DE1517827A1 - Verfahren zur Herstellung von Diaminopimelinsaeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DiaminopimelinsaeureInfo
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Description
DR.-ING. VON KREISLER DR.-ING. SCHONWALD Ig '
DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES
Köln, den 14.7.1966
Pu/Ax
Kyowa Hakko Kogyo Company Limited (Kyowa Hakko Kogyo
Kabushiki Kaisha), No. 4, 1-chome, Ohte-machi, Chiyoda-ku,
Tokyo-to (Japan)
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Diaminopimelinsäure durch Fermentation unter Verwendung
von Mikroorganismen.
Diaminopimelinsäure ist in den Zellwänden verschiedener
Mikroorgansimen vorhanden und dient als Vorstufe für die Biosynthese von Lysin sowie ferner für die medizinische
und biologische Forschung.
Seit langem wurde nach einem Mikroorganismus gesucht, der eine große Menge Diaminopimelinsäure in der Gärbrühe aus
billigeren Materialien, die Kohlehydrate enthalten, zu bilden vermag. Es wurde nun gefunden, daß Diaminopimelinsäure
nach einem verbesserten Verfahren mit niedrigeren Prodiuktionskosten
in wirtschaftlicher Weise durch Fermentation hergestellt werden kann, wenn zur Fermentation Mutanten von
Bacillus subtilis verwendet werden, wobei große Mengen Diaminopimelinsäure angereichert werden.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur Herstellung von Diaminopimelinsäure durch Fermentation,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Fermentationsmedium, das ein Kohlehydrat enthält, mit einem Diaminopimelinsäure
bildenden Mikroorganismus, der zu den Mutanten von
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Bacillus subtilis gehört, beimpft, das beimpfte Medium unter aeroben Bedingungen etwa 3-5 Tage bei einer Temperatur
von etwa 25-350C so behandelt, daß eine Gärbrühe gebildet
wird, die Diaminopimelinsäure enthält, und die Diaminopimelinsäure von der Gärbrühe gewinnt.
Die Gewinnung der Säure aus der Fermentationsbrühe kann nach beliebigen üblichen Trennverfahren erfolgen, z.B. durch
Abfiltrieren des Feststoffs und Zellmateriäls aus der Kulturflüsaigkeit,
Konzentrieren der Kulturflüssigkeit und Äirchleitung
der konzentrierten Kulturflüssigkeit durch einen üblichen Ionenaustauscher, der ein kationisches Ionenaustauschharz
enthält, wodurch die Säure von der Brühe abgetrennt wird. Die Säure kann mit beliebigen üblichen Mitteln,
z.B. unter Verwendung von wässrigem Ammoniak, aus dem Ionenaustauschharz ausgespült werden» Die Säure kann durch Pällung
mit einem niederen aliphatischen Alkohol, wie Äthanol, in gereinigter Form aus der eluierten lösung entfernt werden.
Dieses Verfahren ermöglicht die Herstellung von Diaminopimelinsäure durch Fermentation in einfacher und wirtschaftlicher
Weise.
Für das Verfahren gemäß der Erfindung können auxotrophe
Mutantenstämme verwendet werden, die aus Bacillus subtilis erhältlich sind und Diaminopimelinsäure zu bilden vermögen.
Geeignet ist beispielsweise der Stamm, der durch Behandlung von Baaillus subtilis mit radioaktiven Strahlen, z.B.
Röntgenstrahlen oder Ultraviolettstrahlen, erhalten wird. Bs hat sich gezeigt, daß die erhaltenen Mutanten Diaminopimelinsäure
in einem Fermentationsmedium zu bilden vermögen, das Kohlehydrat und Stickstoffverbindungen enthält. Typische
Mutantenstamme von Bacillus subtilis, die gemäß der Erfindung
verwendet werden können, sind KY 7525 (ATCC Nr. 19550) und KY 7526 (ATCC Nr. 19549).
Die Mutantenstämme, die für die Zwecke der Erfindung verwendet werden können, werden vor dem Beimpfen des Fermentationsmediums
in beliebigen Nährmedien gezüchtet, die sioh
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zur ZUohtung von Baoillue subtilis eignen und als Zusatz
eine Aminosäure und eine NuoleinsÄure enthalten. Ss hat
eich gezeigt, daß diese Mutanten ohne Zusatz sowohl einer Aminosäure als auoh einer Nuoleinsäure nioht in einem Nährmedium
zu waohsen vermögen« das βion zur Züchtung des
ELt β met amme s eignet. Beliebige übliche lährmedimn für die
Züchtung von Bacillus eubtilis können naoh Zugabe einer
Aminosäure und einer Nuoleinsäurekomponente für die Züchtung der Mutantenstämme verwendet werden. Diese Nährmedien enthalten
im allgemeinen neben der Nuoleinsäurekomponente und der Aminosäure ein Kohlehydrat, z.B. Glucose, Stärkehydrolysat usw.,
beliebige assimilierbare Stickstoff-Quellen, z.B. Harnstoff,
Ammoniumohlorid und andere anorganische Verbindungen oder
Ammoniumsalze von anorganischen Säuren, beliebige anorganische Salze oder Salzgemische, z.B. Magnesiumsulfat, Mangansulfat,
Eisen(Il)-sulfat, Kaliumionen, Natriumionen usw. sowie beliebige
übliohe organische Nährstoffe, z.B. Maisquellwasser,
Hefeextrakt, Natiiumsalz von HNA., Oaseinhydrolysat, PoIypepton,
fleischextrakt usw. Ferner kann Oalciumoarbonat zur Neutralisation und zur Einstellung des pg-Wertes verwendet
werden·
SLn typisches Nährmedium für Baeillus subtilis, das für die
Zwecke der Erfindung verändert werden kann, ist eine Modifikation des Mediums von Gray und Tatum. Dieses Medium wird
hergestellt, indem die folgenden Substanzen zu 1 1 destilliertem Wasser gegeben werdeni
Glucose 1 g K2HPO4 3 g
NH4Ol 5 g KH2PO+ 1 g
Na2SO+ 1 g CaOl2.2H2O 0,001 g
* Diese lösung wird hergestellt durch Zusatz von 200 mg Zn,
200 mg Pe, 100 mg Ou, 20 mg Mn und 10 mg B zu 1 1 destilliertem
Wasser. Das Nährmedium wird auf p„ 7,0 eingestellt.
Dieses Nährmedium kann modifiziert werden, indem ihm 100 mg wenigstens einer der folgenden Aminosäuren pro Liter Nähr-
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NH4NO3 | 1 | β |
MgSO4^H2O | O, | 1 β |
Lösung* | 1 | ml |
medium zugesetzt werden»
Stattdessen können auch 100 g rltaminfreie Oasamlnosäure
in Pulverform (Handelsbezeichnung des gereinigten Produkts, das aus hydrolysiertem Oasein hergestellt wird und Ton
nutritional Biochemical Corporation, U.S.A. erhältlich ist)
verwendet werden·
Das endgültige Hährmedium kann hergestellt werden, indem
10 mg wenigstens einer der folgenden Nuolelnsäurekomponenten pro Liter des die Aminosäure enthaltenden Nähmediums zugesetzt wirdt Adenin, Guanin, Xanthin, Hypoianthin, üraoil,
Cytosin, Shymln·
Ss ist möglich, außer den genannten speziellen Stämmen
beliebige andere Mutantenstämme iu verwenden, die von den genannten auxothrophen Mutanten abgeleitet sind, sowaVt diese
abgeleiteten Mutanten eine große Menge Diaminopimelinsäure in einer fermentationsflüssigkeit zu bilden vermögen·
Mit der 2mpfkultur des Mutantenstamms, die mit dem lährmedium gebildet wurde, die die Aminosäure und luoleinsäure
enthält, wird das Jermentationsmedium beimpft, um die
Diaminopimelinsäure gemäß der Erfindung zu bilden· Dieses Termentationsmedlum kann beliebige Kohlehydrate enthalten·
Typisοhe Kohlehydrate, die für die Zweoke der Erfindung
geeignet sind, sind die Monosaccharide, z.B. Arablnose, Xylose, Dextrose, Mannose, läruloee usw., Disaooharide, z.B.
Maltose, Saccharose usw., Polysaccharide, z.B. Dextrine, Stärkehydrolysate usw.
Das Permentationsmedium muß ferner eine Stickstoffverbindung
enthalten· Pur die Zweoke der Erfindung eignen sich übliche
Stickstoffverbindungen, z.B. Harnstoff, Ammoniumchlorld sowie beliebige andere anorganische Ammoniumsalze·
909820/0606 BAD ofi;ciNAL
Bas Nährmedium muß außerdem ein anorganisches Metallsal*
enthalten! das zum Waohstum des Mikroorganismus erforderlioh
ist. Im fermentationsmedium können beliebige Metallsalze,
z.B. das oben genannte SaIs, verwendet werden· Vorzugsweise
wird ein Gemisch solcher Salze in der Fermentationsbrühe
verwendet· Den Fermentationsmedien werden beliebige übliche
organische Nährstoffe zugesetzt, z.B. Maisquellwasser, Hefeextrakt, Natriumsalz von BNA, Caseinhydrolysat, Polypepton,
Fleischextrakt usw. oder Gemische dieser Nährstoffe· Zur Einstellung dee p„-Wertes wird Oaloiumoarbonat dem Fermentationsmedium zugesetzt.
Ein typisches Fermentationsmedium für das Verfahren gemäß
der Erfindung wird beispielsweise aus den folgenden Bestandteilen gebildet:
Fe-Ion . 2 ppm
Das Medium wird vorzugsweise sterilisiert, indem es etwa 10 Minuten bei einem p^Wert von etwa 7,0 und bei 1150O
autoklaviert wird« Der pg-Wert wird vorzugsweise auf 7,0
eingestellt. Bei diesem Wert wird günstiges Waohstum und die Bildung der höchsten Ausbeute an Mikroorganismen in
den frühen Phasen erzielt.
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Die Herstellung und Bebrütung des Fermentationsmediurne
mit dem Mutantenetamm wird wie folgt vorgenommen) Der von Bacillus eubtille erhaltene Mutantenstamm, der Gärbrühen zu bilden vermag» die Diaminopimelinsäure enthalten,
und der durch Bebrüten des Nährmediums unter Rühren bei 300O für eine Dauer von 16-24 Stunden erhalten wird, wird
in 30 ml des Fermentationsmediums in einem Erlenmeyer-Kolben geimpft· Das beimpfte Medium wird dann etwa 3-5 Tage bei
25-350C unter aeroben Bedingungen geschüttelt, wobei Diaminopimelinsäure
in der Gärbrühe gebildet und angereichert wird· Nach beendeter Fermentatian werden die Zellen durch Filtration
von der Kulturbrühe entfernt, wobei eine geklärte lösung erhalten wird, die eingeengt wird. Aus der eingeengten
lösung, die rohe Diaminopimelinsäure enthält, kann eine verhältnismäßig reine lösung von Diaminopimelinsäure erhalten
werden. Dies wird erreicht, indem die eingeengte lösung in einen Ionenaustauscher gegeben wird, der ein kationischee
Ionenaustauschharz enthält, das die Säure von der lösung abtrennt. Pur die Zwecke der Erfindung können beliebige
übliche kationische Ionenaustauschharze verwendet werden. Das Säureprodukt kann durch Spülen mit einer wässrigen
lösung vom Ionenaustauschharz gewonnen werden« Das Produkt kann durch Fällung in reiner Form aus der wässrigen lösung
abgetrennt werden.
Mit einem von Bacillus subtilis abgeleiteten Mutantenetamm
der Bezeichnung KY 7526 (ATOO Nr. 19549) wurden 30 ml eines Mediums, das 5# Glucose, 1£ (NH^)2SO+, 0,05^ K2HPO+,
^ MgSO+.7 H2O, Q,3# Hefeextrakt und 1# OaCO3 enthielt
7,0) und in einem Erlenmeyer-Kolben enthalten war, beimpft. Die Bebrütung wurde 4 Tage bei 300C vorgenommen,
wobei eine Gärbrühe erhalten wurde, die 4,2 mg Diaminopimelinsäure pro ml enthielt»
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Sie FermentationsbrUhe wurde duroh Zentrifugieren von den
Zellen abgetrennt und dann duroh Säulen geleitet, die mit dem Kationenaustauschharz Dowex (50 χ 2) vom Cl-Typ (stark
saures Polystyrol-Kationenaustauschharz, Hersteller Dow
Chemical Co., Nidland, Mich., U.S.A.) gefüllt waren, wobei
die Diaminopimelinsäure adsorbiert wurde. Die Säure wurde vom Ionenaustauschharz mit 0,Obigem wäßrigem Ammoniak
eluiert, aufgefangen, eingeengt und in Äthanol gegeben, wobei die Diaminopimelinsäure ausgefällt wurde.
Ausbeute 28 g.
Auf die in Beispiel 1 beschriebene Welse wurde eine
Fermentation mit einem von Bacillus subtllis abgeleiteten Mutantenstamm der Bezeichnung KY 7525 (ATCC Nr. 19550)
durchgeführt, wobei eine Fermentationsbrühe erhalten wurde, die pro ml 4,5 mg Diaminopimelinsäure enthielt.
Die Aufarbeitung auf die beschriebene Welse ergab ein gefälltes Produkt.
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Claims (1)
- - 8 Patentansprüche1)Verfahren zur Herstellung von Diaminopimelinsäure duroh Fermentation, dadurch gekennzeichnet, daB man ein Fermentationsmedium, das ein Kohlehydrat enthält, mit einem Diaminopimelinsäure bildenden Mikroorganismus von den Mutanten des Bacillus subtilis beimpft, das beimpfte Medium unter aeroben Bedingungen etwa J bis 5 Tage bei einer Temperatur von etwa 25 bis etwa 35°C unter Bildung einer Fermentationsbrühe behandelt und die Diaminopimelinsäure aus der Brühe gewinnt.2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB man als Mikroorganismen solche der Stämme KY 7525 (ATCC Nr. 19550) oder KY 7526 (ATCC Nr. 19549) einsetzt.5) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daft das Fermentationsmedium anorganische Salze enthält und einen pH-We|*t von etwa 1J ,0 aufweist.4) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daB man die Diaminopimelinsäure aus der Fermentationsbrühe folgendermaßen gewinnt: Abfiltrieren des Zellmaterials unter Bildung einer klaren Lösung, Aufkonzentrieren dieser klaren Lösung unter anschließender Behandlung mit einem Kationenaustauschharz unter Absorption der Säure und schließlich Auswaschen der Säure vom Ionenaustauschharz.5) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fermentationsmedium auch noch eine Stickstoffquelle, vorzugsweise Harnstoff oder Ammoniumchlorid enthält.":!::■-MAL INSPECTED909820/0696
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---|---|---|---|---|
US2955986A (en) * | 1957-11-20 | 1960-10-11 | Pfizer & Co C | Improved fermentation process for the production of diaminopimelic acid |
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1969
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB1085588A (en) | 1967-10-04 |
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