DE1444757A1 - Anthrachinonsulfonsaeuren und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Anthrachinonsulfonsaeuren und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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- C09B1/22—Dyes with unsubstituted amino groups
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Description
LEVERKUSEN-Biyeiwerk 5. März 1968
Patent-Abteilung
Ut/Ru
Anthrachinonsulfonsauren und Verfahren zu deren Herstellung
Anthrachinonsulfonsauren und Verfahren zu deren Herstellung
Gegenstand- der Erfindung sind Anthrachinone, die in der 5- und
8-Stellung je eine Sulfonsäuregruppe, in der 1- und gegebenenfalls
der 4-Stellung eine primäre Aminogruppe oder eine Hydroxy- J
gruppe enthalten und die gegebenenfalls durch v/eitere Sulfonsäuregruppen
oder durch Halogenatome substituiert sind.
Gegenstand der Erfindung sind gleichfalls Verfahren zur Darstellung
der genannten Anthrachinonsulfonsauren.
Es wurde gefunden, daß man oC-ständige Halogenatome in gegebenenfalls
weiter substituierten Anthrachinonen, die in der 1- und/oder 4-Stellung durch primäre Amino- oder Hydroxygruppen und in der
5- und 8-Stellung durch Chlor substituiert sind, durch Erwärmen mit Salzen der schwefligen Säure gegen Sulfonsäuregruppen austauschen
kann.
Die Umsetzung selbst erfolgt vorteilhafterweise in wäßriger Lösung oder Suspension bei erhöhter Temperatur, z. B. bei etwa
70 - 1100C oder höherer Temperatur unter Verwendung von etwas
mehr als der theoretischen Menge an Sulfiten oder Bisulfiten.
Le A 8312
BAD ORIGINAL
809811/089 7 j
Die in Wasser sehr leicht löslichen erfindungsgemäß herstellbaren
Anthrachinonsulfonsäuren können nach beendeter Reaktion als gut
kristallisierende Natrium- oder Kaliumsalze isoliert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in besonders einfacher Weise in wäßriger Lösung durchgeführt werden, wenn die Ausgangsver-,bindungen
bereits eine oder mehrere Sulfonsäuregruppen enthalten.
Als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren können z. B. i-Amino^iS-dichlor-anthrachinon-^-sulfosäure, 1-Amino-5i6i7i8-tetrachlor-anthrachinon-2-sulfosäure,
1-Amino-4-bromanthrachinon-^rS-dichlor-^-sulfosäure,
1-Aminoanthrachinone, 5,8-trichlor-anthrachinon-2-sulfosäure,
1,4-Diamino-558-dichloranthrachinon-2-sulfosäure
oder 1-Amino-4-hydroxy-5,8-dichloranthrachinon-2-
bzw. -3-sulfosäure, 1, 4-Dihydr.oxy-5i8-diehloranthrachinon-2-sulfosäure,
i-Hydroxy-SjS-dichlor-.anthrachinon-2-suifosäure,
1-Amino-5,8-dichlor-anthrachinon-2,4-disulfosäure
oder die gleichen Verbindungen ohne Sulfonsäuregruppen dienen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann dabei auch in mehreren Stufen durchgeführt werden, indem erst ein Teil der Halogenatome umgesetzt
wird und anschließend ein weiterer Anteil. Die Sulfitierung kann
entweder in wäßrigem F4edium oder in gegebenenfalls mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln, wie z. B. Glykol, Glykoläther oder
Alkoholen, mit oder ohne Zusatz von Dispergiermitteln erfolgen.
Der Portgang der Reaktion läßt sich chromatographisch gut verfolgen.
Le A 8312 ' - 2 -
BAD 809811/0897
Die erfindungsgemäß herstellbaren Verbindungen sind teils bereits
Farbstoffe, teils sind sie wertvolle Zwischenprodukte für saure
Wollfarbstoffe, vor allem aber für Reaktivfarbstoffe.
Wollfarbstoffe, vor allem aber für Reaktivfarbstoffe.
Aus der USA-Patentschrift 2 027 658 bzw. der dieser Patentschrift zugrunde liegenden deutschen Patentschrift 597 1^5 ist es bereits
bekannt, daß man in 1,4-Diamino-anthraehinonen einen in 2-Stellung
•befindlichen Bromsubstituenten durch eine Sulfonsäuregruppe ersetzen
kann. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht dagegen den gleichzeitigen Austausch der beidencü-ständigen Chloratome mit sehr guten \
Ausbeuten.
Die in den Beispielen angegebenen Prozente sind Gewichtsprozente.
30 g 1-amino-5,8-dichlor-anthrachinon-2-sulfonsaures Natrium,
erhalten durch Sulfonierung von i-Amino-Sjö-dichlor-anthrachinon
mit Chlorsulfonsäure in Nitrobenzol, werden in ^00 ecm Wasser
suspendiert und bei 90 - 95°C mit einer Lösung von 40 g Natriumsulfit in 100 ecm Wasser versetzt und so lange unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, bis kein Ausgangsmaterial mehr nachweisbar ist;
dies fst nach etwa 2 Stunden der Fall.
erhalten durch Sulfonierung von i-Amino-Sjö-dichlor-anthrachinon
mit Chlorsulfonsäure in Nitrobenzol, werden in ^00 ecm Wasser
suspendiert und bei 90 - 95°C mit einer Lösung von 40 g Natriumsulfit in 100 ecm Wasser versetzt und so lange unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, bis kein Ausgangsmaterial mehr nachweisbar ist;
dies fst nach etwa 2 Stunden der Fall.
Man setzt der warmen, klaren gelbbraunen Lösung so viel festes
Natriumchlorid zu, daß eine nahezu gesättigte Kochsalzlösung vorliegt und rührt kalt. Das Natriumsalz der Trisulfonsäure scheidet
Natriumchlorid zu, daß eine nahezu gesättigte Kochsalzlösung vorliegt und rührt kalt. Das Natriumsalz der Trisulfonsäure scheidet
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6AD ORIGINAL
80981 1/089
sich ra,sch in Form derber leuchtend oranger Prismen ab, die bei
20 C abgesaugt, mit gesättigter Kochsalzlösung gewaschen und im Vakuum getrocknet werden. Erhalten werden 6,1 g = 92,5 % der Theorie,
Die Substanz besitzt einen Schwefelgehalt von 17,7 % und enthält
kein organisch gebundenes Chlor. Löst man das Natriumsalz in 80 Jaiger Schwefelsäure, stellt die Saurekonzentration mit Wasser
auf etwa 30 % herunter, saugt die ausgefallenen breiten Nadeln ab
und wäscht mit Eisessig und Methanol schwefelsäurefrei, so erhält man die orangefarbige freie 1 -Amino-anthrachinon-2,5i8-trisulfonsäure.
Sie löst sich sehr leicht in Wasse'r mit rotstichig gelber Farbe. Die farblose Lösung in Schwefelsäure wird durch Zusatz von
Formaldehyd intensiv blau gefärbt.
5 g 1-Arnino-5,8-dichlor-anthrachinon-2-sulfonsäure v/erden in
95 ecm V/asser suspendiert, mit 25 g 40 ^iger Natriumbisulfitlößung
und 2 ecm 30 $iger Natronlauge versetzt und so lange unter Rückfluß
zum Sieden erhitzt, bis kein Ausgangsmaterial mehr vorhanden ist.
Nach Aufarbeitung wie in Beispiel 1 werden 6,1 g = 92 f>
der Theorie 1-Amino-anthrachinon-2,5,8-trisulfonsäure als Natriumsalz erhalten.
30 g 1 -Alriino-5,6,7,8-tetrachlor-anthrachinon-2-sulfonsäure,
erhalten durch Sulfonierten von 1-Arr.ino-5,6,7,8-tetrachlor-
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β 0 9 8 Ί '«/089 7
anthrachinon in Nitrobenzol mit Chlorsulfonsäure, werden in 500 ecm
Wasser mit 200 ecm 40 £iger Natriumbisulfitlösung unter Zusatz von
etwas Dispergiermittel so lange unter Rückfluß zum Sieden erhitzt, bis eine nahezu klare Lösung entstanden ist und Chromatograph!sch
kein Ausgangsmaterial mehr nachweisbar ist. Die Lösung wird von einer geringen Trübe geklärt, mit Natriumchlorid bis zur Sättigung
versetzt und kalt gerührt, zuletzt im Eisbad. Die abgeschiedenen orangegelben Nadeln werden abgesaugt, mit gesättigter Natriumchlorid
lösung und Methanol gewaschen und getrocknet.
Die erhaltene Substanz enthält 11,5 # Chlor und 15,4 <?3 Schwefel.
Es liegt demnach das Natriumsalz einer Dichlor-amino-anthrachinohtrisulfonsäure
vor, wahrscheinlich der 1-Amino-6,7-dichlor-2,5>8-trisulfonsäure,
da sich bei einem Versuch unter den angewandten Reaktionsbedingungen die Chloratome in der 1-Amino-6,7~dichloranthrachinon-2-sulfonsäure
nicht austauschen ließen.
4 g 1-amino^-brom-SiS-dichlor-anthrachinon-^-sulfonsaures Natrium,1 ä
erhalten durch Sulfonierung von i-Amino-SjS-dichlor-anthrachinon
mit Chlorsulfonsäure in Nitrobenzol bei 1JO0C und anschließende
Bromierung in wäßriger Salzsäure, werden in 60 ecm Wasser unter
Zusatz von 6 g Na2SO-, und 0,2 g Dispergiermittel so lange unter
Rückfluß zum Sieden erhitzt, bis eine klare Lösung entstanden und kein Ausgangsmaterial mehr nachweisbar ist. Dieser heißen, gelb
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»AD ORIGINAL
gefärbten Lösung setzt man so viel Kochsalz zu, daß eine annähernd
gesättigte Kochsalzlösung entsteht. Es scheidet sich alsbald i-Amino-anthrachinon^j^SjS-tetrasulfonsaure als Natriumsalz in
schönen breiten Nadeln ab, die abgesaugt, mit Kochsalzlösung gewaschen
und getrocknet werden. Ausbeute? 4,3 g.
Die fast farblose Lösung in konzentrierter Schwefelsäure schlägt ,auf Zusatz von Formaldehyd nach Violett um. Die Säure löst sich in
Wasser viel gelber als 1-Amino-anthrachinon-235i8-trisulfonsäureJ
in Methanol ist sie unlöslich.
Die gleiche Tetrasulfonsäure wird erhalten durch Sulfitierung von 1 -Amino-4^5^ e-trichlor-anthrachinon-^sulfonsäure mit Natriumsulfit,
Neben i-Amino-anthrachinQn-^Sjß-trisulfansäure entsteht sie auch
bei der Sulfitierung einer Paste von I=AmInG=^5s 8-= trichloranthrachinon
unter Zusatz von Dispergiermitteln und organischen Lösungsmitteln.
5 g 1°Amino=-5*8-dichlor-ajithrachinon werden als Paste unter Zusatz
von 0,3 g Dispergiermittel mit 100 ecm 30 $igem Diglykolather/
Wasser-Gemisch angeteigt und in einem Autoklaven so lange unter langsamer Temperatursteigerung-von 120 auf 14O°C erhitzt, bis eine
entnommene Probe chromatographisch nur noch Spuren von Ausgangsmaterial anzeigtο Als Hauptprodukt ist eine 1-Aminoanthrachinontrisulfonsaure
neben 1=AmIriO~anthraoliinan~5a8=äisulfQnsäiJire ent-
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standen. Durch fraktionierte Aussalzung kann die Trisulfönsäure
leicht von der Disulfonsäure getrennt werden.
Sie erwies sich chromatographisch als identisch mit 1-Aminoanthrachinon-2,5*8-trisulfonsäure
aus den Beispielen 1 und 2. Es ist demnach neben dem Austausch der Halogenatome noch eine
■ »Sulf onsäuregruppe in die o-Stellung zur Aminogruppe eingetreten.
Beispiel 6;
Λ
Eine Mischung aus 25 g Natriumhydrogensulfitlösung 2J-O ?j und
95 ecm Wasser neutralisiert man mit Natronlauge so weit, bis
Phenolphthaleinpapier eben gerötet wird. Sodann trägt man 5 g 5,8-Dichlor-chinizarin ein und fügt noch 50 ecm Glykolrnonomethyläther
zu. Anschließend erhitzt man das Reaktionsgemisch 20 Stunden unter Rückfluß zum Sieden. Dabei entster.': eine violett gefärbte
Lösung, welche man mit 200 ecm Wasser verdünnt. Durch Aussalzen
mit 50 g Ammoniumchlorid und anschließende Urnlösung aus V.Tasser
gewinnt man eine halogenfreie Chinizarinsulfonsaure, die in 5- ' ä
und 8-Stellung je eine Sulfonsäuregruppe enthält.
Le A 8312 - 7 - BAD ORIGINAL
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Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonsulfonsäuren,
dadurch gekennzeichnet, daß man tL -ständige Halogenatome in gegebenenfalls
weiter substituierten Anthrachinone^ die in der 1- und/oder ^-Stellung durch primäre Amino- oder Hydroxygruppen und
;Ln der 5- und 8-Stellung durch Chlor substituiert sind, durch
Erwärmen mit Salzen der schwefligen Säure gegen Sulfonsäuregruppen
austauscht.
2J Anthrachinone, die in der 5- und 8-Stellung je eine Sulfonsäuregruppe,
in der 1- und gegebenenfalls der 4-Stellung eine primäre Aminogruppe oder eine Hydroxygruppe enthalten= und die
gegebenenfalls durch weitere Sulfonsäuregruppen oder, durch Halogenatome
substituiert sind.
Le A 8512 - 8 -
Meue
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(Art. 7 § 1 ** - ·*· ^ = Le-
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