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Tetrahydroisochinolinderivate und Verfahren zu ihrer Herstellung
Die Erfindung betrifft neue Tetrahydroisochinoline und Verfahren zu ihrer Herstellung,
sowie ein neues Verfahren Bur Herstellung von Alkaloiden und verwandten Verbindungen
der Isochinolinreihe Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung 1-substituierte
Tetrahydroisochinoline und andere Verbindungen mit verwandter Struktur, sowie neue
Verfahren in deren herstellung.
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Alkaloide und verwandte synthetische Verbindungen der Isochlaolinreihen,
insbesondere diejenigen, welche die Benzochinolizin-Ringstruktur enthalten, sind
zur Verwendung in der Chenotherapie bekannt. So wird z.B. bas Alkaloid Emetin in
Asien und Afrika in weitem Unfang sur Bekämpfung der Amöbenduysenterie verwendet
Andere
verwandte Verbindungen sind Cephalein, Psychoterin und Emetamin, während es sich
von Dehydroementin zeigte, daß es eine brauchbare pharmakologische Aktivität besitzt.
Demzufolge besteht ein Gegenstand der vorliqenden Erfindung in neuen Verfahren,
die zur Herstellung von pharmakologisch aktiven Verbindingen, welche die grundlegende
Benzochinolizin-Ringstruktur besitzen, ebenso wie von anderen brauchbaren Verbindungen,
brauchbar sind.
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Das neue Syntheseverfahren basiert auf der Grundreaktion eines Dihydroisochinolins
mit einer Verbindung, welche eine reaktive Methingruppe enthält, d.h. eine Gruppe
-CH-Y, wobei Y eine Gruppe darstellt, welche zur Aktivierung des Wasserstoffatoms
der CH-Y-Gruppe geeignet ist0 Verbindungen mit reaktiven Methingruppen sind In der
Chemie bekannt und werden zu verschiedenen Umsetzungen verwendet, wobei die Wasserstoffatome
diesen Methingruppen durch eine elektronegative Gruppe aktiviert werden, welche
Mufig aus einer Carbonyl- oder Cyanogruppe besteht.
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Es ist selbstverständlich, daß es, falls eine Verbindung zwei reaktive
Methingruppen besitzt, möglich ist, ein Molekül der Verbindung II mit 2 Molekülen
des Dihydroischinolins umzusetzen.
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Vorzugsweise sind die beiden reaktiven Methingruppen gleich aktiviert,
wie z.B. bei einer symmetrischen Verbindung wie Acetondicarbonsäure. Es ergibt sich
folgende Umsetzung
wobei die Gruppen Y aktivierende Gruppen, wie z.B. Carbonylgruppen, sind.
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In der vorliegenden Beschreibung werden mit dem Ausdruck reaktive
Methingruppen natürlich reaktive Methyl- und ethylengruppen mitumfaßt.
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Erfindungsgemäß ist demzufolge ein Verfahren zur Herstellung von 1-substituierten
1,2,3,4-Tetrahydroisochinolinen vorgesehen, worin eine 3,4-Dihydroisochinolinverbindung
mit einer Verbindung XH ungesetzt wird, wobei dessen Wasserstoffatom zusammen itt
dem
Kohlenstoffatom, an dem es steht, eine reaktive Methingrupplerung
bildet, wobei sich die Gruppe X an die 1-Stellung des Dihydroisochinolins anlagert0
Die Verbindung X-H besitzt vorzugsweise die allgemeine Formel R'R"Ch.COR'", wohei
R'. R" und R'" organische Gruppen sind und R" vorzugsweise ein Wasserstoffatom darstellt.
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Wie bereits oben aufgeführt, sollte, falls Bis-isochinolinderivate
gewünscht werden, die Verbindung XH eine weitere aktive Methingruppe enthalten,
deren Wasserstoffatom aktiviert ißtv so daß bei der Umsetzung mit dem Dihydroisochinolin
die Methinkohlenstoffatome an verschiedene Tetrahydrochinolinhälften gebunden sind.
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In den folgenden Tafeln ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
der in 1 « Stellung substituierten 1,2,3,4-Tetrahydroisochinoline sowie deren weitere
Umsetzung zu Emetin bzw. ählichen Verbindungen schematisch dargestellt.
1) ifooaraseL r 6 ' |
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Beim Weg 1 kann sich bei der Cyclisierungsstufe c die α:ß-ungesättigte
Verbindung XI, wie sie aufgeführt ist in Zumischung mit der betreffenden γ:#-ungesättigten
Verbindung (nachfolgend als Verbindung IXL bezeichnet) und möglicherweise ebenso
der ß-Hydroxy-gesättigten Verbindung (nachfolgend als Verbindung XIB bezeichnet)
ergeben. Die α:ß und γ#-ungesättigten Verbindungen können nach Abspaltung
der Butyrylgruppe zu Emetin reduziert werden, jedoch muß die ß-Hydroxy-gesättigte
Verbindung dehydriert werden, um eines oder beide dieser ungesättigten Verbindungen
zu ergeben, vorzugsweise nach der Isolierung und vor der oben aufgeführten Verfahrensschritt.
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Im folgenden werden ausführlich die Umsetzungen bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren beschrieben.
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Umsetzung von Dihydroischinolin mit rektiven Methyl- oder Methylenverbindungen.
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Zu dieser Reaktion kann 3:4-Dihydroisochinolin oder dessen Substitutionsprodukt
mit einem oder mehreren Substituenten in der 3,4,5,6,7- und/oder 8-Stellung verswendet
werden. Die Art der so Substituenten sollte natürlich/sein, daß sie nicht mit des
reaktiven Methylenverbindung reagieren, und wird unter Berücksichtigung der Art
des oder der Substituenten, die in dem Alkaloid oder der anderen Verbindung, welche
synthetisiert werden
soll, gewählt. Brauchbare Substituenten sind
demzufolge z.B.
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Alkyl, Aralkyl, Aryl, Alkenyl, Alkoxy, Aralkoxy, Aryloxy, Nitro, Hydroxyl,
Thio, Alkyl-, Aralkyl- oder Arylthio, Carboxyl, Carbalkoxy, Acyl oder tertiär-Aminogruppen
oder Halogen- oder Wasserstoffatome. Substituenten können ebenso mehr als eine Stellung
besetzen, wie z.B. Methylen-dioxy-Gruppen. Die 3- und 4-Stellungen können im allgemeinen
eine der obigen Gruppierungen tragen, falls der andere Reaktionsteilnehmer Acetondicarbonsäure
tett jedoch ist bei Aceton vorzuziehen, daß die 3- und 4-Stellungen nicht substituiert
sind oder daß sie nur Substituenten tragen, welche die Elektronenanziehung aes 2-Stickstoffatoms
nicht erniedrigen. Ketogruppierungen sind vorzugsweise in den 3- und 4-Stellungen
nicht vorhanden, da die 3- und 4-Ketone äquivalent den 3- und 4-Hydroxyisochinolinen
sind, welche nicht mit reaktiven Methylengruppen reagieren. Die 1-Stellung ist vorzugsweise
unsubstituiert. Substituenten, elche sterische Hinderung des Reaktionsortes verursachen,
sind webenso su vermeiden, so besitzen große Gruppe in der 8-Stellung die Tendenz
zur Behinderung der Umsetzung.
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Bevorzugte Gruppierungen in. dein aromatischen Ring sind Alkoxy-und
Methylendioxy-Gruppen, insbesondere Methoxygruppen in der 6- und 7-Stellung.
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Zu dem speziellen Zweck der Synthese von Emetin wird das 6,7-Dimethoxy-3,4-dihydroisochinolin
verwendet.
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Als reaktive Methinverbindung HX kann jede Verbindung verwendet werden,
welche eine Methyl-, Methylen- oder Methingruppe besitzt, welche aktiviert ist,
z.B. durch eine daneben stehende Carbonyl-, Nitril- oder Nitrogruppe und dergleichen,
so daß das Wasserstoffatom der Methylengruppe labil ist. Verbindungen dieser Art
sind dem Fachmann geläufig. Es zeigte sich im allgemeineu, daß eine Methingruppe,
die durch eine einzelne aktivieren de Gruppe aktiviert wird, nur schwach mit dem
Dihydroisochinolin reagiert, und daß Verbindungen mit zwei die Methingruppe aktivierenden
Gruppen reaktiver sind. So ist Acetessigsäure reaktionsfähiger als Essigsäureäthylester,
welcher kaum jemals reagiert, und Acetondicarbonsäure ist reaktionsfähiger als Aceton.
Beispiele fUr reaktive Nethinverbindungen sind Ketone, wie Aceton, Acetylaceton,
Ketosäuren, z.B. Acetondicarbonsäure, Acetessigsäure, verschiedeße Ester, z.B. Malonester,
Ketosäureester, bestimmte Sauren, wie Malonsäure und Gyanide, z.B. Befl zylcyanid.
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Im Ball von Emetin und seinen Analogen können Aceton oder Acetondicarbonsäure
verwendet werden, um das Bis-Addukt su erhalten, dh. die oben aufgeführte Verbindung
Ix. Vorzugsweise wird diese Reaktion in Anwesenheit eines Lösungsmittels und mit
Vorteil in Anwesenheit einer Säure durchtgeführt. Wenn Aceton einer der Reaktionsteilnehmer
ist, kann sin Überschuß dieser Substan@
als Reaktionsmedium dienen.
Weiterhin ist es möglich, da die Acetondicarbonsäure beträchtlich reaktionsfähiger
als Aceton ist, falls diese säure iit 6,7-Dimethoxy-3,4-dihydroisochinolin umgesetzt
wird, Aceton als Reaktionsmedium zu verwenden, obwohl auch andere Lösungsmittel,
wie s.B0 Pyridin oder Alkohole, wie Methanol, verwendet werden können. Wasser kann
ebenso anwesend sein. Wie bereits oben erwähnt, ist es im allgemeinen vorteilhaft,
die Reaktion in Gegenwart einer Säure durchzuführen, obwohl dies keine Bedingung
darstellt, da eine hohe Ausbeute an Verbindung IX 11 wäßrigen Methanol ohne Zusatz
von Säure erhalten werden kann.
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Das Lösungsmittelsystem, in dem die Reaktion durchgeftihrt wird, scheint
einen weitgehenden Einfluß auf den Ablauf der Reaktion zu haben, ebenso wie es das
Verhältnis der Reaktionsteilnehmer und das Vorliegen oder die Abwesenheit von zugesetzter
Säure hat. So kann, falls 6,7-dimethoxy-3,4-dihydroisochinolin und Acetondicarbonsäure
in Aceton in äquimolaren Mengen bei Raumtemperatur umgesetzt werden, keine Verbindung
IX isoliert werden, obwohl es möglich ist. das Mono-Aceton-Addukt, die oben aufgeführte
Verbindung XV, welche eine wertvolles Zwischenprodukt ist, zu isolieren.
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Acylierung und Chromatographie zur Gewinnung des 1-1-Diacylderivates
führt
jedoch zu einer 15%igen Ausbeute0 Andererseits tritt oft der Fall eln, daß eine
Zwischenverbindung sich aus scheidet, wiederum in etwa 15 ffi Ausbeute9 wobei diese
Verbindung beim Erhitzen mit verdünntem Alkali die Verbindung IX gibt, also wahrscheinlich
ein carboxyliertes Derivat darstellt.
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Acetylierung oder Butylierung des Zwischenproduktes ergibt das Diacetyl-
oder Dibutyrylderivat der Verbindung IX, so daß das Zwischenprodukt gewünschtenfalls
bei der Synthese von Emetin nach dem Verfahren der Butyrylierung verwendet werden
kann. In Pyridin erhält man aus den Reaktionsteilenhmern bei äquimolarem Verhältnis
nur ein Produkt, welches nicht isoliert werden kann, aber bei der Acylierung ein
Acylderivat der Verbindung IX ergibt.
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Sowohl in Aceton als auch in Pyridin scheint der Einsatz eines stöchiometrischen
Verhältnisses der Reaktionsteilnehemer@ nämlich 2 Mol 6,7-Dimethoxy-3,4-dihydroisochinolin
auf 1 Mol Acetondicarbonsäure keine isolierbare Verbindung IX zu ergebene falls
jedoch die Reaktionsteilnehmer in dem stöchiometrischen Verhältnis in Pyridin umgesetzt
werden und Schwefelsäure als Katalysator zugegeben wird, ist es möglich, bis herauf
zu 32 bis 40 % der Verbindung IX zu erhalten.
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In Aceton beträgt bei Verwendung äquimolarer Mengen der Reaktionsteilnehmer
und unter Verwendung von Schwefelsäure als
Katalysator die Ausbeute
etwa 3C % Es scheint, daß die Reaktion glatter verläuft, wenn Wasser anwesend ist.
So können in 25%igem wäßrigen Aceton unter Zusatz von Schwefelsäure und beim Verhältnis
2:; von Dihydroisochinolin zu Acetondicarbonsäure bis herauf su 60 % der Verbindung
IX erhalten werden, während in 80%igem wäßrigen Methanol beim Verhältnis 2:1 und
ohne Säurezusatz die Reaktion sehr glatt verläuft und wiederum Ausbeuten bis herauf
zu 60 % der Verbindung IX ergibt.
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Der Zusatz von Säure erscheint jedoch geünstig zu sein, da in 80figem
wäßtigen Methanol beim Verhältnis 2:1 der Reaktionsteilnehmer und unter Zusatz von
Salzsäure angenähert 70 ffi der Verbindung IX erhalten werden können.
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Bei all den oben aufgeführten Verfahren zur Herstellung der Verbindung
IX stellt das Endprodukt eine Mischung von Isomeren dar.
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Da Verbindung IX zwei asymmetrische Kohlenstoffatome besitzt, nämlich
das 1-Kohlenstoffatom von jedem Tetrahydroisochinolin ring, und symmetrisch um die
zentrale Carbonylgruppe ist, gibt es zwei stereo-isomere Formen, nämlich eins razemische
Mischung von Dextro- und Laevo-drehenden optischen Es@meren und die Mesoform.
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Emetin selbst liegt in 16 optisch aktiven Formen vor, da esW außer
den beiden asymmetrischen Kohlenstoffatomen, , die aus der Verbindung IX herrühren,
ebenso zwei weitere asymmetrische Kohlenstoffatome in dem weiteren Ring besitzt.
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Bei der Synthese von irgendeiner geebenen stereoisomeren Form von
Emetin ist es erforderlich, von einer einzelnen Form der Verbindung IX auszugehen
und, falls ein präparatives Verfahren zu einer Mischung der Isomeren der ?erbindung
IX führt, sollten diese günstigerweise getrennt werden Andererseits ist es möglich,
die Reaktion derartig durchzuführen, daß die Verbindung IXB das Rauptproukt ist,
weil die B-Form etwas mohr stabil zu sein scheint als die A-Form.
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So ist, falls, 6,7-Dimethoxy-3,4-dihydroisochinolin im Verhältnis
2:1 mit Acetendicarbonsäure in 80%igem wäßigen Methanol in Anwesenheit von schwefelsäure
ungestzt wird, das Ausgangsprodukt ein intermediärer Nicderschlag, welcher nach
REsuspension bei pH 10 in wäßriger Natriumbicarbonatlösung die Verbindung XXB ergibt.
Die verbleibende Reaktionslösung kann aufgearbeitet werden und ergibt eine Mischung
der Verbindungen IXA ung IXB. Der intermediäre Niederschlag scheint ein Schwefelsäuresais
der Verbindung IXB. zu sein.
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Die Verbindung IXA kann ebenso in guter Ausbeute in IXB überfUhrt
werden, indem nA in wäßriger Schwefelsäure auspendiert wird, wobei es nach und nach
zu der oben beschriebenen Verbiadung umgewandelt wird, welche bei Behandlung mit
der oben aufgeführten Base danach die Verbindung IXB ergibt.
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Die Isomeren der Verbindung IX können zu den isomeren Emetinen auf
jedem der oben aufgeführten Wege umgewandelt werden, d.h. durch den Säureanhydrid-Weg
oder durch den Vinylketon-Weg.
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Unter Bezugnahme aui das oben aufgeführte Reaktionsschemafür den Säureanhydridweg
kann die Stufe b bei diesem Weg auf jede geläufige Weise durchgeführt werden, z.B.
durch Umsetzing der Verbindung IX mit Butyrylchlorid in Gegenwart eines säurebindenden
Mittels. Bs seigte sich Jedoch, daß Buttersäureanhydrid in Anwesenheit von Pyridin
speziell brauchbar und geeignet zur Acetylierung des Stickstoffatoms in nahezu quantitativer
Ausbeute ist.
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Zur weiteren Erläuterung der vorliegenden Erfindung dienen die folgenden
Beispiele.
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Beispiel 1 Herstellung des Isomeren B des α-Bis-(1,2,3,4-tetrahydro-6,7
dimethoxyisochinol-1-yl-acstons) (Verbindung IX) 18.0 g 3,4-Dihydro-6,7-dimethoxyisochinolin
wurden in 36 ml Methanol gelöst und 144, ml Wasser zugegeben. Zu dieser Ldsung wurde
eine Lösung von 7,2 g Acetondicarbonsäure in wäßriger Schwefelsäure (t98 ml konzentrierte
Schwefelsäure in 36,0 ml Wasser) zugegeben. Es erfolgte eine gleichmäßige Entwicklung
von kohlensäure. Wan ließ die Mischung bei Raumtemperatur 18 Stunden lang stehen,
während welcher Zeit sich ein fester Stoff aus der Lösung abschled. Die Reaktionamisohung
wurde mit Wasser verdtlnnt und dieser feste Stoff (B Vorläufer) abfiltriert.
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Der feuchte, feste Stoff wurde in 250 ml Wasser suspendiert, und die
Mischung auf pH 10 durch Zugabe von wäßrigem Natriumcarbonat eingestellt. Die erhaltene
weiße Suspension wurde bei Raum temperatur 2 Stunden lang gerührt, dann der feste
Stoff abfiel triert, mit Wasser gewaschen und bei Raumtemperatur im Vakuum Ueber
einem Trockenmittel getroknet. Man erhielt 10,92 g Verbindung IXB (52,7 % der Theorie)
F = 144 bis 145°C.
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Analyse: C25H32O5N2 Berechnet: C 68,16 % % H 11 7,32 % N 6,36 % Gefunden:
67,81 7,53 6,32
Die nach der Entfernung des B-Vorläufers durch
Filtration verbleibende wäßrige Lösung kann aufgearbeitet werden und ergibt eine
weitere Menge der gemischten Verbindungen XSA und B auf folgende Weise.
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Es wurde wäßriges Natriumcarbonat zugegeben, um den pH auf pH 10 einzuregeln,
und die Lösung mit Methylenchlorid extrahiert. (3 x 75 ml). Die beiden ersten Extrakte
wurden vereinigt und mit 3 x 150 ml Wasser gewaschen, wobei die Waschwasser erneut
mit dem dritten Methylenextrakt extrahiert wurden.
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Jach Entfernung des gesamten Lösugsmittels im Vakuum aus den vereinigten
Methylenextrakten hinterblieb ein blaßrotes Öl, welches mit warmem Xther behandelt
und um Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet wurde, wodurch sich eine weitere Menge
von 3,41 g (16 % der Theorie} der rohen gemischten Verbindungen XIA und B Isomeren,
P = 114 bis 115°C, ergab.
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Der B-Vorläufer hatte nach Trocknung einen F = 137 bis 139° (Zers').
Die Analyse zeigte, daß er wahrscheinlich ein Schwefelsäuresalz der freien Verbindung
IX war, welches etwas Kristallisationswasser enthielt.
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Beispiel 2 Überführung der Verbindung IXA in den Vorläufer der Verbindung
IXB.
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Ein Gramm der Verbindung IXA wurde zu einer Lösung von 0,12 ml konzentrierter
Schwefelsäure in 12 ml Wasser zugegeben. Die Mischung wurde gerührt und nach einer
Stunde mit einem gleichen Volumen Wasser verdtinnt. Man ließ die Suspension 20 Stunden
bei Raumtemperatur stehen, filtrierte, spülte mit Wasser und trocknete bei Raumtemperatur
im Vakuum. Der feste Stoff wurde mit Methylenchlorid (10 ml) geschüttelt, abfiltriert
und wieder getrocknet, wobei man 0,9 g eines weißen Pulvers erhielt0 F = 141 bis
2 (Zers.). Die Butyrylierung dieses Materiales (0,25 g) ergab die Butyrylverbindung
von XXB (0,24 g),-F = 133 bia 136°C.
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Beispiel 3 Herstellung der Verbindung IX aus 6,7-Dimethoxy-3,4-dihydroisochinolin
und Aceton 0,5 g 3,4-Dihydro-6,7-dimethoxyisbchinolin-hydrochlorid (Hydrochlorid
von Verbindung IX) wurden in jO ml industrieUem methylierten Weingeist gelöst und
0,08 ml Aceton und 1,0 ml Py@idin zugegeben. Man ließ die Mischung bei Raumtemperatur
5 Tage lang stehen unter gelegentlichem Kratzen. Während dieser Zeit schied sich
ein weißer, fester Stoff ab. Dieser wurde abfiltriert, mit
industriellem
methylierten Weingeiet gewaschen und bei Raumtemperatur im Vakuum getrocknet. Man
erhielt 0,03 g (4,8% der Theorie) Hydrochlorid der Verbindung IXA, B r 199 bis 200°C.
Die Identität wurde durch den Mischschmelspunkt und das Infrarotspektrum bestimmt.
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Beispiel 4 aersteli von 6 7-D1-tho-1 .2.3. 4-tetrahdroisoohinol- 1-yla)
aus Aceton 0,5 g 6,7-Dimethoxy-3,4-dihydroisochinolin-hydrochlorid wurden in 10
ml industriellem methylierten Veingeist mit 1 ml Pyridin und 10 sl Aceton gelöst.
Man ließ die Mischung bei Raumtemperatur 3 Tage lang unter gelegentlichem Kratzen
stehen. Die gelbe Lösung wurde allmählich orange. Es schieden sich weiße Kristalle
ab, welche abfiltriert wurden, sit wenig industriellem metbylierten Weingeist gewaschen
und im Vakunm bei Raumtemperatur getrocknet wurden. Man erhielt 0,33 g (55 % der
Theorie), P = 18t bis 182°C (Zers.). b) aus Acetessigester 4,48 ml Acetessigester
wurden zu 35 ml Wasaer, welohes 1,39 g Natriumhydroxyd enthielt, zugegeben. Man
ließ die Mischung bei
Raumtemperatur über Nacht stehen und gab
2,56 ml konzentrierte Salzsäure zu.
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6 g 6,7-dimethoxy-3,4-dihydroisochinolin wurden in 12 ml Methanol
gelöst, 13 ml Wasser zugegeben und die beiden Lösungen miteinander gemi cht. Nachdem
die, Lösungen Uber Nacht bei Raumtemperatur stand, wurde sie mit wäßriger Natriumcarbonatlösung
auf pH 10 eingestellt, in üblicher Weise mit 3 x 50 ml Methylenchlorid extrahiert
und die Extrakte mit 3 x 100 ml Wasser gewaschen.
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Nach der Entfernung des Lösungsmittels im Vakuum hinterblieb ein oranges
Öl (7,65 g) 0 Dieses wurde in 22 ml industriellem methylierten Peingeist gelöst
und äthanolische Salzsäure bis zum pE-Wert 1 zugegeben. Beim Schaben und Kühlen
schied sich ein blaseer, fester Stoff ab, welcher abfiltriert, mit wenig industriellem
methylierten Weingeist gewaschen und bei Raumtemperatur im Vakuum getrocknet wurde.
Man erhielt 7,14 g (ca. 80 % der Theorie), F = 184 bis 1850 (Zers.) Beispiel 5 6,7-Dimethoxy-1,2,3,4-tetrahydro-isochinol-1-yl-acetessigsäure
24 g 6,7-Dimethoxy-3,4-dihydroisochinolin wurden in 48 ml Methanol und 192 ml Wasser
gelöst. Die Mischung wurde auf unterhalb der Raumtemperatur mit kaltem Wasser abgekühlt
und eine Lösung von 18,5 g Acetondicarbonsäure in 48 ml Wasser zugegeben.
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Nach 2 1/2 Stunden unter fortgesetzter Kühlung und gelegentlichem
Umschütteln wurde der feine weise, feste Stoff abiiltriert, mit Was ;er, industriellem
methylierten Weingeist und schließlich mit Äther gewaschen. Nach Trocknung im Vakuum
bei Raumtemperatur erhielt man 19,2 g des Produktes. F 9 101 bis 103°C (Zers.).
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Analyse: C15H19O5N Berechnet: C 61,42 j6 H 6,53 % N 4,78 « Gefunden:
60,92 6,56 4,57 Beispiel 6 Umsetzung von 3,4-Dihydro-6,7-dimethoxyisochinolin mit
Aostondicarbonsäure in wäßriger Schwefelsäure.
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3,4-Dihydro-6,7-dimethoxyisochinolin (45 g) in Wasser (360 ml) wird
mit einer Lösung von Acetondicarbonsäure (t8 g) und konsentrierter Schwefelsäure
(6,4 ml) in Wasser (90 ml) behandelt und die. Mischung bei Raumtemperatur 5 Tage
stehen gelassen.
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Der feste Niederschlag wird abfiltriert; 36,1 g, Fp. = 145 bis 147°.
Das Infrarotspektrum dieses Materiales zeigt, daß es aus den Sulfaten der Isomeren
A und B des 1,3-Bis-(1,2,3,4-tetrahydro-6,7-dimethoxyisochinol-1-yl)-aceton besteht.
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Beispiel 7 Bildung von 1,3-Bis-(1,2,3,4-tetrahydro-6,7-dimethoxyisochinol-1-yl)-aceton
(Isomerengemisch). a) Mit Acetondicarbonsäure in Pyridin 3,4-Dihydro-6,7-dimethoxyisochinolin
(6 g) wird in Pyridin (20 ml) gelöst und Acetondicarbonsäure g5 g), zusammen mit;
der Hälfte ihres Gewichtes an 50 Gew.-% wäßriger Schwefelsäure, wird auf einmal
zugegeben. Es entwickelt sich stürmisch ein Gas und ein Feststoff scheidet sich
ab. Nach einstündigem Stehen bei Zimmertemperatur wird die Mischung mit 2n-Natriumhydroxyd
(5,0 ml) behandelt und das Produkt mit Methylenchlorid isoliert. Nach Entfernung
des Lösungsmittels ergibt sich ein Rückstand, der nach deÆ Verreiben mit Äther,
1,3-Bis-(1,2,3,4-tetrahydro-6,7-dimethoxyisochinol-1-yl)-aceton (2,87 g) ergibt;
Fp. = 130 bis 132° b) Mit Acetondicarbonsäure in Aceton 3,4-Dihydro-6,7-dimethoxyisochinolin
(24 g, 0,126 Mol) in Aceton (160 ml) wird mit 50%iger Acetondicarbonsäure (20 ,
0,064 Mol), zusammen mit der Hälfte ihres Gewichtes an 50 Gew.-%iger wäßriger Schwefelsäre,
behandelt. Nach der anfänglich stürmischen exothermen Reaktion wird. dieMischung
1 bis 2 Stunden bei Haumtemperatur belassen. Der feste Niederschlag wird abfiltriert
und in 2n-Natriumhydroxyd (50 ml) gelöst. Nach zweistündigem Verbleiben bei Raumtemperatur
scheidet
sich aus der Lösung 1,3-Bis-(1,2,3,4-tetrahycro-6,7-dimethoxyisochinol-1-yl)-aceton
aus, das abfiltriert und getrocknet wird; 14,1 g . Fp. = 128 bis 132°C. c) Mit Aceton,
an Abwesenheit von Pyridin 3,4-Dihydro-6,7-dimethoxyisochinolin (1,41 g, 7,38mMol)
wird in Benzol (1 ml) und Aieisensäure (0,276 ml9 7,37 mMol) gelöst und mit Aceton
(0,27 ml, 3,7 mMol) behandelt Nach dreistündigem Stehen bei Raumtemperatur wird
die Mischung mit eine Überschuß wäßrigen Natriumcarbonates behandelt und das Produkt
mit Benzol isoliert. Die Entfernung des Benzols ergibt einen Feststoff (1,29 g),
der, nach Umkristallisieren aus Essigsäureäthylester das Diastereomerengemisch des
1,3-Bis-(1,2,3,4-tetrahydro-6,7-dimethoxyisochinol-1-yl)-aceton (0,48 g) ergibt.
Pp. = 120 bis 124°.