DE1793806B1 - Verfahren zur herstellung von l-alanin - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von L-Alanin durch enzymatische Decarboxylierung
von L-Asparaginsäure.
L-Alanin kann bekanntlich mit Hilfe von Mikroorganismen erhalten werden, die L-Alanin durch
Gärung erzeugen. Zum Zwecke einer gewerbsmäßigen Gewinnung ist dieses Verfahren aber nicht wirtschaftlich
genug.
Wie beschrieben wurde, besitzt L-Asparaginsäure- ß - decarboxylase (L - Aspartat - 4 - carboxy - lyase
EC 4.1.1.12) die Fähigkeit, die Decarboxylierung von L-Asparaginsäure in der ^-Stellung zu katalysieren,
was zur Bildung von L-Alanin führt (Biokhimiya 14, [1949], 44). Bestimmte Stämme der Art Pseudomonas
und Achromobacter erzeugen diese Decarboxylase (Journal of Bacteriology 80, [1960], 830; Biochem.
J, 88 [1963], 578). Die Aktivität der von dem Pseudowichtigste Kohlenstolfquelle sowie andere geeignete
Nährstoffe enthält, und Umsetzung der erhaltenen Gärbrühe mit L-Asparaginsäure gewonnen.
Ein für das erfindungsgemäße Verfahren geeignetes Nährmedium enthält etwa 0,5 bis 2 % Dicarbonsäuren
wie Fumarsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure oder deren Salze als einzige oder hauptsächliche Kohlenstoffquelle.
Als Stickstorfquelle können anorganische Ammoniumsalze, z. B. das Chlorid, Phosphat oder
Sulfat zugesetzt werden. Bessere Ergebnisse werden aber mit den Ammoniumsalzen der obigen organischen
Säuren erzielt. Außer diesen Nährstoffen können 1 bis 3% organische Stickstoff lief eranten wie Maisquellwasser,
Pepton, Hefeextrakt, Fleischextrakt, Caseinhydroiysat oder Harnstoff und geringe Mengen Mineralsalze
wie Kaliumphosphat oder Magnesiumphosphat zu dem Nährmittel zugesetzt werden.
Die Bildung der L-Asparaginsäure-ß-decarboxylase
erreicht das Maximum, wenn das bakterielle Wachsturn in ein Stadium zwischen dem Ende der logarithmischen
Phase und dem Anfang der stationären Phase tritt. Die besten Bedingungen für die Enzymbildung
sind gegeben, wenn man die Gärung einen Tag lang unter aeroben Bedingungen bei einer Temperatur von
25 bis 3O0C, vorzugsweise bei 30°C, durchführt.
Nach der Gärung wird L-Asparaginsäure zu der Gärbrühe zugesetzt und das Gemisch genügend lange
bebrütet, um L-Asparaginsäure in L-Alanin umzuwandeln.
L-Asparaginsäure kann zu der Gärbrühe in einer Menge von mehr als 70 Prozent zugegeben werden.
Da die Löslichkeit der L-Asparaginsäure in Wasser weniger als 1 Prozent beträgt, liegt der größte Teil der
L-Asparaginsäure im Anfangsstadium in suspendierter Form in der Brühe vor und löst sich darin langsam bei
fortschreitender Umsetzung. Der pH-Wert des Reaktionsgemisches wird also durch die Pufferwirkung der
allmählich in Lösung gehenden L-Asparaginsäure bequem in dem für die enzymatische Umwandlung
monas-Stamm erzeugten Decarboxylase war jedoch 40 günstigsten Bereich gehalten, der bei pH 4,5 bis 7, ins-
sehr gering, und außerdem wurde gleichzeitig noch ein anderes, L-Alanin decarboxylierendes Enzym gebildet,
und der eingesetzte Achromobacter-Stamm war wegen seines schlechten Wachstums für die industrielle
Gewinnung von L-Alanin schwer zugänglich.
Auch die aus der japanischen Patentveröffentlichung 28 951/1968 bekannte L-Alanin-Herstellung mit Hilfe
der durch verschiedene Pseudomonas-Stämme und den Stamm Achromobacter polymorph erzeugten L-Asparaginsäure-/?-decarboxylase
hat keinerlei wirtschaftliehe Bedeutung, da die erzielbare Decarboxylase-Aktivität
nur etwa 4,6 bis 49,5, ausgedrückt als Qco2>
beträgt (Qco2 = \A erzeugtes CO2/Stunde/mg Mikroorganismenzellen).
Es wurde nunmehr gefunden, daß sich bei der Gärung von Achromobacter pestifer in Gegenwart einer
Dicarbonsäure eine erheblich höhere Aktivität an L-Asparaginsäure-ß-decarboxylase in den Zellen anbesondere
5 bis 6, liegt, wie bekannt und durch einige Vorversuche unschwer feststellbar ist.
In der Regel kann die Decarboxylierung bei einer Bebrütung von 2 bis 4 Tagen und einer Temperatur
von 30 bis 400C, vorzugsweise von 37° C, im wesentlichen
zu Ende geführt werden.
Beim angegebenen Decaroxylierungsverfahren kann die Gärbrühe durch eine wäßrige Suspension lebender
Zellen, die durch Filtration aus der Brühe isoliert wurden, oder durch Trockenzellen ersetzt werden. Es
kann auch ein zellfreier Extrakt verwendet werden, der nach üblichen bekannten Verfahren, z. B. durch Extraktion
nach Schallbehandlung oder durch Zerreiben der lebenden Zellen mit Quarzsand, gewonnene
L-Asparaginsäure-/3-decarboxylase enthält.
Die Reaktionszeit der enzymatischen Decarboxylierung kann auf etwa ein Drittel verkürzt werden,
wenn etwa 0,005 bis 2% eines oberflächenaktiven Stoffes, z. B. eines Fettsäureesters des Polyäthylen
sammelt. So erreicht beispielsweise die aus der Gärbrühe von Achromobacter pestifer des Stammes 60 glycols oder Polyäthylenglycolsorbitans, zu dem Reak-IAM
1446 gewonnene L-Asparaginsäure-ß-decarboxy- tionsgemisch zugesetzt werden.
lase-Aktivität bei 30C einen QCo2-Wert von 1023.
Außerdem werden keine anderen störenden Enzyme erzeugt, die eine Zersetzung oder Racemisierung von
L-Alanin bewirken könnten.
Erfindungsgemäß wird L-Alanin in hoher Ausbeute durch Gärung von Achromobacter pestifer in einem
wäßrigen Nährmedium, das eine Dicarbonsäure als Das in dem Reaktionsgemisch erzeugte L-Alanin
wird dann gereinigt durch Filtrieren des Gemisches, Behandeln des Filtrats mit einem stark sauren Kationenaustauscherharz,
z. B. einem Sulfonsäureharz, und Konzentrieren der behandelten Lösung. Auf diese
Weise können mehr als 43 g reines L-Alanin in kristalliner Form aus 100 ml des Reaktionsgemisches ge-
wonnen werden. Eine so hohe Ausbeute wurde nach den früheren Verfahren niemals erzielt.
Für die nachfolgenden Beispiele wurden jeweils 120 ml eines wäßrigen Nährmediums bereitet. Die in
den Beispielen 1 bis 6 eingesetzten Nährmedien enthielten die folgenden Bestandteile in %-Gewicht/Volumen:
Bestandteil | I | II | III |
NH4-Fumarat | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Na-Fumarat | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Maisquellwasser | 2,2 | 0,55 | — |
KH2PO4 | 0,05 | 0,05 | 0,05 |
MgSO4 · 7 H2O | 0,01 | 0,01 | 0,01 |
Pepton | — | 1,8 | 0,9 |
Caseinhydrolysat | — | — | 0,2 |
120 ml des Nährmediums I wurden auf einen pH-Wert von 7,0 eingestellt und in einen 500-ml-Schüttelkolben
gegeben. Nach der Sterilisierung wurde Achromobacter pestifer IAM1446 auf das Nährmedium
geimpft und dieses 26 Stunden unter Schütteln (140 Hin- und Herbewegungen pro Minute) bei 300C
bebrütet. Zu der Gärbrühe wurden 36 g L-Asparaginsäure zugesetzt und die Mischung wurde 96 Stunden
bei 370C bebrütet. Nach Einstellen des pH-Wertes auf
4,0 wurde das bebrütete Gemisch zum Sieden erhitzt und filtriert. Das erhaltene Filtrat wurde durch eine
Säule mit einem Kationenaustauscherharz vom SuIfonsäuretyp
geschickt. Nach dem Eluieren mit wäßrigem Ammoniak wurde das Eluat eingeengt und lieferte
21,2 g (88%) L-Alanin in kristalliner Form mit einem
Achromobacter pestifer IAM 1446 wurde auf 120 ml des Nährmediums II (pH 7,0) geimpft. Dann wurde
26 Stunden lang unter Schütteln bebrütet. Zu der Gärbrühe wurden 36 g L-Asparaginsäure zugesetzt, und
das Gemisch wurde 72 Stunden bei 37°C bebrütet. Das bebrütete Gemisch wurde wie in Beispiel 1 behandelt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der unten angegebenen Tabelle II aufgeführt.
Achromobacter pestifer IAM 1446 wurde wie in Beispiel 2 der Gärung unterworfen. Zu der Gärbrühe
wurden 0,1 % Polyäthylenglycolstearat und 36 g L-Asparaginsäure zugesetzt, und das Gemisch wurde
24 Stunden bei 37° C bebrütet. Das bebrütete Gemisch wurde wie in Beispiel 1 beschrieben behandelt. Die
erhaltenen Ergebnisse finden sich in Tabelle I.
Achromobacter pestifer IAM 1446 wurde auf 120 ml des Nährmediums III (pH 5,5) geimpft. Dann wurde
20 Stunden bei 30° C bebrütet. Zu der Gärbrühe wurden 48 g L-Asparaginsäure zugesetzt, und das Gemisch
wurde 72 Stunden lang bei 37° C bebrütet. Das bebrütete Gemisch wurde wie in Beispiel 1 behandelt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle I aufgeführt.
spezifischen Drehwert von
6 NHCl).
6 NHCl).
[«] 1S + 14,3° (c = 4, in
40
Achromobacter pestifer IAM 1446 wurde unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 4 der Gärung
unterworfen. Zu der Gärbrühe wurde 0,1% PoIyäthylenglycolsorbitan-monolaurat
und 48 g L-Asparaginsäure zugesetzt, und das Gemisch wurde 24 Stunden bei 370C bebrütet. Das bebrütete Gemisch wurd wie in
Beispiel 1 behandelt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I aufgeführt, wobei sich die
Angaben über die theoretische Ausbeute (% d. Th.) auf die eingesetzte L-Asparaginsäure beziehen.
Gebildetes L-Alanin
Ausbeute
Ausbeute
%d.Th.
Spez. Drehung [«]? (c = 4, 6 NHCl)
2 | 21,7 | Beispiel 6 | 90 |
3 | 21,4 | 89 | |
4 | 29,5 | 92 | |
5 | 29,2 | 91 | |
120 ml des Nährmediums III (pH 5,5) wurden mit Achromobacter pestifer IAM 1446 bzw. ATCC 23584
beimpft, worauf die Mischung bei 30° C 20 Stunden lang unter Schütteln (140 Hin- und Herbewegungen
pro Minute) bebrütet wurde. Es wurden 120 ml Gärbrühe erhalten.
30 ml Gärbrühe wurden zentrifugiert. Die auf diese Weise gesammelten Mikrobenzellen wurden mit einer
physiologischen Kochsalzlösung gewaschen. Dann wurden die Mikrobenzellen in Wasser suspendiert
und durch Ultraschall (10 kH) während einer Zeitspanne von 10 Minuten zerstört. Die wäßrige Suspen-
+14,2°
+14,2°
+14,3°
+14,2°
+14,2°
+14,3°
+14,2°
sion der Mikrobenzellen wurde zur Entfernung von unlöslichen Materialien zentrifugiert, wobei eine überstehende
Lösung mit einem Gehalt an L-Asparaginsäure-/?-decarboxylase
erhalten wurde.
0,5 ml der überstehenden Lösung wurden einer Mischung aus 2 ml einer wäßrigen 10 mM L-Asparaginsäurelösung und 1 ml einer wäßrigen 1 M Acetatpufferlösung (pH 5,5) zugesetzt. Die Mischung wurde bei 300C 10 Minuten inkubiert. Die Menge des durch die Mischung erzeugten Kohlendioxids wurde unter Verwendung eines Warburg-Manometers bestimmt und daraus die L-Asparaginsäure-ß-decarboxylase-Aktivität berechnet. Die erhaltenen Ergebnisse sind inder unten angegebenen Tabelle II aufgeführt.
0,5 ml der überstehenden Lösung wurden einer Mischung aus 2 ml einer wäßrigen 10 mM L-Asparaginsäurelösung und 1 ml einer wäßrigen 1 M Acetatpufferlösung (pH 5,5) zugesetzt. Die Mischung wurde bei 300C 10 Minuten inkubiert. Die Menge des durch die Mischung erzeugten Kohlendioxids wurde unter Verwendung eines Warburg-Manometers bestimmt und daraus die L-Asparaginsäure-ß-decarboxylase-Aktivität berechnet. Die erhaltenen Ergebnisse sind inder unten angegebenen Tabelle II aufgeführt.
Die in Tabelle II angegebene Menge an L-Asparaginsäure
wurde zu 120 ml der erhaltenen Gärbrühe zugesetzt, worauf die Mischung bei 370C und einem
pH-Wert von 5 bis 6 24 Stunden lang inkubiert wurde. Die Menge des in der Reaktionsmischung angereicherten
L-Alanins wurde nach üblichen mikrobiologischen Methoden mit Leuconostoc citrovorum 8081 bestimmt.
Dann wurde die Reaktionsmischung auf einen pH-Wert von 4 eingestellt, zum Sieden erhitzt und filtriert.
Das auf diese Weise erhaltene Filtrat wurde durch eine mit einem stark sauren Kationenaustauscher
gefüllte Säule geschickt. Nach dem Eluieren mit wäßrigem Ammoniak wurde das Eluat zur Trockene
eingedampft, wobei L-Alanin in kristalliner Form in den in Tabellen angegebenen Ausbeuten gewonnen
wurde.
Es wurden 120 ml eines wäßrigen Nährmediums hergestellt, das folgende Bestandteile enthielt:
Natriumsuccinat 1,2% (Gew./Vol.)
Caseinhydrolysat 0,2 % (Gew./Vol.)
Pepton 0,9% (Gew./Vol.)
KH2PO4 0,05 % (Gew./Vol.)
MgSO4 · 7 H2O 0,01 % (Gew./Vol.)
Das erhaltene Nährmedium wurde auf pH 7,0 eingestellt und in einen 500-ml-Kolben eingebracht. Nach
Sterilisation wurde das Nährmedium mit einer Impf-
kultur von Achromobacter pestifer IAM 1446 angeimpft und 26 Stunden wie in Beispiel 6 beschrieben
bebrütet. Es wurden 120 ml Gärbrühe erhalten.
30 ml der Gärbrühe wurden gemäß Beispiel 6 auf gearbeitet, mit Asparaginsäure behandelt und auf
L - Asparaginsäure -ß - decarboxylase - Aktivität untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der unten angegebenen
Tabelle II aufgeführt.
Zu 120 ml der oben angegebenen Gärbrühe wurden
ίο 36 g L-Asparaginsäure zugegeben und wie in Beispiel 6
beschrieben wurde 72 Stunden lang inkubiert und weitergearbeitet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in
Tabelle II aufgeführt.
Das in Beispiel 7 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß 120 ml
eines wäßrigen Nährmediums der folgenden Zusammensetzung hergestellt und verwendet wurden:
Natriummalat 1,2 % (Gew./Vol.)
Caseinhydrolysat 0,2 % (Gew./Vol.)
Pepton 0,9% (Gew./Vol.)
KH2PO4 0,05% (Gew./Vol.)
MgSO4 · 7 H2O 0,01 % (Gew./Vol.)
Zur Bestimmung der Alanin-Bildung wurden statt 36 g Asparaginsäure nur 24 g Asparaginsäure in 120 ml
Gärbrühe bebrütet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
Bei | Achromobacter | Dicarbonsäure- Bebrü- | L-Asparagin- | ZugesetzteDecarb- | (Q | (D) | (E) | (F) | (G) |
spiel | pestifer-Stamm | salz tungszeit | säure-^-decarb- | L-Aspa- oxylie- | |||||
(h) | ox>lase-Aktivität | raginsäure rungszeit | |||||||
(A) (B) | (g) (W | ||||||||
6 | IAM 1446 | Fumarat | 20 | 3069 | 1023 | 48 | 24 | 32,2 | 100 | 29,4 | 92 | +14,2 |
36 | 24 | 24,1 | 100 | 22,1 | 92 | +14,3 | ||||||
ATCC 23584 | Fumarat | 20 | 1034 | 272 | 24 | 24 | 16,2 | 100 | 14,7 | 92 | ||
7 | IAM 1446 | Succinat | 26 | 1750 | 985 | 36 | 72 | 24,0 | 99,6 | 22,3 | 92,6 | |
8 | IAM 1446 | Malat | 26 | 1680 | 890 | 24 | 72 | 15,7 | 97,8 | 14,5 | 90,3 | |
Bemerkungen:
(A) Qcoz/ml Gärbrühe (d. h. μΐ CO2/h/ml Gärbrühe)
(B) Qcoi/mg Protein (d. h. μΐ CO2/h/mg Protein in der Gärbrühe)
(C) Menge (g) an im Reaktionsgemisch angereicherten L-Alanin
(D) Umwandlung (%) von L-Asparaginsäure in L-Alanin
(E) Ausbeute (g) an kristallinem L-Alanin
(F) Ausbeute (% der Theorie) an L-Alanin, bezogen auf eingesetzte L-Asparaginsäure
(G) Spezifische Drehung [«]§" (<· = 4, 6 NHCl).
Die Ergebnisse zeigen, daß mit den erfindungsgemäß verwendbaren Stämmen von Achromobacter
pestifer eine gegenüber dem Stand der Technik erhöhte L - Asparaginsäure - β - decarboxylase - Aktivität
erzielbar ist, wobei als weiterer Vorteil hinzukommt, daß beim Verfahren der Erfindung kein störendes, das
erhaltene L-Alanin zersetzende oder racemisierende Enzym gebildet wird.
Es wurden 120 ml eines wäßrigen Nährmediums hergestellt, das die folgenden Bestandteile enthielt:
mit Natriumhydroxid neutralisierte Dicarbonsäure 1,2% Gew./Vol.
Caseinhydrolysat 0,2 % Gew./Vol.
Pepton 0,9% Gew./Vol.
KH2PO4 0,05% Gew./Vol.
MgSO4-7H2O 0,01% Gew./Vol.
Das obige Medium wurde auf den in der folgenden Tabelle III angegebenen pH-Wert gebracht und in
500-ml-Schüttelflaschen eingebracht. Nach dem Sterilisieren
wurde mit einer Impfkultur von Achromobacter pestifer IAM 1446 geimpft und das Medium bei 303C
die ebenfalls in der folgenden Tabelle angegebene Zeitspanne unter Schütteln (140 Hin- und Herbewegungen
pro Minute) bebrütet. Es wurden 120 ml einer Fermentationsbrühe von Achromobacter pestifer IAM 1446
erhalten.
30 ml der Gärbrühe wurden zentrifugiert. Die auf diese Weise gesammelten Mikrobenzellen wurden gemäß
Beispiel 6 in eine Lösung übergeführt, die L-Asparaginsäure-ß-decarboxylase enthielt. 0,5 ml dieser
Lösung wurden einer Mischung aus 2 ml einer wäßrigen 10 mM L-Asparaginsäurelösung und 1 ml
einer wäßrigen 1M Acetatpufferlösung (pH 5,3) zugesetzt.
Die Mischung wurde bei 30° C während einer
Zeitspanne von 10 Minuten inkubiert. Mit Hilfe eines Warburg-Manometers wurde die Menge an Kohlendioxid
bestimmt, die durch die Mischung erzeugt wurde. Daraus läßt sich die L-Asparaginsäure-ß-decarboxylase-Aktivität
berechnen. Die erhaltenen Werte sind in Tabelle III aufgeführt.
Fine Menge von L-Asparaginsäure, die in der folgenden Tabelle III angegeben ist, wurde zu 120 ml
der wie vorstehend angegeben erhaltenen Gärbrühe zugefügt und das Gemisch bei 37° C bei pH 5,6 72 Stun- ίο
inkubiert. Die Menge des in dem Reaktionsgemisch angesammelten L-Alanins wurde durch die übliche
mikrobiologische Untersuchung mit Leuconostoc citrovorum ATCC 8081 bestimmt. Der Prozentsatz der
Umwandlung von L-Asparaginsäure in L-Alanin wird daraus berechnet. Dann wurde die Reaktionsmischung
auf einen pH-Wert von 4,0 eingestellt, zum Sieden erhitzt und filtriert. Das auf diese Weise erhaltene Filtrat
wurde durch eine mit einem stark sauren Kationenaustauscher (vernetztes Polystyrolgerüst mit SO3H-Gruppen)
gefüllte Säule geschickt. Nach dem Eluieren mit wäßrigem Ammoniak wurde das Eluat zur Trockne
eingedampft. Dabei erhielt man L-Alanin in kristalliner Form in den in Tabelle III aufgeführten Ausbeuten.
Beispiel Dicarbonsäuren
pH
Zeitdauer
des
Züchtens
(h)
L-Asparaginsäure-
/J-Decarboxylase-
Aktivität
(A)
(B) Zugesetzte
L-Asparaginsäure
L-Asparaginsäure
(g)
(C)
(D)
(E)
(F)
9a | Phthalsäure | 7,2 | 72 | 595 | 432 | 6 | 4,0 | 99,6 | 3,5 | 87,2 |
9b | Isophthalsäure | 8,4 | 72 | 1025 | 900 | 12 | 7,8 | 97,2 | 7,1 | 88,4 |
9c | Terephthalsäure | 7,4 | 72 | 420 | 327 | 6 | 3,9 | 97,1 | 3,6 | 89,7 |
9d | Dipicolinsäure | 8,2 | 72 | 491 | 315 | 6 | 4,0 | 99,6 | 3,7 | 92,2 |
9e | Oxalsäure | 7,0 | 72 | 570 | 315 | 6 | 4,0 | 99,6 | 3,5 | 87,2 |
9f | Maleinsäure | 7,0 | 64 | 850 | 560 | 12 | 7,7 | 95,9 | 7,2 | 89,7 |
H | Adipinsäure | 7,0 | 48 | 1352 | 921 | 12 | 7,8 | 97,2 | 7,0 | 87,2 |
9h | Weinsäure | 7,0 | 48 | 1207 | 890 | 12 | 7,8 | 97,2 | 7,2 | 89,7 |
Legende siehe Tabelle II.
609545/448
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von L-Alanin durch
enzymatische Decarboxylierung von L-Asparaginsäure mit Hilfe einer durch Gärung eines L-Asparaginsäure
- β - decarboxylase erzeugenden Mikroorganismus in einem Nährmedium erhaltenen Gärbrühe
oder einer gereinigten Zubereitung derselben, dadurch gekennzeichnet, daß
man in dem Nährmedium, welches eine Dicarbonsäure oder ein Salz davon enthält, einen Stamm von
Achromobacter pestifer züchtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die enzymatische Decarboxylierung
in Gegenwart eines oberflächenaktiven Mittels durchführt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP6631864 | 1964-11-24 | ||
JP6631864 | 1964-11-24 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE1793806C2 DE1793806C2 (de) | 1977-06-23 |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH449043A (de) | 1967-12-31 |
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GB1059668A (en) | 1967-02-22 |
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