DE142737C - - Google Patents
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- DE142737C DE142737C DENDAT142737D DE142737DA DE142737C DE 142737 C DE142737 C DE 142737C DE NDAT142737 D DENDAT142737 D DE NDAT142737D DE 142737D A DE142737D A DE 142737DA DE 142737 C DE142737 C DE 142737C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B41B7/00—Kinds or types of apparatus for mechanical composition in which the type is cast or moulded from matrices
- B41B7/02—Kinds or types of apparatus for mechanical composition in which the type is cast or moulded from matrices operating with fixed combinations of matrices
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine, mit der einzelne Typen und Spatien
gegossen, in Zeilen gesetzt und diese in ein Setzschiff oder eine Druckform gebracht werden.
Der Guß der Typen und Spatien erfolgt unter Verwendung einer Anzahl von Matrizen,
die beweglich in einem Kasten angeordnet sind, um nach Belieben auf eine entsprechende
Reihe von Gußformen eingestellt zu werden. Die Matrizen zum Guß von Typen sind mit
mehreren Schriftzeichen versehen. Die fertigen Typen und Spatien werden nach dem Guß aus
der Gußform in einen Setzkasten ausgestoßen und die dort gebildeten Zeilen durch einen
Transporteur in das Setzschiff gebracht. Die Bewegungsvorrichtung für das ganze Verfahren
bis zum Rückgang der Matrizen in ihre Anfangsstellung wird durch das Anschlagen von Tasten, die den zu druckenden Schriftzeichen
entsprechend bezeichnet sind, in Gang gesetzt.
Bei den gewöhnlichen Zeilentypenmaschinen besteht der große Übelstand, daß, da die Zeilen
als Ganzes gegossen werden, Fehler nur dadurch verbessert werden können, daß die
ganze Zeile in den Gießhafen zurückgeworfen und die ganze Zeile, ja oft mehrere Zeilen neu
gesetzt werden müssen.
Vorliegende Maschine unterscheidet sich von denen, die diesem Übelstand abzuhelfen
suchen, dadurch, daß bei ihr nur zwölf oder auch weniger verschiedene Matrizen je nach
der Anzahl der auf den Matrizen befindlichen Schriftzeichen nötig sind; auch Gußformen
sind nur in der gleichen Zahl wie Matrizen erforderlich; bei jeder Maschinenumdrehung
wird nur eine Type oder Spatie oder mehrere aufeinander folgende Typen und Spatien gegossen
und direkt nach dem Setzkasten geführt. Magazine, Kippen und lange Führungen kommen daher in Wegfall.
Ferner besteht eine ganz neue Wirkung der Maschine darin, daß durch dieselbe Vorrichtung
Schriftzeichen verschiedener Schriftart (für gemischten Satz) gesetzt werden können,
indem auf der Fläche jeder Matrize parallele vertikale Reihen verschiedenartiger Schriftzeichen
geschnitten sind und die Matrizen in einen verstellbaren Rahmen eingehängt werden.
In den beiliegenden Zeichnungen ist
Fig. ι ein Grundriß der Maschine,
Fig. 2 ein senkrechter Querschnitt, der die Teile in ihrer Ruhestellung zeigt,
Fig. 3 ein Querschnitt durch den Gießhafen,
Fig. 4 eine Einzeldarstellung der Reinigungsvorrichtung für die Einlaßöffnungen des
geschmolzenen Metalls,
Fig. 5 eine Einzeldarstellung des Gießhafens mit Zuleitungskanälen zu den Formen,
Fig. 6 eine Einzeldarstellung der Führungsplatte für die Schieber, welche die Form abschließen
und die gegossenen Typen zurückziehen,
Fig. 7 ein Schaubild von einem dieser Schieber,
Fig. 8 ein Schaubild der Vorrichtung zum Zurückziehen dieser Schieber,
Fig. 9 ein Schnitt durch eine Matrize in ihrer Stellung vor der Mündung der Formen,
Fig. ίο ein Schnitt durch einen Teil der Gießformen,
Fig. Ii ein Schnitt durch den Zeilentransporteur,
Fig. 12 ein Querschnitt der in Fig. ii gezeigten
Vorrichtung.
Fig. 13 und 14 sind Einzeldarstellungen von
einem Teil des Transporteus und von dem Zeilenausstoßer in verschiedenen Stellungen.
Fig. 15 ist ein Schaltbild des Zeilenausstoßers und zugehöriger Teile,
Fig. 15 ist ein Schaltbild des Zeilenausstoßers und zugehöriger Teile,
Fig. 16 ein Grundriß des Zeilentransporteurs,
Fig. 17 derselbe Grundriß mit einem Füllblock,
Fig. 18 ein Schaubild des Transporteurs,
- Fig 19 das Schaubild eines Teiles der in Fig. 13 und 14 gezeigten Vorrichtung,
- Fig 19 das Schaubild eines Teiles der in Fig. 13 und 14 gezeigten Vorrichtung,
Fig. 20 das Schaubild eines Matrizenanhalt-Schiebers mit Tastenvorrichtung,
Fig. 21 eine schaubildliche Ansicht der Vorrichtung,
durch welche der Kolben der Spatienkammer des Gießhafens zurückgehalten wird, wenn eine Type gegossen wird,
Fig. 22 der Schnitt einer abgeänderten Form der Aufhängevorrichtung für Matrizen mit-Schriftzeichen-von verschiedener Art,
Fig. 22 der Schnitt einer abgeänderten Form der Aufhängevorrichtung für Matrizen mit-Schriftzeichen-von verschiedener Art,
Fig. 23 ein Querschnitt der genannten Vorrichtung,
Fig. 24 eine Ansicht der Matrizenanhalt-., schieber für die abgeänderte Form (Fig. 22),
Fig. 25 ein Schaubild der Verbindungsglieder dieser Schieber mit den Tastenhebeln,
Fig. 26 die Ansicht einer Matrize mit Schriftzeichen einer Schriftart,
: Fig. 27 eine Ansicht einer Matrize mit Schriftzeichen von verschiedener Art und
: Fig. 27 eine Ansicht einer Matrize mit Schriftzeichen von verschiedener Art und
Fig. 28 das Schaubild der für diese Maschine zur Verwendung kommenden Spatien.
Die Maschine besteht im wesentlichen aus - einem Tastenwerk, einem von diesem durch
eine Scheidewand 7 (Fig. 1 und 2) getrennten Raum 6, in welchem die Matrizen aufgehängt
sind und dessen gegenüberliegende Wand durch die Vorderseite des Gießhafens 30 bezw.
die an und über demselben angebrachten Kühlkammern gebildet ist. Über dem Gießhafen,
der mit besonderen Abteilungen für das Typen- und Spatienmetall versehen ist, aus denen dasselbe durch Kolben in die Gußkanäle
und die Formen gepreßt wird, befinden sich die Formkanäle mit den Schiebern 35, welche einen Teil der Gußformen bilden
und zum Zurückziehen der gegossenen Typen bezw. Spatien dienen, und von denen sie durch
den Ausstoßer 76 (Fig. 1 und 3) in den Setzkasten 79 geführt und zu Zeilen gesetzt werden.
Die Zeilen werden durch den Ausstoßer 91 aufgenommen, in den Zeilentransporteur 89
(Fig. ι und 11) und von diesem in das Setzschiff
abgesetzt. Die Hauptwelle A mit ihren Betriebsteilen befindet sich hinter dem Gießhafen
und die Betriebsteile stehen durch Hebel in Verbindung mit dem Tastenwerk, wie nachstehend
eingehend beschrieben wird.
Einen wichtigen Teil dieser Erfindung bildet die Form der Matrizen, welche es ermöglicht,
den Bau einfacher und gedrängter als in ähnlichen Maschinen zu gestalten. Die Matrizen
bestehen aus einem Stab 1 (Fig. 2, 23 und 26), der auf einer Seite eine Reihe von vertieften
Schriftzeichen 2 in einer vertikalen Reihe trägt, während sich auf der entgegengesetzten
Seite eine entsprechende Anzahl von Einschnitten 3 befindet. Es kommen bei dieser
Maschine 12 solcher Matrizen mit je 12 Schriftzeichen, also im Ganzen die für den
praktischen Gebrauch hinreichende Anzahl von 144 Schriftzeichen zur Verwendung. Die Matrizen
sind mit einem Stiel 4 und einem Fuß 5 versehen und sind in einen Raum 6 eingesetzt,
der sich zwischen der Vorderwand 7 der Maschine und den Kühlkammern befindet und in
dem sie durch schwingbare Stangen 8 (Fig. 1 und 2) gehalten werden, die auf den Hebestangen
10 aufliegen. Diese Stangen reichen in den Tastenhebelapparat hinein und können
mittels der Tastenhebel 9 durch an den Stangen 10 angebrachte seitliche Stifte 12 gehoben
werden. Dabei werden die Stangen 8 aus den go
Vorsprüngen der Matrizen ausgerückt. Diese fallen in den Raum 6, wo sie durch eine Anhaltplatte
13 so angehalten werden, daß das durch die Taste bestimmte Schriftzeichen der
Matrize genau gegenüber der Mündung eines der Kanäle der Gußformen zu stehen kommt.
Die Anhaltplatte 13 ist durch Angeln 15 mit einer Platte 14 (Fig. 20) verbunden und wird
durch den Tastenhebel, der die Matrize ausgelöst hat, bewegt, um die Anhaltplatte 13
durch Öffnungen in der Wand 7 in den Raum 6 vorzuschieben.
Der Tastenhebelapparat besteht aus 12 vertikalen und 12 horizontalen Reihen von Tasten
mit ihren Hebeln. Die oberste Tastenreihe entspricht den untersten Schriftzeichen der
Matrizen; die zweit oberste Tastenreihe der zweit untersten Reihe der Matrizencharaktere
usw. Den 12 Tastenreihen entsprechend sind 12 Anhaltplatten 13 vertikal untereinander in n0
derselben Entfernung voneinander wie die Schriftzeichen der Matrizen angeordnet, so
daß jede Anhaltplatte irgend eine der Matrizen anhalten kann, und zwar so, daß die
oberste Platte die Matrizen in Stellung hält, um die unterste Reihe ihrer Schriftzeichen in
Linie mit der Mündung der Gußformen zu bringen usf.
Der Tastenapparat enthält außerdem eine Taste 17 für die Spatien (auf der rechten
Seite des Tasteribrettes Fig. 1) und eine Taste 18 (auf der linken Seite Fig. 1) für den
Zeilenausstoßer 91. Die Spatienmatrize 19 auf
der rechten Seite der Maschine und die Anhaltplatten dafür sind den beschriebenen in
allen Teilen ähnlich, mit der Ausnahme, daß die Matrize etwas breiter ist und der Gußform
eine ebene Fläche anstatt eines Schriftzeichens darbietet (Fig. 1). Die Gußform für die
Spatien ist kurzer als die für die Typen. Mithin werden dadurch die Spatien etwas kürzer
als die Typen mit Schriftzeichen.
Der Gießhafen 30 sitzt auf der Grundplatte
21 des Maschinengestelles hinter dem Raum,
in dem die Matrizen hängen (Fig. 2) und besteht aus einer Anzahl von Abteilungen 220
und 320 (Fig. 3 und 5), die durch eine Wand
22 voneinander geschieden sind. Die ersteren enthalten geschmolzenes Typenmetall, die
letzteren geschmolzenes Blei für die Spatien und in jeder ist eine zylindrische Kammer 23
angeordnet, in der Kolben 24 bezw. 224 laufen, welche dazu dienen, das geschmolzene Metall
durch die Gußkanäle in die Gußformen zu pressen.
Die Kammer bezw. die Kammern 23 für das Typenmetall stehen in Verbindung mit einem
Kanal 25 am Boden der Abteilungen 220 (Fig. 2, 3 und s) und dieser führt zu einer
der Zahl der Matrizen entsprechenden Anzahl von Kanälen 26 in der Vorderwand des Gießhafens.
Aus der Kammer 320 führt durch den zugehörigen Zylinder 23 ein Kanal 226 nach der Gußform der Spatien. Die Wände 22 der
Zylinder 23 sind niedriger als die Abteilungen, um möglichst viel Raum für das geschmolzene
Material zu lassen, und haben für dieses unten eine Einlaßöffnung 28 (Fig. 3). Die Kanäle
26 sind durch Schieber 29 geschlossen, von denen sich nur je einer zum Durchlaß des Metalls
für die zu gießende Type öffnet, so daß der Kolben nur einen sehr kleinen Hub zu
machen hat, um die Form zu füllen.
Die Kanäle für die Schieber 35 bezw. 38 sind auf einer Bodenplatte 30 (Fig. 2, 6
und 10), die den Deckel des Gießhafens bildet, angeordnet; diese Platte ist mit Rippen versehen,
welche eine der Zahl der Matrizen entsprechende Anzahl Nuten 32 bilden. Die Deckplatte 31 der Gußformen ist ebenfalls mit
Rippen versehen, die Nuten 33 (Fig. 9 und 10) bilden.
In den Nuten 32 sind die Schieber 35 (Fig. 7) angeordnet, welche mit ihren vorderen,
um die Typendicke bei 39 abgesetzten Enden den eigentlichen Boden der Gußformen bilden. Dieses Ende ist mit einer konischen
Bohrung 40 versehen, die bei der vorderen Stellung des Schiebers mit der in der Bodenplatte
angebrachten Öffnung 34 der Kanäle 26 in Verbindung steht und durch die das Metall
beim Niedergang des Kolbens 24 in die Form eingedrückt wird. Auf der Oberfläche des
vorderen Endes der Schieber 35 ist eine Rippe 41 angebracht, welche einen Anhalt bildet, um
die gegossene Type mit dem Schieber 35 zurückzuziehen. Weiter zurück ist seitlich an
diesem Schieber eine Führungsleiste 37 befestigt, in der ein vertikal beweglicher Schieber
43 läuft, der oben mit einem seitlichen Bolzen 44 versehen ist; dieser Bolzen greift in
die Nut 45 (Fig. 2) eines am Gestell der Maschine vertikal drehbar befestigten Hebels 46
ein, der mit seinem vorderen Ende auf einer Matrize aufliegt. Die Führungsleiste 37 ist
über dem Schieber 35 bei 47 ausgeschnitten und dieser ist nach hinten mit einem Ansatz 74
versehen. Zwischen diesem Ansatz und der Führungsleiste befindet sich unten an dem
Schieber ein Ansatz 36, der durch ein Gelenkglied 42 mit einem im Eingriff mit einem der
Schieber 29, welcher den Kanal 26 abschließt, stehenden Hebel 242 verbunden ist.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, wird der Hebel 46 beim Auslösen der entsprechenden
Matrize angehoben und fällt dann nieder, indem er den Schieber 43 mitnimmt, welcher
dann auf dem Schieber 35 ruht und den Anhalt für einen der Arme 48 (Fig. 2 und 8) der
Platte 49 bildet (die übrigen Arme 48 gehen beim Vorrücken dieser Platte durch den Ausschnitt
47 der Führungsleiste 37), so daß bei der Vorwärtsbewegung der Platte 49 nur ein
Schieber 35 vorgerückt und in Stellung für den Guß der Type gebracht wird. Die Platte
49 hat unten schwalb enschwanzförmige Ansätze 50, die in entsprechende Führungsnuten
51 der Platte 30 (Fig. 6) eingreifen. 'In seiner Vorwärtsbewegung öffnet der Schieber 35
gleichzeitig durch die Gelenkverbindung 42, 242 den Schieber 29 des entsprechenden Gußkanals
26, so daß der Guß erfolgt, sobald der Schieber 35 in seiner vorderen Ruhestellung
angekommen ist.
Beim Guß der Spatien ist der Vorgang derselbe.
Die Hin- und Herbewegung der Platte 49 erfolgt durch die auf der Triebwelle A befindliche
Exzenterscheibe 61 mittels der Stange 59, welche durch den Drehzapfen 60 mit dem Exzenter
61 verbunden ist.
Die Platte 49 ist mit einem Öhr 57 (Fig. 1 und 8) versehen, an dem eine Stange 56 angebracht
ist, deren nahe ihrem äußeren Ende befindlicher Stift 58 in den Daumen einer Kurbel
54 (Fig. ι und 2) eingreift. Die Kurbel 54, die auf einem am Gestell der Maschine befestigten
Zapfen 55 sitzt, steht ferner im Angriff mit der Friktionsrolle 53, eines auf einer
Stütze 251 beweglichen Schiebers 250, der durch eine Feder 52 nach vorn gehalten wird.
Bei der horizontalen Vorwärtsbewegung der Platte 49 wird demnach der Schieber 250
durch die Kurbel 54 nach innen gedrückt, fällt
dabei in den dem zu gießenden Schriftzeichen entsprechenden Einschnitt 3 der eben abgefallenen
Matrize ein und hält diese während des Gusses gegen die Öffnung des Gußkanals
unverrückbar fest. Der Schieber 250 hat die ganze Breite des Matrizensatzes und greift daher
beim Verschieben in sämtliche Matrizen ein, die zu dem Zweck mit einer Nut 203 versehen
sind, welche etwas breiter ist als die den Schriftzeichen gegenüber angebrachten Einschnitte,
damit der Eingriff des Schiebers die nicht abgefallenen Matrizen unter keinen Umständen
aus ihrer Ruhelage bringen kann.
Gleichzeitig mit den eben beschriebenen Vorgangen werden die Kolben 24 oder 224 (Fig. 3) niedergedrückt. Zu dem Zweck ist die auf der Triebwelle A sitzende Scheibe 66 (Fig. ι und 2) mit einem Einschnitt 69 versehen, in den die Friktionsrolle 65 eines auf dem Pfosten 64 sitzenden Kopfes 63 eingreift. Der Pfosten 64 sitzt senkrecht unter der Welle A auf einer Vertiefung der Grundplatte des Gestelles und ist mit einem verstellbaren Bund 68 versehen, über dem sich eine Feder 67 um den Pfosten windet, welche den Kopf 63 nach oben gegen die Scheibe 66 und deren Einschnitt drückt; dabei hebt sich einer der mit dem Kopf 63 verbundenen Doppelhebel 62 oder 262 und das andere Ende derselben (Fig. 3), das mit den Kolbenstangen verbunden ist, drückt den betreffenden Kolben nieder.
Gleichzeitig mit den eben beschriebenen Vorgangen werden die Kolben 24 oder 224 (Fig. 3) niedergedrückt. Zu dem Zweck ist die auf der Triebwelle A sitzende Scheibe 66 (Fig. ι und 2) mit einem Einschnitt 69 versehen, in den die Friktionsrolle 65 eines auf dem Pfosten 64 sitzenden Kopfes 63 eingreift. Der Pfosten 64 sitzt senkrecht unter der Welle A auf einer Vertiefung der Grundplatte des Gestelles und ist mit einem verstellbaren Bund 68 versehen, über dem sich eine Feder 67 um den Pfosten windet, welche den Kopf 63 nach oben gegen die Scheibe 66 und deren Einschnitt drückt; dabei hebt sich einer der mit dem Kopf 63 verbundenen Doppelhebel 62 oder 262 und das andere Ende derselben (Fig. 3), das mit den Kolbenstangen verbunden ist, drückt den betreffenden Kolben nieder.
Sobald eine Type gegossen ist, wird die Matrize mittels des Schuhes 70 des am Gestell
drehbar angebrachten Doppelhebels 71 durch den Angriff des Exzenters 61 auf den kurzen
Arm dieses Hebels in ihre Anfangsstellung nach oben geschoben, wobei der Schuh 70 den
Schieber 250 wieder in Anfangsstellung zurückdrängt.
Solange Typen mit Schriftzeichen gegossen werden, muß selbstverständlich der Spatienkolben
224 in Ruhe bleiben und zu dem Zweck ist der Hebel 262 (Fig. 3 und 21) mit einem
Ansatz in versehen, der durch einen auf dem Zapfen 113 sitzenden Knopf 112 angehalten
wird. Um den Hebel 262 zum Guß einer Spatie frei zu geben, ist das mit dem Ansatz
36 des Schiebers 35 verbundene Gelenkglied 42 mit einem gabelförmigen Griff 114 versehen,
der das hintere Ende des Knopfes 112 faßt und den Knopf dreht, wenn der Spatienschieber
35 das Glied 42 vorschiebt und ihn aus dem Eingriff mit dem Ansatz in auslöst.
Der Spatienschieber 35 ist ähnlich den Typenschiebern 35, nur ist er an seinem vorderen
verjüngten Ende mit zwei Rippen 241 versehen, welche ebensowohl zum Zurückziehen
der Spatie dienen als auch sich der neuen, hier gebrauchten Spatienform 115 (Fig. 28) anpassen.
Diese Form besteht darin, daß seitliche Ansätze 116 an den Spatien angebracht
sind, zu dem Zweck, der Spatie genügende Dicke zu g'eben und dabei ein Zusammendrücken
der Zeilen, in die sie gesetzt werden, zu gestatten, ohne daß das Spatienmetall beim
Einrichten der Zeilen ungleich oder über die Linie der Schriftzeichen sich herausdrücken
kann.
Die Abkühlung der Gußform und der gegossenen Typen erfolgt rasch mittels kalten
Wassers oder einer sonstigen Kühlflüssigkeit, welche in Kühlkanälen 73 (Fig. 2) über und
unter den Gußformen zirkuliert, und die Type kann daher sofort beim Rückgang der Platte
49, deren Arme 48 in Angriff mit dem Absatz 74 kommen, zurückgezogen werden. Die
Schieber 35 werden in ihrer rückwärtigen Stellung durch Federn 72 gehalten, welche in
Nuten an der Unterseite dieser Schieber eingreifen (Fig. 2), und in dieser Stellung ist die
gegossene Type in Linie mit der Führungsnut 75 (Fig. i, 2 und 6), in der sie durch den
Ausstoßer 76 in den Setzkasten 79 geführt wird. Der Ausstoßer ist durch einen Zapfen
mit der Kulisse des langen Armes (Fig. I und 3) des Hebels yy verbunden und der
kurze Arm dieses Hebels greift in die exzentrische Nut 78 der Scheibe 66 ein, durch
welche dem Hebel eine hin- und hergehende Bewegung in zeitgemäßer Folge mit den beschriebenen
Vorgängen erteilt wird.
Das etwa in der konischen Gußöffnung 40 der Schieber 35 zurückgebliebene Gußmetall
wird ausgestoßen durch einen Stift 85 des Kammes 80, mittels des mit diesem Kamm
verbundenen und um den Stift 82 am Arm 83 des Gestelles drehbaren Doppelhebels 81, beim
Angriff des Daumens 84 einer auf der Triebwelle befestigten Scheibe 66 auf das rückwältige
Ende des Hebels 81, und zwar sobald die Type in den Setzkasten geführt und der
Ausstoßer 76 zurückgezogen ist; das ausgestoßene Metall fällt durch das Loch 86 in der
Platte 30 in den Gießhafen zurück. Eine an dem hinteren Hebelarm und einer Querstange
des Gestelles befestigte Feder hebt den Kamm 80 in seine Anfangsstellung (Fig. 2).
Der Typen- und Spatienausstoßer 76 bringt, wie oben erwähnt, eine Type (oder Spatie)
nach der anderen in den Setzkasten 79, in dem die zuerst eingeführte Type an dem Anhalt 87
anliegt, und dient zugleich dazu, die Typenstäbe in der Linie zusammenzupressen und
einzurichten. Den Boden des Setzkastens bildet die Platte 30 (Fig. .3) und den Deckel
desselben die Platte 88, an welcher der in Front des offenen Endes des Setzkastens angebrachte
Zeilentransporteur 89 mit Scharnieren befestigt ist (Fig. 3, 11, 16 und 18) ; der
Boden 90 des letzteren ist zur Aufnahme einer Zeile oder eines Teiles einer Zeile bestimmt
und ist zu letzterem Zweck mit einem abnehmbaren Teil 107 versehen. Auf diesen Boden
wird die Zeile durch den Zeilenausstoßer 91 gebracht (Fig. 1 und 15), der mit einem
schwalbenschwanzförmigen Ansatz 98 in der entsprechenden Nut 99 (Fig. 11 und 15) der
Platte 30 geführt wird und an seiner einen Seite mit einer abgesetzten Stange 92 versehen
ist, an welcher ähnlich wie an dem Schieber 35 eine unten mit einem Ausschnitt 94 versehene
Führungsleiste 93 mit Schieber 95, an dessen oberem Ende ein Zapfen 96 sitzt, angebracht
ist. Die Stange 92 bewegt sich in einer Nut 97 der Platte 30 (Fig. 6).
Die Stange 92 mit dem Zeilenausstoßer wird ebenso wie die Schieber 35 durch einen Arm
103 der Platte 49 (Fig. 8) in hin- und hergehende Bewegung gesetzt, und zwar, sobald
eine Zeile gesetzt ist, durch Niederdrücken der Ausstoßertaste 18 (Fig. 1). Letztere löst eine
in der Reihe der übrigen Matrizen und ebenso wie diese aufgehängte Matrize 110 aus und
läßt sie auf die oberste Anhaltplatte 13 niederfallen
; mit dieser fällt der entsprechende Hebei 46 (Fig. ι und 2), in dessen Schlitz der
Zapfen 96 (Fig. 15) eingreift, drückt den Schieber 95 auf die Stange 92 nieder und gibt
so dem Arm 103 einen Anhalt zum Vorschieben dieser Stange. Das Zurückziehen der
Stange 92 erfolgt ebenso wie das der Schieber 35 durch den Arm 103. Der Zeilenausstoßer
91 ist ferner mit einem seitlichen Arm 100 (Fig. 15) versehen, an dessen Ende ein Bolzen
102 angebracht ist, der mit einem hakenförmigen, an dem Zeilentransporteur 89 befestigten
Stück 101 (Fig. 13, 14, 18 und 19) in Eingriff
steht, und zwar so/daß er in der Ruhestellung des Transporteurs in dem einspringenden
Winkel des Hakens 101 (Fig. 14) sitzt. Beim
A^orwärtsschieben des Zeilenausstoßers 91
drückt der Bolzen 102 den längeren Arm des Hakens 101 mit dem Transporteur nieder. Im
Anfang dieser Bewegung schwingt der Zeilentransporteur in die Ebene des Setzkastens
(Fig. 12) und der Ausstoßer setzt bei fortgesetzter Bewegung (Fig. 13) die Zeile auf
den Boden 90 des Transporteurs ab. Beim Rückgang des Ausstoßers kommt der Transporteur
wieder in vertikale Stellung, sobald der Zapfen 102 in Eingriff mit dem kurzen
Arm des Hakens 101 kommt, und bringt die Zeile in das Setzschiff oder die Druckform.
In dieser AVeise wird jede nächste Zeile in das Setzschiff geführt und so die fertige Druckplatte
gebildet.
Das Setzschiff ist auf einer Seite mit einer festen Anhaltplatte 87 (Fig. 11 und 16), und
zwar auf der anderen Seite mit einer an dem festen Ansatz 105 (Fig. 12 und 16) durch eine
So Feder 106 getragenen Anhaltplatte 104 versehen,
zwischen denen die Zeilen sicher und etwas elastisch gehalten werden; für Zeilen,
welche nicht vollständig mit Schriftzeichen ausgefüllt sind, wird an der Anhaltplatte 87
ein Block 108 eingesetzt (Fig. 17), nachdem im Transporteur das abnehmbare Bodenstück
107 herausgenommen ist, um für den Block
108 genügend Raum zu haben; auch kann für
diesen Fall der Ausstoßer 91 mit einem abnehmbaren Stück (Fig. 15) gemacht werden,
oder es wird ein Ausstoßer mit schmalerer Angriffsplatte eingesetzt.
Alle die beschriebenen Vorgänge finden statt während eines vollen Umganges der
Triebwelle A, welche mit ihrer losen Riemscheibe 130 (Fig. 3) durch den Druck auf die
betreffende Taste gekuppelt wird; zu dem Zweck ist unter den senkrechten Reihen der
Tastenhebel 9 (Fig. 1, 2 und 3) eine der Zahl der Matrizen entsprechende Anzahl von Hebein
118 angeordnet, die auf der Welle 117
befestigt und durch an der Hebestange 10 angebrachte, am vorderen Ende dieser Hebel angreifende
Stifte 119 beim Niederdrücken der Tasten gehoben werden. Mit der Welle 117
ist nach rückwärts ein Hebel 120 verbunden, der durch eine Feder 121 im Eingriff mit dem
Daumen 122 der auf einer im Gestell gelagerten Welle 124 sitzenden Scheibe 123
(Fig. 3) gehalten wird, die abgesetzt ist und deren Schwerpunktachse daher seitlich von der
Achse der Welle 124 liegt; auf dieser Welle ist eine an ihrem Umfang mit einem Ausschnitt
versehene Scheibe 125 befestigt, welche im Eingriff mit der auf der Welle 127 sitzenden
Scheibe 126 steht und durch eine auf dieser Welle aufgekeilte Seilscheibe 128, durch
das über eine Nut der auf der Triebwelle A lose sitzenden Riemscheibe 130 gelegte Seil
129 in steter Bewegung erhalten -wird.
Neben der Scheibe 125 (Fig. 2 und 3) oder mit dieser verbunden, sitzt auf der Welle 124
ein Exzenter 131. Dieses steht im Eingriff mit der Kulisse 132 eines Armes 133, der in die
Nut 136 eines auf der Welle A festen Kuppelringes 135 (Fig. 3) eingreift. Der Eingriff
des Armes 133 wird durch die Feder 134 aufrecht gehalten. Dabei wird die Falle 137,
welche in dem Kuppelring angebracht ist, außer Eingriff mit der Riemscheibe 130 gehalten.
Sobald der Arm 133 ausgerückt wird, was geschieht, wenn der Hebel 120 durch
einen Druck auf eine der Tasten niedergedrückt wird und den Daumen 122 der
Scheibe 123 frei läßt, worauf sich diese Scheibe, ihrer Schwerkraft folgend, etwas
dreht, so daß das Exzenter 131 im Eingriff mit der Kulisse 132 den Arm 133 niederzieht,
so wird die Falle 137 durch die an dem Kuppelring 135 angebrachte Feder 138 in eines der an
der Seite der Riemscheibe 130 befindlichen, mit Widerstandsplatten 140 versehenen Löcher 139
Claims (10)
1. Maschine zum Gießen und Setzen von Typen, bei der die einzelnen Matrizen
mit einer Anzahl von Schriftzeichen versehen sind und durch ein Tastenwerk ausgelöst
werden, dadurch gekennzeichnet, daß in selbsttätiger Folge während eines Umganges der Maschine die ausgelöste
Matrize durch ihr Eigengewicht vor die Mündung der zugehörigen Gußform fällt, dann die Type oder Spatie auf einer Schieberstange
(35), die einen Teil der Gußform bildet, gegossen, diese Stange zurückgezogen,
die Type oder Spatie seitwärts durch einen Ausstoßer (j6) in einen Setzkasten
gebracht und zur Zeile gesetzt, darauf das Gußloch (40) der Schieberstange gereinigt und die Matrize unmittelbar
in ihre Anfangsstellung zurückgeführt wird, und daß, nachdem eine Zeile gesetzt ist, diese Zeile durch Bewegen eines Tastenhebels
von einem Ausstoßer aufgenommen, in einen Zeilentransporteur und durch diesen in das Setzschiff abgesetzt wird.
2. Ausführungsform der Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Matrizen mit zwei oder mehreren senkrechten Reihen von Schriftzeichen von verschiedener Schriftart (202, 302) versehen
und in einem Schieber (141) angeordnet sind, der für die eine oder die andere
Art der Schriftzeichen eingestellt wird.
3. Ausführungsform der Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spatienstangen (116) mit Ansätzen versehen sind, die ein Zusammendrücken
der Zeilen gestatten, ohne daß die Typenstäbe aus der Richtung gebracht oder das
Metall der Spatien über die Typen hervorgepreßt wird.
4. Ausführungsform der Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schieberstangen (35) mit Leisten (41) versehen sind, um die gegossenen Typen
oder Spatien sicher zurückzuziehen.
5. Eine Ausführungsform der Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schieberstangen (35) mit Öffnungen (40) versehen sind, welche in Verbindung
mit den Gußkanälen (26, 34) kommen, sobald die Schieber (29) geöffnet werden.
6. Ausführungsform der Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gußlöcher (40) der Schieberstangen (35) durch einen gemeinsamen, mit Stiften
(85) versehenen Schieber (80) selbsttätig bei jedem Umgang der Maschine vom Metall
gereinigt werden und das Metall unmittelbar in den Gießhafen zurückfällt.
7. Ausführungsform der Maschine nach
Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß
ein jedesmal durch die gerade angeschlagene Buchstabentaste ausgelöster Ausstoßer (76) die gegossenen Typen und
Spatien seitlich aus den Gußformen herausschiebt, in den Setzkasten führt, in Zeilen setzt und diese justiert.
8. Ausführungsform der Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gußkanäle (26) durch Schieber (29) geschlossen sind und für die zu füllenden
Gußformen infolge der Verbindung mit den Schieberstangen (35) selbsttätig geöffnet
werden.
9. Ausführungsform der Maschine nach Anspruch 1, bei welcher die Schieberstangen
(35), sowie der Zeilenausstoßer (91) mit senkrecht zu den Schieberstangen
beweglichen Anhaltschiebern (43 bezw. 95) versehen sind, welche für gewöhnlich den
Zähnen (48 bezw. 103) einer ständig hin- und hergehenden Platte (49) freien Durchtritt
lassen, sich aber nach Anschlag der entsprechenden Tasten in den Weg der Zähne (48 bezw. 103) stellen, so daß bei
jedem Vorgang der Platte (49) nur die den angeschlagenen Tasten entsprechenden Schieber bezw. Ausstoßer bewegt werden.
10. Ausführungsform der Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mittels eines in dem Matrizenbehälter vertikal beweglichen Schuhes (70) durch Anschlag
desselben Tastenhebels, der die Matrize ausgelöst hat, die Matrize am Ende der Maschinenumdrehung in ihre Ruhestellung
zurückgebracht wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Berlin, gedruckt in der keicmsdruCkerei.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE142737C true DE142737C (de) |
Family
ID=410273
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT142737D Active DE142737C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE142737C (de) |
-
0
- DE DENDAT142737D patent/DE142737C/de active Active
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