DE2143685A1 - Verfahren zum Binden künstlicher oder synthetischer Textilfasern an Kaut schuk - Google Patents
Verfahren zum Binden künstlicher oder synthetischer Textilfasern an Kaut schukInfo
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Description
Dr. E. V^sgand. Di[il.-ino. W. Nieniann
. , Or. f,1. KoM :r. .Β^ί.-ίΰρ. C. Semfiardt
W. 24885/71 8/C0 Patentanwälte
Hamburg 50 - Königstraße 28 30ι 8, Ti
Industrie Pirelli S.p.A. Mailand (Italien)
Verfahren zum Binden künstlicher oder synthetischer
Textilfasern an Kautschuk
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Binden von Textilfasern an Kautschuk und insbesondere auf ein Verfahren
zum Binden künstlicher oder synthetischer polymerer Fasern an Kautschuk.
Für viele Kautschukgegenstände ist es notwendig, ein Verstärkungsmaterial
mit dem Kautschuk zu verbinden oder sogar in den Kautschuk einzubetten, um zu ermöglichen, daß die Gegenstände
den verschiedenen mechanischen Beanspruchungen widerstehen, die während ihres Arbeitens erzeugt werden.
Als Verstärkungsmaterial für Kautschuk werden in großem Umfang Textilfasern verwendet.
Um ein wirksames Verhalten solcher Textilfasern als Verstärkungsmaterial
für Kautschuk zu erzielen, ist es notwendig, eine feste Bindung zwischen den Fasern und dem Kautschuk durch
Anwendung zweckentsprechender -Bindeverfahren zu gewährleisten.
Allgemein beruhen die üblichen Bindeverfahren auf einer
Vorbehandlung, die an den Textilfasern mittels in flüssigem Zu-
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BAD ORIGINAL
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stand befindlicher Klebstoffe durchgeführt wird. Gewöhnlich
werden die an Kautschuk zubindenden Textilfasern in ein oder mehrere Klebstoffbäder laufengelassen, und nachdem die den Vorgängen
des Trocknens, Verstreckens und gesteuerten Schrumpfens
bei hohen Temperaturen unterworfen worden sind, werden sie in Berührung mit dem Kautschuk gebracht, an dem sie aufgrund der
nachfolgenden Vulkanisation des Kautschuks bleibend haften.
Die Anwendung von in flüssigem Zustand befindlichen Klebstoffen führt im allgemeinen zu keinen besonderen Problemen,
wenn die Textilfasern in Form endloser Fäden, Garne oder Schnüre vorliegen.
Jedoch werden nicht immer endlose feicti.i fasern als Verstärkungsmaterial
für Kautschuk verwendet. Tp ϊξ Mehlich, werden
auch kurze Textilfasern, die gewöhnlich eine sehr kleine Länge haben, als Verstärkungsmaterialien benützt.
Solche kurzen Pasern,die unter der Bezeichnung "Faser-"
flocken" bekannt sind, können in den Kautschuk eingebettet werden. Bevor aber dies ausgeführt wird, müssen die Fasern einer
Klebstoffbehandlung unterworfen werden, so daß während der Vulkanisation des Kautschuks eine feste Bindung zwischen den Fasern
und dem Kautschuk gewährleistet werden kann.
• Es ist jedoch festgestellt worden, daß, wenn die kurzen Fasern einer vorherigen Behandlung mit einem Klebstoff gemäß
den auf diesem Gebiet bekannten Techniken unterworfen werden, die Fasern zu einer Masse reduziert werden, die, selbst wenn
sie getrocknet ist, sehr zusammenhängend ist und demzufolge eine
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gewisse Schwierigkeit in Bezug auf ihres Einlagerns in den
Kautschuk bereitet. Eine größere Schwierigkeit wird angetroffen, wenn solche Fasern in dem Kautschuk gleichmäßig verteilt werden
sollen. Die Behandlung mit dem Klebstoff könnte auch an endlosen Fasern durchgeführt werden, die dann geschnitten werden
könnten, um bereits behandelte Flocken zu erhalten, jedoch ist es unwahrscheinlich, daß ein Hersteller von Textilfasern eine
solche Behandlung vor dem Schneiden der Fasern vornimmt.
Es sind bereits Bindeverfahren bekannt, bei denen zur Ausführung der Vorbehandlung der an Kautschuk zu bindenden endlosen
Textilfasern andere Maßnahmen als diejenigen, die Fasern in Klebstoffbäder einzuführen, vorgesehen sind. In dieser Hinsicht
sei beispielsweise auf ein Verfahren zum Binden endloser polymerer synthetischer Textilverstärkungsfasern an Kautschuk hingewiesen,
welches auf Pfropfpolymerisation eines Monomeren auf der an Kaiitschuk zix bindenden polymeren Faser beruht. Bei diesem
bereits bekannten Verfahren erfordern jedoch die erhaltenen gepfropften Polymerisate eine weitere chemische Behandlung, welche
die Bildung aktiver Gruppen bewirkt, die eine zufriedenstellende Bindung an Kautschuk ermöglichen.
Nur nach dieser Aktivierungsbehandlung, die an dem Polymerisat durchgeführt wird, das bereits auf die endlosen polymeren
Textilverstärkungsfasern aufgepfropft ist, kann der Kautschuk auf diese Fasern aufgebracht werden und der Kautschuk kann
dann einer Vulkanisierungsbehandlung unterworfen werden, während welcher die Bindung zwischen den beiden Materialien statt-
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findet. In jedem Fall ist es hieraus nicht "bekannt, kurze
künstliche oder, synthetische polymere Textilfasern dadurch herzustellen, daß auf sie Polymerisate zu dem Zweck aufgepfropft
v/erden, sie an Kautschuk zu binden, in den r-ie eingebettet
werden sollen.
Ein Zweck der Erfindung besteht iu der Schaffung eines
Verfahrens zum Herbeiführen einer Bindung zwischen Kautschuk und künstlichen oder synthetischen polymeren Textilverstärkungsfasern,
welches auf dem vorherigen Aufpfropfen eines Polymerisats auf solche Fasern beruht und bei welchem das erhaltene
Pfropfpolymerisat auf den Textilfasern mit dem an- es zu bindenden Kautschuk in Berührung gebracht wird, ohne daß die Notwendigkeit
besteht, das Pfropfpolymerisat zu aktivieren, bevor auf
dieses der Kautschuk aufgebracht wird.
Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zum Binden kurzer künstlicher oder synthetischer poly-P
merer Textilverstärkungsfasern an Kautschuk zu schaffen, welches gestattet, das Anordnen solcher Fasern und ihre gleichmäßige
Verteilung in dem Kautschuk ohne Schwierigkeiten herbeizuführen. Gemäß der Erfindung ist ein solches Verfahren dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Textilfasern mittels Pfropfpolymerisation ein Polymerisat aufgepfropft wird, das in seiner Struktur Doppelbindungen
sowohl zwischen Kohlenstoffatomen als auch zwischen Chloratomen enthält, die das aufgepfropfte Polymerisat tragenden
Textilfasern in direkte Berührung mit dem Kautschuk gebracht werden und daß die Vulkanisierungsbehandlung durchgeführt wird, wäh-
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_ 5 —
rend welcher die Bindlang erfolgt.
Eine besondere Ausführungsform des Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, daß kurze Textilfasern verwendet werden, das Polymerisat auf sie aufgepfropft wird, die das aufgepfropfte
Polymerisat tragenden kurzen Pasern direkt in den Kautschuk angeordnet und in ihm gleichmäßig verteilt werden, und daß der
Kautschuk vulkanisiert wird, während er gleichzeitig einem Gestaltgebungsdruck unterworfen wird.
Mit bezug auf die ein aufgepfropftes Polymerisat tragenden kurzen Textilfasern, welche direkt in den-Kautschuk eingelagert
werden sollen, int ~emäß der Erfindung weiterhin vorgesehen, die
Pfropfung direkt an den endlosen Fasern vorzunehmen und dann die lasern in Stücke kleiner Länge zu schneiden, ir*, kurze Pasern zu
erhalten, die das aufgepfropfte Polymerisat tragen*
Der hier mit bezug auf das Verfahren verwendete Ausdruck
"direkt" bedeutet, daß jedwede Behandlung, die eine chemische Modifizierung des auf die Pasern aufgepfropften Polymerisats
hervorrufen kann, zwischen den Stufen des Aufpfropfens des Polymerisats und des Inberührungbringena der Pasern mit dem Kautschuk
ausgeschlossen ist.
Es sei bemerkt, daß das auf die Textilfasern aufzupfropfende
P-olymerisat entweder ein Polymer oder ein Mischpolymer sein
kann. -
Daher können für die an den Textilfasern durchzuführende
Pfropfpolymerisation beispielsweise 2,3-Dichlorbutadien-1>3>
welches das Pfropfen eines Homopolymeren gemäß obiger Definition
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ermöglicht, oder zwei mischzupolymerisierende Monomere, wie
Butadien und Λ -Chloracrylnitril, verwendet werden, was zum
Pfropfen des entsprechenden Mischpolymerisats führt.
Für die Pfropfpolymerisation gemäß der Erfindung können auf diesem Gebiet weitgehend bekannte herkömmliche Techniken
angewendet werben.
Besonders zufriedenstellende Bindungsergebnisse werden er-"
halten, wenn als synthetische polymere Textilfaser eine Polyamidfaser oder Polyesterfaser verwendet wird. Ähnliche Ergebnisse
werden erhalten, wenn als künstliche Textilfaser eine aus regenerierter Zellulose (Reyon) bestehende F*iser verwendet wird.
Die auf die Textilfasern aufgepfropften Polymerisate gemäß
der oben gegebenen allgemeinen Definition ermöglichen, daß die das aufgepfropfte Polymerisat tragenden Fasern unmittelbar nach
Beendigung der Pfropfpolymerisationsbehandlung mit dem Kautschuk in Berührung gebracht werden können, da es nicht notwendig ist,
eine chemische Behandlung vorzunehmen, um das auf die Fasern aufgepfropfte Polymerisat zwecks Bindung der Fasern an Kautschuk zu
aktivieren.
Das Polymerisat, welches auf den Textilfasern gemäß der Erfindung
aufgepfropft bleibt, weist praktisch keine Klebrigkeit auf.Infolgedessen können die kurzen Fasern, welche das gemäß der
Erfindung aufgepfropfte Polymerisat tragen, in einer Masse gesammelt werden, ohne daß sie aneinander haften, und daher können
sie in den Kautschuk leicht eingelagert und in ihm gleichmäßig verteilt werden.
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Das Aufpfropfen des Polymerisats auf die Textilfasern kann vor oder nach den mechanischen Behandlungen oder Wärmebehandlungen,
denen die Fasern zum Zwecke des Streckens und gesteuerten Schrumpfens unterworfen werden, erfolgen oder auch durchgeführt
werden, nachdem die Fasern nur einen Teil dieser Behandlungen erfahren haben.
Gemäß einer üblichen Technik kann den kurzen Textilfasern während ihrer gleichmäßigen Verteilung in dem Kautschuk oder in
einer nachfolgenden Phase beispielsweise in einem Kalandervorgang,
oder in beiden "Phasen eine bevorzugte Orientierung in einer Richtung gegeben werden.
Es ist hier der Ausdruck "Textilfasern" allein oder in Verbindung mit dem Adjeiilxv "endlos" oder "kurz" verwendet; es sei
bemerkt, daß der einfache Ausdruck "Textilfasern" die durch diese Wörter bezeichneten Bedeutungen hat.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
Beispiel 1
Dieses Beispiel betrifft das Aufpfropfen eines aus oC-Chloracrylnitril
und Butadien erhaltenen Mischpolymerisats auf einen Zwirn aus Polyhexamethylenadipamidfasern. Es wurden 4g (entsprechend
einem Stück mit einer Länge von etwa 13m) des Zwirns aus Polyhexamethylenadipamidfaser (I4oo χ 2 dtex, 4o χ 4ο ZS;-Drehungen
je dm) während 1 Stunde einer Extraktion nit siedendem Äthylalkohol in einer Soxhlet-Vorrichtung unterworfen, um auf
der Oberfläche der Fasern befindliche Fremdstoffe zu entfernen.
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Das extrahierte Textilmaterial, das auf einem kleinen Aluminiumrahmen
von etwa .16 cm Länge aufgewickelt war, wurde dann in einem üblichen La"boratoriums-Polymerisationsgefäß angeordnet zusammen
mit 15o ml destillierten Wassers, o,16g des nicht-ionischen Emulgiermittels
"Emulphor 0" (Kondensationsprodukt eines zyklischen
Äthylenoxyds mit Ölsäure, wie es von der Firma Badische Anilin und Soda - Fabrik A.G-. hergestellt wird) und -12,3g einer Lösung
von Cerium-Ammoniumnitrat (UH^)2 fee (Fo5) g] (titer
>97$), die durch Auflösen von 55»6g Cerium-Ammoniumnitrat in 11 1N-Salpetersäure
enthalten war. Danach wurden 2g d-Chloracrylnitril und
6g Butadien hinzugefügt.
Das Gefäß wurde in üblicher Weise verschlossen und unter
Drehen in einem thermos that is ch auf 350C gehaltenem Bad angeordnet.
Die Polymerisation wurde während 16 Stunden durchgeführt.
Dann wurde das Gefäß geöffnet, und das Textilmaterial wurde herausgenommen und zunächst mit Methylalkohol und dann mit destilliertem
Wasser gewaschen.
Auf diesem Textilmaterial wurde eine beträchtliche Menge an polymerem Material festgestellt. Um das Butadien -oC-Chloracrylnitril-Mischpolymerisat,
das nicht auf das Textilmaterial aufgepfropft war,'zu entfernen, v/urde der Zwirn 1 Stunde mit
Dimethylformamid bei 5o°C unter Rühren behandelt und danach wieder
mit Methylalkohol und destilliertem Wasser gewaschen. Durch diese Behandlung quoll das nicht aufgepfropfte Mischpolymerisat
und löste sich von Textilmaterial ab.
Nach dem Trocknen bis auf konstantes Gewicht in einem Ofen
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bei ,60 C und unter einem mittels einer Wasserpumpe erzeugten Vakuum zeigte sich, daß das Gewicht des Textilmaterials um 4$
erhöht worden war, und dieser Wert entsprach dem Prozentsatz an aufgepfropftem Mischpolymerisat.
Es wurden dann die Änderungen der Zugfestigkeit des PoIyhexamethylenadipamid-Zwirns
nach dem Aufpfropfen "bestimmt* Die erhaltenen Werte sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt,
und zeigen eine leichte Verminderung:
Polyhexa- methylenadip- amld-Zwirn |
nieht behandelt |
behandelt | nicht be»u.lh auf 15ö°C gehalten |
behandelt u. Hi auf 15o°C gehalten |
Zugfestigkeit in kg |
20 | 18,5 | 2o | 15 |
Der so behandelte Textilzwirn wurde nachfolgend zum Herstellen
und Vulkanisieren von Proben für die Kaibschukbindeteste und für den Vergleich mit zwei weiteren analogen Zwirnstücken
verwendet, von denen das eine Stück aus nicht-behandeltem PoIyhexamethylenadipamid
bestand und das andere Stück aus Polyhexamethylenadipamid
bestand, das einem analogen Aufpfropfverfahren
mit et -Ohloracrylnitril allein ohne Butadien unterworfen worden ·
war» Die Methode zum Messen der Adhäsion zwischen einem Zwirn und dem Kautschuk ist von S.Eccher und C.Oanevari in "Kautschuk
und Gummi-Kunststoffe", 1969, Seite 228 bis 232 beschrieben. Die
Probe bestand aus einem kleinen Block aus Kautschukmasse von zylindrischer Gestalt, dessen Außenfläche von einem Metallrahmen
abgestützt war, der an der Kautschukmasse mit Hilfe eines Kleb-
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mittels befestigt war. Der unbehandelte Zwirn wurde in axialer
Lage in den Zylinder derart eingelegt, daß er -aus diesem auf
einer bestimmten Länge herausragte* Die Probe wurde vulkanisiert, während der Zwirn unter Spannung gehalten wurde« Der tatsächliche
Berührungsbereich, auf welchem die Adhäsion zwischen dem Zwirn
und der Kautschukmasse stattfand, war derjenige, der einer Länge
von 2 cm, d.h. der Länge des in die Kautschukmasse eingebetteten
Teiles des Zwirns entsprach.
Die verwendete Kautschukmasse hatte die folgende Zusammensetzung«
Naturkautschuk 1oo Teile
Ofenruß 37 "
Zinkoxyd ' 5 "
Stearinsäure . 3 M
Mineralöl . 3 M
Cyclöhexylbenzöthiazylsulfenamid ' 1 Teil
Aminisches Antioxydationsmittel 1,4 Teile Schwefel 2,8 «
Die Proben wurden 4o Minuten bei einer Temperatur von
1450C vulkanisiert« Die Bindung zwischen dem Textilmaterial
und dem Kautschuk wurde dadurch bestimmt, daß die Kraft gemessen wurde, die erforderlich war, um den Zwirn in axialer Richtung
von dem Kautschukteil der Probe abzuziehen, und zwar mit Hilfe eines Dynamometers bei Raumtemperatur. Diese Kraft wird als"Zugkraft
"bezeichnet. Die erhaltenen Werte der Zugkraft, die in der
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nachstehenden Tabelle aufgeführt sind, stellen den .Mittelwert
aus jeweils fünf Messungen dar. ;
Polyhexa- methylen- adipamid- Zwirn |
ni cht behandelt |
behandelt mit ei-Chlor- acrylnitril |
behandelt mit et -Chloracryl- nitril und Butadien |
Zugkraft in kg |
1 | 1 | 15 |
Beispiel 2 |
Dieses Beispiel betraf das Aufpfropfen einc3 aus 2,3-Dichlorbutadien-1,3
erhaltenen Polymerisats auf einen Zwirn aus PoIyhexamethylenadipamidfaser.
Die Arbeitsweise war die gleiche wie im Beispiel 1 mit dem einzigen Unterschied, daß anstelle von Butadien und oC -Chloracrylnitril
2,3-Dichlorbutadien-1,3 in einer Menge von 6g verwendet
wurde.
Die bei dem Test hinsichtlich der Bindung zwischen dem Textilmaterial
und dem Kautschuk erhaltenen Werte der Zugkraft sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
Polyhexamethylen- adipamid-Zwirn |
nicht behandelt |
behandelt mit 2,3-Dichlorbutadien-1,3 |
Zugkraft in kg | 1 | 15 |
Dieses Beispiel betraf das Aufpfropfen eines aus oi-Chloracrylnitril
und Butadien erhaltenen Mischpolymerisats auf einen Zwirn aus Polyeaprolactamfaear.
Die Arbeitsweise war die gleiche wie im Beispiel 1 mit dem
einzigen Uhtevdchied, daß anstelle der Polyhexamethylenadipamidfaser
die Polycaprolactaiaf aser (14oo χ 2 dt ex, 4o χ 4o Zs-Drehungen
je dm) verwendet wurde.
Die bei dem Test hinsichtlich der Bindung zwischen dem Textilmaterial
und dem Kautschuk erhaltenen Werte der Zugkraft sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
Polycaprola c tam- Zwirn |
nicht behandelt |
behandelt mit cC-Chlor- acrylnitril und Butadien |
Zugkraft in kg | 1 | 12 |
Dieses Beispiel betraf das Aufpfropfen eines aus oL -ChIoracrylnitril
und Butadien erhaltenen Mischpolymerisats auf einen Zwirn aus Polyesterfaser.
t Die Arbeitsweise war die gleiche wie im Beispiel 1 mit dem
einzigen Unterschied, daß anstelle der Polyhexamethylenadipamidfaser
der Polyesterfaser (I2oo χ 2 dtex, 53 x 53 ZS-Drehun^en
je dm) verwendet wurde.
Die bei dem Test hinsichtlich der Bindung zwischen Textil-
material und Kautschuk erhaltenen Werte der Zugkraft sind in
der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
Polyester- Zwirn |
nicht behandelt |
behandelt mit ct-Chloracrylnitril und Butadien |
Zugkraft in kg |
1 | 1o |
Dieses Beispiel betraf das Aufpfropfen eines aus ct-Chloracrylnitril
und Butadien erhaltenen Mischpolymerisats auf einen Zwirn aus Pasern aus regenerierter Zellulose (Viscose Reyon).
Die Arbeitsweise* ist die gleiche wie im Beispiel 1 mit dem
einzigen Unterschied; är<ß anstelle der Polyhexamethylenadipamid.-faser
die Faser aus regenerierter Zellulose (I84o χ 2 dtex, 49 x 49 ZS-Drehungen je dm) verwendet wurde.
Es erfolgte keine Extraktion des auf das Textilmaterial
nicht aufgepfropften Mischpolymerisats. Die erhaltenen Werte der Zugkraft waren folgende:
Zwirn aus regenerierter Zellulose |
nicht behandelt |
behandelt mit σί -Ghloracrylnitril und Butadien |
Zugkraft in kg |
2,5 | 8 |
Beispiel 6 |
Dieses Beispiel betraf das Aufpfropfen eines aus d -Chlor-
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acrylnitril und Butadien erhaltenen Mischpolymerisats auf Flocken
von Polyhexamethylenadipamidfaser. Auf die Flocken wurde ein Mischpolymerisat von oi _Chloracrylnitril und Butadien wie im
Beispiel 1 mit dem einzigen Unterschied aufgepfropft, daß anstelle
des Zwirns aus Polyhexamethylenadipamidfaser Flocken der gleichen Faser (Stärke öden, Länge der einzelnen Elemente etw?
^ 8 mm) verwendet wurden..
Wegen der besonderen Art des "behandelten Textilmaterial
ist es nicht, möglich, Bindungsteste an der vulkanisierten Kautschukmasse
durchzuführen, jedoch ist aufgrund der Identität der chemischen Natur mit bezug auf diejenige des Beispiel 1 verwendeten
Materials anzunehmen, daß die Bindungswerte von der gleichen Größenordnung sind.
Die das aufgepfropfte Mischpolymerisat tragenden Flocken wurden in einer offenen LabOratoriumsmühle zu der gleichen Masse
hinzugesetzt, wie sie in den vorhergehenden Beispielen angege- m ben wurde, wobei dafür gesorgt wurde, daß das Textilmaterial in
der Kautschukmasse in bestmöglicher Weise dispergiert wurde. Es
wurde dann eine Bahn mit einer Dicke von etwa 2 mm durch Kalandern mit dem so erhaltenen Material hergestellt. Dieser Vorgang
erfolgte dadurch, daß das Material mehrmals durch den Kalander
immer in der gleichen Richtung hindurchgeführt wurde, wodurch die bevorzugte Orientierung der Flocken in der Kalanderrichtung
hervorgerufen wurde.
Aus dieser Bahn wurden rechteckige Proben ausgeschnitten, die 1o Minuten bei 143°C vulkanisiert wurden. Bei einigen Proben
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verlief deren größere Achse in der gleichen Richtung wie beim
Kalandern, während bei anderen Proben deren größere Achse in einer Richtung rechtwinklig zur Kalanderrichtung verlief.
An diesen Proben v/urden Zugteste gemäß dem ISO/R 137-Standard
durchgeführt. Die Teste wurden an diesen Proben, bei denen die Menge der das aufgepfropfte Mischpolymerisat tragenden Flokken
1o Teile bzw. 3o Teile auf 1oo Teile der verwendeten Kautschukmasse
betrugen, sowie im Vergleich mit Proben, die unbehandelte Flocken aufwiesen, und mit Proben der Kautschukmasse ohne
Flocken vorgenommen.
Die Ergebnisse (Mittelwerte von je 3 Messungen) sind in der
nachstehenden Tabelle aufgeführt:
Zugfestigkeit (g/mm2) |
Masse allein | in Ka- lander- iichtg. |
rechtw. z. Ka lander |
Zugfestigkeit (g/mm2) bei 1 cfi Dehnung |
rechtw. z. Ka lander |
Grenzdehnung (*) |
recht v/. z. Ka lander |
mit To Tei len nicht- beh. Flocken |
28oo | in Ka- lander- richtg. |
in Ka- lander- richtg. |
||||
mit to Tei len beh. Flocken |
11oo | 8oo | 86 | 5oo | 2oo | ||
mit 3o Tei len nicht- beh. Flocken |
115o | 85o | 35 ο | 9o | 48 | 196 | |
mit 3o Tei len beh. Flocken |
26oo | 75o | 3oo | 12o | 6o | 15o | |
255o | 85 ο | 8oo | 12o | 32 | 12o | ||
87 ο | 4o |
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Wie aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich wird, zeigen
die statischen Teste keinen wesentlichen Unterschied zwischen den vulkanisierten Proben, die behandelte Flocken enthielten,
und denjenigen, die nicht-behandelte Flocken enthielten. Der große Unterschied der in der Kalanderrichtung und in der rechtwinklig
zur Kalanderrichtung erhaltenen physikalischen Parame ter zeigt, daß in der Kautschukinasse eine Orientierung der Flokken
während des Kalandervorgangs stattgefunden hatte.
Bs Wurden ferner Ermüdungsteste unter Spannung durchgeführt,
Zu diesem Zweck wurden aus der obengenannten kalanderten Bahn rechteckige Proben in Form von Streifen ausgeschnitten, die
eine Dicke von 2 mm, eine Breite von 5 mm und eine tatsächliche länge von 1oo mm hatten und deren größere Achse in der gleichen
Richtung wie beim Kalandern verlief. Die Ermüdungsteste wurden
an diesen Proben derart durchgeführt, daß ihnen eine variable
Dehnung zwischen 0 und 1o$ und zwischen Ό und 15$ in einer Vorrichtung
erteilt wurde, die eine Wechselbewegung mit einer Frequenz
von 3oo Perioden/min ausführte.
Die Zeiten, in welchen ein Bruch auftrat, sind in der nachstehenden
Tabelle aufgeführt.
Ka ut s chukma s s e mit ' |
max. von |
Zeit bis | zum Bruch |
2o | Dehnung | max. Dehnung von 15$ |
|
1o Teilen nicht-behandelten Flocken |
3o | Std. | 1 1/2 Std. |
1o Teilen behandelten Flocken |
45 | Std. | 5 Std. |
3o Teilen nicht behandelten Flocken |
Min. | 4ο Min. | |
3o Teilen behandelten 2098 1 ν Flocken |
Std. | 2 1/2 Std. | |
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Der erhebliche Unterschied, der zwischen dem Verhalten der Kautschukmasse, welche die das aufgepfropfte Mischpolymerisat
tragende Flocken enthielt, und der Masse, die keine behandelten Flocken enthielt, ist offensichtlich auf die bessere Bindung
■ zwischen dem Kautschuk und dem Textilmaterial zurückzuführen, die in dem ersten Fall gegenüber dem zweiten Fall stattgefunden hat.
Schließlich wurden Teste mit wiederholter Biegung an länglich gestalteten Proben durchgeführt, die aus der Kautschukmassebahn
erhalten waren, welche 3o Teile Flocken enthielten. Bei diesen Proben wurde eine Konzentration der Biegebeanspruchungen dadurch
erhalten, daß der Querschnitt der Proben durch eine zentrale Wut reduzi'-it wurde, die rechtwinklig zu der Richtung verlief,
längs welcher die Beanspruchung ausgeübt wurde, wobei diese Richtung der Richtung des Kalanderns der Proben entsprach. Die
Proben wurden auf einem undehnbaren ebenen Riemen befestigt, der zwischen zwei Riemenscheiben ("looo U/min) umlief und eine maxi-#
male Spannungsdeformierung in der Größenordnung von 12$ bei seinem
Lauf über die Riemenscheibe von kleinerem Durchmesser (76mm) erfuhr, und wurden einer Anzahl Biegungen unterworfen, welche den
in der nachstehenden Tabelle für jeden Fall angegebenen Zeiten . entsprachen!
.3o Teilen nicht- ;. ■
tehp.ndelter Flocken 4o Minuten 3 1/2 Std.
3o Teilen behandelter
Flocken 15 Stunden mehr als
2o Std.
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Dieses Beispiel wurde ,nach der gleichen Arbeitsweise wie
das Beispiel 6 mit folgenden Abänderungen durchgeführt:
a) anstelle der vorher verwendeten Kautschukraasse wurde
eine solche benutzt, die keinen Ruß enthielt und folgende
Zusammensetzung hatte:
Naturkautschuk
'Zinkoxyd
Stearinsäure
Phenylbetanaphtylamin
Plastifizierendes Mineralöl
Mercaptobenzolzothiazol
Schwefel
1oo Teile
5 Teile
2,5 Teile
1 Teil
3 Teile
o,7 Teile
2,5 Teile
b) die Proben wurden bei 1430C während 3o Minuten statt
während 4o Minuten vulkanisiert.
Die Ergebnisse der Spannungsteste (Mittelwerte aus je
3 Messungen) sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt:
Zugfestigkeit (g/mm2)
Zugfestigkeit
(g/mm2)
bei 1o$
Grenzdehnung
Dehnung
in Ka-
lander-
richtg.
rechtw. z. Kai., rieht g.
in Kalander-
rechtw.
! z. Kai.
! z. Kai.
richtg.j richtg.
in Ka-
lander-
richtg.
re chtw. z. Kai.
richtg.
Masse allein
mit 1o Teilen nicht-beh. Pl.
mit 1 ο Teilen beh. Flocken
mit 3o Teilen nicht beh. Fl.
mit 3o Teilen beh. Flocken
14oo 9oo
9oo 23oo 225o
85 ο
75o
55o
55o
32o
25o
75o
6oo
39
29
71
76
73o
5o
44
4o
4o
54o
49o
4oo
3oo
209Ö1S/16AA
Auch in diesem Fall zeigten die statischen Teste keine wesentlichen Unterschiede zwischen den vulkanisierten Proben,
die keine behandelten Flocken enthielten.
Me Zeiten, bei welchen der Bruch der Proben in den Ermüdungstesten
unter Spannung erfolgte, sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
Ka ut s chukma s s e
mit
mit
Zeit bis zum Bruch
max. Dehnung von 1o$
max. Dehnung von 15$
1 ο Teilen nichtbehandelten Flocken
ίο Teilen behandelten
Flocken
Flocken
3o Teilen nicht-beh.
Flocken
Flocken
3o Teilen behandelten
Flocken
Flocken
7 Stunden 3ο Stunden
5 Stunden 5 1/2 Std.
4-0 Minuten 5 Stunden
3 ο Minuter. 29 Minuten
Insbesondere wurde bei den vulkanisierten Proben, die 1o
Teile Flocken enthielten; ein merklicher Unterschied des Verhaltens
in den Testen mit behandelten Flocken gegenüber denjenigen mit nicht-behandelten Flocken festgestellt.
209815/1644
Claims (8)
- rvAFATE NTA NWXLTE _ ^2H3685. DR. E. WIEGAND DiPL-ING. W. NIEMANN DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDTMÖNCHEN A HAMBURGtelefon: 3-95314 2000 HAMBURG 50,29.November I97ITELEGRAMME: KARPATENT KDNIGSTRASSE 28W. 24885/71 12/de P 21 43 685.1Neuer Patentanspruch 1f 1,/Verfahren zur Herbeiführung einer Bindung zwischen künstlichen oder synthetischen polymeren Verstärkungs-Textil- f fasern und Kautschuk, bei welchem auf die Fasern vorher ein Polymerisat aufgepfropft wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Textilfasern mittels Pflopfpolymerisation ein Polymerisat aufgepfropft wird, das in seinem Gefüge Chloratome und Doppelbindungen zwischen Kohlenstoffatomen enthält, und daß die das aufgepfropfte Polymerisat tragenden Textilfasern direkt in Berührung mit dem Kautschuk gebracht werden und die Vulkanisierungsbehandlung durchgeführt wird, während welcher die Bindung stattfindet.209815/16442U3685Patentansprüche."1 5/ Verfahren zur Herbeiführung o^fTer Bindung zwischen künstlichen oder synthetischen polymeren Verstärkungs-Textilfasern und Kautschuk, bei jx^Lchem auf die Fasern vorher einjr
Polymerisat aufgepfropj« wird, dadurch gekennzeichnet, daß aufJrdie Textilfasern myrtels Pfropfpolymerisation ein Polymerisataufgepfropft wiaa, das in seinem G-efüge Doppelbindungen sowohl zwischen Kohlenstoffatomen als auch zwischen Chloratomen ent- . hält, und ifaß die das aufgepfropfte Polymerisat tragenden Textilfasejm. direkt in Berührung mit dem Kaut sch v_V gebracht werden "und d^e Vulkanisierangsbehandlung durchgeführt wird, während er die Bindung stattfindet. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß kurze Textilfasern verwendet v/erden und das Polymerisat auf diese kurzen Fasern aufgepfropft wird, die das aufgepfropfte Polymerisat tragenden kurzen Fasern direkt in den Kautschuk eingeschlossen und in ihm gleichmäßig verteilt werden, und daß der Kautschuk vulkanisiert wird, während er gleichzeitig einem Gestaltgebungsdruck unterworfen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß · endlose Textilfasern verwendet werden, das Polymerisat auf diese endlosen Fasern aufgepfropft wird, die das aufgepfropfte Polymerisat tragenden endlosen Fasern zu Fasern geringer Länge geschnitten v/erden, diese Fasern direkt in den Kautschuk eingeschlossen und in ihm gleichmäßig verteilt werden, und daß der209815/1644BADKautschuk vulkanisiert wird, während er gleichzeitig einem G-estaltgebungsdruck unterworfen wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Textilfasern ein 2,3-Dichlorbutadien-1,3-Monomeres durch Polymerisation aufgepfropft wird, um das entsprechende gepfropfte Polymerisat zu erhalten.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge-" kennzeichnet, daß auf die Textilfasern Butadien-und oC-Chloracrylnitril-Monomere durch Polymerisation aufgepfropft werden, um das entsprechende aufgepfropfte Polymerisat zu erhalten.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Textilfasern solche ajs regenerierter Zellulose verwendet v/erden.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Textilfasern solche aus einem Polyamid verwendet werden.%
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Textilfasern solche aus einem Polyester verwendet werden.209815/1644
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