DE147969C - - Google Patents

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DE147969C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/02Phosphorus compounds
    • C07F9/06Phosphorus compounds without P—C bonds
    • C07F9/08Esters of oxyacids of phosphorus

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Verfahren bezieht sich auf die Abscheidung der organischen, in den meisten vegetabilischen Nahrungsstoffen enthaltenen, definierten Phosphorverbindung (vergl. Revue generale de Botanique, Bd. XII, S. 5 und Patent 147968) aus mineralsauren und aus anderen (essigsauren, wässerigen, alkalischen, durch Neutralsalze hergestellten) von Eiweiß befreiten Extrakten.
Bis jetzt ist es bekanntlich nicht gelungen, diese Reservephosphorverbindung der Chlorophyllpflanzen aus den verschiedenen Samen- und Ölkuchenauszügen in chemisch ' reiner, wasserlöslicher Form mit einem für Nahrungszwecke genügenden Gehalt an Kalk herzustellen. Dies erklärt sich daraus, daß bei den bisher bekannten Verfahren infolge der ungenügenden Kenntnis der chemischen Zusammensetzung und Eigenschaften der in Betracht kommenden Phosphorverbindung zu unzweckmäßigen Fällungs- und Reinigungsoperationen gegriffen wurde.
Das nachstehend 'beschriebene Verfahren stützt sich hauptsächlich auf die Beobachtung, nach welcher die phosphorfreien organischen Verbindungen, die sich in den von Eiweiß befreiten Samen bezw. Ölkuchenextrakten befinden, in organisch saurer Lösung und in Abwesenheit von freier Mineralsäure durch essigsaures Kupfer oder durch ein anderes, durch Schwefelwasserstoff zerlegbares Acetat, z. B. Nickel-, Kobalt- oder Bleiacetat nicht fällbar sind, während die obengenannte Phosphorverbindung unter diesen Bedingungen ausgefällt werden kann. Die Ausfällung geschieht in der Form von Doppelsalzen der entsprechenden Metallbäse und der in den Pflanzen normal vorkommenden Erdalkalien, des Eisens und Mangans. ,
Das Verfahren wird bei Benutzung der sich für vorliegenden Zweck als Ausgangsmaterial am besten eignenden Ölkuchen in nachfolgender Weise ausgeführt:
Die z. B. gemäß Patent 147968 hergestellten mineralsauren Extrakte aus Ölkuchen werden mit einer der freien Mineralsäure äquivalenten Menge eines Alkaliacetates versetzt, wobei durch doppelte Umsetzung die zum Ausfällen der reinen Doppelsalze der Phosphorverbindung nötige freie Essigsäure erzeugt wird. Verwendet man dagegen Wasser, verdünnte Alkalien, neutrale. Salzlösungen usw. zur Extraktion der Phosphorverbindung aus den Pflanzenstoffen, so säuert man einfach die vom Eiweiß befreiten Auszüge mit Essigsäure an, während die von Eiweiß befreiten, mittels Essigsäure aus den Samen hergestellten Auszüge natürlich direkt zur weiteren Behandlung verwendet werden können.
Zu den in der oben beschriebenen Weise essigsauer gemachten Extrakten fügt man, je nach dem Gehalt des Ölkuchens an Kalk, größere oder kleinere Mengen eines löslichen Kalksalzes und zur Ausfällung der Phosphorverbindung genügende Mengen eines durch Schwefelwasserstoff zerlegbaren Metallacetates oder auch eines mineralsauren Salzes des-
selben Metalles mit einer äquivalenten Menge irgend eines Alkalis zur Neutralisation der bei der Reaktion freiwerdenden Mineralsäure hinzu. Dadurch entsteht ein reichlicher Niederschlag der obengenannten Doppelsalze. Man läßt den Niederschlag sich absetzen, dekantiert, filtriert, wäscht mit gewöhnlichem Wasser nach, rührt den Rückstand mit einer genügenden Menge von destilliertem Wasser
ίο an und setzt das Gemisch der Wirkung von Schwefelwasserstoff aus. Das dabei gebildete Schwefelmetall wird hierauf abfiltriert, die Flüssigkeit im Vakuum bis , zur sirupösen Beschaffenheit eingedampft und der Sirup direkt oder nach vorheriger Behandlung mit 95 prozentigem Alkohol eingedampft und die trockene Masse pulverisiert.
Auf diese Weise gewinnt man ein weißes Pulver, welches ungefähr 22 Prozent seines Eigengewichtes an Phosphor enthält, in Wasser vollkommen löslich, von anorganischen Phosphaten frei ist und von den Mineralbasen überwiegend Kalk, ferner Magnesia, Eisen und Mangan in wechselnden, von der Natur bezw. Zusammensetzung des Ausgangsmaterials abhängigen Mengen aufweist.
Es ist selbstverständlich, daß man, ohne an dem Ergebnis etwas wesentlich zu ändern, statt des Natriumacetates ein beliebiges anderes Alkaliacetat, an Stelle des Chlorcalciums ein anderes lösliches Calciumsalz verwenden kann. Man kann auch die Calciumsalze durch Magnesiumsalze ersetzen oder noch Eisensalze zufügen; das Endprodukt wird dadurch nur reicher an Magnesium und Eisen. Es ist auch leicht, durch genaue Neutralisation der durch Zerlegen mit Schwefelwasserstoff erhaltenen Lösung mittels Natronlauge ungefähr die Hälfte der Phosphorverbindung in der Form von unlöslichen Kalk-, Magnesium-, Eisen- und Mangansalzen niederzuschlagen, abzufiltrieren und das in Lösung bleibende neutrale Natriumsalz durch Eindunsten bis zur Trockene im festen Zustande zu erhalten. Aus dem zuletzt genannten Salze ist es möglich, durch doppelte Um-
. Setzung mit einem Metallsalze und darauf folgendes Zerlegen mit Schwefelwasserstoff die freie Säure und folglich auch verschiedene definierte Salze darzustellen. Endlich läßt sich die Phosphorverbindung aus sämtlichen Extrakten mit Kalk oder Magnesia oder mit Calcium- und Magnesiumsalzen und entsprechender Menge Alkali mit verschiedenen Verunreinigungen quantitativ abscheiden. Den auf diese Weise erhaltenen, in Wasser unlöslichen Niederschlag kann man wieder in verdünnten Mineralsäuren auflösen und dann erst das beschriebene Verfahren zur < Reinigung anwenden.
Den bekannten Verfahren gegenüber und insbesondere dem in der Revue generale de Botanique, Bd. XII, S. 5 beschriebenen, zeichnet sich das vorliegende durch folgende Vorteile aus. Die in den Extrakten enthaltene organische Phosphorverbindung wird quantitativ ohne irgendwelche Verluste abgeschieden; ferner, indem die phosphororganische Verbindung nicht in alkalischer und neutraler, sondern in essigsaurer Lösung durch Metallsalze gefällt wird, wird sie in einfacher Weise von den meisten organischen Verunreinigungen befreit, daher der bis jetzt noch nicht erreichte hohe Gehalt an Phosphor des nach dem hier beschriebenen Verfahren hergestellten Produktes. Endlich erlaubt die Reinheit der nach dem Zerlegen mit Schwefel-Wasserstoff erhaltenen Lösung durch einfaches Eindunsten im Vakuum die Substanz in fester, wasserlöslicher, zu Nahrungszwecken direkt brauchbaren Form,, frei von schädlichen oder unnützlichen Basen, aber reich an Kalk darzustellen.
Beispiel I.
Den mit Hilfe von verdünnter Salzsäure (s. Patent 147968) dargestellten Auszügen von 100 kg Ölkuchen fügt man unter fortwährendem Umrühren 3000 g wasserfreies Natriumacetat, hierauf 200 bis 500 g, je nach dem Gehalt des Ausgangsmaterials an Kalk, Calciumchlorid, 3000 g gewöhnlichen kristallinischen Kupfervitriol und endlich 1000 g Natriumhydrat zu. Der gebildete, blaugrün erscheinende Niederschlag wird abfiltriert,' gewaschen, mit Schwefelwasserstoff zerlegt und die Lösung im Vakuum eingedampft, getrocknet und pulverisiert. Man gewinnt auf diese Weise, je nach der Kuchenart, 2500 bis 3500 g des oben beschriebenen Produktes, dessen Zusammensetzung nicht immer konstant ist. Die Analyse eines aus Rapskuchen erhaltenen und bei HO0 C. getrockneten Präparates hat folgende Zahlen ergeben: P = 22,07 Prozent, Ca = 9,64 Prozent, Mg = 2,21 Prozent, Fe = 0,026 Prozent, Mn = 0,017 Prozent, C = 9,07 Prozent, H = 2,57 Prozent.
Beispiel II.
Wässerige, essigsaure, alkalische oder mit Hilfe von Neutralsalzen hergestellte Auszüge von je 100 kg Samen oder Ölkuchen werden von Eiweiß nach einer der üblichen Methoden (Koagulieren, Aufkochen, Ausfällen, durch vorsichtigen Zusatz von Essigoder ähnlich wirkender Säuren, wie z. B. Gerbsäure, Aussalzen beispielsweise mit Ammonsulfat, Mineralsäuren, durch Dialyse usw.) befreit und hierauf genau nach Beispiel I weiter behandelt, mit dem einzigen Unterschiede, daß statt Natriumacetat 2 1 freie
Essigsäure zugesetzt werden. Die Mengen der zuzusetzenden Mineralsubstanzen (Calciumchlorid, Kupfersulfat, Alkali) sind bedeutend kleiner zu wählen, entsprechend dem viel geringeren Gehalt dieser Auszüge an organischer Phosphorverbindung.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    . ίο Verfahren zur Gewinnung der organischen, in den meisten pflanzlichen Nahrungsstoffen enthaltenen assimilierbaren Phosphorverbindung aus von Eiweiß befreiten Samen- und besonders Ölkuchenextrakten, dadurch gekennzeichnet, daß man die essigsauren Auszüge, welche z. B. aus den gemäß Patent 147968 darstellbaren mineralsauren Auszügen durch doppelte Umsetzung mit einem Alkaliacetat gewonnen werden, unter Umrühren mit passenden Mengen eines Calciumsalzes und eines durch Schwefelwasserstoff fällbaren Metallsalzes versetzt, worauf der dadurch hervorgerufene Niederschlag gewaschen und nach Anrühren mit Wasser mit Schwefelwasserstoff behandelt, das entstehende Schwefelmetall abfiltriert, die Lösung im Vakuum eingeengt und der Sirup direkt oder nach vorheriger Behandlung mit starkem Alkohol getrocknet ,30 wird, zum Zwecke der Gewinnung der in dem Samen- und Ölkuchen enthaltenen organischen Phosphorverbindung in chemisch reiner und wasserlöslicher Form, teilweise frei, teilweise in Verbindung mit Kalk, Magnesia, Eisen und Mangan.
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