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Verfahren zur Herstellung saurer Indolyldiphenylmethanfarbstoffe Aus
der Patentschrift 604-429 ist ein Verfahren zur Herstellung saurer Indolyldiphenylmethanfarbstoffe
bekannt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man 4 # 4'-Dihalogenbenzophenone oder-
4 # 4'-Dialkoxybeiizoplreüone'mit a-substituierten Indolen kondensiert, dann die
in 4>- 4'-Stellung befindlichen Halogenatome oder Alkoxygruppen mit primären aromatischen
Aminen, die in 4-Stellung zur Aminogruppe eine Alkoxygruppe enthalten, umsetzt und
hierauf sulfoniert.
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Es. ,wurde nun gefunden;- daß: man zu. Farbstoffen von ähnlichen Eigenschaften
gelangt, wenn -man an Stelle der -genannten Benzophenone entweder 4# 4'-Dihalogenbenzophenon-2-sulfons:äuren
oder 4-Amino-4'-halogenbenzophenon-2-sulfonsäuren, deren Amino:gruppe durch Alkyl-,
Aralkyl- oder w-Sulfalkylreste substituiert sein kann, mit a-substituierten Indolen
kondensiert, sulfoniert und die in 4-Stellung befindlichen Halogenatome mit primären
aromatischen Aminen, welche in. 4-Stellung zur Aminogruppe eine Alkoxygruppe enthalten,
umsetzt oder indem man die Sulfonierung erst nach der Umsetzung mit den genannten
primären aromatischen Aminen vornimmt.
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Dieses. Verfahren ist -durchführbar, trotzdem die in den Benzophenonverbindungen
in o-Stellung zur K"etogruppe befindliche Sulfonsäuregruppe erfahrungsgemäß die
Kondensation zu den Indolyldiphenylm:ethanfarbstoffen erschwert. Die- neuen Farbstoffe
zeichnen sich vor bekannten analogen Farbstoffen dadurch aus, daß sie gleichmäßigere
und meist sehr klare Färbungen liefern.
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Die 4.4'-Dihalogenbenzoph:enon-2-sulfonsäuren werden durch Kondensation
von
4-Halogenb enzol- i -carbonsäure - 2 - sulfonsäureanhydride
mit einem Halogenbenzol nach Friedel-Crafts hergestellt.
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Die 4-Amino-4'-halogenbenzophenon-2-sulfonsäuren sind erhältlich,
wenn man die .durch Kondensation von 4-Nitrobenzol- i -carb.onsäure-Chlorid mit
Halogenbenzolen nach F r i e d e 1-C r ä f t s erhältlichen 4-Nitro-4'-halogenbenzophenone
mit 30%igem Oleum bei höheren Temperaturen sulfoniert und die entstandenen 4- Nitro-4'-halogenbenzophenon-2-sulfonsäuren
in bekannter Weisse reduziert. Beispiele i. 1 MOl 4 # 4.'-dichlorbenzophenon-2-sulfonsaures
Natrium wird mit i Mol i-Isobutyl-2-(4'-chlorphenyl)-4 # 6-dimethylindol durch mehrstündiges
Erhitzen in Chlorsulfonsäure kondensiert, wobei gleichzeitig Sulfonierung zur Disulfonsäure
eintritt. Die .durch Eingießen in Wässer abgeschiedene Verbindung wird säurefrei
gewaschen und nach dem Trocknen mehrere Stunden in überschüssigem i-Amino-4-methoxybenzol
bei 'i,20° C verschmolzen. Der vom nicht verbrauchten i-Amino-4-methoxybenzol befreite
und in üblicher Weisse abgetrennte Farbstoff färbt Wolle und Seide in klaren grünstichigblauen
Tönen, die sich bei hervorragender Abendfarbe durch sehr gute Lichtechtheit sowie
gute Wasch- und Walkechtheit auszeichnen.
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2. 1 MOI 4 - Amino - 4' - chlorbenzophenon-2 - sulfonsäure wird mit
i Mol i - Methyl-2-phenylindol durch Erwärmen in konzentrierter Salzsäure bei Gegenwart
von Zink-Chlorid kondensiert. Die durch Eingießen in Wasser abgeschiedene und säurefrei
gewaschene Verbindung wird nachdem Trocknen mit überschüssigem i-Amino-4-,äthoxybenzol
4 Stunden bei i 2o° C verschmolzen. Die in üblicher Weise vom nicht verbrauchten
i-Amino-4-äthoxyb.enzol befreite Farbstoffmonosulfonsäure wird getrocknet und .durch
Erwärmen in konzentrierter Schwefelsäure zur Dis.ulfonsäure sulfoniert. Auf .diese
Weise erhält man einen Farbstoff, der als Natriumsalz Wolle und Seide in violetten
Tönen von sehr guter Licht- und Waschechtheit färbt.
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3. Die durch Benzylieren mit Benzylchlorid in wäßriger Natriumcarbonatlösung
erhaltene 4-Monobenzylamino-4'-chlorbenzo]#henon-2-sulfonsäure wird, wie in Beispie12
angegeben, finit i-Methyl,2-phenylindol kondensiert, .dann mit i-Amino-4-äthoxybenzol
verschmolzen und hierauf sulfoniert. Man erhält einen Farbstoff, der als Natriumsalz.Wolle
und Seide in violetten Tönen von sehr guter Lichtechtheit und guter Wasch- und Walkechth
eit färbt. Nimmt man die Sulfonierung zur Disulfonsäure vor dem Verschmelzen mit
i-Amino-4-äthoxybenzol vor, so tritt die Sulfonsäuregruppe in eine andere Stelle
des Farbstoffmoleküls ein, und man erhält .einen Farbstoff, der Wolle und Seide
bei gleich ,guten Echtheiten wesentlich blaustichiger färbt als der isomere Farbstoff.
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4. Die durch Erhitzen von co-chloräthansulfonsaurem Natrium mit 4-Ami.no-4'-chlorbenzophenonsulfonsäure
in wäßriger Lösung hergestellte 4-co-Sulfäthylamino-4'-chlorbenzophenon-2-sulfonsäure
(Dinatriumsalz) wird; wie in Beispie12 beschrieben, mit i-Methyl-2-phenylindol kondensiert
und der so, entstandene Farbstoff trocken mit überschüssigem i-Amino-4-äthoxybenzol
mehrere Stunden bei 120' C verschmolzen. Vom unverbrauchten i-Amino-4-äthoxybenäol
befreit, färbt dieser Farbstoff .als Natriumsalz Wolle und Seide in violetten Tönen,
die sich durch besondere Klarheit sowie sehr gute Licht- und Waschechtheit auszeichnen.
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Die durch Methylierung von 4-Amino-4'-chlorbenzophenon-2-sulfons.äure
hergestellte und als Mägnesiumsalz abgeschiedene 4-Dirnethylamino - 4'- cblorbenzophenon
- 2 - sulfonsäure wird, wie in Beispiele beschrieben, mit i-Methyl-2-phenylindol
kondensiert. Der s0 entstandene Farbstoff wird nach dem Trocknen mit i-Amino-4-äthoxybenzol
verschmolzen und hierauf sulfoniert. Man erhält so einen Farbstoff, der Wolle und
Seide in blauvioletten Tönen von sehr: guter Licht- sowie guter Wasch- und Walkechtheit
färbt.