist etwa 9,5.
Beispiel I
A) Ein Blatt weißes Trägerpapier für das Diazotypieverfahren von 80 g/m2 wird mit einer Flüssigkeit aus
27,3 g 4-N-Methyl-N-benzylamino-3-methoxy-2-chlorbenzol-diazoniumchlorid-Zinnchlorid-Doppelsalz
5 g Weinsäure
30 ecm wäßriger Polyvinylacetat-Dispersion (Vinnapas H. 60 von Wacker-Chemie GmbH., München, Deutschland) und
1000 ecm Wasser
sensibilisiert und getrocknet.
B) Ein weiteres Blatt weißes Trägerpapier für das Diazotypieverfahren von 80 g/m2 wird mit einer Flüssigkeit aus
23,7 g ^N-Methyl-N-benzylamino-S-methoxy-6-chlorbenzol-diazoniumchlorid-Zinkchlorid-Doppelsalz
5 g Weinsäure
30 ecm wäßriger Polyvinylacetat-Dispersion (Vinna-
pas H. 60) und
1000 ecm Wasser
sensibilisiert und getrocknet.
Die beiden Diazotypiepapiere sind sehr lichtempfindlich. Diazotypiepapier A besitzt eine größere Entwicklungsgeschwindigkeit als Diazotypiepapier B.
Ein Streifen eines jeden Blattes wird bildweise unter einer durchscheinenden Tuschezeichnung belichtet, bis die Diazoverbindung unter den bildfreien Stellen der Zeichnung vollständig ausgebleicht ist. Beide Streifen werden dann mit Entwickler C entwickelt. Auf diese Weise werden zwei Kopien mit einem braunen Bild auf weißem Hintergrund erhalten. Der Hintergrund von Kopie A ist weißer als der von Kopie B. Beim Belichten beider Kopien mit Tageslicht oder dem Licht einer Quecksilberhochdrucklampe zeigt sich, daß die Kopie B stärker vergilbt als die Kopie A.
Ein Streifen eines jeden Blattes wird bildweise unter einer Zeichnung auf Pauspapier, in welcher einige schwarze Stellen in Tusche gezeichnet sind, belichtet, bis die Diazoverbindung unter den bildfreien Stellen der Zeichnung weitgehend ausgebleicht ist. Die Streifen werden mit Entwickler B entwickelt. Beide Kopien zeigen ein schwarzes Bild auf schleierigem Hintergrund. Der Hintergrund von Kopie A ist grau, der Hintergrund von Kopie B ist nicht grau, sondern rötlich braun, was von der Reaktionsfähigkeit des Lichtzersetzungsproduktes der Diazoverbindung herrührt.
Die erfindungsgemäße, in dem Beispiel verwendete Diazoverbindung wurde wie folgt hergestellt:
2,3-Dichlornitrobenzol wurde mit Natriummethanolat in 3-Chlor-2-methoxynitrobenzol umgewandelt, die Nitrogruppe zu einer Aminogruppe reduziert und diese tosyliert. Das auf diese Weise erhaltene Produkt wurde zu 4-Nitro-3-chlor-2-methoxy-N-tosylanilin nitriert, das methyliert, verseift und benzyliert wurde. Aus dem so hergestellten ^N-Methyl-N-benzylamino-S-methoxy^- chlornitrobenzol wurde das Diazoniumchlorstannat in üblicher Weise durch Reduktion und Diazotierung erhalten.
Beispiel II
Weißes Trägerpapier für das Diazotypieverfahren von 80 g/m2 wird mit einer Lösung aus
30 g 4-N-Methyl-N-cyclohexylamino-3-methoxy-2-chlorbenzol-diazoniumchlorid-Zinnchlorid-Doppelsalz
5 g Weinsäure
30 ecm wäßriger Polyvinylacetat-Dispersion (Vinna-
pas H. 60) in
1000 ecm Wasser
sensibilisiert und getrocknet.
Das auf diese Weise erhaltene Ein-Komponenten-Diazotypiematerial enthält etwa 0,45 Millimol Diazoverbindung pro Quadratmeter der sensibilisierten Oberfläche. Ein Blatt dieses Materials wird bildweise unter einer Bleistiftzeichnung auf Pauspapier belichtet, bis die Diazoverbindung unter den bildfreien Stellen der Zeichnung weitgehend ausgebleicht ist. Danach wird das Blatt mit Entwickler C entwickelt. Die Kopie zeigt ein sepiabraunes Bild auf einem schleierigen braunen Hintergrund.
Wenn die oben erwähnte Sensibilisierungsflüssigkeit an Stelle der genannten Verbindung eine äquivalente Menge der entsprechenden Diazoverbindung mit einem 6-Chlor-Substituenten enthalten hätte, wäre das so erhaltene Diazotypiepapier weniger weiß ausgebleicht und hätte Kopien geliefert, die beim Belichten mit Tageslicht ein stärkeres Vergilben und ein weniger gutes braunes Azofarbstoff-Bild zeigen.
Die in dem Beispiel verwendete Diazoverbindung wurde wie folgt hergestellt: 3-Chlor-2-methoxy-N-methylanilin wurde cyclohexyliert und dann nitriert. Aus dem auf diese Weise gewonnenen 4-Nitro-3-chlor-2-methoxy-N-methyl-N-cyclohexylanilin wurde das Diazoniumsalz in der üblichen Weise durch Reduktion und Diazotierung erhalten.
Beispiel III
Weißes Papier von 150 g/m2, das auf einer Seite mit einer etwa 10 Mikron dicken Celluloseacetatschicht (etwa 50 Gewichtsprozent gebundene Essigsäure) überzogen ist, die auf das Papier mit Hilfe eines Klebstoffes aufgebracht worden ist und bis zu einer Tiefe von etwa 4 Mikron zu einem Acetylgehalt von etwa 20 Gewichtsprozent, berechnet als gebundene Essigsäure, entacyliert worden ist (was einer durchschnittlichen Zahl von Acylgruppen pro Glucoseeinheit des Celluloseacetats von 0,7 entspricht) wird auf der entacylierten Seite der Celluloseacetatschicht mit folgender Lösung imprägniert:
20 g 4-N-Methyl-N-benzylamino-3-n-butoxy-2-chlorbenzol-diazoniumchIorid-Zinkchlorid-Doppelsalz
4 g Weinsäure
2 g Gummiarabicum
250 ecm Äthanol (96%)
750 ecm Wasser
und dann getrocknet.
Das auf diese Weise erhaltene Diazotypiematerial ist sehr lichtempfindlich. Ein Blatt dieses Materials wird
609 525/455
1Ö ZZ 44/
bildweise unter einer durchscheinenden Tuschezeichnung belichtet, bis die Diazoverbindung unter den bildfreien Stellen der Zeichnung vollständig ausgebleicht ist, und dann mit Entwickler A entwickelt. Die Kopie zeigt ein schwarzes Bild auf einem leuchtend weißen Hintergrund.
Die in diesem Beispiel verwendete Diazoverbindung wurde wie folgt hergestellt: 2,3-Dichlornitrobenzol
wurde in S-Chlor^-n-butoxynitrobenzol umgewandelt, die Nitrogruppe in eine Aminogruppe reduziert und diese anschließend tosyliert. Das so erhaltene Produkt wurde nitriert, methyliert und zu 4-Nitro-3-chlor-2-nbutoxy-N-methylanilin verseift. Diese Verbindung wurde benzyliert und aus dem 4-Nitro-3-chlor-2-n-butoxy-N-methyl-N-benzylanilin das Diazoniumsalz in üblicher Weise durch Reduktion und Diazotierung erhalten.

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    1. Diazoverbindungen der allgemeinen Formel:
    worin Χθ ein Anion, Y Chlor oder Brom ist, Ri eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, die Äthoxyäthyl- oder Allylgruppe bedeutet, R2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, die Hydroxyäthyl- oder Benzylgruppe ist, und R3 die Benzyl- oder Cyclohexylgruppe bedeutet.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Diazoverbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Amin der Formel 2s
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