DE1462924C3 - Vertikalablenkschaltung - Google Patents
VertikalablenkschaltungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vertikalablenkschaltung für Fernsehempfänger mit einem Endtransistor,
dessen Basis mit dem Emitter eines Vorstufentransistors einer Vorverstärkerstufe und dessen Kollektor
mit den Vertikalablenkspulen gekoppelt und über einen die Reihenschaltung eines Widerstandes mit
einem Integrationskondensator enthaltenden Rückführungskreis auf den Basiseingang der Vorverstärkerstufe
geführt ist, deren Basiseingang außerdem über einen Widerstand von wesentlich größerem
Wert als der Rückführungswiderstand an einem Bezugspotential liegt und dem als Eingangssignal
Schaltimpulse zur Steuerung der von der Ablenkschaltung erzeugten Kippschwingungen zugeführt
werden.
Es ist bisher nicht möglich gewesen, transistorbestückte Ablenkschaltungen für Fernsehempfänger
mit größeren Bildröhren zu bauen, die sowohl billig als auch stabil sind. Die Vertikalablenkspule benötigt
nämlich eine verhältnismäßig große Leistung bei niedriger Frequenz (50 oder 60 Hz), was in Verbindung
mit der relativ kleinen Eingangsimpedanz der üblichen Transistoren bisher die Verwendung eines
Elektrolytkondensators großen Kapazitätswertes als Lade- oder Sägezahnkondensator in der Vertikalablenkeinheit
erforderlich machte.
Eine derartige Schaltung ist aus der DE-AS 11 57 648 bekannt. Sie enthält einen Vorstufentransistor,
der an seiner Basis von einem Sperrschwinger über eine als Schalter wirkende Diode angesteuert
wird und mit dem an seinem Emitterwiderstand abfallenden Spannungsabfall einen Endtransistor an
dessen Basis ansteuert. Im Kollektorkreis des Endtransistors liegt ein Ausgangstransformator, von dessen
Verbindungspunkt mit dem Kollektor ein Rückführungszweig mit der Reihenschaltung eines Widerstandes
mit einem Kondensator auf die Basis des Eingangstransistors geführt ist. Von dieser Basis
führt ferner ein weiterer Gegenkopplungszweig zum Ausgangstransformator, über welchen vom Ausgangstransformator
her linearisierende Spannungsanteile auf die Basis des Eingangstransistors zurückgekoppelt
werden. Außer der Linearität läßt sich mit · diesem zweiten Gegenkopplungszweig auch die Amplitude
der Ablenkschwingung einstellen. Der Kollektor des Eingangstransistors ist zur Herabsetzung
der Verlustleistung an eine Anzapfung der Primärwicklung des Ausgangstransformators angeschlossen.
Obwohl nach den Ausführungen dieser Auslegeschrift durch den ersten Rückführungszweig vom
Kollektor des Endtransistors auf die Basis des Eingangstransistors (Miller-Integrator) der Ladekondensator
an Stelle einer Kapazität von 10 000 nur 25 μΡ
zu haben braucht, ist dies ein Kapazitätswert, der sich praktisch nur mit Elektrolytkondensatoren in
vernünftigen Abmessungen realisieren läßt. Elektrolytkondensatoren sind jedoch nicht sehr stabil, und
bei ihrer Verwendung besteht die Gefahr, daß sich die Form der Ablenksägezähne verändert und damit
die Wiedergabe verschlechtert. Diese Schwierigkeiten lassen sich zwar durch Verwendung hochwertiger
Tantalkondensatoren vermeiden, jedoch sind diese unverhältnismäßig teuer. Die bekannte Schaltung
enthält außerdem zwei Transformatoren, nämlich einen Sperrschwingertransformator und einen
Ausgangstransformator, was zu den Kosten nicht unerheblich beiträgt.
Aus der Zeitschrift »radio und fernsehen«, 13 (1964), H. 14, S. 443, 444, ist ein Transistorverstärker
mit hohem Eingangswiderstand bekannt, der aus einer als Emitterverstärker geschalteten Darlington-Schaltung
besteht. Bei einer Darlington-Schaltung, wie sie auch aus der deutschen Patentanmeldung
W 11 003 VIII a/2 Ia2 bekannt ist, ist bekanntlich die
Emitter-Kollektor-Strecke eines ersten Transistors der Basis-Emitter-Strecke eines zweiten Transistors
direkt in Reihe geschaltet. Nachteilig an Darlington-Schaltungen ist, daß der Kollektor-Ruhestrom des
ersten Transistors durch den Basis-Ruhestrom des nachgeschalteten Transistors bestimmt wird und daher
im allgemeinen sehr klein sein muß, was zur Folge hat, daß auch der Stromverstärkungsfaktor des
ersten Transistors verhältnismäßig gering ist. Wenn es sowohl auf einen hohen Eingangswiderstand als
auch auf eine hohe Stromverstärkung ankommt, stellt die Darlington-Schaltung also nicht die optimale Lösung
dar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vertikalablenkschaltung anzugeben, welche die Verwendung
eines relativ billigen und sehr stabilen Kondensators kleinen Kapazitätswertes als Sägezahnkondensator
ermöglicht und ohne Sperrschwingertransformator auskommt.
Diese Aufgabe wird bei einer Vertikalablenkschaltung der eingangs erwähnten Art erfmdungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. ι ο
Die erfindungsgemäße Schaltung macht von einem weiterentwickelten Miller-Integrator Gebrauch, indem
sie als Vorstufe für den Endtransistor zwei hintcreinandergeschaltete Emitterfolger verwendet,
so daß sich nicht nur der Eingangswiderstand erhöht, sondern auch der Integrationskondensator
ganz wesentlich verkleinern läßt. So genügt beispielsweise ein billiger Papierkondensator von nur
0,1 μΡ, der in seinen Eigenschaften (Kapazitätswert und Ableitwiderstand) wesentlich stabiler als
übliche Elektrolytkondensatoren ist. Bereits hierdurch lassen sich nicht nur die Betriebseigenschaften
der erfindungsgemäßen Ablenkschaltung verbessern, sondern auch kostenmäßige Einsparungen erzielen.
Ferner erlaubt die Ausbildung der Schaltung als selbstschwingender astabiler Multivibrator gegenüber
der bekannten Schaltung einen Verzicht auf den Sperrschwingertransformator. Die erfindungsgemäße
Schaltung wird dadurch nicht nur einfacher und wesentlich preiswerter als die bekannte Schaltung, sondem
sie ist auch zuverlässiger und betriebssicherer.
Die Erfindung wird an Hand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung näher
erläutert; es zeigt
Fig. 1 ein stark vereinfachtes Schaltbild eines Fernsehempfängers mit einer transistorbestückten
Ablenkschaltung, anhand dessen das Prinzip eines bei der erfindungsgemäßen Ablenkschaltung verwendeten
Miller-Integrators erläutert wird, und
F i g. 2 ein Schaltbild einer Ausführungsform der Erfindung.
Die Integration einer Eingangsschwingung durch einen hochverstärkenden Verstärker mit einem Gegenkopplungszweig,
der einen Kondensator enthält, ist ziemlich ausführlich in dem Buch »Waveforms«,
Band 23 der M.I.T. Radiation Laboratories Series, 1949, Verlag McGraw Hill Book Co., Inc., S. 31
bis 37, beschrieben. Röhrenschaltungen, bei denen das Prinzip des Miller-Integrators zur Erzeugung
linearer sägezahnförmiger Spannungen angewendet wird, sind in den S. 37, 196, 197 und 284 dieses
Buches erläutert.
Bei der vorliegenden Erfindung finden die Prinzipien des Miller-Integrators bei der Lösung des
obenerwähnten Problems, eine sowohl stabile als auch preiswerte Vertikalablenkschaltung zu schaffen,
Anwendung.
F i g. 1 zeigt stark vereinfacht das Schaltbild eines
Fernsehempfängers, dessen Schaltung mit Ausnahme der Ablenkeinheiten durch einen Block 12 mit einer
Ausgangsklemme L für ein Leuchtdichtesignal und Ausgangsklemmen P1, P2 für Horizontal- und Vertikalsynchronimpulse
dargestellt ist. Der Empfänger enthält außerdem eine Bildröhre 10 mit Horizontalablenkspulen
H, H', die durch eine Horizontalablenkeinheit 14 gespeist werden, welche mit Impulsen
von der Klemme P1 synchronisiert ist. Die Röhre ist außerdem mit Vertikalablenkspulen V, V versehen,
die von einer Vertikalablenkschaltung 16 gespeist werden, auf die sich die Erfindung bezieht.
Die genauer dargestellte Vertikalablenkschaltung erzeugt in den Vertikalablenkspulen V, V einen
sägezahnförmigen Strom. Die Spulen V, V sind in Reihe zwischen eine Klemme B + einer Gleichspannungsquelle
und eine Ablenkspuleneingangsklemme Y geschaltet. Der gewünschte sägezahnförmige
Strom wird in den Wicklungen, die einen im wesentlichen reellen Widerstand darstellen, mittels
einer sägezahnförmigen Spannung an der Klemme Y erzeugt. Diese sägezahnförmige Spannung stammt
von einer Transistorschaltung, die vom Prinzip des Miller-Integrators Gebrauch macht.
Die Vertikalablenkschaltung 16 enthält Transistoren 20, 40, 60, die hintereinandergeschaltet sind
und einen Verstärker mit hoher Stromverstärkung bilden. Der Ausgang des Verstärkers ist mit dem
Eingang des Verstärkers über einen Gegenkopplungspfad verbunden, der einen Kondensator 80 enthält.
Der Kondensator 80 wird durch die Schaltwirkung einer synchronisierten Vertikaloszillatorstufe
90 abwechselnd geladen und entladen. Die Ausgangsspannung des Verstärkers an der Klemme Y
hat die Form eines im wesentlichen linearen Sägezahnes.
Die Vertikaloszillatorstufe 90 ist nur schematisch dargestellt. Sie arbeitet wie ein Schalter S, der im
geschlossenen Zustand eine Ausgangsklemme 0 der Oszillatorstufe 90 mit der Klemme B+ der Gleichspannungsquelle
verbindet, während die Klemme 0 bei offenem Schalter S von der Oszillatorstufe 90
abgetrennt ist und diese als unendlichen Widerstand sieht. Für die Beschreibung des übrigen Teiles der
Vertikalablenkschaltung genügt es, die Stufe 90 bezüglich der Klemme 0 als Schalter anzusehen. Das
periodische öffnen und Schließen des Schalters 5 wird durch die Vertikalsynchronimpulse von der
Klemme P2 synchronisiert. Die Stufe 90 bildet zusammen mit der Endstufe, die den Transistor 60 enthält,
einen durch die Vertikalsynchronimpulse synchronisierten astabilen Multivibrator, wie an Hand
von F i g. 2 noch näher erläutert wird.
Die Ausgangsklemme 0 der Vertikaloszillatorstufe ist mit einer Basiselektrode 23 des Transistors 20 direkt
verbunden. Der Transistor 20 ist als Emitterverstärker geschaltet, d. h. er arbeitet in Kollektorschaltung,
und seine Emitterelektrode 21 ist über einen Emitterwiderstand 26 mit der Klemme B +
der Empfängerstromversorgung verbunden. Der Transistor 40 bildet eine zweite Emitterverstärkerstufe,
die als Emitterbelastung des Emitterverstärkertransistors 20 wirkt. Der Transistor 40 ist hierzu
mit seiner Basiselektrode 43 direkt mit der Emitterelektrode 21 des Transistors 20 verbunden. Der
Transistor 40 ist mit seiner Emitterelektrode 41 über einen Emitterwiderstand 46 an B + angeschlossen.
Die Kollektorelektroden 25, 45 der beiden Emitterverstärkertransistoren
sind zusammen an einen Abgriff eines Spannungsteilers niedriger Impedanz angeschlossen, der zwischen B+ und Masse geschaltet
ist. Der Spannungsteiler besteht aus zwei in Reihe geschalteten Widerständen 32, 34, mit deren Verbindungspunkt
die beiden Kollektorelektroden 25, 45 verbunden sind.
Das Ausgangssignal der hintereinandergeschalteten Emitterverstärkerstufen wird einer Basiselektrode
63 des Ausgangstransistors 60 zugeführt, die hierzu
direkt mit dem Emitter 41 verbunden ist. Der Transistor
60 ist mit seinem Emitter 61 direkt an ß + angeschlossen. Zwischen der Kollektorelektrode 65
des Transistors 60 und Masse besteht ein Gleichstromweg, der über eine Drossel 66 hoher Wechselstromimpedanz
führt. Zwischen dem Kollektor 65 und dem Emitter 61 ist außerdem ein Wechselstromweg
vorgesehen, der einen Blockkondensator 68 in Reihe mit den Vertikalablenkspulen V, V enthält.
Die erwähnte Eingangsklemme Y der Ablenkspulen wird durch den Verbindungspunkt des Blockkondensators
68 mit der Ablenkspule V gebildet.
Zwischen der Klemme Y und dem durch die Basis gebildeten Eingang des Transistors 20 ist ein Rückführungsweg
vorgesehen, der eine Reihenschaltung aus dem Kondensator 80 und einem einstellbaren
Widerstand 82 enthält. Zwischen die Basis 23 des Transistors 20 und Masse ist außerdem ein weiterer
einstellbarer Widerstand 84 geschaltet.
Die Rückführung über den Kondensator 80 ist eine Gegenkopplung, da die Emitterverstärkerstufen
20, 40 keine Phasenumkehr bewirken, so daß in der Rückkopplungsschleife nur eine einzige Phasenumkehr,
nämlich im Transistor 60, stattfindet.
Zur Erläuterung der beschriebenen Schaltung sollen zuerst die Emitterverstärkerstufen 20, 40 weggedacht
werden, man denke sich also die Klemme 0 direkt mit der Basis 63 des Ausgangstransistors 60 verbunden.
Bei offenem Schalter S ist der Transistor 60 in Flußrichtung vorgespannt, und es besteht ein Ladekreis
für den Kondensator 80 zwischen B+ und Masse, der eine Reihenschaltung aus dem Widerstand
84, dem Widerstand 82, dem Kondensator 80, dem Blockkondensator 68 und dem leitenden Ausgangstransistor
60 enthält.
Wenn der Widerstand 84 einen Widerstandswert hat, der groß im Vergleich zum Widerstandswert der
Widerstände 82 und 84 ist, wird die Aufladungsgeschwindigkeit in erster Linie durch ihn bestimmt. Die
Gegenkopplung wirkt Potentialänderungen an der Klemme 0 während der Ladeperiode entgegen, so daß
sich die Spannung am Widerstand 84 nur wenig ändert und der diesen Widerstand durchfließende Strom
dementsprechend ziemlich konstant ist. Durch diesen relativ konstanten Ladestrom für den Kondensator
80 wird eine hochgradig lineare Sägezahnspannung gewährleistet. Die Ladezeitkonstante ist erheblich
größer als es den Werten des Kondensators 80 und des Widerstandes 84 entspricht, da die dynamische
Wirkung des Verstärkers die wirksame Kapazität um einen Faktor vervielfacht, der vom Verstärkungsgrad
des Verstärkers abhängt.
Wenn der Schalter S geschlossen wird, sperrt der
Transistor 60, und es wird ein Entladekreis für den Kondensator 80 gebildet, der eine Reihenschaltung
aus dem geschlossenen Schalter S, dem Widerstand 82, dem Kondensator 80 und den Ablenkspulen V,
V enthält. Die Entladegeschwindigkeit wird in erster Linie durch den Widerstand 82 bestimmt. Da der
Widerstand 82 wie oben erwähnt einen kleineren Wert als der Widerstand 84 haben soll, ist die Entladezeitkonstante
wesentlich kürzer als die Ladezeitkonstante.
Aus der vorstehenden, vereinfachten Beschreibung ist ersichtlich, daß durch das periodische öffnen und
Schließen des Schalters 5 am Kondensator 80 und damit an der Klemme Y bezüglich Masse eine Spannung
in Form eines ziemlich linearen Sägezahnes erzeugt wird. Diese Spannung läßt in den Ablenkspulen
V, V, die einen im wesentlichen reellen Widerstand darbieten, den gewünschten sägezahnförmigen
Strom fließen.
Für die oben beschriebene Arbeitsweise ist es jedoch erforderlich, daß die Eingangsimpedanz des
Transistorverstärkers an der Klemme 0 sehr hoch ist. Wenn man von speziellen Transistortypen, z. B.
MOS-Feldeffekttransistoren, absieht, haben jedoch
ίο gewöhnliche Transistoren von Natur aus einen relativ
niedrigen Eingangswiderstand. Wenn man also als Transistor 60 einen konventionellen Flächentransistor
verwendet und dieser Transistor das einzige aktive Bauelement in der Rückkopplungsschleife wäre,
würde die gewünschte lineare Aufladung des Kondensators durch die relativ niedrige Eingangsimpedanz
gestört.
Diese Schwierigkeit wird hier durch die Einschaltung der beiden Emitterverstärkerstufen zwischen die
Klemme 0 und die als Eingangsklemme arbeitende Basis des Transistors 60 vermieden. Die Klemme 0
sieht also nun eine sehr hohe Eingangsimpedanz, nämlich die Eingangsimpedanz eines Emitterverstärkers,
der in seiner Emitterbelastung einen weiteren Emitterverstärker enthält, der seinerseits als Emitterbelastung
die Eingangsimpedanz des Transistors 60 hat. Die durch diese Kombination dargebotene Eingahgsimpedanz
ist so hoch, daß die Ladung des Kondensators in der gewünschten Weise stattfindet.
Die Emitterverstärkerstufen 20, 40 dienen außerdem dem Zweck, zur Stromverstärkung in der Gegenkopplungsschleife
beizutragen, es ist also ein Verstärker mit hoher Stromverstärkung vorhanden. Hierdurch
wird die effektive Vervielfachung der Kapazität vergrößert. Durch diesen Kapazitätsvervielfachungseffekt
wird das obenerwähnte Dilemma, Stabilität durch hohe Kosten des Sägezahnkondensator erkaufen
zu müssen, vermieden. Man erhält die gleiche Wirkung wie bei einem Kondensator großer Kapazität,
während der Kondensator 80 in Wirklichkeit einen relativ kleinen Kapazitätswert haben kann und
aus einem stabilen und billigen Papierkondensator von beispielsweise 0,1 μΡ bestehen kann.
Die Widerstände 82, 84 sind vorzugsweise veränderlich. Der Widerstand 84, der die Aufladung des
Kondensators während der langen Flanke des Sägezahns bestimmt, kann zur Einstellung der Rasterhöhe
von Hand dienen. Der Widerstand 82, der die Entladung des Kondensators während des Rasterrücklaufes
bestimmt, kann als Linearitätsregler verwendet werden.
F i g. 2 zeigt eine Vertikalablenkschaltung, bei der
auch Einzelheiten der Vertikaloszillatorstufe dargestellt sind. Soweit wie möglich sind in beiden Figuren
für funktions- und wirkungsgleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet worden. Fig. 2 enthält
auch Merkmale, die nicht Gegenstand dieser Erfindung sind, sondern an anderer Stelle gleichzeitig vorgeschlagen
werden.
Im grundlegenden Aufbau entspricht die in F i g. 2 dargestellte Miller-Integratorschaltung der der Fig. 1,
an die Klemme 0 sind nämlich zwei hintereinandergeschaltete Emitterverstärkerstufen mit den Transistören
20, 40 angeschlossen, auf die eine Endstufe mit dem Ausgangstransistor 60 folgt. Die Ablenk
spulen V, V sind wie bei F i g. 1 in Reihe mit einem gleichstromsperrenden Kondensator 68 zwischen B+
und einen Punkt im Kollektorkreis des Ausgangstransistors 60 geschaltet. Die Eingangsklemme Y der Ablenkspulen,
die durch den Verbindungspunkt des Kondensators 68 und der Spule V gebildet werden,
ist über einen Gegenkopplungspfad, der den Sägezahnkondensator 80 enthält, mit der Basis 23 des
Transistors 20 verbunden. Zwischen der Klemme 0 und Masse liegen Widerstände, die den veränderlichen
Widerstand 84 enthalten.
Bei der Erläuterung der Vertikalablenkschaltung Ό
gemäß Fig. 2 soll von der Vertikaloszillatorstufe ausgegangen werden, für die die Klemme 0 die Ausgangsklemme
darstellt. Bei der in F i g. 2 dargestellten Schaltung enthält die Oszillatorstufe einen Transistor
90', dessen Emitter direkt mit B + verbunden ist, während sein Kollektor 95 direkt an die Klemme 0
und seine Basis 93 über eine Reihenschaltung aus einem Kondensator 94 und einem Widerstand 92 an
die Klemme P.„ an der die Synchronimpulse auftreten, angeschlossen sind.
Bei der Erzeugung der Schwingungen arbeitet der Transistor 90' mit dem Ausgangstransistor 60 zusammen,
mit dem er einen astabilen Multivibrator bildet, in dem die ins Negative gerichteten Rücklaufimpulse
an der Klemme Y auf den Eingang an der Basis des Transistors 90' rückgekoppelt werden. Der
Rückkopplungspfad für die Rücklaufimpulse verläuft über einen Widerstand 100 und den mit ihm 'in Reihe
liegenden Kondensator 94; der Widerstand 100 ist dabei direkt zwischen die Klemme Y und den Verbindungspunkt
des Widerstandes 92 mit dem Kondensator 94 geschaltet.
Zwischen dem letzterwähnten Verbindungspunkt und B + ist ein .RC-Glied aus einem Widerstand 101,
dem ein Kondensator 103 parallel liegt, geschaltet, das zur Impulsformung dient, die Rücklaufimpulse
teilweise integriert und eine unerwünschte Rückkopplung von Impulsen der Zeilenfrequenz verhindert, die
gegebenenfalls von den nicht dargestellten Horizontalablenkspulen in den Vertikalablenkspulen induziert
werden. Außer der Kopplung vom Kollektor des Transistors 60 zur Basis des Transistors 90 über den
Widerstand 100 besteht noch die Kopplung vom Kollektor des Transistors 90' zur Basis des Transistors
60 über die hintereinandergeschalteten Emitterver- *5
Stärkertransistoren 20, 40, so daß ein schwingungsfähiger Multivibrator gebildet wird.
Die Multivibratorschwingungen werden durch die Vertikalsynchronimpulse, die von der Klemme P, der
Basis des Transistors 90 zugeführt werden, synchro- so
nisiert. Um die Synchronisationsschärfe der Vertikalablenkung zu verbessern, wird auf die Basis 93 des
Transistors 90' eine weitere Schwingung zurückgekoppelt. Diese Schwingung stammt von einer Sekundärwicklung
69 5 eines Transformators 69, dessen Primärwicklung 69 P an Stelle der in F i g. 1 verwendeten
Drossel 66 in den Kollektorkreis des Transistors 60 geschaltet ist.
Der Kondensator 68, der den Kollektor 65 mit der Eingangsklemme Y für die Vertikalablenkwicklungen
verbindet, ist an einen Abgriff T der Primärwicklung 69 P angeschlossen und nicht wie bei F i g. 1 direkt
an den Kollektor 65. Diese Maßnahme dient zur Impedanzanpassung, die für die praktischen Werte von
Ablenkspulen und Transistorparametern erforderlich sein kann. Wenn die Parameter der Ablenkspulen und
des Ausgangstransistors keine Impedanzanpassung erforderlich machen, kann der Abgriff entfallen, und
die Wicklung 69 P kann wie die Drossel 66 in F i g. 1 geschaltet sein.
Die in der Sekundärwicklung 69 S induzierte Schwingung ist ungefähr parabelförmig und hat in
der Nähe des Einschaltzeitpunktes des Transistors 90 eine scharfe Spitze. Diese Schwingung wird der Basis
93 des Transistors 90 über einen veränderlichen Widerstand 110, dem ein Festwiderstand 111 in
Reihe geschaltet ist, zugeführt. Der Widerstand 110 gestattet, die Krümmung der Spitze einzustellen, und
kann damit zweckmäßigerweise als Raster-Einfangregler verwendet werden, da er den Umschaltzeitpunkt
der Multivibiatortransistoren zu beeinflussen gestattet. Dieser Teil der vorliegenden Schaltung ist
an anderer Stelle näher erläutert. Dort ist auch die Funktion einer weiteren Rückkopplungsanordnung
näher beschrieben, die bei der in Fi g. 2 dargestellten Schaltung die Klemme Y mit der Basis 23 des Emitterverstärkertransistors
20 verbindet. Dieser zusätzliche Rückkopplungspfad enthält drei Widerstände 120, 121, 122, die in der angegebenen Reihenfolge
zwischen die Klemme Y und die Basis 23 geschaltet sind. Zwischen den Verbindungspunkt der Widerstände
120, 121 und B+ ist ein Kondensator 123 geschaltet. Ein weiterer Kondensator 124 liegt zwischen
dem Verbindungspunkt der Widerstände 121, 122 und BA-. Dieses Netzwerk dient dazu, dem Eingang
des Rückkopplungsverstärkers mit den Transistoren 20, 40, 60 eine doppelt integrierte Version
der Rücklaufimpulse zuzuführen. Dies dient dazu, den Verlauf des durch die Vertikalablenkspulen fließenden
Stroms S-förmig zu machen, was für Bildröhren mit einem relativ schwach gekrümmten Bildschirm
zweckmäßig ist, da ein genau linearer Sägezahnstrom nur dann ein lineares Raster ergibt, wenn
der Bildschirm eine Kugelfläche ist, dessen Krümmungsmittelpunkt mit dem Strahlablenkzentrum zusammenfällt.
Bei F i g. 2 ist in dem zum Miller-Integrator gehörigen Rückkopplungspfad, der den Sägezahnkondensator
80 enthält, kein von Hand einstellbarer Reihenwiderstand vorhanden, der bei F i g. 1 zur
Linearitätseinstellung verwendet werden konnte. Bei F i g. 2 enthält dieser Rückkopplungspfad jedoch in
Reihe mit dem Kondensator 80 ein Widerstandsnetzwerk aus einem Festwiderstand 130, der mit einem
Thermistor 131, also einem temperaturempfindlichen Widerstand, überbrückt ist. Dieses Netzwerk bildet
im Entladungskreis des Kondensators eine Impedanz, deren Wert sich mit der Temperatur ändert, wodurch
störende Temperatureinflüsse auf die Ablenklinearität ausgeschaltet werden. Dieses Merkmal ist an anderer
Stelle genauer beschrieben, wo auch auf die Verbindung von Emitterwiderständen 26, 46 mit einer
Klemme B + +, an der eine größere Spannung als an der Klemme B+ liegt, eingegangen wird. Auch
diese Schaltungsmaßnahme dient zur thermischen Stabilisierung der Schaltung und gewährleistet auch
unter den ungünstigsten Temperaturverhältnissen, daß der Transistor 60 sperrt, wenn der Transistor 90'
leitet.
Bei F i g. 2 ist dem zur Einstellung der Rasterhöhe dienenden veränderlichen Widerstand 84 ein Festwiderstand
85 in Reihe geschaltet, der zur Begrenzung des Einstellbereiches dient. Die Reihenschaltung
aus den Widerständen 84, 85 führt von der Klemme 0 außerdem nicht nach Masse, sondern zu
einem Abgriff eines Spannungsteilers, der aus einem
130 224/2
spannungsabhängigen Widerstand 140 und einem Festwiderstand 141 besteht. Diese Schaltungsanordnung
dient zur Stabilisierung der Rasterhöhe gegen Netzspannungsschwankungen u. dgl. Die Basis 93
des Transistors 90 ist außerdem über einen Widerstand 142 mit dem Abgriff dieses Spannungsteilers
verbunden, um die Vorspannung zu stabilisieren. Weitere Einzelheiten dieser Merkmale sind an anderer
Stelle vorgeschlagen.
An den Verbindungspunkt des Sägezahnkondensators 80 mit dem Entladewiderstand 130 ist die
Kathode einer Diode 150 angeschlossen, deren Anode über ein i?C-Netzwerk mit B+ verbunden ist. Das
.RC-Netzwerk enthält einen Kondensator 151 mit großem Kapazitätswert, der durch eine Reihenschaltung
aus einem veränderlichen Widerstand 152 und einem Festwiderstand 153 überbrückt ist. Die Diode
150 arbeitet als Klemmdiode und verhindert dadurch ein Zittern des Rasters, das durch Schwingungen des
Verstärkers mit den Transistoren 20, 40, 60 bei einer Unterharmonischen der Vertikalablenkfrequenz entstehen
könnte. Bei diesem Klemmkreis kann der veränderliche Widerstand 152 als Linearitätsregler dienen.
Nähere Einzelheiten sind an anderer Stelle vorgeschlagen. Dort wird auch näher auf einen Kondensator
160 eingegangen, der zwischen Kollektor 25 und Basis 23 des Transistors 20 geschaltet- ist und
das Auftreten hochfrequenter Störschwingungen verhindert. Auch auf die Verwendung eines Widerstandes
62 sehr kleinen Widerstandswertes in der Emitterleitung des Transistors 60 wird dort eingegangen. Im
normalen Betrieb hat der Widerstand 62 wegen seines sehr kleinen Wertes, der beispielsweise kleiner als
1 Ohm ist, keinen nennenswerten Einfluß. Dieser Widerstand verhindert jedoch beim Einschalten des
Empfängers, daß der Transistor 60 beim Einschalten des Empfängers in einem stark leitenden, sich der
Sättigung nähernden Zustand blockiert wird, da dann vorher am Widerstand 12 genügend Spannung abfällt,
die über die Rückkopplungswicklung 69 S und die mit dieser in Reihe liegenden Widerstände 110,
111 auf die Basis des Transistors 90 rückgekoppelt wird und die gewünschten Multivibratorschwingungen
einleitet.
ίο Bei Fig.2 enthält die Ablenkspulenanordnung im
Vergleich zur F i g. 1 noch zusätzlich Widerstände 170, 171, die jeweils eine der Vertikalablenkspulen
V, V überbrücken und in bekannter Weise zur Dämpfung dienen, außerdem einen Thermistor 172, der
zwischen die Spulen V, V geschaltet ist und die Amplitude des Ablenkstromes, von dem er durchflossen
wird, gegen Temperatureinflüsse stabilisiert, die den Widerstand der Ablenkspulenwicklungen
verändern, wie beispielsweise in der USA.-Patentschrift 29 00 564 beschrieben ist.
Die Kollektor-Emitter-Strecke 61-65 des Ausgangstransistors
60 ist zu dessen Schutz mit einem spannungsabhängigen Widerstand 64 überbrückt.
Der spannnungsabhängige Widerstand 64 dient zur Begrenzung der Amplitude der Rücklaufimpulse zwischen
Kollektor 61 und Emitter 65, wenn der Transistor 60 gesperrt wird. Beim Spannungsmaximum
des Rücklauf impulses hat der spannungsabhängige Widerstand 64 einen niedrigen Widerstandswert und
leitet den Spitzenstrom zum großen Teil ab, so daß das Fließen eines starken Sperrstroms durch den
Transistor bzw. eine hohe Sperrspannung am Transistor und damit die. Gefahr einer Beschädigung vermieden
werden.
In der folgenden Tabelle sind beispielsweise Parameter für die verschiedenen Bauelemente der in F i g. 2
dargestellten Schaltung angegeben, die sich bei einem praktischen Ausführungsbeispiel bewährt haben.
Kondensator 68 250 μΡ (Elektrolyt)
Kondensator 80 0,1 μΡ
Kondensator 94 0,22 μΡ
Kondensator 103 0,1 μΡ
Kondensator 123 0,18 μΡ
Kondensator 124 0,18 μΡ
Kondensator 151 1 μΡ (Elektrolyt)
Kondensator 160 0,01 μΡ
Widerstand 26 220 kOhm
Widerstand 32 330 Ohm
Widerstand 34 820 0hm
Widerstand 46 8,2kOhm
Widerstand 62 0,47 Ohm
Widerstand 84 65 kOhm
Widerstand 85 56 kOhm
Widerstand 92 8,2 kOhm
Widerstand 100 8,2 kOhm
Widerstand 101 3,3 kOhm
Widerstand 110 25 kOhm
Widerstand 111 6,8 kOhm
Widerstand 120 22 kOhm
Widerstand 121 33 kOhm
Widerstand 122 47 kOhm
Widerstand 130 3,9 kOhm
Widerstand 141 7,5 kOhm
Widerstand 142 470 kOhm
Widerstand 152 100 kOhm
Widerstand 153 27 kOhm
Widerstand 170 820 0hm
Widerstand 171 390 0hm
Thermistor 131 200 Ohm bei 25° C
Thermistor 172 10 Ohm bei 25° C
VDR 64 30 mA bei 72 V
VDR 140 2 mA bei 15 V
Diode 150 Type FD 333
Transistor 20 Type 2501
Transistor 40 Type 2482
Transistor 60 Type 2500
Transistor 90 Type 2502
B+ 30 V
B++ 140 V
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vertikalablenkschaltung für Fernsehempfänger mit einem Endtransistor, dessen Basis mit
dem Emitter eines Vorstufentransistors einer Vorverstärkerstufe und dessen Kollektor mit den
Vertikalablenkspulen gekoppelt und über einen die Reihenschaltung eines Widerstandes mit
einem Integrationskondensator enthaltenden Rückführungskreis auf den Basiseingang der
Vorverstärkerstufe geführt ist, deren Basiseingang außerdem über einen Widerstand von wesentlich
größerem Wert als der Rückführungswiderstand an einem Bezugspotential liegt und dem als Eingangssignal Schaltimpulse zur Steuerung
der von der Ablenkschaltung erzeugten Kippschwingungen zugeführt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorverstärkerstufe zwei als Emitterfolger hintereinandergeschaltete
Transistoren (20, 40) enthält, deren Kollektoren unmittelbar an einem Gleichspannungspunkt
liegen, daß der Rückführungskreis (80, 82) auf die Basis des ersten, einen hohen
Eingangswiderstand aufweisenden Vorstufentransistors (20) geführt ist und den Integrationskondensator (80) in Form eines nichtelektrolytischen
Kondensators niedrigen Kap'äzitätswertes enthält, und daß die beiden Emitterfolgertransistoren
(20, 40) in einem ersten Koppelzweig (0, 20, 40, 63) eines astabilen Multivibrators liegen,
welchen der Endtransistor (60) mit einem den Emitterfolgertransistoren vorgeschalteten Eingangstransistor
(90') bildet, dessen Emitter (91) an einem Bezugspotential (B +) liegt, dessen die
Schaltimpulse liefernder Kollektor mit der Basis des ersten Emitterfolgertransistors (20) verbunden
ist, und dessen Basis (93) über einen zweiten Koppelzweig (94, 100) mit der Ausgangsklemme
(Y) des Endtransistors (60) verbunden ist.
2. Vertikalablenkschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückführungskreis einen als Linearitätseinsteller ausgebildeten
veränderbaren Widerstand (82) enthält.
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