DE1444757B - Verfahren zur Herstellung von Anthra chinonsulfonsauren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Anthra chinonsulfonsauren

Info

Publication number
DE1444757B
DE1444757B DE1444757B DE 1444757 B DE1444757 B DE 1444757B DE 1444757 B DE1444757 B DE 1444757B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
anthraquinone
amino
solution
dichloro
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Hans Samuel Dr 5673 Bur scheid Hohmann Walter Dr Vollmann Heinrich Dr 5090 Leverkusen Bien
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG

Links

Description

Es wurde gefunden, daß man α-ständige Halogenatome in gegebenenfalls weitersubstituierten Anthrachinonen, die in der 1- und/oder 4-Stellung durch primäre Amino- oder Hydroxygruppen und in der 5- und 8-Stellung durch Chlor substituiert sind, durch Erwärmen mit Salzen der schwefligen Säure gegen Sulfonsäuregruppen austauschen kann. ■
Die Umsetzung selbst erfolgt vorteilhafterweise in wäßriger Lösung oder Suspension bei erhöhter Temperatur, z. B. bei etwa 70 bis 110° C, oder höherer Temperatur unter. Verwendung von etwas mehr als der theoretischen Menge an1 Sulfiten oder Bisulfiten. Die in Wasser sehr leicht löslichen erfindungsgemäß herstellbaren Anthrächinonsulfonsäuren können nach beendeter Reaktion.als gut kristallisierende Natrium- oder Kaliumsalze isoliert werden. " "
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in besonders einfacher Weise in wäßriger Lösung durchgeführt werden, wenn die Ausgangsverbindungen bereits eine oder mehrere Sulfonsäuregruppen enthalten.
Als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren können z. B. l-Amino-SjS-dichlor-anthrachinon-2-sulfosK*|illAiSino^5|S,#|-tetrachlor-anthrachinon-2-siilfosäure, l-Amino-^-brom-anthrachinon-5,8-dichlor-ig7Sülfqsä.uret7.4 '^-qpqgfyZfrtifcachmon-4,5,8-trichlor-anfnrachinon-2'-sulfosäüre, 1,4-Diamino-5,8-dichlor-anthrachinon-2-sulfosäure oder 1-Amino-4-hydroxy-5,8-dichlor-anthrachinon-2- bzw. 3-sulfosäure, l,4-Dihydroxy-5,8-dichlor-anthrachinon-2-sulfosäure, l-Hydroxy-S.S-dichlor-anthrachinon^-sulfosäure, l-Amino-S.S-dichlor-anthrachinon^^-disulfosäure oder die gleichen Verbindungen ohne Sulfonsäuregruppen dienen, .·. ...·.,
Das erfindungsgemäße Verfahren kann dabei auch in mehreren Stufen durchgeführt werden, indem erst ein Teil der Halogenatome umgesetzt wird und anschließend ein weiterer Anteil. Die Sulfidierung kann entweder in wäßrigem Medium oder in gegebenenfalls mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln, wie z. B. Glykol, Glykoläther oder Alkoholen mit oder ohne Zusatz von Dispergiermitteln, erfolgen.
Der Fortgang der Reaktion läßt sich chromatographisch gut verfolgen.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Verbindungen sind teils bereits Farbstoffe, teils sind sie wertvolle Zwischenprodukte für saure Wollfarbstoffe, vor allem aber für Reaktivfarbstoffe.
Aus der USA.-Patentschrift 2 027 658 bzw. der dieser.Patentschrift zugrunde liegenden deutschen Patentschrift 597 145 ist es bereits bekannt, daß man in 1,4-Diamino-anthrachhionen einen in 2-Stellung befindlichen Bromsubstituenten durch eine Sulfonsäuregruppe ersetzen kann. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht dagegen den gleichzeitigen Austausch der beiden »-ständigen Chloratome mit sehr guten Ausbeuten.
Die in den Beispielen angegebenen Prozente sind Gewichtsprozente.
B e i s ρ i e 1 1
30 g l-amino-5,8-dichlor-anthrachinon-2-sulfonsaures Natrium, erhalten durch Sulfonierung von 1-Amino 5,8-dichlor-anthrachinon mit Chlorsulfonsäure in Nitrobenzol, werden in 400 ecm .Wasser suspendiert und, bei 90 bis 95° C mit einer Lösung von 40 g Natrium-* sulfit in 100 ecm Wasser versetzt und so lange unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, bis kein Ausgangsma- : terial mehr nachweisbar ist; dies ist nach etwa 2 Stunden der Fall. ,;
Man setzt der warmen, klaren gelbbraunen Lösung so viel festes Natriumchlorid zu, daß eine nahezu gesättigte Kochsalzlösung vorliegt, und rührt kalt. Das Natriumsalz der Trisulfonsäure scheidet sich rasch in Form derber leuchtendoranger Prismen ab, die bei 20° C abgesaugt, mit gesättigter Kochsalzlösung gewaschen und im Vakuum getrocknet werden. Erhalten werden 6,1 g = 92,5% der Theorie. Die Substanz besitzt einen Schwefelgehalt von 17,7 % und enthält kein -organisch gebundenes Chlor. Löst man das Natriumsalz in 80°/oiger Schwefelsäure, stellt die Säurekonzentration mit Wasser auf etwa 30% herunter, saugt die ausgefallenen breiten Nadeln ab und wäscht mit Eisessig und Methanol schwefelsäurefrei, so erhält man die orangefarbige freiel-Amino-anthrachinon^SjS-trisulfonsäure. Sie löst sich sehr leicht in Wasser mit rotstichiggelber Farbe. Die farblose Lösung in Schwefelsäure wird durch Zusatz von Formaldehyd intensiv blau gefärbt.
5 g l-Amino-5,8-dichlor-anthrachinon-2-sulfonsäure werden in 95 ecm Wasser suspendiert, mit 25 g'40%iger Na-bisulfitlösung und 2 ecm r30%iger Natronlauge versetzt und so lange unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, bis kein Ausgangsmaterial mehr vorhanden ist.
Nach Aufarbeitung wie: im Beispiel 1 werden 6,1g = 92% der Theorie 1-Amino-anthrachinon-2,5,8-trisulfonsäure als Natriumsalz erhalten.
Beispiel 3 ;.
30g l-Amino-5,6,7,8-tetrachlor-anthrachinon-2-sulfonsäure, erhalten durch Sulfonieren von 1-Amino-5,6,7,8-tetrachlor-anthrachinon in Nitrobenzol mit Chlorsulfonsäure, werden in 500 ecm Wasser mit 2OO ecm 40%iger Natriumbisulfitlösung unter Zusatz von etwas Dispergiermittel so lange unter Rückfluß ZUm Sieden erhitzt,'bis eine nahezu klare Lösung entstanden ist und chromatographisch kein Ausgangsmaterial mehr nachweisbar ist. Die Lösung wird von einer geringen Trübe geklärt, mit Natruimchlorid bis zm- Sättigung versetzt und kalt gerührt, zuletzt im Eisbad. Die abgeschiedenen orangegelben Nadeln werden abgesaugt, mit gesättigter Natriumchloridlösung und Methanol gewaschen und getrocknet.
Die erhaltene Substanz enthält 11,5% Chlor und 15,4% Schwefel. Es;liegt demnach das Natriumsalz
einer Dichlor-amino-anthrachinon-trisulfonsäure vor, wahrscheinlich der l-Amino-6,7-dichlor-2,5,8-trisulfonsäure, da sich bei einem Versuch, unter den angewandten Reaktionsbedingungen die Chloratome in der l-Aminp-6,7-dichlor-anthrachinon-2-suUonsäure
nicht austauschen ließen. ' '
4 g l-amino^brom-SjS-dichior-anthrachinon^-sulfonsaures Natrium, erhalten durch Sulfonierung von
l-Amino-S.S-dichloranthrachinon mit Chlorsulfonsäure in Nitrobenzol bei 130° C und anschließende Bromierung in wäßriger Salzsäure, werden in 60 ecm Wasser unter Zusatz von 6 g Na2SO3 und 0,2 g Dispergiermittel so lange unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, bis eine klare Lösung entstanden und kein Ausgangsmaterial mehr nachweisbar ist. Dieser heißen gelbgefärbten Lösung setzt man so viel Kochsalz zu, daß eine annähernd gesättigte Kochsalzlösung ent-
steht. Es scheidet sich alsbald 1-Amino-anthrachinon-2,4,5,8-tetrasulfonsäure als Natriumsalz in schönen breiten Nadeln ab, die abgesaugt, mit Kochsalzlösung gewaschen und getrocknet werden. Ausbeute: 4,3 g.
Die fast farblose Lösung in konzentrierter Schwefelsäure schlägt auf Zusatz von Formaldehyd nach Violett um. Die Säure löst sich in Wasser viel gelber als l-Amino-anthrachinon-2,5,8-trisulfonsäure, in Methanol ist sie unlöslich.
Die gleiche Tetrasulfonsäure wird erhalten durch Sulfatierung von l-Amino^S^-trichlor-anthrachinon-2-sulfonsäure mit Natriumsulfit. Neben 1-Amino-anthrachinon-4,5,8-trisulfonsäure entsteht sie auch bei der Sulfatierung einer Paste von l-Amino-4,5,8-trichloranthrachinon unter Zusatz von Dispergiermitteln und organischen Lösungsmitteln.
Beispiel 5
5 g l-Amino-SjS-dichlor-anthrachinon werden als Paste unter Zusatz von 0,3 g Dispergiermittel mit 100 ecm 30°/0igem Diglykoläther-Wasser-Gemisch angeteigt und in einem Autoklav so lange unter langsamer Temperatursteigerung von 120 auf 1400C erhitzt, bis eine entnommene Probe chromatographisch nur noch Spuren von Ausgangsmaterial anzeigt. Als Hauptprodukt ist eine 1-Amino-anthrachinon-trisulfonsäure neben l-Amino-anthrachinon-SjS-disulfonsäure entstanden. Durch fraktionierte Aussalzung kann die Trisulfonsäure leicht von der Disulfonsäure getrennt werden.
Sie erwies sich chromatographisch als identisch mit l-Amino-anthrachinon-2,5,8-trisulfonsäure aus den Beispielen 1 und 2. Es ist demnach neben dem Austausch der Halogenatome noch eine Sulfonsäuregruppe in die o-Stellung zur Aminogruppe eingetreten.
Beispielo
Eine Mischung aus 25 g Natriumhydrogensulfit-Lösung 40 °/0 und 95 ecm Wasser neutralisiert man mit Natronlauge so weit, bis Phenolphthaleinpapier eben
ίο gerötet wird. Sodann trägt man 5 g 5,8-Dichlor-chinizarin ein und fügt noch 50 ecm Glykolmonomethyläther zu. Anschließend erhitzt man das Reaktionsgemisch 20 Stunden unter Rückfluß zum Sieden. Dabei entsteht eine violettgefärbte Lösung, welche man mit 200 ecm Wasser verdünnt. Durch Aussalzen mit 50 g Ammoniumchlorid und anschließende Umlösung aus Wasser gewinnt man eine halogenfreie Chinizarinsulfonsäure, die in 5- und 8-Stellung je eine Sulfonsäuregruppe enthält.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Ahthrachinonsulfonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man «-ständige Halogenatome in gegebenenfalls weitersubstituierten Anthrachinonen, die in der 1- und/oder 4-Stellung durch primäre Amino- oder Hydroxygruppen und in der 5- und 8-Stellung durch Chlor substituiert sind, durch Erwärmen mit Salzen der schwefligen Säure gegen Sulfonsäuregruppen austauscht.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE945643C (de) Verfahren zur Herstellung von blauen Egalisierfarbstoffen der Anthrachinonreihe
DE1444757A1 (de) Anthrachinonsulfonsaeuren und Verfahren zu deren Herstellung
DE1444757B (de) Verfahren zur Herstellung von Anthra chinonsulfonsauren
DE1070313B (de) Verfahren zur Herstellung von 1-Amino-4- phenylamino- anthrachinon- 2- sulfonsäuren
DE1932647C3 (de) Sulfonsäuregruppenhaltige Anthrachinonfarbstoffe, ihre Herstellung und Verwendung
DE652773C (de) Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffen der Anthrachinonacridonreihe
DE2822755C3 (de) Neue wasserlösliche Anthrachinonfarbstoffe
EP0012111B1 (de) Wasserlösliche Farbstoffe der 1-Amino-2-phenoxy-4-phenylamino-anthrachinonreihe und Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung
US2166353A (en) Anthraquinone dyestuffs
DE906966C (de) Verfahren zur Herstellung von Chromierungsfarbstoffen der Phthalocyaninreihe
CH450596A (de) Verfahren zur Herstellung eines blauen sauren Anthrachinonfarbstoffes
DE132622C (de)
DE816702C (de) Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonderivaten
DE443585C (de) Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen der Anthrachinonreihe
DE615046C (de) Verfahren zur Herstellung eines Farbstoffes der Anthrachinonreihe
DE807210C (de) Saure Farbstoffe der Anthrachinonreihe
DE645881C (de) Verfahren zur Herstellung von Oxycarbazolmonosulfonsaeuren
DE86222C (de)
DE1936400A1 (de) Anthrachinonfarbstoffe
AT136010B (de) Verfahren zur Darstellung von Sulfonsäuren der Indolreihe.
DE498996C (de) Verfahren zur Herstellung von Kuepenfarbstoffen der Dibenzanthronreihe und deren Zwischenprodukten
DE68291C (de) Verfahren zur Darstellung von alkylsubstituirten alkaliechten Farbstoffsulfosäuren der Triphenylmethanreihe
DE1569747C (de) Verfahren zur Herstellung von wasser löslichen Farbstoffen der Diphenylmdolyl methanreihe
DE751345C (de) Verfahren zur Herstellung von sauren Farbstoffen der Anthrachinonreihe
DE531977C (de) Verfahren zur Darstellung alkaliechter Farbstoffe der Phenonaphthosafraninreihe