DE150331C

DE150331C -

Info

Publication number: DE150331C
Application number: DE1903150331D
Authority: DE
Filing date: 1903-05-09
Anticipated expiration: 1923-05-10

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den bestehenden Vorrichtungen zum ' Hervorrufen von Körpererschütterungen erfolgen letztere meist unabhängig von der eigenen Tätigkeit des Kranken, so daß dieser willenlos bestimmten Erschütterungen ausgesetzt ist. Bei der nachstehend beschriebenen Einrichtung wird die gewünschte Erschütterung des Körpers durch aktive Bewegungen des Kranken herbeigeführt. Hierdurch wird eine

ίο Körpererschütterung ähnlich der beim Reiten oder Radfahren auftretenden unter gleichzeitiger Kräftigung· der Arm- oder Beinmuskeln hervorgerufen und dem Kranken die Möglichkeit gegeben, ohne Verlassen des Sitzes neben der beispielsweise durch langsameres oder schnelleres Treten bewirkten Geschwindigkeitsänderung unter Benutzung einer geeignet angebrachten Stellvorrichtung auch eine Veränderung der Intensität der Erschütterung herbeizuführen.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht ein als Radfahrapparat ausgebildetes Ausführungsbeispiel einer derartigen Vorrichtung. ■ Durch die Umdrehung der Kurbeln" a, deren Welle b sich in an dem Gestell c vorgesehenen Lagern dreht, wird in bekannter Weise mittels Kette und Kettenrad eine Ex-. zenterwelle d, deren Lager ebenfalls an dem Gestell c befestigt sind, in Umdrehung ver-

setzt. Das Übersetzungsverhältnis kann hierbei ähnlich wie bei Fahrrädern gewählt und durch Auswechselung der Kettenräder, welche in der Zeichnung , nur punktiert angedeutet sind, geändert werden. Durch ein Schwungrad e kann man die wünschenswerte Regelmäßigkeit des Umlaufs der Welle d, welche die Exzenterscheibe f trägt, erzielen. Das Sattelstützrohr g, welches in dem Bock h senkrecht geführt wird, trägt an seinem unteren gegabelten Ende eine Rolle i, welche auf einem Hebel k ruht. Dieser Hebel wird an einem Ende von einer Rolle / unterstützt, während das andere Ende dauernd auf der Exzenterscheibe f ruht. Die Rolle ihrerseits wird wieder von einer an dem Gestell c befestigten Führungsschiene m getragen.

Es geht aus der Zeichnung hervor, daß ' durch die Umdrehung der Exzenterscheibe ein fortwährendes Auf- und Niederschwingen des Hebels k um seinen durch die Rolle / gehenden Drehzapfen stattfindet, und daß der von der Stütze g zweckmäßig federnd getragene Sattel diese Bewegung in gleicher Weise mitmachen muß, der ganze Körper der auf dem Sattel sitzenden Person also während der Umdrehung der Kurbelachse b ein- oder mehrmals auf- und niederbewegt wird. Um die Größe dieser Bewegung innerhalb verhältnismäßig weiter Grenzen ohne Verlassen des , Sattels verändern zu können, ist der Hebel k mittels einer Stange η mit einem bei 0 drehbaren zweiarmigen Hebel ρ verbunden, welcher mit Hilfe einer Handkurbel q und Schraube r derart verstellt werden kann, daß sich die Rolle / und dementsprechend der Drehpunkt des Hebels k der Rolle i der Sattelstützstange

Claims

nähert oder sich von ihr entfernt. Im ersteren Falle findet infolge Verminderung der wirksamen Länge des Hebels.k eine Verringerung, jm letzteren Falle eine Vergrößerung" des Sattelhubes statt.

Um während jeder einmaligen Umdrehung der Exzenterwelle d verschiedene voneinander abweichende Sattelhübe, also eine sich fortgesetzt wiederholende Unregelmäßigkeit der Sattelbewegung herbeizuführen, kann die Exzenterscheibe durch eine elliptische oder mit mehreren verschieden langen, sanft ineinander übergehenden Daumen
setzt werden.

versehene Scheibe er-

Pate ν τ-Α ν Sprüche:

ι. Vorrichtung zur Erzielung der beim Reiten oder Radfahren über unebenes Gelände auftretenden" Körpererschütterungen mit einem durch eine Exzenteroder Daumenscheibe auf- und abbewegten Sitz, dadurch gekennzeichnet, daß die Umdrehung der Exzenterwelle durch die die Vorrichtung; benutzende Person selbst mit Hilfe rotierender oder schwingender Pedale oder Griffe herbeigeführt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung einer derartigen Übersetzung zwischen der Tretkurbelwelle und der Exzenterwelle, daß die Periode der Sitzbewegung von der der Pedal- oder Griffbewegung in unregelmäßiger Weise abweicht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung der Exzenter- oder Daumenbewegung auf den Sitz oder auf dessen Führungsstange mit Hilfe eines sich gegen die Führungsstange legenden Hebels (k) erfolgt, der einerseits auf der Exzenterscheibe (f), andererseits auf einer am Gestell befestigten Führungsschiene (m) so auf ruht, daß das Übersetzungsverhältnis während der Benutzung der Vorrichtung von der übenden Person selbst durch Verschieben des Unterstützungspunktes auf der Schiene (m) mittels der Hebel (p, n) verändert werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.