DE1460240A1 - Verfahren zum Verarbeiten von Reifen-Corden,Reifen-Cordgeweben u.dgl. - Google Patents
Verfahren zum Verarbeiten von Reifen-Corden,Reifen-Cordgeweben u.dgl.Info
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Description
THS GOOBYBAE TIRB AND RUBBER COMPANY Akron, Ohio, V.Su.A.
Verfahren zum Verarbeiten von Reifen-Corden, Reifen-Cordgewebe
und dgl.
Die Erfindung betrifft die Behandlung von Textilgarnen, Corden,
Geweben und. dgl, die als Verstärkungen bei der Herstellung Reifen, Riemen und ähnlichen Produkten angewandt werden sollen. Die Erfindung
betrifft insbesondere das Verfahren zum Imprägnieren derartiger
Corde, Garne oder Gewebe mit einem flüssigen Bindemittel oder Klebmittel für die Verbindung des Cordes mit dem Gummi, sowie Trocknen
desselben·
Es ist allgemein bekannt, daß vor dem Einarbeiten aus Textilgut gefertigter
Corde in Gummigegenstände, insbesondere diejenigen, die erheblichen Biege- ader Durchbiegekräften unterworfen werden sollen,
die Corde vermittele lieber ziehen oder Imprägnieren derselben mit einem Klebstoff vorbereitet werden müssen, der sich gut sowohl mit
dem GuBmi als auch mit den Corden verbinden läßt. Auf dem einschlägigen
Gebiet sind, verschiedene Klebstoffe auf der Grundlage von
latex, Protein oder harzbildenden Materialien bekannt, die zu einem
guten Anhaften zwischen dem Textilcord und dem Gummi führen. Diese
90 9 804/109 3 - 2 -
Klebstoffe oder Bindemittel werden in einem flüssigen Träger dispergiert,
gelöet oder suspendiert, in den das Textilgut eingetaucht wird, und anschließend wird das angefeuchtete Material in einetn
Ofen ß3trocknet.
Herkömmlicherweise verfährt man dergestalt, daß heiße Gase oder
heiße Luft durch den Trocknungsofen bei relativ niedriger Temperatur,
gewöhnlich unter 1500C, hindurchgeblasen werden. Dies ist notwendig,
damit die in dem inneren Zwischenräumen des getauchten
Cordes vorliegende Feuchtigkeit etwa mit der gleichen Geschwindigkeit
wie die in den äußeren Zwischenräumen des Cordes vorliegende Feuchtigkeit verdampft wird, so daß der auf der Oberfläche und/oder
äußeren Zwischenräumen des Cordes vorliegende Klebstoff nicht eine*
Haut oder Kruste auf dem Cord bildet bevor der Cord vollständig getrocknet ist. Aufgrund der niedrigen Trocknungstemperatur und
der dadurch bedingten langsamen Arbeitsgeschwindigkeit, sind Trocknungsofen mit großem Passungsvermögen bisher notwendig gewesen
wodurch sich sehr erhebliche Kapitalanlagen und große Flächenbeanspruchung
für den Betrieb ergeben haben.
Es wurde gefunden, daß bei einer Erhöhung der Trocknungstemperatur
des Cordes, und zwar vorzugsweise wesentlich höher als 15O°C, die
Trocknungsgeschwindigkeit wesentlich erhöht oder die größe und das Fassungsvermögen der Trocknungsöfen erheblich verringert werden
kann. Dies war Jedoch bisher einfach deshalb nicht möglich, weil in einem mit Heißluft oder Heißgas arbeitenden Ofen einer Temperatür
von über 1500C die Wärmeübertragung dergestalt ist, daß der
Klebstoff auf der Oberfläche und den radial äußeren Zwischenräumen
des Cordes auf eine höhere Temperatur wesentlich schneller als der
in den inneren Zwischenräumen des Cordes vorliegende Klebstoff gebracht wird. Dieser Zustand führt zu einem erheblichen Temsratur-
909804/1093 "'3 "
gradienten übe* den Querschnitt des Cordes, so daß auf dem Cord
eine Haut oaer Kruste auegebildet wird, die anschließend durch den
Austritt der Feuchtigkeit aus den inneren Zwischenräumen de« Cordes
zerrissen wird. Diese Erscheinung beeinflußt nicht nur das Anhaften des Cordes an dem Gummi, sondern bedingt auch, daß die
Haut oder Kruste winzige Körnchen oder Partikelchen bildet, die an dem eich anschließenden Verarbeitungsvorrichtungen abgeblättert
oder abgerieben werden. Diese Partikelchen und Körnchen haufen sich
in dicke Schichten auf den folgenden Verarbeitungswalzen auf, und im. Laufe der Zeit zeigen die Schichten Eißbildung und große Partikel!
chen und/oder Teilchen brechen von den Walzen ab und finden ihren Weg in den Keifen oder andere aus dem Textilgut aufgebaute Gegenstände.
Das Beheben dieses Uebelstandes bringt ein sehr kostspieliges Stillegen der Ausrüstung und zeitraubendes Säubern der Verarbeitungewalzen
derselben mit sich.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Tauchen und Trocknen von Cordgewebe bei sehr hoher Temperatur und hohen Geschwindigkeiten
in Vorschlag gebracht, ohne daß das Anhaften des Textilgutes an dem
Gummi nachteilig beeinflußt wird, und ohne daß ein Zerreißen und Schuppenbildung des Klebstoffs verursacht wird. Hierdurch wird der
Aufbau oder das Anhäufen des Klebstoffs auf den Walzen und anderer
Teile der Verarbeitungsauerüstung vermieden.
Ein weiterer erfindungsgemäßer Zweck besteht darin, ein wirtschaftlich
stark verbessertes Verfahren zum Tauchen und Trocknen von x>
p Cordgewebe bei sehrhoher Temperatur und/oder Geschwindigkeit in Vorschlag
zu bringen, ohne daß hierbei die Klebeigensehaften des öor-
c- *
v. des nachteilig beeinflußt werden, sowie ein einheitliches Trocknen
des Gewebes erreicht wird.
r> ■■.■■■...-
Die iirfindung wird im folgenden beispielsweise unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen erläutert; -
: ·—· - ν r
« 4 —
Fig. 1 stellt β ehe ma tie eh. einen Aufriß eiser Vorrichtung für die
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrene dar.
Der Ausdruck "Cordgewebe" soll, soweit nicht andersartig angegeben»
in. allgemein β ten Sinne des Wortes ein Gewebe einschließen, das aus
Kettenware mit oder ohne Schußfaden hergestellt ist, irobei der
Kettenfaden aus verdrilltem oder nicht verdrillten Bündeln, Schichten
oder Garnen aus natürlichen oder synthetischen Textilfasern
oder Stapelgut hergestellt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Behandeln von Corden besteht
darin, daß der Cord 10 zunächst in einen Tank oder Behälter 11 eingetaucht wird, der irgendein beliebiges bekannte« Bindemittel 12
für die Verbindung von Cord und Gummi enthält, das in einem flüssigen
!Träger, vorzugsweise Wasser, gelöst und diapergiert oder suspec·
diert ist. Ee kann jedes geeignete Binde- odor Klebmittel angewandt
werden, wie es z.B. (1) eine Kautschuk-Latex» (2) eine wässrige
dispergierte Harzlösung, (3) eine wässrige Proteindispersion
oder (4) Gemische darstellen, die 2 oder mehr der angegebenen Bestandteile
enthalten.
Nachdem das Cordgewebe 10 in das Bindemittel 12 eingetaucht worden
ist, wird dasselbe durch einen Trocknungsofen oder Kammer 13 mit Abteilungen 14 und 15 geführt, die Infrarot-Erhitzer oder Einheiten
16 aufweisen. Jede Abteilung weist eine Breite auf, die angenähert genauso breit ist, wie das Textilgut 10, und die Abteilungen 14
co und 15 eind so angeordnet, ä$ zwei Bänke 17 bzw. 18 as jeder Seite
ο
<£> des Cordgewebes 10 angeordnet vorliegen, während dasselbe durch die
oo
Kammer hindurchgeführt wird. Die Infrarot-Einheiten 16 können ent-
_» weder elektrisch betriebene Wlderstandsdrähte oder Stabeinheiten
co sein, die eine Infrarotstrahlung abgeben, vorzugsweise bestehen die
Infraroteinheiten jedoch aus gasbetriebenen Infrarotstrahler—Einheiten,
die eine Infrarotstrahlung hauptsächlich langer Wellt.·.-.länge
erzeugt. Die Einheiten 16 werden mit einem brennbaren (ras, das mit
Luft vermischt ist, gespeist und zeigen eine Brenntemperatur von
etwa 9OO°O an der Oberfläche einer keramischen perforierten Matte
19f wodurch dieselbe in das Leuchten kommt, wie es z.B. in der US-Paten
tsohrift 2,775*294 beschrieben und gezeigt ist. Während das
Gewebe zwischen den Bänken 17 und 18 der Infrarotstrahlereinheiten
16 vorbei tritt, wird dasselbe auf Temperaturen bis au 3150O erhitzt,
und-zwar im umgekehrten Verhältnis zu der Bestrahlungszeit
von 3 bis 40 Sekunden. Der flüssige Träger de© Bindemittels für
das Verbinden des Cordes mit dem Gummi wird hierdurch verdampft und kann aus der Kammer durch den Ablaß 20 austreten, und gegebenenfalls
wird der Kammer durch den Einlaß 21 Luft zugeführt· Nachdem das Gewebe durch die Kammer hindurehgetreten ist, wird dasee3.be
einer Aufwickelrolle 22 oder der sich anschließenden Wärmebehandlung
und/oder anderer Verarbeitungsausrüstung zugeführt.
Ueberreichenderweise zeigt der Klebstoff-Ueberzug auf dem Cordgewebe
10 nach Behandeln in der oben beschriebenen Weise keinerlei Neigung Körnchen oder Teilchen des Klebstoffs auf der Oberfläche
desselben auszubilden, die sich in der anschließenden Verarbeitungsvorrichtung abschaben ο der abblättern und die das eich anschließende
Kleben des Cordes an den Gummi nachteilig beeinflussen. Trotz der Tatsache, daß das Gewebe 10 sehr hohen Temperaturen ausgesetzt
und innerhalb sehr kurzer Zeit getrocknet worden ist, trifft dies in überraschenderweise zu* Es wird angenommen, daß diese günstigen
<o -
ο Ergebnisse aufgrund der Tatsache erreicht werden, daß beide Seiten
oo des Gewebe« 10 der Infrarotstrahlung ausgesetzt werden, die Wellen-
*V längen z«igt, die im wesentlichen über etwa 20 Mikron liegen. Die
Q Absorptionsgeschwindigkeiten des flüssigen Trägers,des Klebstoffs
co ■·■- · . ■ - -
co und der Cordfasern für die Infrarotstrahlung sind dergestalt, daß
die in den inneren Zwischenräumen des Cordes vorliegende Feuchtig-
keit innerhalb der Zeitspanne erhitzt und verdampft wird, die notwendig ist, am den Klebstoff auf der Oberfläche des Cordes zu härten. £cctit kann die aus den innersten Zwischenräumen des Cordes
verdampfte Feuchtigkeit aus dem Cord heraustreten, bevor der an den seitlichen Oberflächen des Cordes vorliegende Klebstoff unter
Ausbilden einer Haut oder Kruste auereichend getrocknet und/oder gehärtet
wird, die die Feuchtigkeit einschließen würde.
90980A/1093
Claims (4)
- 21l,j Verfahren zur Behandlung von Cordgewebe zwecke Zubereiten desselben zum Verbinden mit Gummi, dadurch gekennzeichnet, daß das βordgewebe in eine Flüssigkeit eingetaucht wird, die ein Bindemittel für den Cord und den Gummi enthält, sodann das Cordgewebe aus der Flüssigkeit entfernt wird, beide Seiten des getauchten Cordgewebes einer Infrarotstrahlung ausreichend lange bis zum Trocknen des Cordes ausgesetzt werden, wodurch das Bindemittel über den Querschnitt des Cordes getrocknet wird, ohne daß ein Zerreißen und anschließendes Abblättern des Bindemittels an der Oberfläche des Cordes eintritt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die xnfraratstrahlung Wellenlängen hauptsächlich Über 20 Mikron zeigt,
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Cord der Infrarotstrahlung 3 bis 40 Sekunden lang €u©gesetzt wird.
- 4. Verfahren nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche, dadurchIl Igekennzeichnet, daß die Strahlung von Erhitzereinheit ausgeht.gasbejreuerten Infrarot-§09004/1093
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