DE1518382B2 - Verfahren zur herstellung von l- alanin - Google Patents
Verfahren zur herstellung von l- alaninInfo
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Description
20
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von L-Alanin durch enzymatische Decarboxylierung von L-Asparaginsäure.
L-Alanin kann bekanntlich mit Hilfe von Mikroorganismen erhalten werden, die diese Aminosäure durch
Gärung erzeugen. Zum Zwecke einer gewerbsmäßigen Gewinnung ist dieses Verfahren aber nicht wirtschaftlich
genug.
Wie beschrieben wurde, besitzt L-Asparaginsäure-jS-decarboxylase
(L-Aspartat-4-carboxy-lyase, EC 4.1.1.12)
die Fähigkeit, die Decarboxylierung von L-Asparaginsäure in der j9-Stellung zu katalysieren, was zur Bildung
von L-Alanin führt (Biokhimiya 14, [1949] 44). Bestimmte Stämme der Art Pseudomonas und Achromobacter
erzeugen diese Decarboxylase (Journal of Bacteriology 80 [1960], 830; Biochem. J. 88 [1963], 578).
Die Aktivität der von dem Pseudomonas-Stamm erzeugten Decarboxylase war jedoch so gering, daß sie
den Wert von 60 für Qcx>2 bei 35° C nicht überschritt (Qo^^lCOi erzeugt/Stunde/mg Protein). Außerdem
bildet der eingesetzte Stamm der Art Pseudomonas, Pseudomonas reptilivora, gleichzeitig noch ein anderes
Enzym, durch das L-Alanin decarboxyliert wird. Der eingesetzte Achromobacter-Stamm, Achromobacter
d-15, war wegen seines schlechten Wachstums für die industrielle Gewinnung von L-Alanin schwer zugänglich.
Es wurde nunmehr gefunden, daß sich bei der Gärung von Pseudomonas dacunhae in Gegenwart einer
Dicarbonsäure eine erheblich höhere Aktivität an L-Asparaginsäure-j3-decarboxylase in den Zellen ansammelt.
So erreicht beispielsweise die aus der Gärbrühe von Pseudomonas dacunhae des Stammes
IAM 1152 gewonnene L-Asparaginsäure-jS-decarboxylase-Aktivität
bei 30° C einen QCo2-Wert von 1824.
Außerdem werden keine anderen störenden Enzyme erzeugt, die eine Zersetzung oder Racemisierung von
L-Alanin bewirken könnten.
Erfindungsgemäß wird L-Alanin in hoher Ausbeute durch Gärung von Pseudomonas dacunhae in einem
wäßrigen Nährmedium, das eine Dicarbonsäure als wichtigste Kohlenstoffquelle sowie andere geeignete
Nährstoffe enthält, und Umsetzung der erhaltenen Gärbrühe mit L-Asparaginsäure gewonnen.
Ein für das erfindungsgemäße Verfahren geeignetes Nährmedium enthält etwa 0,5 bis 2% Dicarbonsäuren
wie Fumarsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure oder deren Salze als einzige oder hauptsächliche Kohlenstoffquelle.
Als Stickstoffquelle können anorganische Ammoniumsalze, z. B. das Chlorid, Phosphat oder Sulfat
zugesetzt werden. Bessere Ergebnisse werden aber mit den Ammoniumsalzen der obigen organischen Säuren
erzielt. Außer diesen Nährstoffen können 1 bis 3% organische Stickstofflieferanten wie Maiseinweichwasser,
Pepton, Hefeextrakt, Fleischextrakt, Caseinhydrolysat oder Harnstoff und geringe Mengen Mineralsalze
wie Kaliumphosphat, Magnesiumphosphat zu dem Nährmedium zugesetzt werden.
Die Bildung der L-Asparaginsäure-j3-decarboxylase erreicht das Maximum, wenn das bakterielle Wachstum
in ein Stadium zwischen dem Ende der logarithmischen Phase und dem Anfang der stationären Phase tritt. Die
besten Bedingungen für die Enzymbildung sind gegeben, wenn man die Gärung einen Tag lang unter aeroben
Bedingungen bei einer Temperatur von 25 bis 300C und
vorzugsweise bei 30° C durchführt.
Nach der Gärung wird L-Asparaginsäure zu der Gärbrühe zugesetzt und das Gemisch genügend lange
bebrütet, um L-Asparaginsäure in L-Alanin umzuwandeln.
L-Asparaginsäure kann zu der Gärbrühe in einer Menge von mehr als 70 Prozent zugegeben werden. Da
die Löslichkeit der L-Asparaginsäure in Wasser weniger als 1 Prozent beträgt, liegt der größte Teil der
L-Asparaginsäure im Anfangsstadium in suspendierter Form in der Brühe vor und löst sich beim Fortschreiten
der Umsetzung langsam darin. Der pH-Wert des Reaktionsgemisches wird also durch die Pufferwirkung
der allmählich in Lösung gehenden L-Asparaginsäure bequem in dem für die enzymatische Umwandlung
günstigsten Bereich gehalten, der bei pH 4,5 bis 7, insbesondere 5 bis 6 liegt, wie durch einige Vorversuche
unschwer feststellbar ist.
Gewöhnlich kann die Decarboxylierung bei einer Bebrütung von 2 bis 4 Tagen und einer Temperatur von
30 bis 400C, vorzugsweise von 37° C, im wesemlichen zu
Ende geführt werden.
Bei dem obigen Decarboxylierungsverfahren kann die Gärbrühe durch eine wäßrige Suspension lebender
Zellen, die durch Filtration aus der Brühe isoliert wurden, oder durch Trockenzellen ersetzt werden. Es
kann auch ein zellfreier Extrakt verwendet werden, der nach gewöhnlichen Verfahren, wie z. B. durch Extraktion
nach Schallbehandlung oder durch Zerreiben der lebenden Zellen mit Quarzsand, gewonnene L-Asparaginsäure-ß-decarboxylase
enthält.
Die Reaktionszeit der enzymatischen Decarboxylierung kann auf etwa ein Drittel verkürzt werden, wenn
etwa 0,005 bis 2% eines oberflächenaktiven Stoffes, wie z. B. eines Fettsäureesters des Polyäthylenglycols ode:
Polyäthylenglycolsorbitans, zu dem Reaktionsgemiscr zugesetzt werden.
Das in dem Reaktionsgemisch erzeugte L-Alanir wird dann gereinigt durch Filtrieren des Gemisches
Behandeln des Filtrats mit einem stark saurer Kationenaustauscherharz, wie beispielsweise einerr
Sulfonsäureharz, und Konzentrieren der behandelter Lösung. Es können so mehr als 43 g reines L-Alanin ir
kristalliner Form aus 100 ml des Reaktionsgemische; gewonnen werden. Eine so hohe Ausbeute wurde nacl
den früheren Verfahren niemals erzielt.
Für die nachfolgenden Beispiele wurden jeweil 120 ml eines wäßrigen Nährmediums bereitet. Die ii
Beispiel 1 bis 5 und 9 eingesetzten Nährmediei
enthielten die folgenden Bestandteile in %-Gewicht/ Volumen:
Bestandteil
II
III
NH4-Fumarat | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Na-Fumarat | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Maiseinweichwasser | 2,2 | 0,55 | — |
KH2PO4 | 0,05 | 0,05 | 0,05 |
MgS04 · 7 H2O | 0,01 | 0,01 | 0,01 |
Pepton | — | 1,8 | 0,9 |
Caseinhydrolysat | — | — | 0,2 |
Beispiel 1 |
120 ml des Nährmediums I wurden auf einen pH-Wert von 7,0 eingestellt und in einen 500-ml-Schüttelkolben
gegeben. Nach der Sterilisierung wurde Pseudomonas dacunhae IAM 1152 auf das Nährmedium
geimpft und dieses 26 Stunden unter Schütteln (140 Hin- und Herbewegungen pro Minute) bei 30° C bebrütet. Zu
der Gärbrühe wurden 48 g L-Asparaginsäure zugesetzt und die Mischung bei 370C bebrütet. Innerhalb von
96 Stunden konnte eine 100%ige Umwandlung in L-Alanin erreicht werden. Nach Einstellen des pH-Wertes
auf 4,0 wurde das bebrütete Gemisch- zum Sieden erhitzt und filtriert. Das erhaltene Filtrat wurde durch
eine Säule mit einem Kationenaustauscherharz vom Sulfonsäuretyp geschickt. Nach dem Eluieren mit
wäßrigem Ammoniak wurde das Eluat eingeengt und lieferte 29,2 g (91 %) L-Alanin in kristalliner Form
[tx] 2o5 +14,3° (C = 4, in 6 N-HCl)
Pseudomonas dacunhae IAM 1152 wurde auf 120 ml
des wäßrigen Nährmediums II (pH 7,0) geimpft. Dann wurde 26 Stunden bei 30° C unter Schütteln bebrütet. Zu
der Gärbrühe wurden 48 g L-Asparaginsäure zugesetzt, und das Gemisch wurde 72 Stunden bei 37° C bebrütet.
Das bebrütete Gemisch gemäß diesem Beispiel und den Beispielen 3 bis 5 wurde wie in Beispiel 1 behandelt. In
allen Fällen wurde L-Alanin in kristalliner Form mit folgendem Drehwert erhalten:
[<%]f,5 + 14,2°(C = 4, in 6 N-HCl)
Pseudomonas dacunhae IAM 1152 wurde unter den
gleichen Bedingungen wie in Beispiel 2 der Gärung unterworfen. Zu der Gärbrühe wurden 0,1% Polyäthylenglycol-sorbitan-monolaurat
und 48 g L-Asparaginsäure zugesetzt, und das Gemisch wurde 24 Stunden bei 37° C bebrütet.
Pseudomonas dacunhae IAM 1152 wurde auf 120 ml
des wäßrigen Nährmediums III (pH 5,5) geimpft. Dann wurde 20 Stunden bei 30° C unter Schütteln bebrütet. Zu
der Gärbrühe wurden 84 g L-Asparaginsäure zugesetzt, und das Gemisch wurde 72 Stunden bei 37° C bebrütet.
Pseudomonas dacunhae IAM 1152 wurde unter den
Bedingungen des Beispiels 4 der Gärung unterworfen. Zu der Gärbrühe wurden 0,1% Polyäthylenglycol-sorbitan-monolaurat
und 84 g L-Asparaginsäure zugesetzt, und das Gemisch wurde 24 Stunden bei 37° C bebrütet.
Ausbeute an L-Alanin | Prozent |
g | der Theorie |
92 | |
29,5 | 91 |
29,1 | 91 |
51,2 | 92 |
51,5 | |
Beispiel 6 | |
Es wurden 120 ml eines wäßrigen Nährmediums hergestellt, das die folgenden Bestandteile enthielt:
Natriumsuccinat
Caseinhydrolysat
Pepton
KH2PO4
MgSO4 · 7 H2O
Caseinhydrolysat
Pepton
KH2PO4
MgSO4 · 7 H2O
l,2%(Gew./Vol.) 0,2% (Gew7 Vol.)
0,9% (GewyVol.) 0,05% (Gew./Vol.) 0,01%(Gew./Vol.)
Dieses Nährmedium wurde auf einen pH-Wert von 7,0 eingestellt und in einen 500ml-Kolben überführt.
Nach der Sterilisierung wurde eine Impfkultur aus Pseudomonas dacunhae IAM 1152 auf das Nährmedium
auf geimpft und dieses bei 30° C 26 Stunden unter Schütteln (140 Hin- und Herbewegungen pro Minute)
bebrütet. Man erhielt 120 ml einer Gärbrühe von Pseudomonas dacunhae IAM 1152.
30 ml der Gärbrühe wurden zentrifugiert. Die auf diese Weise gesammelten Mikrobenzellen wurden mit
einer physiologischen Kochsalzlösung gewaschen. Dann wurden die Mikrobenzellen in Wasser suspendiert und
durch Ultraschall (10 kH) während einer Zeitspanne von
10 Minuten zerstört. Die wäßrige Suspension der Mikrobenzellen wurde zur Entfernung von unlöslichen
Materialien zentrifugiert. Dabei erhielt man eine überstehende Lösung, die L-Asparaginsäure-ß-decarboxylase
enthielt. 0,5 ml der überstehenden Lösung wurden einer Mischung aus 2 ml einer wäßrigen 10 mM
L-Asparaginsäurelösung und 1 ml einer wäßrigen 1 M Acetatpufferlösung (pH 5,5) zugesetzt. Die Mischung
wurde bei 30°C während einer Zeitspanne von 10 Minuten inkubiert. Mit Hilfe eines Warburg-Manometers
wurde die Menge an Kohlendioxid bestimmt, die durch die Mischung erzeugt wurde. Daraus läßt sich die
L-Asparaginsäure-jS-decarboxylase-Aktivität berechnen.
Die erhaltenen Werte sind in Tabelle II aufgeführt.
48 g L-Asparaginsäure wurden zu 120 ml der
vorstehend erhaltenen Gärbrühe zugesetzt, und die Mischung bei 37° C 72 Stunden bebrütet. Die Menge des
darin angereicherten L-Alanins wurde durch eine übliche mikrobiologische Untersuchung mit Leuconostoc
citrovorum 8081 bestimmt. Der Prozentsatz der Umwandlung von L-Asparaginsäure in L-Alanin wird
daraus berechnet. Dann wurde die Reaktionsmischung auf einen pH-Wert von 4,0 eingestellt, zum Sieden
erhitzt und filtriert. Das auf diese Weise erhaltene Filtrat wurde durch eine mit einem stark sauren
Kationenaustauscher gefüllte Säule geschickt. Nach dem Eluieren mit wäßrigem Ammoniak wurde das Eluat
zur Trockne eingedampft. Dabei erhielt man L-Alanin in kristalliner Form in den in Tabelle II aufgeführten
Ausbeuten.
Spezifische Drehung [oc] 2 D 5+14,3° (C = 4,6 N-HCl)
Es wurden 120 ml eines wäßrigen Nährmediums hergestellt, das die folgenden Bestandteile enthielt:
Natriummalat
Caseinhydrolysat
Pepton
KH2PO4
MgSO4 · 7 H2O
Caseinhydrolysat
Pepton
KH2PO4
MgSO4 · 7 H2O
1,2% (Gew./Vol.)
0,2% (GewVVol.)
0,9% (GeWVVoI.)
0,05% (GewVVol.)
0,01%(Gew./Vol.)
0,2% (GewVVol.)
0,9% (GeWVVoI.)
0,05% (GewVVol.)
0,01%(Gew./Vol.)
Dieses Nährmedium wurde gemäß Beispiel 6 bebrütet. Man erhielt 120 ml einer Gärbrühe von Pseudomonas
dacunhae IAM 1152. Bei der wie in Beispiele durchgeführten Bestimmung der L-Asparaginsäure-/3-decarboxylase-Aktivität
wurden die in Tabelle II aufgeführten Werte erhalten.
48 g L-Asparaginsäure wurden zu 120 ml der vorstehend erhaltenen Gärbrühe gegeben und wie in
Beispiel 6 angegeben weitergearbeitet. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengefaßt.
Spezifische Drehung\x\» +14,2° (C = 4,6 N-HCl)
Tabelle II
Tabelle II
Es wurden 120 ml eines wäßrigen Nährmediums hergestellt, das die folgenden Bestandteile enthielt:
IO
20 Mit Natriumhydroxid
neutralisierte Dicarbonsäure
Caseinhydrolysat
Pepton
KH2PO4
MgSO4 · 7 H2O
1,2% (Gew./Vol.)
0,2% (Gew./Vol.)
0,9% (Gew./Vol.)
0,05% (Gew./Vol.)
0,01%(Gew./Vol.)
0,2% (Gew./Vol.)
0,9% (Gew./Vol.)
0,05% (Gew./Vol.)
0,01%(Gew./Vol.)
Dieses Nährmedium wurde gemäß Beispiel 6 in der in Tabelle II angegebenen Zeitspanne bebrütet. Man
erhielt 120 ml einer Gärbrühe von Pseudomonas dacunhae IAM 1152.
Bei der wie in Beispiel 6 durchgeführten Bestimmung der L-Asparaginsäure-j3-decarboxylase-Aktivität wurden
die in Tabelle II aufgeführten Werte erhalten.
Die jeweilige, in Tabelle II angegebene Menge L-Asparaginsäure wurde zu 120 ml der vorstehend
erhaltenen Gärbrühe gegeben und wie in Beispiel 6 angegeben weitergearbeitet. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle II zusammengefaßt.
Bsp. Dicarbonsäuren
Zeitdauer.des
Züchtens
Züchtens
(h)
L-Asparaginsäure-
/?-decarboxylase-
Aktivität
(A)
(B) Zugesetzte
L-Asparaginsäure
L-Asparaginsäure
(g)
(C)
(D)
(E)
6 | Bernsteinsäure | 26 |
7 | Apfelsäure | 26 |
8a | Oxalsäure | 48 |
8b | Maleinsäure | 32 |
8c | Adipinsäure | 26 |
8d | Weinsäure | 48 |
Bemerkungen: |
3400 | 1744 | 48 |
4126 | 1852 | 48 |
1384 | 1704 | 12 |
3024 | 1805 | 24 |
4032 | 1711 | 48 |
3871 | 1878 | 48 |
32,0 | 99,6 | 29,7 | 92,4 |
31,5 | 98,0 | 29,3 | 91,2 |
7,9 | 98,4 | 7,2 | 89,7 |
15,8 | 98,4 | 14,6 | 90,9 |
32,0 | 99,7 | 29,6 | 92,3 |
31,9 | 99,3 | 29,4 | 91,6 |
A): Qco /ml Gärbrühe (d. h. μΐ CCh/h/ml Gärbrühe).
B): Qco /mg Protein (d. h. μΐ CCte/h/mg Protein in der Gärbrühe).
Menge (g) an in der Reaktionsmischung angereichertem L-Alanin.
Prozentsatz der Umwandlung von L-Asparaginsäure in L-Alanin.
Ausbeute (g) an kristallinem L-Alanin.
Ausbeute an L-Alanin in Prozent der Theorie, bezogen auf eingesetzte L-Asparaginsäure.
Es wurden 120 ml eines wäßrigen Nährmediums hergestellt, das die gleiche Zusammensetzung wie in
Beispiel 8 hatte. Das Medium wurde auf den in der nachfolgenden Tabelle III angegebenen pH-Wert eingestellt.
Das Nährmedium wurde gemäß Beispiel 6 in der in Tabelle III angegebenen Zeitspanne mit Pseudomonas
dacunhae IAM 1152 bebrütet. Man erhielt 120 ml
Gärbrühe.
Bei der wie in Beispiel 6 durchgeführten Bestimmung
der L-Asparaginsäure /J-decarboxylase-Aktivität, wobei
jedoch der zugesetzte 1 M Acetatpuffer pH 5,3 hatte, wurden die in Tabelle III aufgeführten Werte erhalten.
Die jeweilige, in Tabelle III angegebene Menge L-Asparaginsäure wurde zu 120 ml der vorstehend
erhaltenen Gärbrühe gegeben und wie in Beispiel 6 angegeben weitergearbeitet Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle III zusammengefaßt (als stark saurer Kationenaustauscher wurde ein solcher aus einem
vernetzten Polystyrolgerüst mit SOsH-Gruppen benutzt).
Bsp. Dicarbonsäuren
pH
Zeitdauer
des Züchtens
des Züchtens
(h)
L-Asparaginsäure-
jS-decarboxylase-
Aktivität
(A)
(B) Zugesetzte (C)
L-Asparaginsäure
L-Asparaginsäure
(g)
(E)
9a _ Phthalsäure
9b Isophthalsäure
9c Terephthalsäure
9d Dipicolinsäure
Legende siehe Tabelle II.
9b Isophthalsäure
9c Terephthalsäure
9d Dipicolinsäure
Legende siehe Tabelle II.
8,0 | 48 | 3850 | 1802 | 48 | 32,0 | 99,0 | 29,5 | 91,0 |
8,2 | 64 | 1220 | 1007 | 12 | 8,0 | 99,7 | 7,3 | 90,9 |
8,2 | 48 | 2630 | 1566 | 12 | 7,9 | 98,4 | 7,2 | 89,7 |
7,2 | 48 | 3055 | 1710 | 24 | 15,9 | 99,0 | 14,5 | 90,3 |
Beispiel 10
Zum Nachweis, daß die übrigen Stämme der Art Pseudomonas dacunhae zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ebenfalls geeignet sind, wurden Versuche nach dem in Beispiel 4 beschriebenen
Verfahren mit Kulturen der Stämme IAM 1048, IAM 1089, IAM 1123, IAM 1152, IAM 1176 und IAM 1199
durchgeführt, wobei jeweils eine Gärbrühe hergestellt wurde, welche die in Tabelle IV angegebene hohe
jS-Decarboxylase-Aktivität aufwies. Bei der Durchführung
dieser Versuche wurde bei sämtlichen getesteten Stämmen keine Bildung eines Enzyms beobachtet, das
gleichzeitig das gebildete L-Alanin zersetzt.
Die vorstehend genannten Stämme wurden jeweils in
120 ml des Nährmediums IH eingeimpft.
Das wäßrige Nährmedium hatte einen pH-Wert von 5,5. Es wurde 20 Stunden lang bei 3O0C unter Schütteln
(140 Hin- und Herbewegungen pro Minute) bebrütet.
Bei der wie in Beispiel 6 angegeben durchgeführten Bestimmung der L-Asparaginsäure-jS-decarboxylase-Aktivität
bei 300C wurden die in der Tabelle IV aufgeführten Werte erhalten.
Eine bestimmte Menge L-Asparaginsäure wurde zu 120 ml der erhaltenen Gärbrühe zugesetzt, worauf die
Mischung bei 37° C und einem pH-Wert von 5 bis 6 während einer Zeitspanne von 24 oder 48 Stunden
inkubiert und wie in Beispiel 6 angegeben aufgearbeitet wurde. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in
Tabelle IV zusammengefaßt.
Tabelle IV | L-Asparaginsäure- j3-decarboxylase- Aktivität (A) (B) |
380 | Zugesetzte L-Asparagin säure (g) |
Zeitdauer der Decarb oxylierung (h) |
(C) | (D) | (E) | (F) |
Pseudomonas dacunhae- Stamm |
1292 | 420 | 24 36 • 48 |
24 24 48 |
16,1 15,6 32,1 |
100 64,8 99,9 |
14,8 29,8 . |
92 93 |
IAM 1048 | 1386 | 1445 | 24 48 |
24 24 |
16,0 15,7 |
99,6 48,9 |
14,7 | 92 |
IAM 1089 | 4191 | 1824 | 60 | 24 | 40,9 | 100 | 37,2 | 93 |
IAM 1123 | 5654 | 157 | 60 84 |
24 24 |
40,2 56,4 |
100 100 |
37,0 52,0 |
92 93 |
IAM 1152 | 550 | 521 | 12 | 24 | 8,0 | 99,6 | 7,3 | 91 |
IAM 1176 | 1615 | 24 | 24 | 16,1 | 100 | 14,6 | 91 | |
IAM 1199 | ||||||||
Legende siehe Tabelle II.
Aus den vorstehenden Ergebnissen geht hervor, daß mit sämtlichen Stämmen von Pseudomonas dacunhae eine
gegenüber dem Stand der Technik erhöhte L-Asparaginsäure-ß-decarboxylase-Aktivität erzielt werden konnte.
609 550/473
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von L-Alanin durch enzymatische Decarboxylierung von L-Asparaginsäure
mit Hilfe einer durch Gärung eines L-Asparaginsäure-jS-decarboxylase-erzeugenden
Mikroorganismus in einem Nährmedium erhaltenen Gärbrühe oder einer gereinigten Zubereitung derselben,
dadurch gekennzeichnet, daß man in dem Nährmedium, welches eine Dicarbonsäure oder ein
Salz davon enthält, einen Stamm von Pseudomonas dacunhae züchtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die enzymatische Decarboxylierung
in Gegenwart eines oberflächenaktiven Mittels durchführt.
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